Berlin (Reuters) - Die deutschen Sicherheitsbehörden gehen Medienberichten zufolge von einer erhöhten Anschlaggefahr in Deutschland aus.
Das Magazin "Focus" berichtete am Wochenende, bei einem Treffen mit Vertretern der Innenministerien von Bund und Ländern vor wenigen Tagen hätten Experten des Bundesnachrichtendienstes (BND) und des Verfassungsschutzes erklärt, ihnen lägen
konkrete Hinweise auf Selbstmordattentäter vor. Diese würden von der irakischen Regierung ausgebildet . Auch Deutschland könne davon betroffen sein. Das Magazin "Der Spiegel" berichtete, Sicherheitsexperten gingen davon aus, dass bereits die Lieferung von Patriot-Raketen an die Türkei oder die Beteiligung an Aufklärungsflügen Anschläge gegen deutsche Ziele auslösen könne. Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) sprach von einer angespannten Sicherheitslage. Die Aufklärung werde verstärkt, wo dies notwendig sei. Schily wies einen Medienbericht zurück, wonach die Regierung Informationen über die Existenz biologischer Kampfstoffe mit Pockenviren im Irak habe.
Schily sagte in der ARD: "Nach übereinstimmender Auffassung unserer Sicherheitsbehörden ist eine angespannte Sicherheitslage vorhanden, das heißt, die Bedrohungssituation für unser Land ist durchaus ernst zu nehmen."
Das Magazin "Der Spiegel" berichtete, das Bundeskriminalamt (BKA) gehe davon aus, dass die Lieferung von Patriot-Raketen an die Türkei sowie Awacs-Aufklärungsflüge mit deutscher Beteiligung von militanten Islamisten als indirekter Beitrag zu einem Krieg gegen den Irak gewertet würden. Als mögliche Anschlagziele hätten die Sicherheitsexperten amerikanische und britische Fluggesellschaften, Raffinerien und Tankstellen ausgemacht. Denkbar seien auch Angriffe auf deutsche Repräsentanten im In- und Ausland. Zudem müsse mit der Besetzung von Botschaften und Konsulaten der am Krieg beteiligten Staaten gerechnet werden. Sollten Panzer und Waffen per Zug transportiert werden, sei auch Sabotage im Bahn-Bereich denkbar. Das Mobilisierungspotenzial für mögliche Attentäter sei höher als beim letzten Golfkrieg Anfang der 90er-Jahre.
"Focus" zitiert einen Teilnehmer der Sitzung von Sicherheitsexperten und Innenministerien mit den Worten: "Deutschland ist zwar nicht erstes Angriffsziel", könne aber auch betroffen sein. In einem internen Schreiben des BKA an die Länder werde vor einer Vergiftung von Lebensmitteln für militärische Einrichtungen der US-Streitkräfte und der Bundeswehr gewarnt. Das BKA verweise auf Informationen des BND, wonach vier arabisch-stämmige Personen Anschläge vorbereiteten. Als Ziel nenne das BKA das fünfte Korps der US-Armee in Heidelberg.
Die "Welt am Sonntag" berichtete unter Berufung auf einen Bericht der Bundesregierung, Deutsche seien im Ausland fast genauso gefährdet wie amerikanische, britische und israelische Personen. Dies gelte auch für deutsche Einrichtungen.
SCHILY: KEINE ERKENNTNISSE ÜBER POCKENVIREN IM IRAK
Schily sagte im ZDF zu einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung", wonach deutschen Sicherheitsdiensten bekannt sei, dass Pockenerreger außerhalb der offiziellen Labore in den USA und Russland illegal unter anderem in Irak und Nordkorea gelagert würden: "Wir haben keinerlei Erkenntnisse darüber, dass der Irak über Lager verfügt mit biologischen Kampfstoffen in Gestalt von Pockenviren." Die Zeitung berief sich auf eine Vorlage des Gesundheitsministeriums vom August 2002.
Die Zeitung berichtete, der Vorlage zufolge werde für den Fall eines US-Militärschlags gegen Irak befürchtet, dass Irak "mit dem ihm zur Verfügung stehenden biologischen Kampfstoffen, also auch Pockenviren, reagiert". Zu der Vorlage sagte Schily, diese sei in einer "nicht-präzisen und nicht-korrekten Weise" abgefasst worden. "Das Bundesgesundheitsministerium hat bestimmte Sachverhalte so dargestellt, dass daraus ein falscher Eindruck entsteht."
Seit Mitte der 90er-Jahre sei bekannt, dass Irak mit so genannten Kamelpocken experimentiert habe, sagte der Minister.Man habe sich seinerzeit nicht erklären können, wozu die Experimente angestellt wurden . Es lägen jedoch keine Erkenntnisse darüber vor, dass auf Grund solcher Forschungen biologische Kampfstoffe in Gestalt von menschlichen Pockenviren entwickelt worden seien.
Die Bundesregierung baut derzeit einen Vorrat von Pockenimpfstoff auf, um einem Anschlag mit den hoch ansteckenden Viren begegnen zu können. Nach Regierungsangaben sind bislang rund 45 Millionen Impfstoff-Dosen angeschafft worden. Bis Ende September sollen 100 Millionen Dosen vorrätig ein.
vat/kps
tja....das haben wir alles diesem teufel bush zu verdanken, diktatoren an die macht!