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Alt 15-09-2004, 06:45   #27
Starlight
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TECHNISCHER MORGENKOMMENTAR 15. SEPTEMBER 2004
Allgemeine Beurteilung

Der gestrige Handelstag stand zumindest auf der europäischen Aktienseite auf Konsolidierung nach dem Markieren neuer Bewegungshochs vom Montag. In den US-Aktien-Indizes setzte sich dagegen der intakte Kursanstieg fort, auch wenn hier die Tageshochs vom Montag nicht überwunden werden konnten.

Grundsätzlich können wir aber alle getroffenen Aussagen der Vortage aufrecht erhalten. Konkret:

- uns liegen in den meisten der von uns beurteilten Aktien-Indizes auch weiterhin intakte Aufwärtstrends vor;

- diese werden chart- wie markttechnisch bestätigt;

- auffallendstes markttechnisches Kriterium ist die rückläufige Schwungkraft, hier sind besonders hervorzuheben die Indizes Europas, sowie der beiden beurteilten asiatischen Börsenbarometer (Nikkei 225 und Hang Seng Index); damit liegt uns zwar mittelfristig noch keine Gefährdung der noch gültigen sekundären Aufwärtstrends vor, kurzfristig steigt mit nachlassender Schwungkraft jedoch das Reaktionsrisiko, da die Stabilität des Bewegungsimpulses schwindet;

- in der praktischen Konsequenz gilt somit weiterhin: bestehende Long-Positionen behalten wir bei und sichern diese per Stop-Kurs ab (am Beispiel des DAX / FDAX werden wir diesen Sachverhalt im Anschluss wieder konkreter besprechen); wir eröffnen keine mittelfristig ausgerichtete Neu-Positionierung, weder auf der Long-Seite (da wir wieder mit einer Reaktion rechnen), noch auf der Short-Seite (da uns noch konkrete Verkaufssignale fehlen);

- sollte es zu einer Reaktion kommen, werden wir wieder an Hand von Ausmaß und Zeitverlauf die statistische Wahrscheinlichkeit bestimmen, ob sich eine Trendfortsetzung anschließen wird, oder ob wir mit einem Ende des jeweiligen sekundären Aufwärtstrends rechnen müssen;

Damit ist unser grundsätzlicher Fahrplan für die laufende Marktphase abgesteckt.

Stufen wir jetzt die Kursverläufe der einzelnen Aktien-Indizes nach Risikogruppen ein, so weisen unserer Ansicht nach in Europa der britische FTSE 100, gefolgt vom spanischen IBEX 35 das höchste Reaktionsrisiko auf. Hier liegen uns die (im Vergleich) ausgebildetsten Konsolidierungsphasen vor, die Markttechnik hat sich hier am meisten eingetrübt. Alle übrigen Europa-Indizes weisen dagegen noch „straffe“ Aufwärtsimpulse auf, wobei auch hier die Schwungkraft im Allgemeinen nachlässt.






In den US-Indizes fällt der Dow Jones auf, dem innerhalb des Kursverlaufes die „Luft“ auszugehen scheint. Im Gegensatz zum S&P 500 Index und zu beiden NASDAQ´s, gelang es dem Dow Jones in den letzten fünf Handelstagen nicht, neue Bewegungshochs zu markieren, sondern es bildete sich eher eine seitwärts ausgerichtete, kleine Konsolidierungs- / Schiebezone aus.




In den beiden asiatischen Aktien-Indizes (Nikkei 225 und Hang Seng Index), senkt sich der Grad der Schwungkraft ebenfalls deutlich ab. Der hongkonger HSI kämpft um den 13200er Bereich und „ermüdet“ zusehendst auf jenem Kursniveau. Der Anstiegswinkel des laufenden Aufwärtsimpulses flacht sich deutlich ab, die als Richtungsfilter unterlegten trendfolgenden Indikatoren nähern sich deutlich an und stehen unmittelbar vor dem Wechsel von einem long-set-up, hin zu einem neutralen-set-up.

Im japanischen Nikkei 225 erweist sich bisher der Bereich um 11352 / 11357 als nachhaltiger Widerstand und ließ bisher den Kursanstieg zweimal scheitern. Hier liegt uns bereits ein neutrales-set-up vor, wir unterstellen ein kurzfristig relevantes Kursziel auf der Unterseite um 11042 / 11013.


(Öl-Preis)

Der Preis des Brent Crude Oil stieg im gestrigen Handelsverlauf wieder leicht an (plus 1.09 Prozent). Noch unterstellen wir ein Konsolidierungsverhalten, wobei wir die Konsolidierungsgrenzen aktuell wie folgt definieren: im engeren Sinne bei 42.17 USD (obere Begrenzung) / 40.20 USD (untere Begrenzung), im weiteren Sinne erwarten wir die obere Zonengrenze um 42.98 USD. Hierbei gilt weiterhin: solange sich der Preis des Brent Crude Oil innerhalb dieser Begrenzungen bewegt, definieren wir der Art nach einen Trading-Markt – keinen Positionsmarkt.






DAX


Widerstände: 4099 (u), 4156 / 4175 (u);
Unterstützungen: 3911 / 3899 (u), 3836 (u), 3778 (u), 3758 / 3749 (O);

Aktuelle Korrekturpotentiale, bezogen auf den jüngsten Aufwärtsimpuls im DAX INDEX:

3844 / 3827 Minimumkorrektur
3788 Normalkorrektur
3748 / 3732 Maximumkorrektur


Sehen wir uns den Kursverlauf des DAX-Index bzw. des FDAX an, gilt weiterhin ein absolut intakter Aufwärtstrend. Bisher erfüllt dieser alle klassischen Beurteilungskriterien, welche ein Festhalten an einer mittelfristig optimistischen Erwartungshaltung rechtfertigen würden. Aus markttechnischer Sicht liegt ein long-set-up vor, damit wird auch aus dieser Sicht heraus ein Aufwärtstrend bestätigt. Der markttechnisch gesehene „schwache Punkt“ bleibt die rückläufige Schwungkraft, ein Sachverhalt, der schon seit einigen Tagen das Bild prägt und zur Zeit an Bedeutung gewinnt.

Im kurzfristigen Zeitfenster unterstellen wir damit unverändert ein vorliegendes, sich in der Wahrscheinlichkeit erhöhendes Reaktionsrisiko, welches nun (neben der Schwungkraftentwicklung) auch durch das gestrige Doji / Kreisel-Muster im FDAX neue Nahrung erhält.

Konkret:

Wir sind noch immer long positioniert. Eröffnungskurs der Position liegt (je nachdem, ob diese am letzten Donnerstag Abend oder am Freitag Morgen eröffnet wurde) bei 3876 bzw. 3862.5 FDAX-Punkten. Den Stop-Kurs passten wir zum Schluss auf 3925 FDAX-Punkte an.

Mit dem gestrigen Tagesmuster steigt das Risiko einer Reaktion erneut, dennoch belassen wir den Stop-Kurs bei 3925. Im Grunde liegt die Position gut im Gewinn und wir können eine tatsächlich beginnende Reaktion abwarten, anderenfalls bleiben wir im Markt.

Sollte es zu einer Reaktion kommen, warten wir Ausmaß und Dauer ab. Das errechnete Reaktionspotential, bezogen auf den DAX-Index, liegt bei 3844 / 3827. Hier beziehen wir uns wieder auf die gesamte Wegstrecke des laufenden Sekundärtrends, da Tests gezeigt haben, dass wir hier die besten und zuverlässigsten „Aussagen“ erhalten. Grundsätzlich gilt somit: solange der Kursverlauf des DAX im Zuge einer erwarteten Reaktion das errechnete minimale Reaktionspotential nicht ausschöpft, solange liegt die Wahrscheinlichkeit für eine Wiederaufnahme des Trends mit neuem Bewegungshoch im Trend mittlerweile bei über 68 Prozent.




Kritisch im aktuellen Falle ist jedoch folgender Sachverhalt: die jüngste Reaktion erreichte ihr Tief bei 3836. Würde der DAX jetzt sein errechnetes minimales Reaktionspotential ausschöpfen, würde er unter Umständen unter das jüngste Reaktionstief fallen, was durchaus in der Dow Theorie ein Ende des Aufwärtstrends im Sinne seiner bisherigen Definition bedeuten würde. Somit behalten wir in diesem Falle die errechneten Reaktionspotentiale nur zur Orientierung bei und bleiben nur solange mittelfristig optimistisch, wie eine Reaktion die 3836 nicht unterschreitet und sich die Markttechnik nicht deutlich verschlechtert.

Für heute konzentrieren wir uns wieder auf die gestrigen Tagesextreme. Eröffnet der FDAX oberhalb der 3967, wird diese zum Short-Trigger mit Kurs-Ziel bei 3937 und einem Stop-Kurs bei 3992. Eröffnet der FDAX unterhalb der 3934.5, wird diese zum Long-Trigger mit Kurs-Ziel bei 3964 und Stop-Kurs bei 3909.


Wir wünschen Ihnen einen erfolgreichen Handelstag !!

Uwe Wagner

Quelle: SysTrade

Geändert von Starlight (20-09-2004 um 07:13 Uhr)
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