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Alt 29-08-2007, 21:00   #736
Starlight
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Ein Jahr, ein Tag – viel Geld

Dass amerikanische CEOs an einem Tag so viel verdienen wie der gemeine Angestellte in einem ganzen Jahr, wird regelmäßig moniert. Dass das aber nicht einmal übertrieben ist, sondern ganz präzise stimmt, rechnen das Institute for Policy Studies und die Experten von United for a Fair Economy vor.

Nach deren Angaben hat der amerikanische Durchschnitts-Chef im vergangenen Jahr 10,8 Millionen Dollar verdient und damit auf den Punkt 364 mal so viel wie der Durchschnitts-Angestellte, der mit 29 544 klar kommen muss. Wem dieses Mißverhältnis nicht passt, dem sei gesagt: Es war schon schlimmer. Viel schlimmer.

Noch in 2005 kassierten die CEOs das 411-fache und im Boom-Jahr 2000 sogar 525-fache dessen, was die Untergebenen ausbezahlt bekamen.

Es war aber auch schon besser, denn das Auseinanderklaffen der Gehaltsschere ist ein recht junges Phänomen: Noch im Jahr 1989 lag der Faktor zwischen „worker“ und „boss“ noch bei 71.

Dass dieses Verhältnis angemessener ware als die noch immer aufgeblasenen Zahlen heutzutage, zeigen einige Vergleiche in der neuen Studie. So machen die Großen nicht nur viel mehr als die Kleinen, sondern auch 20 Mal so viel wie ihre europäischen Konterparts – obwohl deren Umsatzentwicklung im Vergleich besser war.

Amerikanische CEOs machen zudem durchschnittlich 204 mal so viel wie die Top-Generäle in der US Army und 38 Mal so viel wie die Chefs der größten Stiftungen und gemeinnützigen Organisationen. Zudem stehen ihnen vom Privatflieger bis hin zur Erstattung von Spenden und Steuern noch allerlei Extras zu, die außerhalb des privaten Sektor unerhört wären.

Wer nun aufgeregt beginnt, auf der Karriereleiter nach oben zu klettern, dem sei gesagt, dass trotz aller Missstände die CEOs längst nicht mehr die Top-Verdiener sind. Der durchschnittliche Hedgefond-Manager hat zuletzt das 61-fache eines CEO-Gehalts gemacht – umgerechnet das 16 000-fache dessen, was Otto Normalverdiener nach Hause bringt.

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Alt 30-08-2007, 20:49   #737
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Vertrauenskrise im Supermarkt

Inmitten fallender Immobilienpreise, einer zunehmenden Kreditkrise, Inflation und steigener Energiekosten ist das Verbrauchervertrauen in Amerika zuletzt deutlich eingebrochen. Das liegt aber nicht nur an diesen stets genannten Gründen, sondern an Sorgen, die den Konsumenten bis in den Supermarkt hinein verfolgen.

So sorgen sich immer mehr Amerikaner nicht mehr nur um die drastisch steigenden Lebensmittelpreise, sondern schlicht um die Qualität der Lebensmittel. Innerhalb eines Jahres gab es in den USA so viele Fälle von verdorbener Ware wie nie zuvor. Im September letzten Jahres musste tonnenweise Spinat zurückgenommen werden, der mit E-Coli-Bakterien verseucht war. Seither machte verdorbener Fisch Schlagzeilen, dann verseuchte Erdnussbutter – selbst Tierfutter machte krank.

Das ganze hat dazu geführt, dass laut einer aktuellen Umfrage nur noch 66 Prozent der Amerikaner mit ruhigem Gewissen und Vertrauen in die Ware Lebensmittel kaufen. Das ist der niedrigste Stand seit fast 20 Jahren und deutlich unter den 89 Prozent, die noch vor einem Jahr mit der Qualität der Produkte zufrieden waren. Noch schlechter fällt die Bilanz für die Restaurants aus: Nur noch 42 Prozent der Amerikaner essen voller Vertrauen fern von eigener Küche und Herd.

Das setzt Gastronomie, Einzelhandel und Lebensmittelindustrie gewaltig unter Druck. Konzerne wie Tyson Foods, der größte Fleischproduzent der Welt, haben neue Sicherheitsauflagen eingeführt und die Etats für die Qualitätskontrolle deutlich vergrößert. Tyson Foods hat gerade eine neue 10 000 Quadratmeter große Forschungs- und Testhalle eingeweiht, in der Lebensmitteltechniker mehr Untersuchungen durchführen. Hauseigene Tierärzte besuchen unterdessen zuliefernde Farmen und nehmen Blutproben bei allem, was einmal ein Burger werden will.

Beim Cornflake-Riesen Kellog hat man unterdessen alle Zulieferer verpflichtet, sich genauen Qualitätskontrollen von unabhängigen Parteien zu unterziehen, und Kraft Foods ist zum Spitzenreiter in der Verbesserung sanitärer Standards in der Produktion geworden.

Für die Unternehmen lohnen sich die hohen Investitionen, wie ein Blick auf die jüngsten Umsatzeinbußen zeigt: Bei Chiquita verbucht man noch immer schleppende Absätze von Salat in Tüten, da Kunden seit dem Spinat-Skandal vor einem Jahr ihr Vertrauen in das verpackte Grünzeug nicht wieder gefunden haben.

Während aber die Unternehmen viel Geld in neue Sicherheitsmaßnahmen stecken, verbuchen manche beteiligte Unternehmen ungeahnte Umsatzzuwächse. RedPrairie, zum Beispiel, ein Software-Unternehmen aus Milwaukee. Das Unternehmen hilft der Lebensmittelbranche, den Weg der verarbeiteten Ware vom Bauern bis zum Kunden zu verfolgen. Zu den Kunden zählen General Mills und Procter & Gamble.

Mit den neuen Programmen verfolgen die Konzerne Lebensmittel bis ins Regal, wo sie das Haltbarkeitsdatum im Auge behalten und notfalls Alarm schlagen, wenn Produkte ihre Lebensdauer überschritten haben. Solche Technologien fordern die Zusammenarbeit mit Unternehmen wie Wal-Mart und Safeway und anderen großen Ketten. Die fällt zunehmend leicht, denn nach den Geschehnissen der letzten Monate haben sich die Branchenriesen zu einer Einsatzgruppe zusammengeschlossen, die für die Qualitätssicherung bei Lebensmitteln eintritt. Letztes Ziel: Über langfristige Maßnahmen das Vertrauen der Kunden zurückgewinnen.

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Alt 31-08-2007, 20:39   #738
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Bernanke beruhigt die Märkte

Eigentlich hat Ben Bernanke nicht allzuviel neues gesagt, doch Anleger hörten was sie hören wollten: Die Fed ist am Ball, verfolgt die Schwierigkeiten an den Kreditmärkten mit Aufmerksamkeit – und ist, sollte es notwendig sein, bereit, den Leitzins zu senken. Was natürlich nicht heißt, dass dieser Schritt unmittelbar bevorsteht.

Doch allein die Bestätigung, dass die Notenbank wachsam ist und Zinssenkungen nicht länger unter Verweis auf die hohe Inflation kategorisch ausschließt, macht Anlegern Mut für eine dreistellige Freitags-Rallye.

In bezug auf die Inflation macht Bernanke sogar deutlich, dass man den Faktor nicht überbewerten solle. Angesichts der jüngsten Entwicklungen seien Konjunkturdaten, die rückblickend auf die vergangenen Wochen und Monate blickten, nicht mehr so kursbestimmend wie sonst, so der Fed-Chef. Vielmehr wolle man die Zinspolitik eher vorrausschauend bestimmen – das will der Markt hören.

Bernanke präzisierte bei seinem Auftritt in Jackson Hole im Bundesstaat Wyoming, dass man unter allen Umständen eine Liquiditätskrise abwenden müsse. Bereits vor zwei Wochen hat die Notenbank bekanntlich den Diskontsatz gesenkt, zu dem die Banken Geld aufnehmen können. Nachdem einige Großbanken insgesamt mehrere Milliarden Dollar aufgenommen haben, wäre der Leitsatz das nächte Mittel, über das Liquidität geschaffen werden könnte.

Einen weiteren Anhaltspunkt, der zumindest auf die Möglichkeit einer Zinssenkung schließen lässt, lieferte Bernanke mit einem Blick auf das gegenteilige Szenario. Erschwerte Bedingungen an den Kreditmärkten – und dazu gehört ein höherer Zinssatz – könnten das Risiko erhöhen, dass sich die Krise am Immobilienmarkt zunehmend in andere Sektoren und bis zum Verbraucher weiter verbreitet.

Das will man verhindern, wenngleich Bernanke ein allzu schnelles Eingreifen der Fed weiter ablehnt. Schließlich sei es nicht Aufgabe der Notenbank, so der Chef, Hypotheken-Leiher und Investoren vor den Folgen falscher Finanz-Entscheidungen zu bewahren. Dass sich die Fed einmischt, um den Banken Erleichterung zu verschaffen, ist also weiter nicht zu erwarten. War es vorher aber auch nicht, weshalb das den Markt nicht weiter belastet.

Bernankes Rede am Freitag, so unspektakulär sie war, hat dem Markt Zuversicht gegeben. Dass die Notenbank grundsätzlich flexibel ist, gibt Anlegern genug Kraft, vor einem langen Wochenende Aktien zu kaufen – ein gutes Zeichen für den Handel im kommenden Monat September.

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Alt 10-09-2007, 06:30   #739
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Droht eine weitere Septemberschwäche?

Von Sam Stovall

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Alt 12-09-2007, 20:32   #740
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Rohstoffmärkte in Vertrauenskrise

Manchmal muss auch der erfahrenste Wall-Street-Reporter einen Schritt zurück gehen, die Meldungen des Tages auf Ursache und Wirkung prüfen und einsehen, dass alles keinen Sinn macht. Die Opec setzt die Förderquoten herauf, die Energiebehörde setzt die Nachfrageerwartungen herab – und trotzdem klettert der Ölpreis.

Angebot und Nachfrage machen offensichtlich nur manchmal den Preis. In dieser Woche steigt auf Beschluss der Opec das Abgebot and Öl, während die Internation Energy Agency (IAE) die Prognose für die Nachfrage in diesem und im laufenden Jahr senkt. Damit müsste Öl eigentlich billiger werden. Tut es aber nicht. Im Gegenteil: Der Rohstoff steigt im Preis, und zwar schnurstracks auf ein neues Allzeit-Hoch. Das Fass notiert zur Wochenmitte nur noch knapp unter 80 Dollar – und auch diese Marke dürfte in den nächsten Tagen fallen, wie manche Rohstoff-Experten vefürchten.

Woran liegt´s? – Nun, nicht nur Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis, sondern letzten Endes vor allem der Kunde. Und der traut weder Angebot noch Nachfrage, zumindest nicht den offiziellen Quellen. Tatsächlich ist der Opec nur schwer zu trauen. Es ist ein offenes Geheimnis, dass das Kartell mehr Öl fördert als die offiziellen Quoten zulassen. Das ist schändlich, aber verständlich: Die niedrigere Quote sorgt für den höheren Preis – zu dem dann mehr gefördert wird.

Solche Tricks haben Anlegern ein gehöriges Maß Mißtrauen eingeflößt. Dass das Kartell nun versucht, die Statistik zu säubern, hilft nicht mehr. So hat die Opec sich natürlich bewusst für eine Erhöhung der Quoten um 1,4 Millionen Fass pro Tag entschieden. Mit einem Plus von 0,9 Millionen Fass werden die bisherigen Abweichungen ausgeglichen, die übrigen 0,5 Millionen Fass sind die tatsächliche Mehrproduktion.

Die aktuelle quotierten 27,2 Millionen Fass pro Tag sollen nun die real geförderte Menge sein – und genau das nimmt der Anleger den Entscheidern nach der Sitzung in Wien nicht ab. Interessanterweise glauben Experten nun aber nicht, dass die Opec erneut bescheisst, sondern dass sie die höhere Quote gar nicht fördern kann. Denn: Könnte sie das, hätte sie in der bekannten Gier ohnehin schon lange getan. Kurz: Man unterstellt der Opec, aus Gier schon seit Jahren am Limit zu fördern. Die Quoten bedeuten nichts mehr.

Auf Nachfrageseite sieht es nicht anders aus. Die schwankenden Schätzungen der Energiebehörde über die globale Nachfrage nach Öl lassen den Markt kalt. An einem Tag wie diesem Mittwoch sowieso. Denn während die Behörde die Nachfrage herunterrechnet, fallen die Lagerbestände dramatisch und zum wiederholten Male. Und das bewegt den Preis stärker als alle warmen Worte der IAE.

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Alt 12-09-2007, 21:55   #741
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Aktien: Hürdenreicher Weg nach oben

Von Mark Arbeter

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Alt 20-09-2007, 21:01   #742
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Zinssenkung nur ein Placebo

Aufatmen bei der Fed. Einen Tag nach der dramatischen Zinssenkung hätte es nun wirklich schlecht ausgesehen, wenn die Verbraucherpreise direkt wieder an die oft beschworene Inflation erinnert hätten. Taten sie zum Glück nicht, jedenfalls nicht auf den ersten Blick. Aber vom Tisch ist das Thema noch lange nicht.

Zunächst ein Blick auf die Daten. Die Verbraucherpreise sind im August um 0,1 Prozent zurückgegangen und zeigen damit den zweiten Monat in Folge einen eher deflationären Trend. Hinter den Kulissen sieht es aber weniger erfreulich aus. Denn die Kernrate ohne Energie und Lebensmittel ist gestiegen, was einen Schluss nahelegt: Es waren vor allem die niedrigeren Energiekosten im August, die die Verbraucherinflation gebremst haben.

Wer nun auf den Ölpreis schaut, der seit Tagen von einem auf das nächste Allzeit-Hoch klettert und direkt vor Beginn der Heizsaison bei mehr als 82 Dollar notiert, der sieht wie kurzlebig die Freude über niedrigere Energie- und damit auch Verbraucherpreise sein dürfte. Schon für den September dürften die Preisdaten ganz anders ausfallen, und dann auch wieder mit dem übereinstimmen, was die Notenbank seit Monaten sagt: Die Inflation scheint die größere Gefahr für das konjunkturelle Gleichgewicht in den USA zu sein.

Insofern wird sich mancher noch fragen, ob eine Zinssenkung – zumal über 50 Basispunkte – am Dienstag der richtige Schritt war. Auf weitere Zinssenkungen lassen diese jüngsten Daten jedenfalls nicht schließen. Andere wiederum eher:

Die Baubeginne sind weiter eingebrochen und liegen auf dem niedrigsten Stand seit zwölf Jahren. Die Subprime-Krise scheint sich durchaus in den Bilanzen der Banken bemerkbar zu machen, wie die Zahlen von Morgan Stanley zeigen. Die Auswirkungen, die die Hypothekenkrise mit ihren Massenentlassungen auf den Arbeitsmarkt hat, sind auch noch nicht ganz einkalkuliert.

Doch ob die Fed immer mit neuen Zinssenkungen aushelfen sollte, wird von einigen Experten bezweifelt. Allerdings meist von nicht amerikanischen Experten. Die wünschen sich, dass die US-Konjunktur strukturell gesundet und nicht immer nur von der Notenbank gepusht wird. Die Unzufriedenheit vor allem in Europa lässt sich am schwachen Dollar messen. Noch nie in der Geschichte war die US-Währung gemessen am Euro weniger wert als heute.

Wenn manche amerikanische Stimmungsmacher, am Morgen zum Beispiel der CEO des Autohändlers Automax in einem Fernsehinterview, bis Ende des Jahres den Leitzins bei 3,x Prozent fordern, dann bauen sie auf eine kurzfristige Operation, die den Markt liquide hält – aber langfristig nicht lebendig.

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Alt 20-09-2007, 21:02   #743
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Dubai und Qatar im Clinch

Wenn die amerikanischen Börsen auf die arabische Halbinsel blicken, dann geht es normalerweise um Öl. Nicht so in dieser Woche. Da sind vor allem die Banken und Börsen aufmerksam, denn in den Emiraten entscheidet sich, wo ein neues Weltfinanzzentrum entstehen könnte.

Zwei Metropolen liefern sich ein heißes Rennen darum, wer neben New York, London, Tokio und Frankfurt einmal zu den wichtigsten Wirtschaftszentren der Welt zählen wird: Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten und der kleinere Nachbar Qatar. Beide geben am Donnerstag Milliarden-Deals mit internationalen Börsen bekannt.

So sind sich nach wochenlangen Diskussionen zunächst Dubai und die Nasdaq mit einem Aufsehen erregenden Abkommen einig geworden. Dubai zieht sein Interesse an der skandinavischen OSX zurück, mit der man über Norwegen und Schweden auf dem europäischen Markt Fuß fassen wollte – das hat nun die Nasdaq vor. Dafür verkauft die Nasdaq nicht nur ein Fünftel des eigenen Unternehmens an das Emirat, sondern auch ihren 28-prozentigen Anteil an der London Stock Exchanges. Damit wiederum ermöglicht man Dubai seinersiets einen ersten Auftitt in Europa.

Der dürfte sich dennoch nicht von alleine ergeben, denn an London ist nun auch Qatar interessiert – der Halbinsel-Staat sicherte sich in einem eigenen Deal 20 Prozent der LSE-Aktien, was die Londoner begrüßten. Den Einstieg von Dubai über die Nasdaq wollte eine Sprecherin in London hingegen nicht kommentieren.

Auf good-will aus Großbritannien bauen die Strategen in Qatar dennoch nicht. Vielmehr sicherte man den Markteinstieg ab, in dem man über Citigroup als Mittelsmann ebenfalls bei der OMX in Skandinavien Anteile kaufte. Für die Anteilseigner in London und Stockholm sind das gute Nachrichten, denn das Interesse von zwei arabischen Handelsplätzen treibt die Preise vor Ort hoch.

Zumal es ein aggressiver Kampf werden dürfte. Dubai und Qatar wollen sich im globalen Finanzgeschäft etablieren und für eine Zukunft nach Öl vorsorgen. Im Vorteil liegt zur Zeit Dubai. Der Deal mit der Nasdaq schafft zumindest einmal Nähe zum amerikanischen Markt und bringt das technische Know-How der weltgrößten Hightech-Börse in das Emirat, in dem zur Zeit laut Dubais Börsen-Chef Essa Kazim 2,3 Billionen Dollar in liquiden Mitteln auf einen Einsatz am Markt warten. Diese Zahl gefällt Nasdaq-CEO Bob Greifeld, der in erhöhter Liquidität aus Nahost einen ökonomischen Nutzen für alle Beteiligten ziehen will.

An der London Stock Exchange mag man das anders sehen. Man hat sich auf Qatar als Finanzzentrum der arabischen Welt eingeschossen. Was wiederum zeigt, dass die Weichenstellung mit so vielen beteiligten Partnern einige Zeit lang dauern dürfte.

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Alt 24-09-2007, 20:26   #744
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Arbeitskampf bei GM

Am frühen Morgen waren sich die Experten noch einig, die Streikdrohung der Gewerkschaft UAW gegen General Motors sei nur eine Formsache, die Verhandlungen seien so gut wie abgeschlossen – die Auto-Aktie legte deutlich zu. Zwei Stunden später legten Arbeiter im Pontiac-Werk in Orion, Michigan das Werkzeug nieder.

Mehr als 70 000 Arbeiter in den anderen GM-Werken folgten umgehend: Am Montagmittag ruhte in 59 Fabriken in den ganzen USA die Arbeit. Das Unternehmen leidet darunter schwer, denn man hat ohnehin mit sinkenden Absatzzahlen und Marktanteilen zu kämpfen.

Die wiederum hängen direkt mit den Schwierigkeiten von GM zusammen, die Kosten unter Kontrolle zu bekommen. Das liegt an hohen Lohnnebenkosten, vor allem an hohen Zahlungen in die Krankenversicherung für aktuelle und ehemalige Angestellte sowie deren Lebenspartner. Um diese Zahlungen ging es in den letzten Minuten vor dem aktuellen Streik. Die mehr als 51 Milliarden Dollar an erwarteten Forderungen wollten GM und die UAW an einen von der Gewerkschaft kontrollierten Fond übertragen, der mit einer einmaligen Zahlung vom Automobilriesen gespeist werden sollte. Unklar blieb bis zuletzt, wie hoch diese einmalige Zahlung sein solle.

Genaue Zahlen – das Angebot von GM und die Forderung der Gewerkschaft – sind nicht bekannt. Eine Einigung dürfte aber Experten zufolge näher an der Forderung der UAW erreicht werden, denn GM steht massiv unter Druck. Erst wenn die künftige zu erwarteten Versicherungsleistungen abgetreten sind, kann man in bezug auf die Kosten an die ausländische Konkurrenz aufschließen, die seit Jahren immer größere Anteile am amerikanischen Automarkt beherrscht. Vor allem GMs Hauptkonkurrenten, Toyota und Honda, sind nicht gewerkschaftlich organisiert.

Allzu schnell dürfte GM sein Angebot aber auch nicht erhöhen, auch nicht vor dem Hintergrund eines Streiks. Denn zumindest einen Vorteil hat der Autobauer im Arbeitskampf: Wegen nicht zu zahlender Löhne sinken die Ausgaben zeitweise dramatisch. Gleichzeitig kommt immer noch Geld rein, denn bereits gebaute und ausgelieferte Fahrzeuge werden weiter verkauft. Über die ersten drei bis vier Wochen eines Streiks werden also die Cash-Reserven von GM massiv steigen, wie der Automobil-Analyst David Healy von Burnham Securities klarstellt.

In diesen Genuss kommt zur Zeit übrigens nur General Motors. Bei den Konkurrenten Ford und Chrysler ist (noch) kein Streik angedroht. Die etwa 100 000 dort angestellten Gewerkschaftler haben ihre Verträge befristet verlängert, während sich die UAW ganz auf die Verhandlungen mit dem größten US-Autokonzern konzentrierte. Doch welches Ergebnis auch immer der Arbeitskampf bei GM bringt, dürfte bald auf die Konkurrenz übertragen werden.

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Alt 25-09-2007, 16:01   #745
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DOW Jones und die Statistik - Es kann im 2. Halbjahr 2007 nur runter gehen?

Datum 25.09.2007 - Uhrzeit 15:29


Autor: Graefe Rocco, Charttechniker





7er Jahre hat der DOW Jones seit 1900 praktisch immer mit einem Verlust in der zweiten Jahreshälfte abgeschlossen. Soll man sich tatsächlich gegen dieses Statistikgesetz stellen? Bei Beschau der folgenden Daten, dürfte der eine oder andere Bulle ein mulmiges Gefühl in der Magengegend bekommen.

DOW JONES: 13.759 Punkte

Aktuell kann man anhand von 2 Statistiken, die lange und kontinuierliche Serien aufweisen, berechnen, in welchem Preisfenster der DOW JONES das Jahr 2007 beenden könnte.

STATISTIK 1: Trefferwahrscheinlichkeit größer 90%

Aussage: Der Dow Jones hat sehr gute Chancen das Jahr 2007 oberhalb von 12.463 (=Schlussstand 2006) zu beenden, da der Januar 2007 höher endete als im Dezember 2006.
Hintergrund der Statistik: Statistisch war es in den letzten 54 Jahren so, dass es in 50 Fällen einen positiven (bzw. negativen~) Gesamtabschluss des Jahres gab, wenn der Januar im Plus (bzw. im Minus) endete. Nach Äußerungen des Entwicklers dieser Methode (Herr Yale Hirsch) gab es nur 4 "Ausreißer" in den Jahren 1966/ 1968 (Sondereffekt Vietnamkrieg), 1982 (Start großer Bullenmarkt) und 2001 (außerordentliche Zinssenkung der FED).

STATISTIK 2: Trefferwahrscheinlichkeit 100%

Aussage: Das 2. Halbjahr 2007 hat eine bärische Indikation. Der Dow Jones dürfte das 2. Halbjahr unterhalb von 13.409 abschließen, denn das 1. Halbjahr endete bei 13.409

Hintergrund der Statistik: Die 2. Halbjahre von 7er Dekadenjahre endeten allesamt im Minus.


1907: -35,8 %
1917: -30,8 %
1927: -17,0 %
1937: -40,2 %
1947: -6,4 %
1957: -18,4 %
1967: -9,9 %
1977: -10,2 %
1987: -36,1 %
1997: -13,3 %

Die Kombination von STATISTIK 1 + STATISTIK 2 läßt folgende Aussage zu :


Der Dow Jones müsste das Jahr 2007 zwischen 12.463 und 13.409 beenden,

keinesfalls aber höher als 13.409, und nur in einem sehr unwahrscheinlichen Fall tiefer als 12.463. Damit würde beiden Statisiken greifen.

Charttechnische Analyse, das ist die Auswertung der Preis- und Zeitdimension. Und in diesem Beitrag ging es um die Auswertung eben dieser Zeitdimension. Bemerkenswerterweise gibt die Auswertung der Preisdimension bisher noch keine Verkaufssignale. Der Markt läuft nach der Leitzinsen in den USA weiter hoch. Bitte berücksichtigen Sie bei Ihrer Meinungsbildung unsere Analysen zu Preis- und Zeitdimension. Manchmal liefern beide ein unterschiedliches Ergebnis. In solchen Fällen müssen Sie selbst entscheiden, wie Sie die unterschiedlichen Signallagen für sich werten.


Autor: Rocco Gräfe - Technischer Analyst und Trader bei GodmodeTrader.de




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Alt 26-09-2007, 21:02   #746
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GM muss jetzt Gas geben

Zwei Tage lang standen die Fließbänder still, am Mittwoch kommen mehr als 70 000 Mitarbeiter von General Motors wieder in ihre Werke zurück. Der Autohersteller und die Gewerkschaft UAW haben sich nach zähen Verhandlungen auf einen Deal geeinigt, der für die ganze Branche richtungsweisend ist.

Für General Motors selbst ändert sich mit der Einigung mit der Gewerkschaft gewissermaßen die Branche. In Analystenkreisen galt der Konzern schließlich seit Jahren als „Krankenkasse, die nebenbei Autos produziert“ – jetzt ist man diesen ungeliebten Bilanzposten ein für allemal losgeworden und hofft, zumindest in bezug auf die Kostenstruktur näher an die Konkurrenz aus Asien heranzukommen.

Ganz billig ist es für GM letztlich nicht geworden, die Forderungen der Angestellten und Rentner loszuwerden. 35 Milliarden Dollar in bar und Aktien muss das Unternehmen in einen Fond einbringen, der von der Gewerkschaft verwaltet wird und sich künftig um die Krankenversorgung der aktiven und ehemaligen Arbeitnehmer kümmert. Doch diese 35 Milliarden Dollar sind ein einmaliger Posten. Ist der einmal durch die Bilanz, steigen bei jedem Dodge, Chevy und Pontiac die Margen.

Das reicht aber nicht, um den traditionsreichen Autobauer langfristig profitabel zu halten. Bislang ist es noch keinem Konzern gelungen, sich gesund zu sparen, und auch GM wird erkennen, dass man sich nun mehr denn je über die Produkte beweisen muss. Mit den Versicherungskosten fällt nämlich die klassische Entschuldigung weg, mit der sich das Management seit eh und je für schwache Zahlen gerechtfertigt hat.

Von nun an werden sich Analysten und Anleger nur noch eine Frage stellen: Wie viele Autos hat GM verkauft? Mehr als je zuvor ist der Fokus des Marktes ganz darauf gerichtet, ob das Unternehmen die Wagen baut, die der Kunde will. Und da besteht noch mehr Restrukturierungsbedarf als man jetzt auf der Kostenseite hinter sich gebracht hat. Die Modelle aus Detroit rollen – unabhängig vom Preis – der Konkurrenz aus Fernost hinterher. Toyota und Honda bauen Autos, die weniger Benzin verbrauchen, Mercedes-Benz baut Modelle mit Brennstoffzelle, der Smart steht vor seiner Markteinführung in amerikanischen Metropolen.

In den letzten Jahren sind die Verkaufszahlen bei GM und der amerikanischen Konkurrenz von Ford und Chrysler dramatisch eingebrochen. Im vergangenen Juli hatten die „großen 3“ erstmals in der Geschichte einen gemeinsamen Marktanteil unter 50 Prozent. Für GM allein ist der Marktanteil innerhalb von nur zehn Jahren von 35 auf nur noch 25 Prozent zurückgegangen. Das liegt nicht nur daran, dass auf jedem Auto ein Aufschlag für die Lohnnebenkosten war.

Nachdem GM seine Sorgen um Krankenversicherung und andere lästige Nebenkosten los geworden ist, muss man sich jetzt mehr denn je um das Produkt Auto kümmern, und eine ähnliche Neuordnung steht bei Ford an. Denn nach dem Ende des Arbeitskampfes bei der amerikanischen Nummer Eins ist in der Verhandlungsstrategie der UAW der nächstgrößere Konzern als nächster an der Reihe.

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Alt 30-09-2007, 20:47   #747
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Ein Schuh für Manitu

Im Kampf gegen Fettleibigkeit in den USA geht der Sportartikler Nike neue Wege. Das Unternehmen hat sich Zielgruppen herausgepickt, die besonders ungesund leben, und will diese gezielt zu mehr körperlicher Fitness animieren. Erstes Projekt: Ein neuer Schuh für die Indianer, denen bislang kein Nike-Treter passte.

„Air Native N7“ heißt das neue Modell, mit dem Nike gezielt an Amerikas Ureinwohner herantritt. Die mögen vor vielen Generationen das Land beherrscht und unter körperlichem Einsatz gejagt und gekämpft haben, sind aber in den modernen USA zu einer Randgruppe mit hoher Arbeitslosigkeit und ungesundem Lebenswandel verkommen.

Was es den Sioux und Apache nicht einfacher machte: Wollten sie sich einmal sportlich betätigen, fanden sie das passende Schuhwerk nicht. Denn Indianer haben breitere und höhere Füße, wie eine Forschungsgruppe für Nike nach Messungen bei siebzig Stämmen analysierte. Entsprechend gingen die Schuhmacher mit neuen Schnittbögen ans Werk und haben den „N7“ mit einer erweiterten „Zehenbox“ und einer verbesserten Fütterung ausgestattet. Zudem gibt es weniger Nähte, was den Tragekomfort noch erhöhen soll.

Dass sich die Indianer nun nicht gleich auf den Schuh stürzen werden, ist Nike durchaus bewusst. Die meisten Stämme haben kein gutes Verhältnis zu Corporate America. Doch tut man alles, um die Kooperation zu verbessern. Lobenswert: Nike gibt den Schuh zunächst an Gesundheitsorganisationen in den Stämmen ab, die ihn kostenlos an einzelne Personen weitergeben dürfen. Auch wer den Schuh selbst bestellt, zahlt nur knapp über 40 Dollar – die wiederum in indianische Sportprojekte gesteckt werden.

Zudem hat Nike die Marketingstrategie recht feinsinnig auf die Kultur der Indianer abgestimmt. Das reflektiert schon der Name: „N7“ bezieht sich auf das Prinzip der sieben Generationen, nach dem die meisten Stämme leben. Danach basieren sie Entscheidungen auf der Weisheit der vergangenen drei Generationen und mit Blick auf die Folgen für die nächsten drei Generationen.

Dass das Design des Schuhs den Ansatz weiter verfolgt, liegt auf der Hand: Der „N7“ trägt auf der Zunge ein Muster, das den Zyklus Sonnenaufgang – Sonnenuntergang – Sonnenaufgang symboliert, das Innenfutter ist mit Federn bedruckt, und auf der Sohle prangen Sterne als Symbol für den Himmel.

So viel guter Wille kommt bei den Indianern an. Jerry Bread vom Institut für indianische Studien an der Universität von Oklahoma glaubt, dass die Indianer das Entgegenkommen von Nike schätzen werden, „schließlich profitieren sie im Hinblick auf Fitness und Gesundheit“.

Dass das Unternehmen nicht gewinnorientiert ist, schätzen Experten zudem hoch ein. „Die Indianer sind keine große Zielgruppe für einen Konzern“, sagt John Dickson von der Native American Leadership Alliance, einer Lobbygruppe in Washington. Nike zeige aber, dass man auch die Indianer als Kunden schätze und nicht nur die Top-Stars, denen man sonst Schuhe auf den Fuß schneidere.

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Alt 01-10-2007, 20:46   #748
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Triumphmarsch ins vierte Quartal

Die Wall Street ist nicht aufzuhalten: Am ersten Handelstag des vierten Quartals legen die amerikanischen Indizes kräftig zu und liegen auf Rekordkurs – dabei gibt es nur schlechte Nachrichten. Unklar ist, ob die auf dem Parkett ankommen, denn es scheint, als feiere sich der Markt gerade selbst.

Statt nach vorne zu blicken, in ein Quartal mit höchst ungewissem Weihnachtsgeschäft, hohen Öl- und damit Heizkosten, unsicherem Arbeitsmarkt, einem schwachen Dollar und immer mehr Mißtrauen des ausländischen Kapitals in die US-Märkte, blickt man noch einmal zurück, zieht Bilanz über ein Quartal das sich wahrlich sehen lassen kann.

Erinnert sich überhaupt noch jemand an die Korrektur vor zwei Monaten? Daran, dass nach den ersten Subprime-Meldungen der breite Markt um 12 Prozent abschmierte? Offensichtlich nicht. Die Subprime-Sorgen hat der Markt am Montag abgeschüttelt, auf dramatische Gewinnwarnungen bei zwei der größten Banken der Welt – Citigroup und UBS – reagieren die Aktien mit Gewinnen.

Nein, man denkt nicht mti Sorge zurück, sondern zieht eine einfache, euphorische Bilanz: Denn trotz der steilen Markteinbrüche zur Mitte des dritten Quartals haben alle großen Indizes auf Sicht der vergangenen drei Monate ein Plus eingefahren. Trotz der steilen Markteinbrüche notiert der breite Markt auf Jahressicht mit einem Plus von 8 Prozent, die Blue Chips haben um 12 Prozent zugelegt.

Die Nasdaq verbucht seit Jahresbeginn sogar ein Plus von 12,6 Prozent und hat in den letzten neun Monaten damit mehr gewonnen als in den ganzen zwölf Monaten des Vorjahres. Wenn da mal nicht die Korken knallen können.

So pflügt der Markt am Montag munter zu neuen Gewinnen, die Blue Chips durchbrechen wieder die Marke von 14 000 Punkten – doch zur Vorsicht sei geraten. Am ersten Tag eines neuen Quartals kommt traditionell neues Geld in den Aktienmarkt, was die Kauflust in New York mitbegründet. Auch ist die Wall Street nun mal ein emotionaler Laden, und die Euphorie über ein starkes drittes Quartal führt schonmal zu einem Triumphmarsch in das vierte… doch der muss kein Marathon sein.

Experten auf dem Parkett warnen, dass die Indizes nur ihre Allzeit-Hochs vom Juli testen und dann eine Neuorientierung ansteht. Einiges deutet darauf hin, dass diese vielleicht die Korrektur bringt, vor der Analysten seit einem halben Jahr warnen – und die man hinter sich zu haben geglaubt hat.

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Alt 02-10-2007, 19:13   #749
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Tränen zwischen Shea Stadium und Citifield

Dass es an der Wall Street schlechte Nachrichten hagelt – Immobilien, Autos, Einzelhandel, etc. – und die Anleger dennoch Geld machen ist ein ebenso schöner wie unerklärlicher Umstand. Normalerweise kommen mit schlechten Nachrichten hohe Verluste. Wenn nicht an der Börse, dann zumindest im Baseball-Stadion.

Seit Tagen herrscht in New York Trauer: Die Mets, der Underdog unter den beiden städtischen Teams und eigentlich das beliebtere, haben nach einem grandiosen Saisonauftakt dank einer beispiellos schlechten Serie in den letzten Wochen die Play-Offs verpasst. Die kleinen Fans weinen, die Großen verstehen die Welt nicht mehr – und der Mannschaft gehen Millionen durch die Lappen.

Dabei hatte man sich schon so auf den großen Reibach gefreut. Mitte der Saison hatte die Mannschaft aus dem Shea Stadium im Stadtteil Queens mit 17 ausstehenden Spielen satte sieben Siege Vorsprung auf den Tabellen-Zweiten. Mancher Fan träumte sein Team schon in die World Series. Doch in den letzten Wochen trafen die Mets keinen Ball mehr, von den letzten sieben Matches verloren sie sechs – jetzt ist die Saison frühzeitig vorbei.

Mit der Endrunde verpasst die Mannschaft Ticket-Umsätze von bis zu 15 Millionen Dollar, dazu die Fernseh-Einnahmen und die Umsätze aus Souvenir-Verkäufen, die normalerweise explosiv anziehen, je höher das Team gegen Saisonende klettert. Doch das ist noch längst nicht alles: Den wahren Schaden könnten die Mets in der nächsten Saison erleiden – und auf lange Sicht.

Denn mit der Enttäuschung droht der Mannschaft die Gefahr, dass die Ticket-Verkäufe für die nächste Saison leiden. Die Fans gehen nicht mit einem Gefühl des Triumphs, sondern mit Trauer und Enttäuschung in die Pause; die Nachfrage nach Karten für das nächste Jahr dürfte alles andere als groß sein.

Andere Teams haben diese Sorgen nicht: Auch die Milwaukee Brewers und die San Diego Padres haben zwar die Play-Offs verpasst. Doch haben beide Teams während der gesamten Siason einigermaßen konstant im Mittelfeld der Liga gespielt. Den Mets bricht nicht ihr Ausscheiden das Genick, sondern das Ausscheiden nach einem phänomenalen Start, die steile Talfahrt eines Teams, dessen Fans sich im Stich gelassen fühlen.

Schlägt die Stimmung gegen die Mets um, droht der Mannschaft hingegen ein langfristiges Problem: Zeitgleich mit den Yankees in der Bronx baut nämlich auch der Underdog zur Zeit ein neues Stadion. Entsprechend hart buhlt man um Sponsoren. Und während sich die Mets ihren Titelsponsor gesichert haben – die Citigroup zahlt 20 Millionen Dollar jährlich, um das Team im „Citifield“ spielen zu sehen – dürfte es beim Verkauf von Firmenlogen manche Rückschläge geben.

Viele Unternehmen, die den Stadionbau über eigene Logen mitfinanzieren, dürften sich zur Zeit überlegen, ob sie ihre Geschäftspartner wirklich bei den Mets empfangen wollen – oder ob ein Spiel der Yankees nicht unterhaltsamer ist und eher zum Vertragsabschluss führt.

Markus Koch - © Wall Street Correspondents Inc
Starlight ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03-10-2007, 07:38   #750
Starlight
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