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Alt 06-03-2007, 18:48   #631
Starlight
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Aktienmarkt Amerika

Aktien - wie Phönix aus der Asche?

Von Sam Stovall

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Alt 08-03-2007, 20:33   #632
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Die Talfahrt der Aktien ist noch nicht vorbei

Von Mark Arbeter

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Alt 09-03-2007, 20:35   #633
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Sommerzeit: Clever oder teuer?

Es wird Sommer in den USA. Trotz eiskalter Temperaturen stellen die Amerikaner am Wochenende ihre Uhren vor und beginnen die Sommerzeit – drei Wochen früher als sonst. Das soll Energie und Geld sparen, doch rechnen Volkswirte und IT-Experten mit einem Computer-Chaos und mit Millionen-Schäden.

Größtes Problem: Als der Kongress vor einem Jahr die Verschiebung der Sommerzeit beschloss, wurden die Computer-Hersteller überrascht. Alle Geräte, die vor 2006 programmiert wurden, rechnen weiterhin damit, dass die Sommerzeit wie üblich Anfang April beginnt. In der Nacht auf Sonntag werden nun Millionen von Amerikanern ihre Wecker und Armbanduhren umstellen, ihre Windows-Systeme takten aber unbekümmert weiter.

Dem Durchschnittsbürger dürfte das nicht viel ausmachen. Wer orientiert sich schon an der kleinen Anzeige in der rechten unteren Bildschirm-Ecke? Doch zahlreiche Konzerne müssen die internen Systeme umstellen, was bei tausenden von Arbeitsplätzen ein zeit- und kostenaufwändiges Unterfangen ist. Fluggesellschaften müssen ihre Start- und Landezeiten für internationale Flüge neu verhandeln und längere Umsteigezeiten in Kauf nehmen.

Und auch an den internationalen Börsen mit ihren global geschalteten Handelsplattformen kündigen sich Probleme an. Zahlreiche Märkte, darunter die New York Stock Exchange, planen für Sonntag einen Testlauf, um einen reibungslosen Handel für Montag und die kommenden zwei Wochen zu garantieren, in denen der Zeitunterschied zu anderen Ländern um eine Stunde wächst. Die Frankfurter Börse, zum Beispiel, handelt statt der üblichen sechs plötzlich sieben Stunden vor der Wall Street.

Und wozu das Ganze? Der Kongress ging bei Verabschiedung des Sommerzeit-Gesetzes davon aus, massiv Energie einsparen zu können. Damit kam man zwar dem Gedanken von Benjamin Franklin nahe, der 1784 erstmals eine Umstellung der Uhren empfahl, um Kerzen zu sparen. Auch im Ersten Weltkrieg wurde die Sommerzeit kurzzeitig eingeführt, um Energie zu sparen, und das selbe Argument führte zur endgültigen Festlegung im Jahre 1973.

Doch wieviel Energie sich heutzutage sparen lässt, ist unter Experten umstritten. Eine aktuelle kalifornische Studie rechnet mit minimalen Einsparungen zwischen 0,2 und 0,5 Prozent. Und Kritiker rechnen gar mit einem Null-Summen-Spiel. Wenn es länger hell sei, bräuchten die Amerikaner zwar weniger Licht, dafür dürften sie mehr außer Haus sein – und zwar im SUV mit hohem Spritverbrauch.

Wenigstens dürften sie bei Helligkeit weniger Unfälle bauen, wie die Versicherungen bemerken. Zudem ist in vielen Fällen wohl die örtliche Mall Ziel der längeren Ausflüge bei Tageslicht. Zumindest der Einzelhandel profitiert also von der früheren Umstellung auf die Sommerzeit.

Was der Rhythmuswechsel letztlich bringt und kostet, wollen Experten in den nächsten Monaten bis ins kleinste Detail festhalten. Nach Ende der Sommerzeit Anfang November werden die errechneten Daten dem Kongress vorgelegt. Der entscheidet dann, ob sich das Experiment gelohnt hat und wann in den nächsten Jahren umgestellt wird.

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Alt 12-03-2007, 20:19   #634
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Halliburton´s Flucht nach Dubai

Mit der katastrophalen Pleite des einstigen Energieriesen Enron hat Houston, Texas, vor sechs Jahren seinen größten Arbeitgeber verloren. Jetzt zieht die Nummer Zwei ab: Halliburton, einer der größten Dienstleitser für die Öl- und Kriegsbranche, verlegt seinen Sitz nach Dubai. Für einige Manager wird es höchste Zeit.

Die jüngste Geschichte von Halliburton ist erstaunlich von vorne bis hinten. Das Unternehmen, das von 1995 bis 1999 vom heutigen amerikanischen Vize-Präsidenten Dick Cheney geführt wurde, hat in den letzten Jahren massiv von seiner Nähe zur Politik in Washington profitiert – und konnte ungestört walten. Es dauerte nicht lange, bis man seine Ausnahmeposition schonungslos ausnutzte und missbrauchte.

Das begann mit dem Einzug der amerikanischen Truppen im Irak. Von Anfang an war Halliburton mit dabei – das Unternehmen war für die Infrastruktur vor Ort verantwortlich, versorgte die Soldaten mit Unterkünften, Essen und Trinken, unterhielt Waschküchen und stellte schusssichere Westen und ähnliche Rüstung zur Verfügung. Dafür wurde Halliburton vom Steuerzahler entlohnt, den man nach allen Regeln der Kunst schröpfte.

Während das Unternehmen den Soldaten nämlich verdorbenes Essen servierte und verunreinigtes Flusswasser aus dem Euphrat anbot, stellte man Washington Fantasie-Rechnungen. Pro Cola-Dose wurden 45 Dollar abgerechnet, pro Wäsche-Sack 100 Dollar. Und mehrfech wurde berichtet, wie Halliburton-Mitarbeiter alte Trucks nach einer Panne am Straßenrand einfach stehen ließen und das Unternehme auf Staatskosten einen neuen anschaffte.

Ähnlich verhielt es sich mi Personalkosten: Hunderte von Arbeitern hatte Halliburton im Irak stationiert, für die es nichts zu tun gab. Sie saßen folglich untätig herum, mussten auf Anweisung aus dem Management aber zwölf Arbeitsstunden täglich abrechnen, für sieben Tage in der Woche.

Eine unabhängige Untersuchung ergab vor zwei Jahren, dass Halliburton mehr als 2,7 Milliarden Dollar in Washington direkt ergaunerte – das entspricht mehr als 10 Prozent des gesamten Auftragswertes von etwa 25 Milliarden Dollar, den Halliburton im Irak hatte. Möglich war das dank der Rückendeckung von Bush, Cheney und Co. Tom Davis, der republikanische Senator aus Virginia und Vorsitzender im Kommittee für Regierungsreformen in Washington, hatte offizielle Anfragen der Demokraten stets abgewiesen.

Die Geschäfte im Irak sind nicht der einzige Grund, warum Halliburton immer wieder in die Schusslinie gerät. Seit Jahren unterhält der Konzern beste Beziehungen in den Iran, mit dem amerikanische Firmen offiziell keine Geschäfte tätigen dürfen. Dass Halliburton ebendies über eine Tochtergesellschaft auf den Cayman Islands tat, machte die regelmäßigen Millionen-Deals legal – wenn auch nicht legitim.

Mit dem Regierungswechsel in Washington wären die nächsten Jahre ungemütlich geworden für Halliburton. Zahlreiche demokratische Politiker haben sich Untersuchungen gegen den Konzern auf die Fahnen geschrieben – dem entgeht man nun durch einen Schritt, der sich nur als Flucht klassifizieren lässt. Flucht vor der Verantwortung und den Folgen. Denn dass illegale Machenschaften auch Top-Manager ins Gefängnis bringen, das hat man beim Nachbarn Enron gesehen.

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Alt 14-03-2007, 18:18   #635
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Das Ende des kurzsichtigen Optimismus

Keine Rallye steht auf einem Bein, und auch kein Abwärtstrend. Die amerikanischen Börsen scheinen nach den ersten Kursstürzen vor zwei Wochen nun ihr zweites Bein gefunden zu haben – trotz herber Verluste am Vortag gelingt am Mittwoch kein Rebound. Der Grund: Ein Stimmungswechsel an der Wall Street, wo man plötzlich die wahren Probleme des Marktes erkannt hat.

Seit Monaten nämlich stellen sich die Probleme des Marktes völlig falsch dar. So ist es am Mittwoch recht ironisch, dass gute Konjunkturdaten – geringere Inflation bei den Importpreisen und ein kleineres Defizit als erwartet – die Börse nicht retten können. Wo es doch überwiegend schlechte Konjunkturdaten waren, die die Börse in erstaunliche Höhen haben klettern lassen.

Was ist passiert? – Seit Monaten interpretieren Anleger sämtliche Konjunkturdaten wie es ihnen gefällt. Fern aller Realitäten werden warnende Indikatoren zu Hoffnungsträgern ernannt, denn sie könnten ja die Fed zu einer baldigen Zinssenkung drängen. Das Wirtschaftswachstum ist schwächer als erwartet? Kein Problem, wenigstens fallen dann die Zinsen. Die Inflation ist unerwartet hoch? Macht nix, die Fed wird es schon richten. Der Immobilienmarkt ist schwach, der Einzelhandel auch, die Lagerbestände steigen… wen kümmert´s, die Notenbank soll sich darum kümmern.

Der blinde Fokus auf die weitere Zinspolitik der Notenbank hat Anleger und Analysten in den letzten Monaten zwei Dinge vergessen lassen. Erstens: Die langfristig orientierte Fed hatte nie vor und auch nie signalisiert, auf kurzzeitige konjunkturelle Trends gleich mit einem Richtungswechsel zu reagieren. Und zweitens: Dem Markt nützen niedrigere Zinsen nichts, wenn die Konjunktur lahmt.

„Eine starke Konjunktur auf dem aktuellen Zinsniveau ist mit auf jeden Fall lieber als niedrigere Zinsen bei einer schwachen Konjunktur“, meinte jüngst die New Yorker Parkett-Legende Ted Weisberg von Seaport Securities. Und er hat recht. Sicher, niedrige Zinsen machen es für Unternehmen attraktiver, in neue Stellen und Maschinen zu investieren. Und niedrige Zinsen helfen John und Jane Doe, ihr eigenes Häuschen zu kaufen.

Doch wenn dieses Wachstum kein festeres Fundament hat als niedrige Zinsen, dann ist es nur von kurzer Dauer. Unternehmen müssen ihre neu gebauten Lagerhallen auch füllen können, und Hausbesitzer müssen ihre Hypotheken nicht nur in den nächsten paar Wochen, sondern in den nächsten 15 bis 30 Jahren abzahlen können. Dass immer mehr das nicht schaffen, hat in den letzten Wochen auch der letzte Optimist gemerkt.

Immer mehr Anlegern geht nun ein Licht auf: Die Vorfreude auf fallende Zinsen um jeden Preis war übereilt Sie hat den Aktienmarkt auf ein Niveau getrieben, das der Stärke der amerikanischen Wirtschaft nicht mehr entspricht. Die Börse ist der Wirtschaft davongelaufen, und der Abstand ist sehr groß geworden und unhaltbar.

Da die Wirtschaft nicht plötzlich in den Sprint wechseln kann, muss nun eben die Börse den Rückwärtsgang einlegen. Das passiert dieser Tage, ist aber nicht dramatisch. Selbst wenn Dow und Co. noch ein paar hundert Punkte verdienen, selbst wenn die Blue Chips unter 12 000 oder vielleicht sogar unter 11 000 Punkte fallen, ist das Ende der Welt nicht nahe. Im Gegenteil: Der Aktienmarkt sucht lediglich den Anschluss an das wirtschaftliche Umfeld. Sind Konjunktur und Börse einmal wieder auf gleichem Niveau, steht neuem Wachstum nichts mehr im Weg.

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Alt 15-03-2007, 20:30   #636
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„Rowe“ – die Revolution im Einzelhandel

Der amerikanische Elektronikhändler Best Buy arbeitet an einer Revolution für seine Mitarbeiter. Die sollen künftig – wenn erste Experimente gelingen – kommen und gehen dürfen, wann es ihnen passt. Super-flexible Arbeitszeiten sollen die Produktivität im Laden erhöhen und massiv Kosten senken.

Das Konzept der Kette ist nicht unumstritten. Im Hauptquartier in Minneapolis geht es zwar bereits seit fünf Jahren auf und hat die Produktivität der Angestellten um 35 Prozent erhöht. Doch arbeiten hier Leute an Schreibtischen, die projektbezogen sind und für sich alleine oder im Team Verkaufstrends erforschen oder Bilanzen prüfen. Hier funktioniert „Rowe“, wie man das Projekt betriebsintern nennt. „Rowe“ steht für „Results-only work environment” und dafür, dass es eben nur um Ergebnisse geht – nicht um die dahinter stehenden Details wie Arbeitszeit, Schicht und Mittagspause.

Doch im Laden sieht das anders aus. Wer hier arbeitet, hat direkt mit dem Kunden zu tun – und der kommt wann er will und ohne Vorankündigung. „Angestellte im Laden können nicht zuhause weiterarbeiten und die gleichen Ergebnisse erzielen“, warnt Susan Seitel, Unternehmensberaterin bei Work Life & Human Capital Solutions.

Das weiß man natürlich auch in der Chef-Etage von Best Buy. Doch gibt es vor allem einen Anreiz, das Projekt durchzuziehen und ihm eine Chance zu geben: Wenn „Rowe“ auf Laden-Ebene funktioniert, könnte der Konzern künftig Millionen sparen. Wenn nämlich die Mitarbeiter mit ihren flexiblen Arbeitszeiten zufriedener sind, könnte die Fluktuation in der Belegschaft abnehmen – und die ist teuer.

In großen amerikanischen Läden – bei Wal-Mart und Target, beispielsweise, aber auch bei Best Buy – liegt die Fluktuationsrate in einzelnen Filialen bei fast 100 Prozent. Das heißt: Fast alle Mitarbeiter auf der Verkaufsebene arbeiten nur ein Jahr lang, bevor sie kündigen oder gefeuert werden. Für das Unternehmen sind die Kosten hoch, denn ständig müssen neue Mitarbeiter angeworben und eingearbeitet werden.

Das kostet Best Buy im Schnitt 102 000 Dollar pro Mitarbeiter. Das entspricht etwa 250 Prozent des jeweiligen Gehalts und bietet ein gewaltiges Einspar-Potenzial – an dem auch andere Konzerne interessiert sein dürften.

Bei Best Buy setzt man so sehr auf den Erfolg von „Rowe“, das man eine eigene Abteilung für Personal-Management gegründet hat, die das neue Konzept an andere Unternehmen verkauft. Mit zahlreichen der größten amerikanischen Konzernen sei man bereits im Gespräch, berichtet Abteilungsleiterin Jody Thompson, die an das Projekt ebenso glaubt wie Phyllis Moen von der Uni Minnesota.

Moen hat „Rowe“ akademisch begutachtet und erkannt: Es geht weniger um das völlig freie Kommen und Gehen, sondern um projekt-bezogene Kommunikation. Im Laden liefe das darauf hinaus, dass sich die Mitarbeiter eben absprechen müssen, wer wann für welchen Bereich zuständig sei. Im besten Fall wäre der Service am Kunden zu keinem Zeitpunkt gefährdet, doch die Mitarbeiter hätten mehr Verantwortung und Freiraum.

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Alt 19-03-2007, 18:55   #637
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Ein Gigant im Anflug auf LAX und JFK

Amerika bereitet sich auf hohen Besuch vor: In New York und Los Angeles machen sich am Montagmorgen tausende Schaullustige auf den Weg zum Flughafen. Doch wird kein Staatsgast erwartet und auch kein Hollywood-Star. Nein, man wartet auf ein Flugzeug: den Airbus A380, der zum ersten Mal auf amerikanischem Boden landet.

Die Zahl der Flugzeug-Fans, die den gigantischen Vogel aus Europa am New Yorker Flughafen JFK erwarten, hält sich dabei in Grenzen. Es ist kalt an der Ostküste, und die lange Warterei in den Feldern entlang der Landebahn ist wohl vielen zu beschwerlich. Das wissen auch die örtlichen Zeitungen. Die New York Times meint am Morgen, dass die New Yorker wohl viel zu beschäftigt seien, um dem historischen Ereignis persönlich beizuwohnen. Die Daily News rät, „gegen Mittag einfach an den Himmel“ zu schauen.

In Los Angeles hingegen tummeln sich Stunden vor der Ankunft des A380 schon tausende von Fans am Flughafen LAX. Die Polizei hat mehrere Autobahnen gesperrt und entlang der wichtigsten Straßen Aussichtspunkt eingerichtet. Wer hier steht – manche seit 5 Uhr morgens – feiert nicht nur die wichtigste Flupremiere seit der Concorde, die vor mehr als dreißig Jahren aus Alaska kommend die Stadt der Engel angeflogen hat. Man feiert vielmehr auch ein Ereignis, dass die Zukunft von Los Angeles als Zentrum der kalifornischen Infrastruktur festigt.

Denn die Stadt hat es zuletzt nicht leicht gehabt im innerstaatlichen Konkurrenzkampf mit San Francisco. Deren Flughafen hat in den letzten Jahren den Anteil an trans-pazifischen Flügen erheblich gesteigert und LAX den Status als „Tor nach Asien“ fast streitig gemacht. Dieser Entwicklung schiebt Los Angeles nun endgültig einen Riegel vor: Investitionen von 121 Millionen Dollar machen den Flughafen A380-tauglich und damit fit für die Zukunft. Zu den teuersten Posten gehören der Ausbau der Start- und Landebahnen sowie der Neubau eines Terminals, in dem Passagiere über zwei Brücken parallel ein- und aussteigen können.

Das neue Terminal wird nun von Angestellten von Airbus und der Fluggesellschaft Qantas getestet, die zunächst allerdings nur mit Gepäck üben dürfen. Passagiere kommen am Montagmittag keine an. Während nämlich der in Frankfurt gestartete Flug nach New York 550 Reisende mitbringt, ist der LAX-Flug – ausgehend vom Airbus-Hauptquartier in Toulouse – ein Leerflug. Und er ist überhaupt erst kurzfristig eingeplant worden. Ursprünglich wollte Airbus Kalifornien nämlich zunächst auslassen, weil die Bauarbeiten am Flughafen von Los Angeles nicht im gewünschten Tempo vorangegangen waren.

Proteste des LAX-Managements haben indes gefruchtet, der A380 wird gegen Mittag erwartet – zur Freude der Fans. Unter denen sind am frühen Montagmorgen Chris Lucak und Dave Glaubach. „Wir wollen sehen, wie groß dieses Alu-Teil wirklich ist“, wird Glaubach in der Online-Ausgabe der Los Angeles Times zitiert. Er kennt sich aus mit Flugzeugen, schließlich hat der Frührentner jahrelang bei Boeing gearbeitet. Ebenso übrigens wie heute noch sein Kumpel Chris, der sich für die Ankuft des Airbus einen Tag frei genommen hat.

Neidisch ist er übrigens nicht, weil der Konkurrent aus Europa heute seinen großen Tag hat. Im Gegenteil: Ein echter Flug-Fanatiker sieht die historische Bedeutung des Ereignisses. „Ich war 1974 hier, als das schnellste Flugzeug der Welt kam“, erinnert er sich an die Concorde, „jetzt will ich das größte Flugzeug der Welt begrüßen.“

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Alt 20-03-2007, 20:07   #638
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Ein Horror-Trip nach Detroit

In jungen Jahren mag George W. Bush kaum gereist sein. Heute holt er vieles nach und tourt durch In- und Ausland. Wo immer Kameras zugegen sind, winkt Bush gerne. Doch am Dienstag stand ein Ausflug auf dem Programm, auf den der US-Präsident gerne verzichtet hätte. Es ging nach Detroit, zur kränkelnden Automobil-Industrie.

Um es vorweg zu nehmen. Die Beziehungen zwischen Detroit und Washington sind angespannt. Galt die Automobil-Branche einst als Rückgrad der Industrie-Nation USA, so ist sie lägst deren Sorgenkind geworden. Die beiden größten Firmen – General Motors und Ford – blicken seit Jahren auf fallende Absatzzahlen und versuchen mit Milliarden-Restrukturierungen, eine Pleite zu verhindern. Und Chrysler konnten nicht einmal die Kollegen aus Deutschland helfen: Zur Zeit scheinen sich nur noch die „Heuschrecken“ für das Industrie-Wrack zu interessieren.

Die Industrie hat sich diese Krise selbst zuzuschreiben. Viel zu lange haben die Unternehmen in kurzsichtiger Profitgier Autos gebaut, die zwar hohe Gewinnmargen bringen sollten, die aber wegen eines hohen Spritverbrauchs oder sonstiger Mäkel beim Kunden nicht ewig ankommen konnten. Teure, aber notwendige Investitionen in neue Technologien wurden verschoben, bis die asiatischen Hersteller den Markt unter sich aufteilten.

Die Regierung in Washington ermöglichte die Krise, wohlgemerkt. Unter dem Druck der Lobby verschoben die Politiker immer wieder Reformen, die den Spritverbrauch bei Neuwagen gedrosselt hätten. Dass es einmal – wegen steigender Ölkosten – der Verbraucher sein könnte, der Benzin sparen will, merkte man zu spät.

Seither machen sich alle möglichen Branchen-Kritiker darüber lustig, dass Detroit den Trend verschlafen hat. Allein, George W. Bush hat am wenigsten das Recht, den Unternehmen den schwarzen Peter zuzuschieben, denn er hat das Spiel ja mitgespielt. Nicht nur auf Druck der Lobby, sondern auch im Interesse der Öl-Industrie, der am hohen Spritverbauch natürlich auch gelegen ist.

Allein, Bush hat sich dennoch über Detroit lustig gemacht. Die amerikanischen Hersteller sollten einfach „Produkte auf den Markt bringen, die relevant sind“, frotzelte er jüngst – und vergrätzte die Manager bei GM, Ford und DaimlerChrysler. Dass er zudem geplante Treffen mit den Branchenführern immer wieder platzen ließ, machte die Stimmung noch eisiger, und der aktuelle Besuch in Detroit war nun einer dieser Trips, auf denen Bush nichts mehr richtig machen konnte.

Den Unternehmen musste er in bezug auf finanzielle Unterstützung durch die Regierung eine Absage erteilen – eine solche nämlich würde der Steuerzahler nie verzeihen. Damit nicht genug: Bush will die Effizienz amerikanischer Motoren künftig doch erhöhen. Um 4 Prozent jährlich soll der Verbrauch sinken, bis er im Jahr 2017 bei 6,9 Litern pro 100 Kilometer angekommen ist.

Die Branche hält dieses Ziel für unrealistisch und klagt, Bush würde die Firmen „treten, wenn sie am Boden liegen“. Doch das Schlimmste für den Präsidenten dürfte sein, dass er sich bei allen Bemühungen, endlich einmal die Effizienz der Autos zu verbessern, nicht einmal dem Dank der Umweltschützer und Energiesparer sicher sein kann – denn für die kommt dieses Engagement mindestens sechs Jahre zu spät und ist zu gering.

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Alt 21-03-2007, 20:20   #639
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Die Notenbank im Zwiespalt

Die amerikanische Notenbank hat am Mittwochmittag den Leitzins unverändert bei 5,25 Prozent belassen. Die Wall Street hatte das weitgehend erwartet. Viel wichtiger ist Anlegern hingegen, wohin die weitere Reise gehen wird. Denn sowohl für eine Zinsanhebung als auch für eine Zinssenkung gäbe es Gründe.

Damit findet sich die Notenbank in einer historisch außergewöhnlichen Situation, wie noch kurz vor der Fed-Entscheidung Robert McTeer, der frühere Vertreter der Notenbank von Dallas im Offenmarktausschuss, bestätigte. „Normalerweise überlegt die Fed, ob man die Zinsen senken soll oder nicht. Oder man überlegt, ob man die Zinsen anheben soll oder nicht. Es ist nicht normal, dass überlegt wird, ob man die Zinsen anheben oder senken soll.“

Doch genau in diesem Konflikt sieht sich das Gremium. Denn die amerikanische Wirtschaft steckt genau zwischen den beiden Extremen, die die Notenbank verhindern soll: Schwaches Wirtschaftwachstum und Inflation.

In zahlreichen konjunkturellen Bereichen gab es zuletzt fast nur schlechte Nachrichten. Das Bruttoinlandsprodukt ist im vierten Quartal deutlich schwächer ausgefallen als zunächst erwartet, und auch für das laufende erste Quartal sind die Prognosen für das Wirtschaftswachstum nach unten revidiert worden. Keine allzu riskante Wette, denn es hakt an allen Ecken und Enden.

Da wäre zum einen der Immobilienmarkt, der zuletzt fast täglich für negative Schlagzeilen gesorgt hatte. Dank niedriger Zinsen in den letzten Jahren haben die Amerikaner so viel gebaut wie nie zuvor, was mittlerweile zwei Probleme mit sich bringt. Zum einen haben sich viele Käufer mit ihren Krediten übernommen, sind mit flexiblen Raten ein Risiko eingegangen und können nun – bei steigenden Zinsen – ihre Hypotheken nicht mehr bedienen.

Zum anderen sind bei großem Angebot und langsam stagnierender Nachfrage die Häuserpreise gefallen, so dass die Hausbesitzer weder refinanzieren noch die Banken ihre Kredite zwangsvollsrecken können. Dieser Zwiespalt hat zur jüngsten Hypothekenkrise geführt, der bereits etwa 20 Anbieter von Risiko-Krediten zum Opfer gefallen sind. Viele der insolventen Leiher haben ihre eigenen Kreditgeber in Schwierigkeiten gebracht, so dass die gesamte Finanzbranche unter dem Platzen der Immobilienblase leidet.

Nicht viel besser geht es dem Verbraucher. Der kratzt seine letzten Reserven für die Hypothek zusammen und spart daher an anderen Gütern, was den Einzelhandel belastet. Was die Situation verschlimmert: Seit Monaten steigen die Energie- und Lebensmittelpreise und sorgen für schleichende Inflation. Während sich in den vergangenen Monaten die Kernrate – die Inflation ohne Energie- und Lebensmittel – meist im von der Fed angestrebten Rahmen bewegt hat, liegen die wahren Zahlen, mit denen der amerikanische Durchschnittsbürger zu kämpfen hat, deutlich über den historischen Werten.

Damit scheint die Fed in nächster Zeit die Möglichkeit einer Zinssenkung nicht zu haben, und im aktuellen Statement drückt man das am Mittwochmittag klarer aus als je zuvor. Die größere Bedrohung für das konjunkturelle Gleichgewicht sieht man zur Zeit „in der Gefahr, dass sich die Inflation nicht beruhigt“, heißt es. Das spricht eher für eine Zinsanhebung in den nächsten Monaten als für eine Zinssenkung.

Doch wäre Ben Bernanke kein würdiger Nachfolger von Alan Greenspan, würde er sich in bezug auf die weitere Richtung der Zins-Politik nicht geschickt aus der Affäre ziehen. „Die weiteren Zinsschritte hängen von der Entwicklung des Ausblicks sowohl fpr Inflation als auch Wirtschaftswachstum ab und damit von künftigen Konjunkturdaten“, schließt das Komittee – und lässt den Markt damit weitgehend wo er war: im Unklaren.

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Alt 22-03-2007, 17:53   #640
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Toyotas langer Weg ins „Heartland“

Es gibt da eine Firma, die 13 Fabriken in Amerika unterhalte, tönt es in der Fernseh-Werbung. Eine Firma, die tausende Amerikaner einstelle, um Autos zu bauen. Im Hintergrund ziehen Bilder der weiten Prärie, und mittendurch fährt der Wagen, der mit seiner amerikanischen Geschichte patriotische Kunden gewinnen will – es ist ein Toyota.

Die Japaner haben die letzte Stufe ihrer Marktpositionierung in Amerika begonnen. Man hat zunächst dank besserer Produkte die Kunden an Ost- und Westküste für sich gewonnen und dann dank besserer Technologien und Infrastruktur die US-Konkurrenten auch in bezug auf die Gewinnmargen abgehängt. Jetzt geht es ans Eingemachte: Toyota will im Herzen Amerikas Freunde finden. Im Mittleren Westen und in Texas, wo in jedem Garten die „Stars and Stripes“ wehen, wo man zum Rodeo geht und bis heute einen Wagen aus Detroit kauft, weil der eben amerikanisch ist.

Aktuelle Marktstudien zeigen, dass Toyotas Weg ins „Heartland“ nicht leicht sein wird. Während das Unternehmen US-weit einen Marktanteil von 17 Prozent hat, sind es in diesem Teil des Landes zwischen 5 und 10 Prozent.

Das zu ändern versucht man auf zwei Arten: Zum einen mit dem passenden Produkt. Mit dem Tundra hat Toyota den ersten großen Pickup-Truck auf den Markt gebracht. Trucks waren bislang die Domäne der „großen Drei“, also von GM, Ford und – durch die Dodge-Marke – von Chrysler.

Mit dem Tundra hat nun auch der Farmer in Ohio einen maßgeschneiderten Toyota – wenn er ihn denn will. Dazu braucht das Unternehmen einen Image-Wandel: Toyota will amerikanisch werden. Der Tundra wird in San Antonio im Bundesstaat Texas gefertigt. Und dort, wie auch an anderen Orten in den ganzen Vereinigten Staaten, engagiert sich der Konzern zunehmend außerhalb der Werksgelände:

Ganz amerikanisch gibt man bereits mehr als 5 Millionen Dollar pro Jahr für Lobbyisten aus. Davon abgesehen fließt Geld aber auch in die Kommunen. Toyota wirbt bei Angel-Wettbewerben und auf dem Viehmarkt. Man finanziert Lese- und Schreib-Programme für Legastheniker. Lokale Krankenhäuser unterstützt man nicht nur mit Spenden, sondern mit Fortbildungen, in denen Manager effizienteres Wirtschaften lernen. Sogar auf die direkte Konkurrenz geht man zu: Toyota hat Ford angeboten, technisches Know-How zu teilen. „Toyota bürgert sich immer mehr ein“, lobt Jim San Filippo, ein Analyst bei den Unternehmensberatern von Automotive Marketing Consultants.

Auf dem Weg zur Nummer Eins der Auto-Branche ist das dringend notwendig. Denn zur Zeit hat Toyota noch gehörig Angst vor der Spitzenposition. CEO Katsuaki Watanabe gab das jüngst in einem Interview mit der Business Week unumwunden zu. Mit dem Erfolg käme man nämlich auch immer mehr ins Rampenlicht, werde immer kritischer beäugt. Bis das stattfindet, will das Unternehmen sich möglichst eingebürgert haben.

Als Maßstab dürften Leute wie Mike Foster gelten. Der Bauarbeiter aus Texas hat fast 200 000 Meilen auf seinem Ford Pickup und sagt voller Stolz: „Ich habe noch nie einen japanischen Wagen gekauft.“ Er weiß wohl, dass Toyota längst in den USA fertigt und damit ebenso wie GM und Ford auch amerikanische Jobs sichert – „doch das Geld fließt zurück nach Japan.“ Es dürfte noch viel Wind über die Prärie wehen, bis Foster Toyota nicht mehr als Fremdling ansehen wird – doch erst dann ist das Unternehmen an der Spitze der US-Autobranche angekommen.

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Alt 22-03-2007, 17:55   #641
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Aktienbörsen haben den Härtetest bestanden

Von Mark Arbeter, S&P

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Alt 23-03-2007, 17:56   #642
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Der größte Sprung der Heuschrecke

Eine Woche lang wurde darüber spekuliert, jetzt ist es amtlich: Die Blackstone Group, der größte amerikanische Privatinvestor, geht an die Börse. In den Unterlagen der Börsenaufsicht SEC wird der Marktwert auf 40 Milliarden Dollar geschätzt, ein IPO soll 4 Milliarden Dollar einbringen.

Dass die Blackstone Group überhaupt an die Börse geht, entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Immerhin ist das Unternehmen darauf spezialisiert, börsennotierte Unternehmen zu privatisieren und entweder zu restrukturieren oder anderweitig mit Gewinn zu verkaufen. Blackstone ist die größte „Heuschrecke“, wie Franz Müntefering die Investoren einst nannte.

Wie groß, wie schwer, all das wusste man bisher nicht genau.Doch aus den ersten öffentlichen Unterlagen gehen einige Details hervor, die die Wall Street aufhorchen lassen. Danach haben die 770 Mitarbeiter von Blackstone im vergangenen Jahr einen Gewinn von 2,3 Milliarden Dollar erwirtschaftet – der Gewinn pro Kopf ist damit fast neun Mal so hoch wie bei Goldman Sachs, dem erfolgreichsten Finanzriesen der Wall Street.

Für die 770 Mitarbeiter wird sich bei einem IPO vor allem eines ändern, worüber auf dem Parkett heftig diskutiert wird: Wessen Interesse ist bei künftigen Deals höher zu bewerten? Das der Investoren, die einzelne Deals finanzieren, oder das der eigenen Aktionäre, die Blackstone-Papiere gezeichnet haben. Im Management reflektiert sich diese Spaltung in verschiedenen Deals im Übergang von der privaten zur öffentlichen Firma:

So soll Blackstone-Chef Stephen Schwarzman seine aktuellen Anteile in Optionen umwandeln, die über vier Jahre reifen. Er bekommt ein Gehalt von 350 000 Dollar gezahlt, dazu Performance-Beteiligungen an den Investitionen der Gruppe. Die übrigen Partner werden direkt mit Aktien an der Blackstone Group vergütet und werden an den Investitionen der Firma beteiligt.

Eine Analysten an der Wall Street fühlen sich an das Modell von Berkshire Hathaway erinnert. Die Finanz- und Investmentholding von Warren Buffet ist seit Jahrzehnten an der NYSE notiert – und dort mit einem Kurs von mehr als 10 000 Dollar pro Aktie das mit weitem Abstand teuerste Papier.

Ob Blackstone eine ähnliche Kursentwicklung bevorsteht, bezweifeln einige Kritiker. Das Time-Magazin sieht das IPO beispielsweise viel zu spät. Auf dem Höhepunkt des Aktienmarktes könne zwar Blackstone viel Geld machen, der Anleger aber langfristig nicht mehr. „Das ist als würden Sie gegen Ende der zweiten Halbzeit noch Karten zum vollen Preis verkaufen“, mahnt Time – die Rallye der letzten Monate sei ja einem Ende nahe.

Die Privatinvestoren hingegen scheinen ihre Liebe zur Börse gerade erst entdeckt zu haben. Während das IPO von Blackstone unter anderem von Morgan Stanley und Citigroup unterschrieben ist, fehlen einige namhafte Banken. Auffallend ist die Abwesenheit von Goldman Sachs, aber auch der UBS und J.P. Morgan. Die dürften, so spekuliert ein New Yorker Beobachter, bereits am nächsten Börsengang arbeiten, möglicherweise für Kohlberg Kravis Roberts, die Nummer Zwei der Branche.

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Alt 23-03-2007, 18:45   #643
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Der Einstieg – er ist nicht so wichtig wie Sie glauben



von Van K. Tharp, Ph.D.

Tom Basso (der in New Market Wizards erwähnt wird) und ich hielten vor einiger Zeit einen Systemworkshop ab, hoben aber dennoch die Wichtigkeit von Psychologie, Exits und Positionsgrößen besonders hervor. Aufgrund dieses Umstands fragte ein Teilnehmer des Workshops, „bedeutet das, dass man auch Profite machen kann, wenn der Einstieg zufällig erfolgt?“ Tom erwiderte, dass er sich darüber zwar noch keine Gedanken gemacht hatte, aber zu Hause seine Exits und seine Positionsgrößenbestimmung unter einem zufälligen Einstiegssystem testen würde. Und wie sich herausstellen sollte, war es tatsächlich erfolgreich.

Da ich von dieser Idee sehr angetan war, beschloss ich ebenfalls einen Beweis anzutreten. Ich entwickelte daraufhin ein System, dass 10 Rohstoffe über einen 10-Jahres-Periode tradete. Alle 10 Positionen waren permanent im Markt. Das heißt, dass sobald eine Position glattgestellt wurde, unmittelbar eine neue Position im selben Basiswert aufgebaut wurde. Die Entscheidung, in welche Richtung die neue Position eingegangen wurde, traf ich per Münzwurf. Ich inkludierte auch 100 $ für Slippage und Kommissionen für jeden einzelnen Trade. Ich musste also enorme Kosten tragen, und zusätzlich mit einem zufälligen Einstieg arbeiten.

Wenn Sie sich mit der Idee des zufälligen Einstiegs auseinandersetzten, werden Sie bemerken, dass Sie eigentlich jeden Vorteil aufgeben, den Ihr persönliches System aufweist. Die einzig mögliche Alternative um Geld zu verdienen, lag nun also darin, ab und zu von einem starken Trend zu profitieren, und sicherzustellen, dass die Verluste nicht zu groß werden, sowie angemessene Positionsgrößenbestimmung durchzuführen.

Die exakten Details der zufälligen Einstiegsstudie hebe ich mir für die nächsten Tipps auf (wenn wir über Exits und Positionsgrößenbestimmung reden werden). Alles was Sie jetzt wissen müssen ist, dass meine Resultate sich mit denen von Tom Basso deckten. Die Methode hat konstant Geld verdient. Es war zwar kein Vermögen, und man musste wirklich schlimme Phasen des Drawdowns durchleben. Aber insgesamt verdiente das System über diese 10-jährige Periode Geld.

Warum machen Anleger also so viel Wind um den Einstieg? Die Menschen haben eine Gehirnwäsche hinter sich, die ihnen vormacht, dass Investment- bzw. Tradingerfolg von der Wahl der richtigen Aktie abhängt. Das tut er jedoch nicht!

Lassen Sie mich über meine allererste Aktie erzählen, die ich im Alter von 16 Jahren gekauft habe. Ich fand die Aktie, die das höchste Gewinnwachstum entsprechend dem Jahresrückblick von 1961 im Fortune Magazine aufwies. Darüber hinaus waren auch noch weitere Nachforschungen in diese Entscheidung inkludiert, jedoch kein genau definierter Einstieg. Irgendwann kaufte ich dann 100 Aktien für insgesamt 800 $. Hier lag mein Einstieg. Danach beobachtete ich, wie die Aktie auf 20 $ stieg, jedoch schnell wieder auf den alten Preislevel zurückfiel. Schlussendlich fiel die Aktie dann auf einen Wert von 0, und ich bin mir sicher, dass viele von Ihnen schon einmal dieselbe Erfahrung gemacht haben.

Sie könnten jetzt natürlich behaupten, dass ich die falsche Aktie gekauft hatte. Ich hätte ja auch Microsoft und Berkshire Hathaway kaufen, und mit meinen 800 $ ein Vermögen machen können. Doch für jede dieser erfolgreichen Aktien gibt es 1000 Aktien, die ganz einfach verschwinden – inklusive vieler Fortune 500 Aktien. Was ich aber tatsächlich machte, war alle wichtigen Regeln ignorieren, die ich nun all meinen Schülern beibringe, weil ich ganz einfach davon überzeugt war, dass die richtige Aktie ausgewählt zu haben, schon ausreichend war um Erfolg zu haben. Ich hätte ganz einfach einen 25 % Trailingstopp verwenden können. In diesem Fall wäre mein maximales ursprüngliches Risiko bei 200 $ (einem 25 % Einbruch) gelegen. Als die Aktie auf 20 $ gestiegen war, hätte mich der Trailingstopp bei 15 $ verkaufen lassen. Ich hätte insgesamt 700 $ verdient, also einen Gewinn von 3,5 R realisiert. Ich habe also nicht die falsche Aktie gewählt, sondern ganz einfach nicht die Regeln gekannt, um Geld zu verdienen.

Lassen Sie mich diese Aussage noch einmal wiederholen. Erfolg hängt nicht von der Wahl der richtigen Aktie ab. Von den ursprünglichen 30 Dow Jones Industrial Aktien, ist lediglich eine einzige übrig geblieben, und zwar General Electric. Die meisten wurden aus dem Index geschmissen, gingen Pleite, oder wurden von einer anderen Firma geschluckt. Und genau dies passiert mit den meisten Unternehmen. Die richtige Aktie zu wählen, und diese bis zum eigenen Tod zu halten, ist nicht die magische Formel zum Erfolg.

Dennoch scheinen heute sehr viele Anleger diese Tendenz aufzuweisen. Sie versuchen die richtige Aktie zu finden, und suchen nach dem perfekten Einstieg. Für diejenigen von Ihnen, die ebenfalls diese Tendenz aufweisen, möchte ich Kapitel 9 meines überarbeiteten Buchs „Trade your way to financial freedom“ nahe legen, wo Sie alles über den Einstieg nachlesen können. Hier bespreche ich Channel Breakouts, gleitende Durchschnitte, Mustererkennung, Vorhersagen, Volatilitätsausbrüche, Oszillatoren und so weiter, weil es im Laufe der Jahre so viele verschiedene Einstiegssignale geschafft haben, sich zu etablieren. Der Schlüssel liegt darin zu erkennen, dass der Einstieg nicht der wichtigste Teil Ihres Tradings ist, denn das ist er nicht. Wie wir bewiesen haben, ist es sogar möglich Geld zu verdienen, wenn der Einstieg vollkommen vom Zufall abhängt.

TJ-Fazit:

Money Management, Positiongrößenbestimmung und die Wahl des Exits können genügen, um mit einem Tradingsystem Geld zu verdienen.

Der Einstieg ist nicht unmittelbar für den Erfolg eines Trades verantwortlich.

Das Planen eines Trades, und Umsetzten dieses Plans ist unabdingbar, wenn man langfristig erfolg haben will.

Quelle des Artikels: www.traders-journal.de / GodmodeTrader
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Alt 26-03-2007, 19:57   #644
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Aktien: das billige Dutzend

Von Michael Kaye

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Alt 27-03-2007, 18:06   #645
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US-Touristenbranche sorgt sich um Einwanderungs-Schikanen

Es wird Frühling in New York, und mit den Kirschblüten im Central Park erwacht eine Industrie aus dem Winterschlaf: die Tourismus-Branche. In den nächsten Monaten werden Millionen Menschen kamera-behängt in der Weltstadt am Hudson, bei den Niagara-Fällen, im Grand Canyon und in L.A. einfallen – hoffentlich.

Denn die Zeiten sind vorbei, in denen der Zustrom internationaler Touristen in den USA stetig zunahm. Von einem dramatischen Einbruch unmittelbar nach den Terror-Attacken auf das World Trade Center hat sich die Branche zwar weitgehend erholt. Im vergangenen Jahr wurden US-weit 51,1 Millionen Touristen gezählt und damit etwa so viele wie im Rekord-Jahr 2000. Doch von den einst vom Handelsministerium prognostizierten 60 Millionen ist man weit entfernt.

Darum sorgt sich die „Discover America Partnership“, ein Branchenverband, in dem sich Vertreter zahlreicher Touri-orientierten Unternehmen zur gemeinsamen Lobby-Arbeit zusammengeschlossen haben. Im Gremium sitzen die CEO von Hotelketten und Casinos, von Freizeitparks, Messezentren und Mietwagen-Firmen. Sie alle haben ein Ziel vor Augen: Jedes Jahr mehr internationale Touristen ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten zu locken. Doch das wird immer schwieriger.

Dabei ist es gar nicht einmal das politische Umfeld, dass die USA in den letzten Jahren für Besucher unattraktiver gemacht hätte. Republikanische Hardliner hin, Irakkrieg her, Touristen können laut einer groß angelegten Studie über solche Probleme hinwegsehen. Auch eine etwaige Terror-Gefahr nehmen die Besucher in Kauf – was sie abschreckt, ist vielmehr der Terror-Schutz. Der hat nämlich dazu geführt, dass die Einreise am New Yorker und an anderen Flughäfen in den letzten Jahren zu einem wahren Albtraum geworden ist.

39 Prozent der befragten internationalen Touristen erklären, die Einreise in die USA ist die schwierigste überhaupt – angefangen von der Beschaffung des Visums bis hin zu langen Schlangen und unfreundlichen Beamten am Einreise-Schalter. 66 Prozent der Touristen haben Angst, schon wegen eines klitzekleinen Fehlers auf einem Dokument stundenlang festgehalten oder gar zurückgeschickt zu werden.

Nur magere 12 Prozent der Touristen – befragt wurden Reisende aus 16 Ländern von China und Russland über Deutschland und Frankreich bis hin zu Argentinien und Kolumbien – halten den Einreise-Service in die USA für „einladend und freundlich“. Doppelt so viele sprechen sich für die Einreise in ein europäisches Land aus.

Entsprechend hat sich das Reiseverhalten angepasst: Die Zahl britischer Touristen in den USA ist in den letzten sechs Jahren von 4,7 aus 4,2 Millionen gefallen. Aus Japan kamen einst 5 Millionen und heute nur noch 37 Millionen, unter den Franzosen zieht es jährlich 790 000 in die Vereinigten Staaten, wohin einst 1 Million reisten.

Für einen kleinen Ausgleich sorgen steigende Touristenzahlen aus China, Indien, Südkorea und Mexiko – doch macht eben diese Verschiebung der Branche Sorgen. Denn Besucher aus den genannten Ländern geben weniger Geld aus als Europäer und Japaner.

Entsprechend fordert man nun Maßnahmen, den Trend umzukehren. Der Branchenverband denkt an ein Programm für „registrierte Reisende“, die am Flughafen schneller abgewickelt werden könnten. Oder an eine Visum-Bearbeitung von unter dreißig Tagen für Touristen. „Wir wollen auf keinen Fall die Sicherheit mindern“, meint Verbandssprecher Geoff Freeman. „Wir können und müssen aber effizienter arbeiten.“

Markus Koch - © Wall Street Correspondents Inc
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