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Alt 19-12-2004, 19:57   #4
Tester32
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Zitat:
Original geschrieben von simplify
mich würde mal interessieren, was man denn konkret bei der bildung machen will, dass soviel geld gebraucht wird?
geht es hier um höhere gehälter von lehrern?
Nee, "Fortschung und Bildung" läßt sich nur besser verkaufen, als "Haushaltslöcher stopfen".

Zitat:
auch muss man sich mal ernsthaft fragen, was es letztlich nutzt (ausser dem ego von schülern u. eltern), wenn alle ein teures studium finanziert bekommen und dann später keine jobs dafür bereitstehen?
ich habe zwar nix gegen einen taxifahrer mit doktortitel, aber mehr lege ich deswegen auch nicht auf den tisch.

das bildung alleine nix bringt, sieht man im ostblock, da werden die menschen sehr gut ausgebildet und was müssen junge wissenschaftlerinnen o. lehrerinnen später machen?
im westen auf den strich gehen.
Simp, das stimmt doch nicht! Wir haben mit meiner Frau gerade gestern darüber gesprochen, warum es uns scheinbar finanziell besser geht, als der Mehrheit der Bevölkerung. Erkannt haben wir es daran, daß wir beim Weihnachtsgeschenkekauf zu der Stelle im Playmobil-Regal gegriffen haben, wo die meisten Kartons noch drauf standen und daran, daß wir gestern ein Weihnachtsgeschenk als Stammkunden eines griechischen Restaurants bekommen haben. Und wir kamen zum Schluß, daß es an unserer guten und naturwissenschaftlichen (kein Germanistik-Studium eben) Bildung liegt. Die haben wir übrigens beide original aus Moskau und wir setzen sie nicht auf dem Strich ein!

Im Ostblock ist auch das Problem des Strukturwandels viel stärker als hier, daher sind viele Diplome in der ursprünglichen Form nicht mehr gefragt und viele (aber wirklich viele) machen ein zweites oder drittes Studium. Wer dort aber ein gefragtes Diplom und Erfahrungen hat, den zieht es nicht in den Westen auf unseren Strich, glaub mir!

Natürlich verursachen Arbeitsplatzexporte bei uns und in anderen Industrieländern eine strukturelle Arbeitslosigkeit, aber es ist auch wahr, daß die Jobs, die eine besonders gute Bildung voraussetzen, am schwersten nach Asien/LatAm exportiert werden können. Die Lösung in dieser Situation wäre m.E. eine Erhöhung der Bildungsqualität. Ich glaube allerdings, daß diese mehr organisatorisch erhöht werden kann. Vom Geld her sind unsere Lehrer mittlerweile wohl eh die bestbezahlten und das wirke Leistungshemmend. Dem kann ich übrigens zustimmen: die Lehrerin meines Sohnes sagt klar und in der Anwensenheit der Schuldirektorin, daß sie keine Zeit für die einzelnen Kinder hat. Bei ihrer geringen Arbeitszeit und ihrem Gehalt würde ich mehr Leistung von ihr erwarten.
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