Osterhasen sauer: Betrug mit Eiern
KEIN VERLASS | 08.04.2004
Osterhasen sauer: Betrug mit Eiern SASCHA BALASKO Schluderei bei Kennzeichnung / Jedes zehnte ist ohne Code / Wo »Bio« drauf steht, ist nicht immer »Bio« drin Ausgerechnet vor Ostern kommts raus: Die Lebensmittelhändler schummeln bei der Eierkennzeichnung. Eine Untersuchung von 27 Geschäften und Marktständen durch die Hamburger Verbraucherzentrale ergab: Bei zehn Prozent der Eier fehlt der Erzeugercode. "Damit steht die Hansestadt schlechter da als der Bundesdurchschnitt", sagt Barbara Heidemann von der Verbraucherzentrale. Bundesweit verzichteten lediglich sieben Prozent der Eierhändler auf die Kennzeichnung. Nun schlagen die Verbraucherschützer Alarm. Schließlich muss seit Jahresbeginn jedes Ei europaweit abgestempelt werden. Wichtigstes Kennzeichen ist die erste Ziffer: 0 - Ökologische Haltung 1 - Freilandhaltung 3- Bodenhaltung 4 - Käfighaltung Auch bei diesen Kennzeichnungen schummeln Erzeuger und Händler ganz gerne. Da wird dann schon mal aus einem schnöden Käfig-Erzeugnis ein feines Öko-Ei. Derartiger Eier-Schmu kommt immer wieder vor. Bei Tests in den vergangenen Jahren haben die Verbraucherschützer herausgefunden, dass sogar bis zu der Hälfte der untersuchten Produkte komplett falsch deklariert worden war. Auch mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) nehmens die Hamburger Lebensmittelhändler nicht so genau. Diese obligatorische Angabe fehlte bei einem Drittel der untersuchten Eier. Der Grund: Die Kontrolleure nahmen besonders Wochenmarktstände unter die Lupe, weil die in den vergangenen Jahren immer wieder durch fehlende Kennzeichnungen schlecht aufgefallen waren. Verbraucherschützerin Heidemann: "Das ist besonders ärgerlich, weil die Verbraucher gerade den Anbietern auf den Wochenmärkten einen großen Vertrauensvorschuss geben." Immerhin ergab die Untersuchung auch: In Hamburg gibt es die frischesten Eier. Im Durchschnitt sind sie acht Tage alt. Bundesweit sind es zehn Tage. Je älter das Ei, desto höher die Zahl der Salmonellen. Eier, die älter als 28 Tage sind, dürfen überhaupt nicht mehr verkauft werden. Was kann man nun tun, damit der Osterhase die besten Eier ins Körbchen legt? Barbara Heidemann: "Man sollte möglichst nur Bio-Eier kaufen." Also jene, mit der Kennzeichnung "0". Problem: Viele Bio-Betriebe haben noch keine geeigneten Stempelanlagen. Info: SO LESEN SIE DEN EIER-CODE 1-DE-0234572 BLAU Haltungsform 0 = ökologisch 1 = Freiland 2 = Boden 3 = Käfig GRÜN Herkunftsland DE = Deutschland AT = Österreich BE = Belgien DK = Dänemark ES = Spanien NL = Niederlande FR = Frankreich ROT Bundesland, bei deutschen Eiern die ersten beiden Ziffern 01 = Schleswig-Holstein 02 = Hamburg 03 = Niedersachsen 05 = Nordrhein-Westfalen 13 = Mecklenburg-Vorpommern SCHWARZ Betriebs- bzw. Stallnummer Eier aus Nicht-EU-Ländern müssen mit dem Herkunftsland und der Angabe "Nicht-EU-Norm" gekennzeichnet werden. http://www.mopo.de/nachrichten/102_panorama_55843.html |
Es ist jetzt 11:27 Uhr. |
Powered by vBulletin® Version 3.8.4 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.