Ausblick auf die Woche 31. Januar -- 4. Februar
Ausblick auf die Woche
von Volker Tietz
Wie nicht anders zu erwarten, bewegt sich der DAX weiterhin in einer engen Seitwärtsrange. Die Unsicherheit vor der Fed-Sitzung Anfang Februar ist hoch und die Investoren wollen erst einmal diesen Termin abwarten, ehe sie neue Engagements eingehen.
Sollte die US-Notenbank die Zinsen um 25 Basispunkte erhöhen, darf man besonders gespannt sein, wie der Markt dieses Szenario aufnimmt. Mit einem Freudensprung, weil es nicht 50 Basispunkte wurden? Wahrscheinlich kommt es auf die Begründung der Fed an, wie sie die wirtschaftliche Lage einschätzt. Bei einer Erhöhung um einen halben Prozentpunkt dürfte der Markt erst einmal nach unten sacken, um den Schock zu verdauen
Der DAX hält sich im Gegensatz zu der Wall Street erstaunlich gut, was als positives Signal zu werten ist. Demzufolge ist eher davon auszugehen, dass die Konsolidierung oder Korrektur gemäßigt verläuft. Im Bereich um die 4100er-Marke ist eine mittelstarke Unterstützung zu finden, davor sind noch brauchbare Haltelinien bei 4160/70 zu erkennen.
Auf der Oberseite müsste der DAX die Hürde bei 4240 nehmen, um in Richtung 4270 Zähler klettern zu können. Sollte er auch diesen Widerstand überwinden, dann ist der Weg zum Jahreshoch ebenso frei wie zum mittelfristigen Ziel bei 4500 Punkten.
Ich rechne kurzfristig noch mit einer Fortsetzung der Konsolidierung. Die Fed-Sitzung wird ein wichtiger Indikator dafür sein, ob der Seitwärtstrend auch danach anhält oder wieder einer der üblichen Verdächtigen Bulle oder Bär die Oberhand gewinnt. Die angesprochenen charttechnischen Marken geben hierzu eine Hilfestellung.
Sie merken, dass ich zurzeit eher unsicher bin. Der DAX neigt zwar zur Schwäche, aber die Abgabebereitschaft hält sich in Grenzen. Da wir uns aktuell im mittleren Bereich der Zonen zwischen 4100 und 4300 Punkten befinden, kann sich der Blue-Chip-Index noch frei bewegen, ohne dass die Ampeln auf Rot oder Grün stehen. Abwarten ist daher angesagt.
Montag, 31. Januar
Der DAX besteht heute aus 31 Unternehmen, kein Scherz. Bayer trennt sich offiziell von Lanxess und die eigenständige Tochter wird am ersten Börsentag in den DAX aufgenommen. Wenn der Schlusskurs ermittelt wurde, kann das Bayer-Gewicht im DAX entsprechend angepasst werden. Dadurch gibt es keine Verzerrungen bei der Berechnung des Index. Ab 1. Februar sind es wieder die gewohnten 30 Firmen, die Deutschlands wichtigsten Index vertreten.
Unternehmen:
Walt Disney QZ (Prognose: 0,29 Dollar je Aktie)
Norddeutsche Affinerie QZ
Ryanair Holdings QZ
Fuji Photo QZ
TDK QZ
Exxon Mobile QZ
Konjunkturtermine:
USA: Verkauf neuer Eigenheime im Dezember
USA: Einkaufsmanagerindex Chicago für Januar (Prognose: 59,2 Punkte)
Dienstag, 1. Februar
Die US-Notenbank kommt heute und morgen zu ihrer turnusmäßigen Sitzung zusammen und wird aller Voraussicht nach die Zinsen erhöhen. Aber um wie viel? Werden es 25 oder 50 Basispunkte, die Alan Greenspan anheben wird? Mit einem kleinen Zinsschritt würde der Leitzins auf 2,5 Prozent steigen. Der von der DekaBank entwickelte Fed-Indikator geht davon aus, dass die Zinsen lediglich um 0,25 Prozentpunkte erhöht werden. Der sechste Zinsschritt in Folge ist angesichts der Inflationsrisiken nicht zu vermeiden und dürfte auch nicht der letzte in diesem Jahr gewesen sein.
Unternehmen:
Google QZ (Prognose: 0,77 Dollar je Aktie)
Ciba Spezialitätenchemie Jahresergebnis
Heidelberger Druck QZ
Serono Jahresergebnis
Konjunkturtermine:
USA: ISM-Index für Januar (Prognose: 57,7 Punkte)
Mittwoch, 2. Februar
Die Entscheidung der Fed wird heute verkündet. Vorher dürften die Märkte in nervöser Spannung seitwärts tendieren. Sonderbewegungen sind allerdings bei einzelnen Aktien möglich, da es eine Reihe von Geschäftszahlen gibt.
Unternehmen:
Amazon QZ (Prognose: 0,40 Dollar je Aktie)
Hannover Rück Halbjahr
Enel Jahresergebnis
Polo Ralph Lauren QZ
Tommy Hilfiger QZ
Volvo QZ
Konjunkturtermine:
USA: Rohöl- und Benzinlagerbestände
Donnerstag, 3. Februar
Die Deutsche Bank präsentiert ihr Jahresergebnis auf einer Bilanz-Pressekonferenz. Wir rechnen mit einem Resultat von 0,71 Euro je Aktie, da Abfindungszahlungen auf das Ergebnis drücken könnten. Die Markterwartung liegt bei 0,98 Euro je Aktie.
Unternehmen:
Royal Dutch Jahresergebnis
Toyota QZ
Mitsubishi QZ
SAP SI QZ
Epcos QZ
BNP-Paribas Jahresergebnis
PepsiCO QZ
Konjunkturtermine:
USA: Wöchentliche Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung
USA: ISM Service für Januar
Freitag, 4. Februar
Im Blickpunkt steht der US-Arbeitsmarkt-Bericht für den Januar. Die Schätzung der Volkswirte beläuft sich auf rund 185.000 neuen Stellen. Obwohl die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung zuletzt zweimal in Folge niedriger als erwartet ausfielen, bedarf es doch einer gewaltigen Steigerung der neuen Stellen, um einen Wirtschaftsaufschwung in den USA zu schaffen. Denn die Zinsen steigen, weil es Inflationsgefahren in Amerika gibt.
Unternehmen:
Akzo Nobel QZ
Time Warner QZ
Konjunkturtermine:
USA: Verbrauchervertrauen der Uni Michigan für Januar
Ich wünsche Ihnen eine erfolgreiche Woche!
Volker Tietz /Quelle: BörseOnline
|