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Alt 09-10-2004, 13:48   #107
Tester32
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Zitat:
Original geschrieben von cade
hallo bg ... wo pflegts du zu speisen ? da gehe ich dann auch mal hin. im frankfurter hof wars voll. die haben aber alle die kohle. und im klosterhof waren japaner asiaten und banker mit anscheinend gutem spesenkonto.
@Alle:

ein Tip von mir: in den Innenstädten (besonders bei einer guten Lage dort, d.h. wenn große Menschenmassen vorbeiströhmen) leben die Gastronomie-Geschäfte größtenteils von Touristen und "zufälligen" Gästen. Folglich langen sie bei Preisen zu und viele geben sich öfter keine besondere Mühe. Geschäfte außerhalb der Innenstadt setzen konzeptuell auf Bildung einer Stammkundschaft und können sich überhöhte Preise oder eine schlechte Bedienung nicht leisten. Die von uns besuchte Restaurants haben seit den DM-Zeiten die Preise immer noch nicht angehoben. Dafür waren sie auch in den letzten Jahren nicht unterbesucht (die Teilnehmer des münchner Stammtisches können das bestätigen).

Zum Aufschwung kann ich nicht viel sagen, weil ich nicht viele Kontakte mit Menschen aus anderen Firmen habe. In der Branche meines Arbeitgebers (Halbleiter) ist es auch kaum möglich, eine Aussage zu machen: die Branchenumsätze stiegen in den letzten Jahren so ziemlich konjunkturunabhängig, denn unabhängig von der Konjunktur findet Elektronik immer mehr Anwendung im Leben. Es soll sogar bereits Kleidung mit Elektronikteilen geben, auch in Autos steckt immer mehr Elektronik, es gibt immer mehr CD-, MP3-, DVD-Player, Handys, Organiser, Digitalkameras, drahtlose Computernetzgeräte, Dolby Surround-Systeme. Daheim habe ich bereits 3 PCs, 1 Laptop, 1 Drucker, 1 Kabelmodem, 1 Router, der Kauf eines Autoradios mit MP3 steht an, irgendwann kommt auch eine Navi dazu. Diese ganzen Geräte kosten mittlerweile so wenig, daß man sie auch mit wenig Geld kaufen kann, wenn man nicht auf die High-End-Geräte scharf ist, hängt also nicht groß mit der Konjunktur zusammen.

Jetzt haben die Margen begonnen, anzuziehen, aber nicht wegen eines Aufschwunges, sondern weil das Umsatzwachstum zur Vollauslastung der Kapazitäten geführt hat.

Was mir in letzten Monaten diesbezüglich aufgefallen war: vor ca. 2-3 Monaten war ich im münchner Westend und dort steht jeder dritte Laden leer. In München habe ich vorher noch nie Spuren eines Niederganges so deutlich erkennen können. Aber vielleicht täusche ich mich auch in dieser Gegend werden die Läden aus anderen Gründen geschlossen. Es waren auch viel zu viele dort für einen Wohnstadteil.

Überhaupt interessiert mich das Thema "Aufschwung oder Depression" nicht wirklich, solange die Arbeitsplätze in meiner Familie sicher sind und wir Geld auf dem Konto statt eine den Banken gehörende Immobilie an unserem Hals haben (Flexibilität). Momentan leiste ich mir, dem Ölpreis fasziniert zuzuschauen, weil mich seine positiven Auswirkungen auf die Bonität von Ecuador mehr interessieren, als ein eventuelles Abwürgen der Konjunktur in den Industrieländern. Überhaupt, wer die Weltwirtschaft genauer beobachtet, der wird merken, daß es ungefähr seit dem Platzen der 2000er Aktienblase eigentlich keine einheitliche Konjunktur mehr gibt. Asien, Europa, USA und EMs laufen nicht synchron. Wie kann z.B. die Halbierung des US-Halbleitermarktes ein Einbruch sein, wenn die Firmen die Produktion nach China verschoben haben und dort noch mehr produzieren, auch für den US-Markt? ICh denke, daß wir noch viele Jahre kein eindeutiges und klares Bild wie einen eindeutigen branschen- und Länderübergreifenden Auf- bzw. Abschwung sehen werden.
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