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simplify 08-04-2004 09:24

hi switch,
das sind 4 szenarien von vielen.
die usa ist mit weitem abstand die grösste wirtschafts- u. politische macht auf diesem planeten. ob china, euroland o. japan alle sind von den usa abhängig (zumindest wirtschaftlich)
die OPEC ist zwar leider wieder ein wichtiger spieler geworden, aber die ölversorgung wird heute auch von nicht OPEC staaten bestimmt.

der springende punkt dürfte die zinsentwicklung bleiben. erhöht greenspan die zinsen, weil eventuell inflation droht und die wirtschaft überschäumt, dann wird der dollar steigen
die frage wird also sein, haben wir es in den usa mit einer künstlich aufgeblähten konjunktur zu tun, die nur bis zu den wahlen im november laufen wird?
geht die konjunktur nach den wahlen den bach runter, dann müsste die FED erneute den markt mit frischgedruckten dollars fluten, was dann wirklich zu einem massiven verfall führen dürfte.

kurzfristig sehe ich für den dollar mehr gefahren durch die entwicklung im irak. man kann von hier die sache etwas schwer übersehen, aber wenn es stimmt, dass die amis gegen einen volksaufstand kämpfen müssen, dann dürfte das bald auch in der psyche der us-verbraucher ankommen.
übrigens sollte man auch mal fragen, wo die aufständischen ihre waffen herbekommen?

Switch 08-04-2004 10:26

Hallo simplify,

da hast Du vollkommen Recht, dass dies nur ein paar Möglichkeiten von vielen sind. Momentan steht sicherlich der Irak und seine Folgen im Vordergrund. Alles in allem sollte man die anderen Szenarien nicht vergessen.

Sollte die Machtübergabe zum 30.06. gelingen, wird das sicher förderlich für Bush sein. Unklar ist jedoch noch immer, wer die Macht dort übernehmen soll.
Ganz egal ob das Thema Irak vor oder nach den Wahlen gelöst wird, ob Bush wiedergewählt wird oder nicht - USA hat mehrere Probleme zu lösen als nur dieses. Wird das eine gelöst, tritt ein anderes in den Vordergrund - da können die Amerikaner so euphorisch sein wie sie möchten....

Switch 08-04-2004 11:41

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Hallo,

hier noch ein Chart erstellt von Godmode:

simplify 08-04-2004 12:47

warum nicht 1.10 oder 1.00?? es ist immer das gleiche, noch vor ein paar wochen sahen alle den euro bei 1.35 oder gar 1.40 und heute kommen dieselben an mit der übertreibung nach unten :D

Switch 08-04-2004 13:32

alte Weisheit: Was rauf geht kommt auch wieder runter - was unten ist muss auch wieder rauf! ;)

OMI 08-04-2004 16:22

Zumindest heute ist die Richtung völlig klar: Runter!

http://isht.comdirect.de/charts/smal...ym=DUSDEUR.TGT

Benjamin 08-04-2004 18:08

Hi,
immer noch die "muntere Raterei" der letzten Tage imo.
Die paar Stimmen von Ökonomen, die ich gehört bzw. gelesen habe, sind sich uneins.

Herr Redeker aus dem Hause BNP Paribas und andere vertreten die These, dass die letzten US-Arbeitsmarktzahlen sich bei der nächsten Veröffentlichung nicht so hoch wiederholen werden, die entsprechenden Zahlen also enttäuschen werden. Zudem zweifeln sie an, dass die EZB die Zinsen senken und die US-Fed die Zinsen erhöhen wird und verweisen u. a. darauf, dass die Marktstimmung so Euro-nagativ sei wie schon seit "ewigen Zeiten" nicht mehr, also es in den nächsten Wochen an der Zeit sei, die ganzen Euro-Shorts im Markt aufzuräumen. Beide o. g. Zinsänderungen seine heute bereits voll im EUR/USD-Kurs eingepreist, die Märkte seien in dieser Hinsicht wieder einmal weit vorausgeeilt, man sei also extrem anfällig für konjunkturenttäuschende Daten. Zitat: "Es gibt keine Alternative zu einem schwachen Dollar", sagte Hans Gunter Redeker, Chef der Devisenstrategie von BNP Paribas. "Zugrunde liegen ein riesiges US-Außenhandelsdefizit und ein Wirtschaftswachstum auf Pump. Bald müssen die Amerikaner ihren Haushalt konsolidieren", sagte Redeker. "Und es gibt nicht mehr viel, mit dem sie die Wirtschaft dann noch stimulieren können." Kurzfristig erwartet er jedoch einen Euro-Kurs von 1,1950 $. Zitatende.
Redeker's Kursziel deckt sich ziemlich gut mit meiner Fibro-Abschätzung, siehe unter https://www.traderboersenboard.de/sho...313#post111313
Bei rund 1,198 waren wir doch erst am 6. 4. 04. War's das bereits gewesen?
http://isht.comdirect.de/charts/larg...UR.TGT&hcmask=
Mein Fazit daraus: Bottom für Euro evtl. unmittelbar nach Veröffentlichung der kommenden US-Arbeitsmarktzahlen in ca. 3 Wochen - falls diese tatsächlich unter etwa 150000 liegen sollten. Vermutlich oberhalb der 1,1860. Davor läuft ohnehin das nächste G7-Treffen, wo die USA den Dollar werden - indirekt - abschwächen wollen. Die US-Aktien würden voraussichtlich im April oder Mai ihr Top für 2004 sehen, falls dies nicht schon gesehen wurde; US-Anleihen seien auch unattraktiv, also warum sollten die für eine Dollarkonstanz notwendigen 1,5 Mrd US-$ täglich in die USA fließen, wenn die Asiaten (vor allem die BoJ) das Ausmaß ihrer Interventionen allmählich herunterfahren und also weniger US-Anleihen kaufen?

Die andere Ökonomenschule sagt, nach der letzten US-Arbeitsmarktzahl muss von einer Trendwende ausgegangen werden, die US-Ökonomie entwickelt gerade noch rechtzeitig eine selbsttragende Dynamik, die längerfristig anlageattraktiv ist, also sie gehen von EUR/USD-Kurszielen von ca. 1,10 (u. U. tiefer) aus. Danach dann langer Euroaufstieg auf 1,35 und darüber, wohl in 2005.

Also, falls die 1,1860 brechen, dann haben wir voraussichtlich ein Trendwende nach Elliott - es sei denn, die ganze Aufwärtsbewegung seit 1,07xx (Beginn der übergeortneten Welle 5 des mehrjährigen Impulses) war nur die dreiwellige a-Welle eines riesigen Ending Diagonal Triangles, dessen b-Welle (in der wären wir gerade) unter die 1,1860 gehen darf, ohne das Muster zu gefährden, dass in einer endlosen Wackellei über mehrere Monate grundsätzlich nach oben zeigen würde. Mein Problem damit: Die Zeit für diese Welle 5 wäre voraussichtlich arg lang im Verhältnis der übrigen Wellen-Zeiten. Also insgesamt möglich, aber unwahrscheinlich, weil unharmonisch - imo.

Mich verwirrt derzeit auch der Gold-Kurs, der kriesenbedingt sich schon seit einer Weile vom Dollarkurs abgekoppelt hat und gerade in den letzten Zügen seiner Welle 5 liegt. Dort sehe ich jetzt nach Elliott 2 Möglichkeiten:
Entweder ist die langfristige Impulsbewegung jetzt - jedenfalls recht bald - vorbei. Dann ginge es langfristig - wohl über Jahre - in eine Korrektur und deflationären Zeiten entgegen.
Oder wir erleben gerade nur das Ende der Unterwelle 1 einer sich künftig dehnenden übergeortneten Welle 5. Letzteres ist bei Rohstoffen häufig zu beobachten. In dem Fall gäbe es demnächst nur eine begrenzte Korrektur (Welle 2 der 5), und dann würden wir eine um so heftigere Aufwärtsbewegung sehen (Welle 3 der 5); die Leute mit Gold-Long-Hebelprodukten würden über viele Monate jubeln. Vermutlich sähen wir parallel eine Mischung aus weltpolitischen Kriesen und Furcht vor künftiger Inflation.

Der Punkt: In beiden Fällen sollte es nach dem unmittelbar anstehenden Top erst einmal wieder tüchtig herunter (die o. g. Subwelle 2 der 5; z. B. weil die Irak-Situation sich nicht räumlich ausdehnt). Ist diese absehbare Abwärtsbewegung des Goldes nach einem Top (irgendwann in den nächsten Tagen/Wochen) dann als Vorbote einer Dollaraufwertung zu sehen? Oder bleiben Gold und Dollar entkoppelt? :confused:

Also, mein Gold-Long ist gestern verkauft worden (weil ich das Top der 5 bzw. der 1 der 5 nach Elliott recht nahe sehe; leider kann auch diese Welle sich in ihrer Subwave 5 dehnen (eine Leidenschaft bei Rohstoffen!!!), dann wäre ich blöderweise viel zu früh ausgestiegen und hätte zusätzlichen Gewinn verpaßt), EUR/USD bin ich nicht engagiert, derzeit versuche ich mein Glück eher mit anderen Währungspaaren (Euro-Yen, Euro-Pfund) und mit asiatischen Aktien, bei denen viele - imo - in ihrer letzten Welle 5 sind. Also man muß sich darauf einstellen, dass Ende April/irgendwann im Mai bei vielen Aktien ein mittelfristiges Top erreicht sein wird (Elliott deckt sich hier mit "Sell in May and go away!"). Na, dann dürfte wohl für den Rest von 2004 auch einiges mit Aktien- bzw. Index-Shorts zu verdienen sein. Das muss sich aber erst noch weiter entwickeln und bestätigen und nicht vorschnell übers Knie gebrochen werden.

Schöne Ostern! :sonne:

simplify 13-04-2004 08:55

heute geht es dem euro an den kragen, der steht mit einem schlag bei 1.20. :eek:

OMI 13-04-2004 09:24

Na los - rausch endlich runter bis 1,18 - dann kann man sich neu orientieren... :D :rolleyes:

http://isht.comdirect.de/charts/smal...ym=DUSDEUR.TGT

OMI 13-04-2004 11:34

13.04.2004 11:13
Euro sinkt auf neues Jahrestief

Der Euro fiel im heutigen Handel unter die psychologisch wichtige Marke von 1,20 Dollar und erreichte ein neues Jahrestief. Nachdem der Referenzkurs des Euro zeitweise auf 1,1974 Dollar absank, steht der Kurs derzeit bei 1,1998 Dollar, nach 1,2082 Dollar am letzten Handelstag.

Händler machen die verstärkten Anzeichen einer anhaltenden US-Konjunkturerholung für den Kursrückgang verantwortlich. Vor Ostern war die Zahl der wöchentlichen US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe überraschend deutlich gesunken. Auch die heute zur Veröffentlichung anstehenden US-Einzelhandelsumsätze könnten den Dollar weiter stützen.

Mitte Februar erreichte die europäische Gemeinschaftswährung ihr Rekordhoch von 1,2927 Dollar. Währungsexperten machten das Haushalts- und Außenhandelsdefizit der USA für die jüngste Schwäche des Dollars verantwortlich.

Quelle: FINANZEN.NET

simplify 13-04-2004 15:05

der dollar gewinnt auch gegenüber dem yen deutlich, kann gut sein, dass da viele jetzt auf dem falschen fuss erwischt werden und shortpositionen glatt stellen.
sollte der euro unter 1.1910 fallen, dann sind wir unter der 200 GD und dürften mit einem knall ordentlich stop-loss freisetzen,was die erwarteten 1.18 bedeutet.

OMI 13-04-2004 15:30

viel fehlt dahin nicht mehr ....

... und dann wird die nächste Frage sein, ob die 1,18 halten werden...

Benjamin 13-04-2004 16:49

Eine analoge Situation gibt es übrigens beim Pfund gegenüber dem Euro: Die entscheidende Marke dort ist die 0,6525 (entspricht der 1,1860 bei EUR/USD).
http://isht.comdirect.de/charts/big....VS.FX1&hcmask=

Und es gibt sie etwas abgewandelt beim Gold: Wenn dort Kurse unter 406,15 (= [nach comdirect] intraday-Zwischentop am 9.3.04) bzw. unter 403,16 [gemäß anderer Datenbank] bzw. 402,50 (gemäß comdirect, Schlußkursbasis) beobachtet werden, dann kann sich imo die letzte Aufwärtswelle beim Gold nicht mehr verlängern: Es wäre entweder die ganze mittelfristige Welle 5 bereits abgeschlossen, oder deren Unterwelle 1 einer in diesem Falle gedehnten mittelfristigen Welle 5, die selber mittelfristig noch viel weiter hoch gehen würde. Manche Elliott-Leute sehen allerdings das letzte Top sogar als eine b-Welle einer bereits länger laufenden Korrektur an, sozusagen ein vollzogenes Doppeltop, nun mehrjährig abwärts
http://isht.comdirect.de/charts/larg...LD.FX1&hcmask=

Im übrigen muß man sich klarmachen, dass das 38,2%-RT des mehrjährigen Impulses bei EUR/USD (Annahme bei Bruch der 1,1860: Dieser mehrjährige Impuls wurde bei 1,2925 vor einigen Wochen abgeschlossen) bei ca. 1,10 liegt. Man liest öfters etwas von 1,16 als Kursziel nach unten; ich halte dies in dem Fall für viel zu harmlos.

Ich vermute, die 1,1860 werden halten. Aber bevor ich das nicht sehe, werde ich nicht auf den weiteren Verlauf bei EURO/USD wetten.

simplify 13-04-2004 19:46

es sind die zinsen, die den dollar steigen lassen und die aktien fallen.
man muss schaun, was die FED nun wirklich beschließt, der dollar kann von der spekulation getrieben tatsächlich auch unter die 1.18 und viel tiefer abrutschen.
auf der anderen seite, dürften aber zinserhöhungen in den usa neue probleme aufwerfen. bis jetzt konnten die us-bürger schnell von den niedrigen zinse profitieren, wenn die zinsen steigen, merken sie das aber genauso schnell.

es könnte somit jetzt ein loch nach unten geben um im sommer oder herbst wieder in richtung norden zu wechseln?

Benjamin 13-04-2004 20:53

Tja,
finde es heute schwierig, die kommende Richtung auch nur einigermaßen sicher zu analysieren.
Die 1,1904 heute könnten einerseits ein Low gewesen sein, aber will man darauf Geld wetten, wenn derartig viele Leute den Dollar künftig steigen sehen? Für die von mir errechneten Fibros sind die 1,1904 schon recht tief.

Viele Aktien sind nahe einem Wendepunkt. Also, ich vermehre meinen Cashanteil wieder.

Wenn die genannten Meilensteinmarken nach unten gebrochen werden, dann herrscht Klarheit beim Euro.

Nur, wenn das nicht pasiert: Ab wann sagt man, dass der Euro wieder ziemlich sicher den Trend nach oben gefunden hat? Ideen dazu?


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