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Alt 23-07-2004, 09:18   #132
simplify
letzter welterklärer
 
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Registriert seit: Jul 2002
Ort: Chancenburg, Kreis Aufschwung
Beiträge: 35.725
über börsenpsychologie gibt es eine unmenge literatur. es ist auch richtig, dass psychologie eine grosse rolle spielt an der börse wie überhaupt im geschäftsleben.
ich sage immer, die spekulanten leben in einem spannungsfeld zwischen gier u. angst.
der teil, der gerade überwiegt bestimmt die richtung der kurse.

wie man ende der 90er sehen konnte, gibt es zeite wo eine richtige massenhysterie einsetzt und selbst die oma aktien kaufen will. auf fakten wird da nicht mehr geschaut und bewertungen wie KGV spielen keine rolle.
in diesen zeiten kommen dann noch einpeitscher, die das ganze bis zum platzen der blase treiben.
danach geht es mit der selben übertreibung nach unten weiter.

jetzt sind wir in ein phase, wo die "breite masse" sich die finger am aktienmarkt gründlich verbrannt hat und so reagiert als wenn sie auf eine heiße herdplatte gefasst hat. man vermeidet tunlichst noch mal auf die platte zu fassen, auch wenn sie vielleicht schon wieder kalt ist.

erkennen kann man die jeweilige situation daran, was für meldungen in den medien verbreitet werden.
wird überall über die grossen möglichkeiten bei aktien o. gold o. einem sonstigen produkt berichtet, zeigen uns die chart wahnsinnige steigerungen und man merkt an sich den ärger, dass man nicht dabei war, aber doch noch unbedingt dabei sein muss, dann sollte man nicht mehr einsteigen. der zug ist meistens schon auf abgefahren.
anders, wenn niemand mehr was von dem objekt wissen will, man aber bei näherer betrachtung erkennt, dass es doch gar nicht so schlecht ist wie alle es machen.
dann sollte man mal kaufen.

nur das ist einfach gesagt, sich wirklich jeweils gegen den strom zu stellen und dazu noch den punkt erkennen, wo es nicht noch weiter in die eine o. andere richtung geht, darin besteht wohl die kunst.
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