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Sofix 14-11-2007 12:51

Mörder eines Fluglotsen wird in Russland begeistert empfangen
 
Er erstach aus Rache einen Menschen, einen 36-jährigen Familienvater. Drei Kinder verloren ihren Vater, eine Frau ihren Mann. Doch der Mann, der dieses grausame Verbrechen verübte, wurde jetzt in seiner Heimat Russland bejubelt, als wäre er ein Held.
Die Vorgeschichte: Am 01. Juli 2002 stürzte über dem baden-württembergischen Überlingen ein russisches Passagierflugzeug ab, welches zuvor mit einem anderen Flugzeug kollidierte. Bei dem Unfall, welcher auf eine Teilschuld eines Fluglotsen zurückzuführen war, starben 71 Menschen.
Auch der 51-jährige Witali Kalojew verlor dabei seinen Sohn, seine Tochter und seine Frau. Aus Rache dafür tötete er im Februar 2004 den Fluglotsen Peter Nielsen. Er wurde zu einer achtjährigen Haftstrafe in der Schweiz verurteilt, wurde aber nach weniger als vier Jahren aus der Haft entlassen.

Quelle: www.bild.t-online.de

Hellia 14-11-2007 18:27

ich habe seine Geschichte aus anderen Quellen gelesen.

Man muss sich auch über die Mentalität der Leuten aus seiner Gegend bewusst sein. Russland ist nicht gleich europäisch denkende Moskau. Die Gegend, wo er herkommt (Nordossetien) ist berühmt für ähm... hitziges Temperament. Allein der Blick in Wikipedia liefert eine aussagekräftige Information

Der Mann hat den Lotsen aufgesucht um irgendwas ähnliches auf "Tut mir leid" zu hören, hat aber anstattdessen eine verächtlich-abweisende Reaktion bekommen. Ab dem Zeitpunkt hat er die Kontrole über sich verloren, so laut dem Artikel in der Zeitung.

Auf Wunsch gelöscht 14-11-2007 22:27

ich war in moskau und finde gar nicht das sie dort europäisch sind.
dann lieber Kiev!

aber das nur am rande... ;)

william hill 15-11-2007 06:53

Zitat:

Der Mann hat den Lotsen aufgesucht um irgendwas ähnliches auf "Tut mir leid" zu hören, hat aber anstattdessen eine verächtlich-abweisende Reaktion bekommen. Ab dem Zeitpunkt hat er die Kontrole über sich verloren, so laut dem Artikel in der Zeitung.
Das Opfer kann sich zu den Gegebenheiten ja nicht mehr äußern... :rolleyes:

Auf Wunsch gelöscht 15-11-2007 10:09

Irgendwie erinnert mich das ganze(und auch die Argumentation!)an einen türkischen Politiker, der wegen Totschlags im Knast saß, aber Bürgermeister werden wollte.
Seine simple Darstellung war - :"Ich bin zwar ein streitbarer Mann - aber nicht korrupt!" :rolleyes:

Naja, und Selbstjustiz ist für mein empfinden immer noch ein Zeichen für kulturrückständigkeit. :o

Hellia 15-11-2007 19:52

Zitat:

Original geschrieben von william hill
Das Opfer kann sich zu den Gegebenheiten ja nicht mehr äußern... :rolleyes:
das klingt fast nach einer philosophischen Fragestellung. Wer ist ein Opfer? Ich möchte nicht irgendeine Wertung geben, es war in meinen Augen ein richtiger unglücklicher Unfall, dass die Flugzeuge zusammengestossen sind. Sicherlich kann man im nachhinein mehrere Ursachen dafür aufzählen: von Inkompatibilität der Technik bis persönlichem menschlichen Versagen (mangelhafte Organisation am Arbeitsplatz inklusiv? WER war DAFÜR verantwortlich, dass nur ganz wenige Leute das Ganze koordinieren mussten, während alle anderen abwesend waren?!)
Es kann in dieser Situation keinen "Begünstigten" geben. Der Mörder hat die Frau und 2 Kinder verloren. Die Frau des Lotzens hat 3 Kinder grosszuziehen. Beide hatten Opfer und sind es auch gewissermassen in dieser tragischen Situation. Wie sie die Medien aber vorstellen, ist eine besondere und leider einseitige Art.


@Mark: ja, Moskau kann man nur bedingt europäisch bezeichnen, die Stadt ist sehr eigenartig, aber es war auch nicht wort-wörtlich gemeint, sondern vergleichsmässig zu Nordossetien ;)


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