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Alt 08-09-2004, 07:00   #21
Starlight
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TECHNISCHER MORGENKOMMENTAR 08. SEPTEMBER 2004


Allgemeine Beurteilung
Europas Aktienbörsen zeigten sich in ihrer Gesamtheit im gestrigen Handelsverlauf im Grossen und Ganzen uneinheitlich. Hier überwogen am Ende sogar die so genannten Doji-Ausbildungen. Ein ähnliches Bild sahen wir in den US-Wachstumswerte-Indizes (beide NASDAQ´s), die innerhalb ihrer bereits am Montag avisierten / erwarteten Schiebezone verharrten. Anders die US-Standardwerte-Indizes, welche neue Bewegungshochs markierten, sowohl im Tageshoch, als auch auf Basis des gestrigen Schlusskurses.






Interessant sind beide beurteilten asiatischen Aktien-Indizes. Dem hongkonger Hang Seng Index gelang es heute, in die definierte Ziel- und Widerstandsmarke im Bereich um 13075 / 13126 Indexpunkte einzudringen und damit seinen Aufwärtstrend fortzusetzen. Der japanische Nikkei 225 konnte nach Ausbruch aus seiner jüngsten Zwischenkonsolidierung am Dienstag, auch per gestern und per heute in Folge neue Bewegungshochs markieren.





Bringen wir die Entwicklung aller Kursverläufe auf der Aktienseite auf einen Nenner, können wir festhalten:

- noch überwiegen intakte, markttechnisch bestätigte sekundäre Aufwärtstrends, wobei der HSI unverändert der Index mit der höchsten relativen Stärke ist.

- auffallend ist die nachlassende Körpergrösse in den letzten Tagen (besonders in den letzten zwei Handelstagen), sowie die Tatsache, dass per gestern Doji-Bildungen einen beginnenden Ausgleich zwischen Angebot und Nachfrage signalisieren. Hierbei ist es nun unerheblich, ob die Nachfrage austrocknet oder das Angebot ansteigt, Fakt ist, dass das Reaktionsrisiko eine Kalkulationsgrösse bleibt.

In der Konsequenz bleiben wir mittelfristig bullish (zumindest lassen sich keine strategisch relevanten Indikationen herleiten, die einen anderen Schluss zulassen würden). Kurzfristig rechnen wir jederzeit mit einer Reaktion (im DAX werden wir diesen Sachverhalt noch etwas ausführlicher behandeln), was uns zur Konsequenz führt, eventuell bestehende strategische Long-Positionen weiterhin engmaschig per Stop-Kurs abzusichern und Neupositionierungen unter mittelfristigen Trendüberlegungen vorerst zurückzustellen und die nächste Reaktion abzuwarten.



(Öl-Preis)

In der Preisentwicklung des Brent Crude Oil wiesen wir vor ein paar Tagen auf die uns aktuell interessierenden Chartmarken hin: das waren auf der Unterseite der Bereich um 39.26 USD und auf der Oberseite die 42.17 USD. Den Bereich zwischen diesen Marken definierten wir als „Trading-Zone“, unterstrichen hierbei jedoch den Sachverhalt, dass wir von einer überwiegend, fortgesetzt negativen Entwicklungstendenz im Kursverlauf ausgehen. Konkret: wir unterstellten, dass nach Abschluss der jüngsten Reaktion, eine Wiederaufnahme des Abschwungs einsetzt, auch wenn auf Grund des Ausmaßes der jüngsten Korrektur (fast Normalkorrektur), nur noch mit etwa 50% Trefferquote dieser Sachverhalt unterstellt werden konnte.





Per gestern müssen wir hier ein dickes Fragezeichen hinter diese Einschätzung machen. Wir sahen zwar ein neues Tief in der Eröffnung, (bezogen auf den Vortag), am Ende ging Brent Crude Oil jedoch mit einem Plus in den Feierabend. Dieser Sachverhalt signalisiert nachlassende Schwungkraft und damit eine „Gefährdung“ des Abschwungs.

In der Konsequenz wird wohl eine fortgesetzte Seitwärtskonsolidierung das wahrscheinlichste Szenario sein, auf der Unterseite bahnt sich jedenfalls eine recht gute Absicherung an.




DAX


Widerstände: 3899 / 3911 (ü), 4099 (u), 4156 / 4175 (u);
Unterstützungen: 3856 (u), 3778 (u), 3758 / 3749 (O), 3618 (u), 3576 (O);

Mit einem Tageshoch bei 3905 Indexpunkten, hat der DAX am gestrigen Dienstag sein avisiertes Kursziel bei 3900 erreicht. Wir gingen und gehen davon aus, dass der DAX aktuell durchaus die Chance hat, diesen Bereich vergleichsweise zügig zu überschreiten, was ein weiteres Anstiegspotential in Richtung 4100 eröffnen würde. Dennoch, es wird ein Schwungkraftrückgang deutlich, einmal aus Sicht der Schwungkraft messenden Indikatoren, aber auch aus Sicht des gestrigen Tageskörpers, der sowohl im Index, als auch im Future einem Doji / Kreisel nahe kommt. Somit steht einer (noch immer) strategisch optimistischen Erwartungshaltung ein gesteigertes Risiko hinsichtlich einer Reaktion im kurzfristigen Zeitfenster entgegen. Schafft der DAX es nicht zügig, die 3900 / 3911 zu überspringen, sollte die Markttechnik sich dahingehend verschlechtern, dass wir mit einer Korrektur rechnen müssen.

Sehen wir uns die aktuell relevanten Chartmarken an:

- auf der Oberseite verbleibt der Widerstand um 3899 / 3911, im FDAX (September-Kontrakt) definiert sich dieser um 3913 / 3925. Oberhalb dieser analytisch definierten Hürde, läge das nächst höhere Niveau um 4099 / 4100 im Index bzw. um 4121 im Future.

- auf der Unterseite definieren sich die herleitbaren, potentiellen Unterstützungen um 3856 und dann um 3778, im FDAX wären dies die Bereiche um 3866 und dann um 3781.

- die aktuell gültige Trendbegrenzungslinie verläuft im Bereich um 3855 im Index, bzw. um 3851 im FDAX.

Sollte es zu einer Reaktion kommen (und das ist aktuell noch immer unser präferiertes Kurzfristszenario), wird für uns wieder Ausmaß und Dauer der Reaktion / Korrektur interessant. Bezogen auf den letzten Impuls, ausgehend vom Tief der letzten Reaktion bei 3778 aus der Vorwoche, wäre das errechnete minimale Korrekturpotential der Bereich um 3862 / 3856. Da die zu „messende“ Wegstrecke jedoch ziemlich kurz ist, beziehen wir uns der Relevanz wegen jedoch lieber auf die gesamte Wegstrecke des laufenden Sekundärtrends. In der Konsequenz wäre das hier zu berechnende minimale Reaktionspotential bei etwa 3797 / 3792. Da dieses Niveau noch immer oberhalb des letzten Reaktionstiefs liegt, sollte es eine gute Zielgrösse sein, bei der wir weiterhin unterstellen können, dass der Index seinen Aufwärtstrend grundsätzlich fortsetzt, wenn nicht mehr im Zuge einer erwarteten Reaktion verloren werden würde.





Konkret:

(1) mittelfristig rechnen wir mit einer Trendfortsetzung auf der Oberseite.

(2) kurzfristig halten wir eine Reaktion für wahrscheinlich, wobei wir zwar Ausmaß und Zeitablauf (noch) nicht kennen, aber durchaus einschätzen, dass das errechnete minimale Reaktionspotential (3797 / 3792) nicht ausgeschöpft werden sollte.

(3) solange dies so ist, und der Kurs des Index oberhalb der Minimumkorrekturniveaus notiert, halten wir an unserer strategisch optimistischen Erwartungshaltung fest. In jenem Falle gilt es dennoch, die Markttechnik im Blickfeld zu behalten. Hierzu halten wir Sie auf dem Laufenden.

In der praktischen Konsequenz…

… passen wir für eine eventuell bestehende Trading Long-Position (ausgehend vom schwarzen Hammer vom 01. September) den Stop-Kurs auf 3875.5 FDAX-Punkte an (gestriges Tief).

Für heute interessieren uns wieder die gestrigen Tagesextreme im FDAX. Wie gehabt, wird die 3914 zum Short-Trigger, wenn der FDAX oberhalb diesen Niveaus eröffnet, mit Kursziel um 3884 auf der Unterseite und 3939 auf der Oberseite. Die 3875.5 wird zum Long-Trigger, wenn der FDAX unterhalb diesen Niveaus eröffnet. Kurs-Ziel bei 3905 und Stop-Kurs 3851.

Weiterhin interessiert uns das Tief vom Montag bei 3873.5. Wird dieses Niveau unterschritten, gehen wir short mit Kurs-Ziel bei 3843.5 und Stop-Kurs bei 3898.5.

Hinweis: aus Zeitgründen können wir Ihnen erst morgen die Auswertungsprotokolle der o.g. Regelwerke zur Verfügung stellen.

Wir wünschen Ihnen einen erfolgreichen Handelstag !!

Uwe Wagner

Quelle: SysTrade

Geändert von Starlight (20-09-2004 um 07:10 Uhr)
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