Schlampig gekleidet: Rektor verweigert Zeugnis
 

Zwei Absolventinnen der Realschule Eggenfelden durften zur Abschlussfeier nicht auf die Bühne

Eggenfelden (frä). Kleider machen Leute - das ist zwei Absolventinnen der Stefan-Krumenauer-Realschule in Eggenfelden (Lkr. Rottal-Inn) bei ihrer Abschlussfeier sehr deutlich gemacht worden. Weil sie in „Schlabberkleidung“ zur Feier erschienen waren, bekamen sie als einzige ihr Abschlusszeugnis nicht überreicht. Das machte Rektor Anton Huber sogar zum Gegenstand seiner Abschlussrede.
Weil sie in punkto Mode eher unkonventionell eingestellt sind, waren die beiden Schülerinnen der 10. Klasse dem Rektor schon lange ein Dorn im Auge. Doch sie ließen sich nicht beeindrucken: „Ich ziehe an, worauf ich Lust habe“, sagte eines der Mädchen der PNP. Sie war in Jogginghose und Schlabbershirt zur Feier erschienen. Ihre Freundin, die zur Sache nichts sagen will, kleidet sich eher „punk-mäßig“. Schon vorher hatte der Rektor angekündigt: Wenn sie schlampig gekleidet zur Feier kämen, würde er die Bühne verlassen. Während seiner Ansprache wurde es beiden dann zu viel: „Er hat uns darin indirekt als verwahrlost und verzogen bezeichnet.“ Sie standen auf und verließen den Saal. Zur Zeugnisvergabe wurden sie nicht aufgerufen.
Der Elternbeirat teilt die Meinung des Rektors: „Die beiden sind eigentlich ganz in Ordnung - wenn das mit der Kleidung nicht wäre“, sagt ein Vertreter. Die Maßnahme, sie nicht zur Zeugnisübergabe aufzurufen, sei mit dem Elternbeirat abgesprochen gewesen. Es sei „gutes Recht des Schulleiters, ihnen den Handschlag zu verweigern.“ Die Mädchen lässt das kalt: „Wir konnten die Zeugnisse ja im Sekretariat abholen.“ Huber selbst will die Sache nicht kommentieren: „Für mich ist sie abgeschlossen. Die Zwei hatten eben eine andere Auffassung vom Älterwerden.“

Quelle: http://www.pnp.de/nachrichten/artike...sort=bay&BNR=0