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Alt 09-11-2005, 18:52   #361
Starlight
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Die Öl-Bosse stellen sich stur

Am Mittwoch fällt der Ölpreis weiter, nach dem die Lagerbestände an Öl und Benzin deutlich zugenommen haben. Mit dem Ölpreis fallen meist die Aktien der Branche, doch das ist nicht die Hauptsorge der Öl-CEOs. Vielmehr müssen sie sich in Washington vom Senat befragen lassen und sehen sich verärgerten Verbrauchern gegenüber.

Verärgerte Verbraucher sind keine guten Wähler, das wissen die Senatoren. Entsprechend sind es ausnahmsweise auch nicht nur die Demokraten, die sich seit Wochen gegen die Rekordgewinne der Öl-Industrie auflehnen und eine Sondersteuer fordern. Auch einige Republikaner haben sich dem Protest angeschlossen, wenngleich nicht alle.

Zumindest einen treuen Unterstützer haben die großen Ölkonzerne in Ted Stevens. Der Senator und Vorsitzende des Energieausschusses ist nicht nur Republikaner, sondern vertritt zudem den Öl-Staat Alaska, in dem mit der Suche und Förderung des Schwarzen Goldes die Konjunktur steht und fällt. Stevens ist wie die Mehrheit seiner Wähler für die Öl-Produktion im arktischen Naturschutzgebiet, und er ist dafür, dass man die Konzerne von politischer Seite nicht allzu hart angeht.

Da tut Stevens was er kann, und so begann die Anhörung von fünf Öl-Bossen am Mittwochmorgen in Washington mit einem Streit. Die Demokraten wollten die Vorgeladenen unter Eid stellen, was Stevens denen keinesfalls zumuten wollte. Sie seien gesetzlich ohnehin verpflichtet, die Wahrheit zu sagen, rechtfertigte der Chairman, warum die Herren von Exxon & Co. schließlich ohne Eid aussagen durften.

Denen schien ein Einwand von Daniel Inouye, dem demokratischen Senator von Hawaii, entgangen zu sein. Inouye hatte erklärt, als Zeuge würde er selbst darauf bestehen, einen Eid leisten zu dürfen. Schließlich wolle er seinen Willen bekräftigen, die Wahrheit zu sagen. Die Öl-Bosse hingegen wollten lieber gar nichts sagen.

Da saßen sie in einer Reihe: CEO Lee Raymond von ExxonMobil, CEO David O’Reilly von ChevronTexaco, CEO James Mulca von ConocoPhilips und die US-Chefs der Übersee-Größen BP und Shell – und versuchten, nichts zu sagen. Raymond begann damit, nicht einmal die Preisfindung in der Branche erklären zu wollen. Auf wiederholte Nachfrage erklärte er nur, dass Öl „von den Saudis“ zu einem bestimmten Preis angeboten würde, und dass der Rest von „willigen Verkäufern und willigen Käufern“ nach den Gesetzen des Marktes festgelegt würden.

Interessantes Detail: Auf die Nachfrage von Pete Domenici, dem Republikaner aus New Mexiko, ob die Preise künstlich hoch gehalten würden und von wem, gab keiner der fünf Öl-Riesen ein klares „Nein“.

Auch sonst gab es keine klaren Aussagen. An den hohen Benzinpreisen seien die Tankstellenbetreiber schuld, meinte Lee Raymond. Und John Hofmeister, der US-Chef von Shell Oil wehrte sich mit freundlichen Floskeln gegen die Vorwürfe der kalifornischen Abgeordneten Barabara Boxer, die Industrie halte die Nachfrage künstlich gering um die Margen höher schrauben zu können. Pikant: Shell wurde in Kalifornien zim Zusammenhang mit der versuchten Schließung der Raffinerie Bakersfield bei mehreren Lügen ertappt. Hofmeister wich näheren Erklärungen dazu aus, warum man die Profitabilität des Werkes abgestritten und mögliche interessierte Käufer verleugnet habe.

Den Abgeordneten wird es nach Abschluss der noch laufenden Anhörung nicht leicht fallen, politische von wahren Aussagen zu trennen. In manchen Fällen könnte das dem Senat in die Tasche spielen. Denn zahlreiche Politiker beider Parteien sprechen sich für eine Sondersteuer auf die gigantischen Gewinne der Branche aus, die nach Schätzungen in diesem Jahr einen Profit von etwa 96 Milliarden Dollar einfahren soll.

Als ersten Ansatz einer Steuer drohte beispielsweise der Demokrat Byron Dawson aus North Dakota, dass die Branche ihre Steuervergünstigungen wieder abgeben müsse, die das Weiße Haus im Rahmen eines neuen Energiegesetzes erst vor wenigen Monaten beschlossen hatte. Für ExxonMobil mache das „keinen Unterschied“, beteuerte CEO Raymond wiederholt. Man habe von der neuen Gesetzgebung keine Vorteile.

Ob Präsident George W. Bush unter diesen Umständen eine drohende Senatsvorlage zur Rückerstattung der Subventionen mit einem Veto verhindern würde, ist nicht klar. Zumal das Weiße Haus zumindest teilweise für die Niederlage der Republikaner in zahlreichen wichtigen Wahlen am Dienstag verantwortlich ist und vor den Senatswahlen im nächsten Jahr unbedingt die Richtung ändern muss.

Unklar wäre hingegen aoch, ob derlei politische Aktionen dem Verbraucher nutzen. Sehr wahrscheinlich ist, dass höhere Steuern für die Öl-Konzerne den Rohstoff künftig weiter verteuern dürften. Viel mehr Sinn würde es daher machen, die Forderungen an die Konzerne zweckgebunden in einen Sozialfond zu stecken, mit dem – wie von zahlreichen Politikern gefordert – die Heizrechnungen von Konsumenten beglichen würden, die ihre Rechnungen sonst nicht mehr bezahlen könnten.

Ob und wann so ein Schritt stattfinden würde, ist offen. Dem Verbraucher hilft es unterdessen, dass zumindest die aktuelle Auflage des „Farmers Almanach“ von einem sehr milden Winter spricht. Die Heizkosten dürften also verhältnismäßig niedrig ausfallen, da die Anzahl der kalten Tage deutlich unter dem Mittel liegen soll.

Markus Koch © Wall Street Correspondents Inc.
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Alt 10-11-2005, 20:46   #362
Starlight
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Kriegs-Portfolio: Tod, Elend und hohe Gewinne

Wenn die Kanonen donnern, dann läuft die Börse. Das ist weitgehend bekannt. Und auch dass es sich durchaus lohnt, moralische Bedenken in den Wind zu schlagen und sich an den Gewinnen von Rüstungs- und Wiederaufbau-Unternehmen zu beteiligen, ist nicht neu. Ein Blick auf die Börsendaten zum Irak-Krieg fällt trotzdem überraschend aus.

Überraschend positiv, bilanziert ein Analysten-Team von CNN, sei der Irak-Krieg für die US-Börsen verlaufen. Die Experten hatten mit Kriegsbeginn vor etwas mehr als zweieinhalb Jahren ein Musterportfolio eröffnet und geben nun Einblick. Wichtigste Eckdaten: Ein Investment von 23 00 Dollar – das sind jeweils 1000 Dollar in Aktien von 23 ausgesuchten Unternehmen – hätte heute einen Wert von 40 000 Dollar. Damit blickt man auf ein Plus von 78 Prozent, verglichen mit 39 Prozent für den marktbreiten S&P-500-Index.

Auffallend dabei ist, dass zwar der größte Prozentgewinner aus dem Rüstungsbereich kommt, die beste Branche für Kriegs-Anleger waren bis dato aber die Experten für Wiederaufbau. Halliburton, der ehemalige Arbeitgeber von Vize-Präsident Dick Cheney und ganz offensichtliche Liebling der Regierung, hat seine Aktie nach zahlreichen Aufträgen im Irak um 173,3 Prozent klettern sehen. Fluor und die Washington International Group haben sich um 104,6 beziehungsweise 182,1 Prozent verbessert. Beide Unternehmen bewerben sich um den mit 600 Millionen Dollar höchst dotierten Einzelauftrag der Regierung zum Wiederaufbau der Infrastruktur im Irak.

Doch zurück zu den Rüstungsaktien. Spitzenreiter mit einem Plus von 239,1 Prozent ist United Defense Industries. Der Hersteller der M2- und M3-Panzer gehört mittlerweile zu BAE Systems. Auf den Plätzen folgen der Hersteller der Abache Helikopter und Lancer Jets, Boeing, mit einem Plus von 134,4 Prozent, und General Dynamics, der Hersteller der M1-Panzer, mit einem Plus von 101,1 Prozent.

Die anderen Rüstungsriesen im Portfolio – der Munitionsmacher Alliant Technologies, der Simulatorenbauer CACI, der Überwachungs- und Kommunikationsspezialist L-3 Communications, der Nighthawk-Bauer Lockheed Martin, und Raytheon, der Hersteller der Tomahawk Cruise Missiles – haben sich um jeweils 20 bis 80 Prozent verbessert. Nur zwei Rüstungs-Aktien notieren schwächer als zu Beginn des Krieges: Der Kampfjet-Hersteller Northrop Grumman hat 36,6 Prozent verloren, der Dow-notierte Black-Hawk-Bauer United Technologies 15,2 Prozent.

Die Experten hatten vor zweieinhalb Jahren indes auch andere Bereiche bedacht – mit höchst unterschiedlichen Ergebnissen. Im Sicherheits-Sektor hat sich allein Invision Technologies deutlich verbessert. Die Aktie des Herstellers von Bomben-Detektoren hat um 117 Prozent zugelegt, seit die Maschinen an sämtlichen amerikanischen Flughäfen Pflicht sind. Viisage Technologies, der Hersteller von Gesichts-Erkennungssystemen hat indes nur um 1,0 Prozent zugelegt. Der Fingerabdruck-Experte Identix hat um 16,8 Prozent nachgegeben, CompuDyne um 12,8 Prozent. Letzteres Unternehmen stellt schusssichere Verkleidungen für Flughäfen und Flugzeuge her.

Größter Gewinner im Biotech-Sektor – seit den Anthrax-Drohungen unter besondrer Beobachtung – ist der deutsche Pharmazeut Bayer. Der Hersteller des Anthrax-Mittels Cipro klettert seit Kriegsbeginn um 155,7 Prozent. Der Konkurrent Vaxgen, der auf Mittel gegen Anthrax- und Pocken spezialisiert ist, hat sich um 146,4 Prozent verbessert, der Pocken-Experte Baxter International um 82,6 Prozent. Ein weiterer Konkurrent in dem Feld, Human Genome Sciences, bilanziert hingegen nur ein Plus von 0,7 Prozent, während zwei Biotech-Aktien im roten Bereich handeln. Dem Strahlenschutz-Experten Hollis-Eden fehlen 1,4 Prozent, dem Pharmazeuten Acambis ganze 79,4 Prozent. Das Unternehmen ist auf Impfungen gegen Pocken und Immunschwäche spezialisiert.

Die Aktienexperten bei CNN halten sich mit einer moralischen Bewertung des Portfolios zurück. Mit hohen Aktiengewinnen sei einerseits das Ende der Diktatur im Irak gekommen – andererseits habe der Krieg Tod und Elend gebracht. Mehr als 2000 amerikanische Soldaten sind mittlerweile gefallen, die Zahl der toten irakischen Kämpfer ist um ein Vielfaches höher.

Nur eine Bitte haben die Portfolio-Betreuer: Wer einen Teil seiner Rente in eine der Kriegsunternehmen investiert hat, solle doch am morgigen Freitag noch ein wenig dankbarer sein als sonst. Zum Wochenausklang begeht Amerika „Veteran’s Day“ und gedenkt der Soldaten in unzähligen zurückliegenden Kriegen.

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Alt 11-11-2005, 23:44   #363
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Sexy Elfen helfen dem Weihnachtsgeschäft

Jetzt ist es raus: Weihnachten fällt aus! Schuld daran ist Victoria’s Secret, wo man dem guten Santa Claus eine Reihe „Sexy Santa’s Helpers“ zur Seite stellte. Doch mit knapp bekleideten Elfen wie Gisele Bündchen und Karolina Kurkova an seiner Seite wird sich der Weihnachtsmann kaum auf sein Geschäft konzentrieren können.

Bei Victoria’s Secret scheint man nun darauf zu bauen, dass ohne Santa’s Hilfe wohl die Herren der Schöpfung den Weihnachtseinkauf erledigen. Appetit-Happen gab es jedenfalls genug in einer etwa dreiviertelstündigen Show in dieser Woche in New York, die einem breiteren als dem handverlesenen Publikum Anfang Dezember im US-Fernsehen präsentiert wird – gerade rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft.

Bei der Live-Show durften nur wenige hundert Gäste zuschauen, darunter neben dem Management von Victorias Mutterkonzern Limited Brands vor allem Prominente. HipHop-Mogul Russell Simmons war da und der Sänger Usher, Nicky Hilton und Marcus Schenkenberg, Lenny Kravitz und Promoter Tommy Mottola. Sie sahen neben der Winterkollektion für das Schlafzimmer Live-Gigs von Ricky Martin und Seal. Letzterer sang „Love is Divine“ zunächst exklusiv für seine Frau und Mutter seines Sohnes. Heidi Klum derweil sah man die Schwangerschaft nicht an – kein Pfund zuviel hatte das deutsche Supermodel am Leib.

„Sauerkrautsuppe“ sei ihr Geheimnis, so Klum hinter der Bühne gegenüber Reportern ausgesprochen un-sexy. Doch macht Limited Brands ja auch nicht in Konserven. Nein, um die Wäsche ging es, um Heidis Very Sexy Luminiscent Light up Bra und Thong, der für die Show mit edlen Swarovski-Steinen besetzt war. Und um Gisele Bündchens Angels Sparkling Rose Unlined Bustier, um Tyra Banks’ Smooth Push-Up Bra und um Naomi Campbells Satin-Bustier mit Fleur-de-Les-Bändern.

Insgesamt sechzig Outfits führte Vicoria’s Secret im Rahmen der diesjährigen Schau vor; sie sollen das Wintergeschäft anheizen. Das dürfte gelingen, denn mit der Rückkehr der Marke auf den Bildschirm gewinnt das Unternehmen zurück, was zuletzt als einziges fehlte: das sensationelle Image. Das war ein wenig verblasst, da man die viel beachtete Show im vergangenen Jahr nicht ausstrahlen durfte: Kurz vorher nämlich hatte Janet Jackson beim Super-Bowl ihren Busen entblößt und einen Skandal ausgelöst, dem in der Folge sämtliche halbwegs erotischen TV-Spektakel zum Opfer fielen.

Jetzt ist die Marke wieder in aller Munde. Dabei ist Victoria’s Secret sowieso die Vorzeige-Gruppe im Konzern. Das „peinlich schwache Quartal“, über das CEO Leslie Wexler zuletzt berichten musste, hat mit Unterwäsche ebenso wenig zu tun wie mit den Pflege-und Kosmetikartikeln bei Bath & Body Works. Die Modeketten Limited und Express bereiten dem Konzern Sorge. Allerdings rechnen einige Experten – zuletzt die Bank of America – damit, dass die Verlustbringer geschlossen oder verkauft werden dürften.

Limited Brands baut hingegen den Kosmetik-Bereich aus, zumal der sich gut mit Wäsche verbinden lässt. Ausgewählte Journalisten bekamen deshalb vor der Show in New York einen Einblick in die Garderobe gewährt, wo sämtliche Models mit hauseigenen Produkten geschminkt wurden. Den verwendeten „Make Me Gorgeous“ Supermodel-Makeup-Kit mit Lidschatten, Mascara und anderen Produkten will man für 45 Dollar in die Läden bringen – rechtzeitig zur TV-Ausstrahlung der Modenschau.

Parallel baut der Konzern neue Marken auf. So kaufte man den New Yorker Edel-Apotheker Bigelow und entwickelte unter dessen Namen neue Produkte, weitere Erfolgsreihen sind Bendel’s, Pink und Beauty Avenues. Der Analyst John Morris vom kleinen Brokerhaus Harris Nesbitt findet die neuen Geschäftszweige „aufregend“. Und wenn das TV-Publikum in wenigen Wochen dasselbe über die Victoria’s Secret Fashion Show sagt, dann dürfte auch die von Limited und Express gedrückte Aktie wieder durchstarten.

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Alt 14-11-2005, 17:05   #364
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Gelingt dem Dow der Befreiungsschlag?
Von Amey Stone, BusinessWeek Online

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Alt 15-11-2005, 10:09   #365
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Die einfachen Gewinne sind eingefahren
Von Mark Arbeter, technischer Chefanalyst von S&P

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Alt 15-11-2005, 18:08   #366
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Bushs persönliche Asien-Krise

Für George W. Bush wird die Luft in Washington dünn. Laut einer aktuellen Umfrage ist die Beliebtheit des US-Präsidenten auf ein neues Allzeit-Tief von 37 Prozent gefallen. Die Mehrheit seiner Untertanen hält Bush für unglaubwürdig, und erstmals sind auch in Sachen Terror-Abwehr die Kritiker in der Überzahl.

Gut, dass Bush in diesen Tagen zumindest nicht in der Hauptstadt weilen muss. Seit heute hält sich der Präsident in Asien auf – doch ist der Trip mit First Lady Laura alles andere als eine Urlaubsreise. Im Gegenteil: Bush steht in den nächsten Tagen vor der vielleicht größten politischen Herausforderung seiner Karriere.

In Asien freut man sich nämlich nicht vorbehaltlos über den Besuch aus Washington. Die Beziehungen zwischen den USA und Fernost sind eingeschlafen, während sich Bush in den letzten Jahren an ein einziges außenpolitisches Thema klammerte: den Irakkrieg mit dem Hintergrund der Terrorabwehr.

Vor vier Jahren ließ man Bush das noch durchgehen. Sein bisher einziger Asien-Trip fand gerade zwei Monate nach den Terrorangriffen auf das World Trade Center und das Pentagon statt. Im damaligen geopolitischen Umfeld konnten die Gastgeber leicht nachvollziehen, dass es für den US-Präsidenten wichtigeres gab als Globalisierung und transpazifische Handelsabkommen.

Doch ist über dieses Thema – Bushs Lieblings- und einziges Thema überhaupt in den letzten Jahren – der Dialog mit Asien stehen geblieben. Mit China wird nur mit geringem Erfolg über die Yuan-Politik verhandelt. Das Land weigert sich, die eigene Währung ernsthaft neu zu bewerten, was Waren teurer und auf dem US-Markt weniger konkurrenzfähig machen würde. Genau das muss Bush aber erreichen, wenn er seine Versprechen an die eigenen Wähler einhalten will. Diese fordern Bushs Einsatz für amerikanische Arbeitsplätze, die angesichts der immer höheren Einfuhren aus China alles andere als stabil sind.

Auf der anderen Seite muss Bush in China für freie Märkte eintreten, was ihn in eine arge Zwickmühle bringt. Es ist nicht die einzige. Während er in China diplomatisch auftreten muss, um seine Verhandlungspartner nicht gänzlich zu verlieren, muss er auch seine Forderungen auf Einhaltung der Menschenrechte aufrecht erhalten. Und die asiatischen Nachbarn beruhigen, die sich durch das immer schneller wachsende China zunehmend bedroht fühlen.

Die politisch prekäre Lage wird Bush dadurch noch erschwert, dass ihm auf seinem Asien-Trip nicht die Herzen der Bevölkerung zufliegen werden, wie das sonst bei Staatsbesuchen meist üblich ist. Wie schon vor zwei Wochen in Südamerika muss Bush mit Massenprotesten und Demonstrationen rechnen. Der Anti-Amerikanismus in Asien ist stark und zu einen großen Teil auf Bush persönlich gemünzt.

Am leichtesten dürfte es Bush noch in der Mongolei haben. Als erster US-Präsident bereist er den Kleinstaat, um sich für die Mitgliedschaft des Landes in der US-geführten Koalition für den Irakkrieg zu revanchieren. Die war von vorneherein ein Witz: Außer Großbritannien waren kaum ernstzunehmende Partner mit von der Partie. Die Mongolei entsandte 160 Soldaten in den Irak. Für einen Fototermin wird das nun ausreichen, was den unruhigen Amerikanern indes nicht genug sein wird.

Experten sind sich zu Beginn der Reise einig, dass Bush mit handfesten politischen Erfolgen aus Asien heimkehren muss. Schafft er das nicht, verliert er weiter an Glaubwürdigkeit und dürfte in den Umfragen zuhause noch weiter absacken.

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Alt 15-11-2005, 18:09   #367
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Kritische Fragen an Ben Bernanke

Dass Ben Bernanke der nächste Chef der US-Notenbank wird, ist für die Wall Street eigentlich keine Frage mehr. Vom Präsidenten nominiert und mit viel Erfahrung in der Zinspolitik gilt Bernanke als fast unangreifbar. Doch muss er sich am Dienstag im Finanzausschuss einem anstrengenden Verhör mit kritischen Fragen stellen.

Vor allem ein Punkt dürfte Bernanke dabei Schwierigkeiten machen: sein letzter – und aktueller – Posten. Schon vor anderthalb Jahren waren nicht alle Insider begeistert, als George W. Bush den damaligen Greenspan-Vize zum obersten Wirtschaftsberater im Weißen Haus machte. Der angesehene Theoretiker und Zinspolitiker Bernanke war damit plötzlich ein enger Vertrauer des Präsidenten, seine bis dato unangefochtene politische Neutralität schien dahin.

Vor allem die demokratischen Senatoren im Finanzausschuss werden Bernanke daher näher auf den Zahn fühlen. Wie sehr, wollen sie von ihm wissen, solle sich die Notenbank in die Finanzpolitik der Regierung einmischen. Die theoretisch richtige Antwort wäre: gar nicht. Denn die Fiskalpolitik fällt unter die Kompetenz von Weißem Haus und Kongress. Die Notenbank hat damit verfassungsgemäß nichts zu tun.

Doch mischte sich schon Alan Greenspan regelmäßig in aktuelle politische Debatten ein – zuletzt sehr zum Ärger der Demokraten. So unterstützte der noch amtierende Fed-Chef lautstark die Steuersenkungen von George W. Bush. Zunächst mit dem Argument, die USA laufe Gefahr, zu hohe Haushaltsüberschüsse anzuhäufen. Später mit dem Argument, weitere Steuersenkungen sorgten für Wachstum. Letzteres mag sein, ist aber nur eine Seite der Medaille. Auf der anderern Seite stehen ein Rekord-Defizit im Haushalt und die immer tiefere Kluft zwischen John und Jane Doe und den oberen Zehntausend, deren Steuerbelastung stärker sinkt als die der Unter- und Mittelschicht.

Bernankes Sicht der Dinge ist indes auch vor der Anhörung am Dienstag bekannt: Bereits vor zwei Wochen sprach er sich – wenn auch vorsichtig – für die Steuersenkungen aus, die maßgeblich zum Wirtschaftswachstum im Lande beitrügen.

Wie gut Bernanke mit politischen Fragen umzugehen weiß, wird aber nur geringe Auswirkungen auf seine Berufung an die Fed-Spitze haben. Eigentlich hängt davon nur ab, mit welcher Mehrheit Republikaner und Demokraten hinter dem Kandidaten stehen werden.

Der Markt wird folglich andere Details beobachten. Im Mittelpunkt des Interesses steht natürlich die Frage nach der weiteren Zinspolitik. Doch ist vorab fest damit zu rechnen, dass die Zinsanhebungen, die den Leisatz bislang in zwölf Schritten von 1,0 auf 4,0 Prozent haben steigen lassen, weiter gehen werden. Das ist schon deshalb klar, weil Bernanke bereits erklärt hat, dass er nach der Ära Greenspan zunächst für Kontinuität und nicht etwa für einen drastischen Richtungswechsel sorgen wolle.

Langfristig aber könnte die Fed durchaus neue Wege gehen, und auch das dürfte die Wall Street am Dienstag interessieren. So dürfte sich Bernanke erneut für die Einrichtung eines Inflationszieles aussprechen. Ein solches, so die Meinung des designierten Fed-Chefs, werde die Zinspolitik transparenter und die Märkte effizienter machen. Immerhin werden die Inflationsdaten regelmäßig veröffentlich und würden einfache Schlüsse zulassen: Steigt die Inflation über den bekannten Zielwert, gäbe es Zinsanhebungen. Sinkt die Inflation unter den Zielwert, würden die Zinsen gesenkt.

Dass ein solches System funktioniert, zeigt die Politik anderer Notenbanken: Die EZB, die Bank of England und die Zentralbanken von Kanada, Australien und Neuseeland arbeiten längst nach dem Schema.

Kritiker in den USA fürchten jedoch, dass die Zinspolitik mit einem Inflationsziel zu mechanisch werde und die Fed nicht mehr flexibel auf Krisen reagieren könne. Dem widerspricht Bernanke, der sich das System einer „gebundenen Flexibilität“ wünscht. Danach wäre die Fed durchaus an ihr Inflationsziel gebunden, an dem auch neben zurückliegenden Daten vor allem auch Prognosen gemessen würden, hätte aber die Möglichkeit, bei kurzfristigen Engpässen über oder unter das Ziel hinaus zu schießen.

Andere Kritiker werfen Bernanke vor, dass die Fed vor lauter Inflations-Hörigkeit ihr zweites Ziel vernachlässigen könne: den Arbeitsmarkt zu stärken. Auch dem widerspricht Bernanke – unterstützt übrigens von Notenbankern wie Greenspan und Paul Volcker. Schon die hatten in der Preisstabilität nämlich die wichtigste Vorraussetzung für einen stabilen Arbeitsmarkt gesehen. Zur Verteidigung seines Kurses kann sich Bernanke also auf starke Verbündete berufen.

Doch wird sich der designierte Fed-Chef vor der Befragung in Washington ohnehin keine zu großen Sorgen machen: Denn erstens hat Bernanke schon zwei solcher Termine hinter sich – vor seiner Ernennung zum Fed-Mitglied 2002 und vor seinem Einzug ins Weiße Haus 2004 –, und zum anderen steht seine Berufung ohnehin beinahe fest. Trotz eventueller politischer Fragen von demokratischer Seite, auf die Bernanke sicherlich vorbereitet sein wird.

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Alt 16-11-2005, 21:11   #368
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Die Lüge der Öl-Bosse

Nicht dass die Öl-Konzerne je zu den beliebten Firmen in Amerika gehört hätten. Doch nachdem die Washington Post ein Dokument aufgedeckt hat, dass die größten Unternehmen der Branche einer dreisten Lüge überführt, verlieren diese weiter Punkte. Auch das Weiße Haus gerät unter Druck, vor allem Vize-Präsident Dick Cheney.

Dabei ist keineswegs überraschend, was die Washington Post da aufgedeckt hat. Ein Dokument aus dem Weißen Haus soll belegen, dass die großen Konzerne an der „Energy Task Force“ beteiligt waren, einer recht geheimnisvollen Arbeitsgruppe, die unter der Leitung von Dick Cheney im Jahr 2001 die Grundlagen für die künftige Energiepolitik der USA festlegen sollte – und deren Empfehlungen das Gerüst zum jüngst verabschiedeten Energiegesetz gebildet hatten.

Lange war der Verdacht gehegt worden, dass sich Cheney und seine Task Force in erster Linie auf Empfehlungen aus der Industrie stützen würden, die sowohl dem Ex-Halliburton-Chef als auch dem Präsidenten selbst sehr nahesteht und zu den größten Wahlkampfspendern gehört. Bush und Cheney hingegen traten erfolgreich dafür ein, dass die Namen der an der Task Force beteiligten Experten geheim gehalten würden. Offiziell klar war lediglich, dass keine Umweltschutzgruppen gehört wurden. Eine davon, der Sierra Club, und die Wächterorganisation Judicial Watch hatten später auf Einsicht in Dokumente geklagt – ohne Erfolg.

Die anhaltenden Verdächtigungen gegen die Öl-Branche – die im neuen Energiegesetz als der große Gewinner wegkommt, während Konzepte zur Förderung alternativer Energien gering ausfallen und Ideen zum Energiesparen gänzlich fehlen – haben erst vor einer Woche dazu geführt, dass das Thema vor dem Kongress erneut zur Sprache kam. In einer Anhörung der Bosse der fünf größten Energiekonzerne fragte der demokratische Abgeordnete Frank Lautenberg aus New Jersey die Anwesenden explizit: „War Ihr Unternehmen oder waren Vertreter Ihres Unternehmens an Vize-Präsident Cheneys Energy Task Force beteiligt?“

Die Vertreter der Konzerne beantworteten die Frage der Reihe nach: Ein klares „Nein“ gab es von ExxonMobil-Chef Lee Raymond, von Chevron-Chairman David O’Reilly und von James Mulva, dem Chef von ConocoPhilips. „Um ehrlich zu sein, ich weiß es nicht“, sagte Ross Pillari, der seinen Posten als US-Chef von BP erst im August 2001 antrat, und auch der US-Chef von Shell Oil, John Hofmeister, erklärte: „Meines Wissens nicht.“

Während Chevron in dem jetzt aufgetauchten Dokument nicht genannt wird, kann sich auch ConocoPhilips-Chef Mulva rechtfertigen. Er war vor dem Merger mit Conoco im Jahre 2002 CEO von Philips und mit diesem Unternehmen an der Task Force tatsächlich nicht beteiligt. Für Conoco wiederum war zum fraglichen Zeitpunkt Alan Huffman zuständig, der Gespräche mit Cheneys Leuten zugibt.

Die anderen Konzerne sind aber in Erklärungsnot, allen voran ExxonMobil. An dem klaren „Nein“ von CEO Lee Raymond hält man fest. Und in einem Telefon-Interview mit der Washington Post erklärte der frühere Exxon-Vize James Rouse, ein Treffen habe nie stattgefunden. Rouse selbst ist jedoch in dem offiziellen Dokument aus dem Weißen Haus genannt, demzufoge er sich am 14. Februar 2001 mit Mitarbeitern der Task Force getroffen haben soll.

Laut dem Dokument hat die Task Force am 21. März Archie Dunham von Conoco gehört und am 12. April den geständigen Huffman gemeinsam mit zwei Managern des Branchenverbandes der Öl- und Gas-Produzenten. Für den 22. März ist ein Treffen mit BP-Manager Bob Malone notiert, und am 17. April scheint man sich mit Sir Mark Moody-Stuart und Steven Miller, den Köpfen von Shell Oil, getroffen zu haben.

Senator Lautenberg hat sich jetzt an das Justizministerium gewandt und bittet um Aufklärung. „Das Weiße Haus bemüht sich über das normale Maß hinaus, seine Treffen geheim zu halten, und jetzt scheinen auch noch die Öl-Bosse den Kongress zu belügen“, zürnt er. Aus dem Weißen Haus kommt zunächst eine erwartungsgemäß arrogante Antwort. Es gebe ein verfassungsmäßiges Recht für den Präsidenten und den Vize-Präsidenten, sich Informationen vertraulich zu besorgen, kommentiert Lea Anne McBride, eine Sprecherin von Dick Cheney.

Ein Verfassungsrecht den Kongress zu belügen gibt es hingegen nicht, und so könnten die Öl-Bosse in Schwierigkeiten kommen. Dabei könnten ihnen die guten Beziehungen zum republikanischen Senator Ted Stevens aus Alaska noch nutzen. Als Vorsitzender des Ausschusses hatte der sich nämlich in der vergangenen Woche strikt dagegen verwahrt, die fünf Vorgeladenen unter Eid zu nehmen. Sie seien gesetzlich ohnehin verpflichtet, die Wahrheit zu sagen, rechtfertigte der Chairman seine Haltung.

Das stimmt, und deswegen würden die Top-Manager wohl auch nicht straffrei ausgehen, wenn ihnen eine Falschaussage nachgewiesen werden kann. Wenngleich Meineid nicht zur Debatte steht, sieht die Verfassung Geldstrafen und Haftstrafen von bis zu fünf Jahren vor für den Fall, dass jemand gegenüber dem Kongress „sachlich falsche, erfundene oder betrügerische Aussagen“ macht.

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Alt 18-11-2005, 19:36   #369
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Der Ölpreis fällt… aber nicht für immer

Quartalzahlen hin, Milliarden-Deals her… wenn an der Wall Street eines für Kauflaune sorgt, dann ist es der weiter sinkende Ölpreis. Der notiert mittlerweile unter 56 Dollar pro Fass, und die Horror-Szenarien von mehr als 100 Dollar pro Fass scheinen vergessen. Doch ist die Gefahr keineswegs gebannt, wie manche Rohstoff-Experten warnen.

„Ein Ölpreis von 100 Dollar pro Fass war nie ein kurzfristiges Szenario“, erklärt Jason Schenker, der Rohstoff-Experte von Wacovia. Ein so drastischer Preisanstieg sei vielmehr eine langfristige Gefahr, die dem Markt vor allem dann drohen dürfte, wenn unvorhersehbare Katastrophen die Öl-Versorgung gefährden und eine Knappheit droht.

Solche Katastrophen sind nicht vom Tisch. Sicher, Katrina und Rita liegen nun hinter dem Markt, wenngleich ein Großteil der Bohrtürme im Golf von Mexiko noch immer nicht in Betrieb ist und zahlreiche Raffinerien von hundertprozentiger Kapazitätsauslastung weit entfernt sind. Doch ist zweifelsfrei klar, dass der nächste – oder der übernächste – Sommer weitere Hurrikans bringen wird. Auch dürfte sich die geopolitische Lage auf absehbare Zeit nicht derart stabilisieren, als dass plötzliche Liefer-Ausfälle und rapide Preisanstiege auszuschließen seien.

Überhaupt ist die geopolitische Lage das Hauptproblem für den Öl-Markt. Von den global nachgewiesenen Reserven liegen nun einmal nur 3 Prozent in den USA. Die 31 Milliarden Fass, auf die Uncle Sam also selbständig zurückgreifen könnte – und die den Öl-Bedarf der Amerikaner nie und nimmer decken könnten – sind bei der aktuellen Förderrate in 11 Jahren ausgebeutet.

Danach – also vorraussichtlich ab 2016 – werden die USA noch mehr von Öl-Importen abhängig sein als bisher. Der größte Teil der Importe wird weiterhin aus Saudi-Arabien kommen, wo 263 Milliarden Fass und damit 23 Prozent der weltweiten Reserven lagern. Weitere 30 Prozent lagern in Irak, Iran und den Vereinigten Arabischen Emirate. Kuwait dazugenommen lagern fast zwei Drittel der weltweiten Öl-Vorräte im Nahen Osten, der politisch alles andere als stabil und zuverlässig ist.

Dass sich das übrige Drittel der Reserven auf ebenso instabile Länder wie Venezuela, Russland, Nigeria und China verteilt, macht die Lage nicht besser.

Instabilität in einem dieser Länder – ein Krieg zum Beispiel, nationale Unruhen oder Streiks – würden das globale Öl-Angebot, von dem die USA ein gutes Viertel in Anspruch nimmt, sofort verknappen. Ein Engpass wiederum würde die Preise steigen lassen.

Und: Selbst ohne jede Krise könnten die Öl-Importe bald teurer werden. Denn wenn die USA ihre eigenen Reserven aufgebraucht hat, steigt automatisch die Preiskraft der Opec und anderer produzierender Staaten. Die werden den Preis indes nicht aus purer Nächstenliebe auf einem niedrigen Niveau halten.

Dass der Ölpreis seinen Höchstpreis von 71 Dollar pro Fass nach Katrina und Rita wieder verlassen hat und mittlerweile fast 25 Prozent niedriger handelt, ist schön und gut. Die 100 Dollar oder das Gipfel-Szenario von 105 Dollar, vor dem Goldman Sachs vor drei Monaten gewarnt hat, sind aber nicht vom Tisch.

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Alt 21-11-2005, 18:41   #370
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Alt 21-11-2005, 18:44   #371
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Bush kommt mit leeren Händen aus China

Seit einer Woche weilt US-Präsident George W. Bush in Asien, am Wochenende besuchte er den Handelspartner China. Auf dem New Yorker Parkett ist das kein Thema, denn Bush hat so gut wie nichts vorzuweisen. Seine Gespräche mit der chinesischen Regierung seien „freundlich“ gewesen, Ergebnisse gibt es aber nicht.

Am deutlichsten wird die klägliche Bilanz von Bushs Asienreise mit Blick auf die Yuan-Politik in China. Das Thema ist an der Wall Street und in Washington von immenser Wichtigkeit, denn die unterbewerte Währung verschafft chinesischen Waren international einen Preisvorteil. Folge: Das amerikanische Handelsdefizit mit China ist auf 200 Milliarden Dollar gestiegen und hat damit längst das Defizit überstiegen, dass der erste Präsident Bush in den Achtzigerjahren mit Japan zu bewältigen hatte.

Bush Junior scheint das aktuelle Handelsproblem nicht bewältigen zu können. Mit dem chinesischen Präsidenten Hu hat Bush zwar über die Währungspolitik gesprochen. Dass dieser aber großspurig zusicherte, man werde „unnachgiebig am Kurs festhalten“ und den Yuan neu bewerten, bedeutet rein gar nichts. Denn einen Kurs, an dem man „unnachgiebig“ festhalten könnte, haben Bush und Hu gar nicht abgesteckt. Seit China vor einem halben Jahr den Yuan vom Dollar abgekoppelt hat, sind keine Schritte mehr unternommen worden, einen Zeitplan für weitere Neubewertungen gibt es nicht.

Da nutzt es nichts, dass Bush-freundliche Experten bereits erklären, die China-Reise sei eine „mission accomplished“ – ein erfolgreich beendetes Unterfangen. Schon die Wortwahl des Politik-Professors und Asien-Experten Xiaobo Hu von der Clemson University in South Carolina erinnert an ein früheres Bush-Desaster. Vor zweieinhalb Jahren hatte Bush den Irakkonflikt zu einer „mission accomplished“ erklärt, obwohl der Krieg gerade erst begonnen hatte und seither weitere fast 2000 US-Soldaten gefallen sind.

Ein zweiter Hauptpunkt der Bush-Reise nach China waren die ständigen Copyright-Verletzungen der in China beheimateten Raubkopierer gegen US-Medienkonzerne. In bezug auf dieses Problem sei man einen guten Schritt weiter gekommen, erklärte Außenministerin Concoleeza Rice nach Gesprächen mit den asiatischen Kollegen. Konkretes wollte indes auch sie nicht sagen. Nur: Statt die Probleme nur anzuerkennen habe man auch erklärt, dass man sich dieser annehmen wolle.

Nach China mitgereiste Reporter der New York Times konnten indes einige aktuelle US-Filme auf DVD und eine voll funktionsfähige Version von Microsofts Windows Office für ein paar Dollar erstehen.

Andere politische Themen scheinen Bush und Hu in „freundlicher aber angespannter Atmosphäre“ ebenso ergebnislos abgehakt zu haben. So scheint kein einziger Fall von Menschenrechtsverletzungen einen Schritt weiter zu sein, die der US-Präsident mit Hu diskutierten wollte. Im Gegenteil: Während Bushs Besuch in Peking gab es neue Berichte über politischen Druck auf Dissidenten, mehrere politische Führer waren bereits vor Bushs Anreise unter Hausarrest gestellt worden und durften kein Telefon benutzen.

In Sachen Religionsfreiheit schien sich Bush damit zufrieden zu geben, dass man ihn selbst einen christlichen Gottesdienst feiern ließ. Zwar richtete der Präsident nachher mahnende Worte an seine Gastgeber, in denen er die Unterdrückung von Religionen verurteilte, doch beeindruckte das in China niemanden. Im Gegenteil: Mehrere chinesische Christen, die mit Bush in den Gottesdienst nahe des Platzes des Himmlischen Friedens wollten, waren von Ordnungskräften abgewiesen worden.

Ganz ohne Erfolge wird George W. Bush die Heimreise aber nicht antreten müssen. Bei Boeing wird man sich darüber freuen, dass China wohl 70 Flugzeuge für 4 Milliarden Dollar kaufen soll. Das würde das Handelsbilanzdefizit etwas abbauen, doch sind Einzelheiten zu dem Deal noch sehr unsicher. Seine Kritiker in Washington werden entsprechend nicht sehr zufrieden sein, wenn Bush außer Absprachen über Boeing-Lieferungen mit leeren Händen zurück kommt.

Des Präsidenten Erfolg beim Radfahren – am Sonntag war Bush mit der chinesischen Auswahl per Mountainbike unterwegs – dürften ihm in Washington jedenfalls wenig bringen.

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Alt 23-11-2005, 18:53   #372
Starlight
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Reise-Stress zum Truthahn-Fest

Wohl dem, der am Wochenende nicht zur Verwandtschaft durchs halbe Land fliegen muss. Oder auch nur zum Truthahn-Essen ein paar Meilen über die Autobahn. Denn zu Thanksgiving sind Straßen und Luftwege verstopft wie das ganze Jahr über nicht. Zumindest für einige Branchen ist das gut.

Zu den Tagessiegern im Mittwochshandel – einen Tag vor dem Fest und zeitgleich mit Beginn der Reisewelle – gehören die Fluggesellschaften. Angeführt von Continental und US Airways verbessert sich der ganze Sektor. Das ist umso beeindruckender, als die Branche schon seit Wochen eine erstaunlich stablie Rallye zeigt. Seit Mitte September hat sich der Branchenindex um 30 Prozent verbessert.

Während einige Analysten bereits glauben, dass die Airline-Aktien schon einen Schritt zu weit seien und eine Korrektur bevorstehe, scheint zumindest vor dem Fest alles in Ordnung zu sein. Klar: Wer will schon Airline-Aktien verkaufen, wenn der Branche das profitträchtigste Wochenende des Jahres bevorsteht?

Immerhin 21,7 Millionen Passagiere sollen über Thanksgiving in die Luft gehen, damit wird der Rekordwert vom Vorjahr noch einmal leicht geschlagen. Das Truthahn-Fest ist das Familienereignis Nummer Eins in den USA, nicht einmal zu Weihnachten fliegen annähernd so viele Amerikaner zu ihren Familien. Nun sind die Maschinen restlos ausgebucht. Wer seinen Flug verpasst, hat so gut wie keine Chance, auf einen anderen Flug umgebucht zu werden.

Einen Flug zu verpassen dürfte indes nicht das Hauptproblem der meisten Passagiere sein. Im Gegenteil: Angesichts langer Warteschlangen an den Eincheck-Schaltern machen sich die meisten schon viele Stunden vor Abflug auf den Weg zum Flughafen. Wohl dem, der sich schon kurz vor dem Feiertag frei genommen hat, um dem Ansturm zu entfliehen. Die US-Flughäfen haben schon am Dienstag durchschnittlich 2 Prozent mehr Passagiere eingecheckt als an normalen Tagen, obwohl John und Jane Doe eigentlich noch bis Mittwochnachmittag arbeiten müssen.

Für die Airlines indes lohnt sich der Stress. Nicht nur, weil die Tickets ausverkauft sind, sondern weil man auch noch höhere Preise verlangen konnte. Nach neun Preisanstiegen im vergangenen Jahr ist der durchschnittliche Inlandsflug in diesem Jahr 40 Dollar teurer als im Vorjahr, zudem sind die Feiertagspreise ohnehin deutlich höher als die Tarife an normalen Wochenenden. Dass Flugbenzin wieder billiger geworden ist, hilft den Airlines zusätzlich, zumindest einen Teil der jüngsten Verluste abzufangen.

Vom sinkenden Ölpreis profitieren indes auch all diejenigen, die mit dem Auto auf Verwandtschaftsbesuch gehen. Der Automobilverband AAA schätzt, dass über das Wochenende 37 Millionen Amerikaner auf den Straßen unterwegs sind. Dass die Gallone Normalsprit von zeitweise über 3 Dollar auf aktuell nur noch knapp über 2 Dollar gefallen ist, entlastet dabei so manchen Geldbeutel – das wiederm kommt nach Thanksgiving dem Einzelhandel zugute, der am Freitag offiziell in das Weihnachtsgeschäft startet.

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Alt 24-11-2005, 17:51   #373
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Wall Street: Mehr Stärke wahrscheinlich
Von Mark Arbeter

...

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Alt 25-11-2005, 17:41   #374
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Weihnachtsaktien


Die einen feiern, die anderen verdienen

Während der traditionelle Einzelhandel dem ersten Advents-Shopping-Wochenende mit gemischten Gefühlen entgegen sieht, hören Online-Händler wieder die Kassen klingeln. Die frohe Botschaft kommt auch an der Börse an.


Rosig sind die Voraussetzungen für das diesjährige Weihnachtsgeschäft nicht gerade. Zum vierten Mal in Folge steuert der Einzelhandel einem Minusjahr entgegen. Grund ist weiterhin die fehlende Konsumfreude der Verbraucher. Einer Studie der Unternehmensberatung Deloitte & Touche zufolge wollen diese gut neun Prozent weniger ausgeben als 2004.

Die Ursachen für den Konsumfrust sind bei den Handelsverbänden schnell gefunden: Die Furcht vor Arbeitslosigkeit und die radikale Kürzung des Weihnachtsgeld für Beamte, würden den Klammergriff ums Portemonnaie verstärken. Auf den "Merkel-Effekt" mag im Einzelhandel niemand setzen: Es sei zwar positiv, dass es endlich zu einer Regierungsbildung unter Bundeskanzlerin Angela Merkel gekommen sei, heißt es. Die Auswirkungen seien aber nicht groß. Lediglich, dass die Mehrwertsteuererhöhung erst für 2007 droht, sei eine Erleichterung.




Shoppen bei Lebkuchen und Zimttee
Doch während sich KarstadtQuelle oder Metro sich auf ein maues Weihnachtsgeschäft einstellen, singen Online-Händler ein ganz anderes Lied. Hier wird ein 20-prozentiges Umsatzwachstum erwartet. Und da die per Mausklick erworbenen Geschenke nicht immer vom Weihnachtsmann persönlich vorbeigebracht werden können, profitiert noch jemand von diesem Trend: Die Logistik-Konzerne. Deutsche Post, Fedex und UPS haben bis zu Heiligabend alle Hände voll zu tun, um die Pakete pünktlich zu liefern.

Für die Aktien dieser Unternehmen fällt entsprechend viel Glanz ab. Schon seit Tagen stimmen Analysten wieder die Lobeshymnen an und der Markt fällt mit ein. Obwohl man meinen könnte, dass das Weihnachtsfest nicht völlig überraschend kommt und entsprechende Effekte auf die Unternehmen bereits eingepreist sein müssten, lassen sich Jahr für Jahr dennoch Kursbewegungen beobachten. Denn die Diskussionen um das Weihnachtsgeschäft bringen die fraglichen Unternehmen wieder ins Bewusstsein. Gleichzeitig können die Kursbewegungen auch das veränderte Konsumverhalten widerspiegeln.

Welche Aktien derzeit in vielen Depots ein gemütliches Plätzchen finden und welche draußen bleiben müssen, sehen Sie in unserer Chart-Serie.



Amazon
Klassischere Geschenke gibt es kaum: Gemütlich unterm Weihnachtsbaum lesen geht besonders bequem mit Amazon. Auch wenn sich der neue "Harry Potter" bisher hier nicht ganz so gut verkaufte - vielleicht wird's ja noch was zu Weihnachten.








Ebay
Tausche Lego-Mobil gegen Tokio-Hotel-CD - die Online-Börse profitiert nicht nur von den Geschenken vor Weihnachten, sondern vor allem auch vom Umtausch danach. Mit der EBay-Aktie kann man dagegen nichts falsch machen, finden derzeit die Analysten von Morgan Stanley und der Citigroup.








Microsoft
Die XBox 360 dürfte auf vielen Wunschzetteln ganz oben stehen und macht Microsoft zur Weihnachtsaktie für viele Analysten. Im Internet wird die neue Konsole bereits deutlich über dem Verkaufspreis gehandelt. Verkaufsstart in Europa ist am 2. Dezember.







Apple
Wer ihn noch nicht hat, wünscht ihn sich spätestens zu Weihnachten: Den iPod von Apple - "white christmas" klingen über weiße Ohrstöpsel einfach doppelt so schön. Auch die Analysten hören bei der Aktie Musik.







Deutsche Post
Wenn erstmal alle Geschenke im Netz ausgewählt wurde, rückt die Deutsche Post aus, um die Geschenke auch rechtzeitig zu liefern. Dafür gibts von Analysten das Prädikat "Outperformer".







Federal Express
Weil die Deutsche Post die Rentiere aber nicht alleine entlasten kann, gibt es auch genug zu tun für die Branchenkollegen FedEx und UPS.







Karstadt-Quelle
Die Zeiten, wo man sich mit dicken Karstadt-Tüten durch die matschige Innenstadt quälte, sind vorbei. Der Einzelhandelsriese rechnet mit einem mauen Weihnachtsgeschäft. Auf eine fast ruinöse Rabattschlacht wie vor zwei Jahren will sich KarstadtQuelle jedoch nicht wieder einlassen.







Douglas
Die Parfümerie-Kette setzt dagegen große Hoffnungen in das Weihnachtsgeschäft. Selten zuvor habe man sich in den Filialen und in der Werbung so gut darauf vorbereitet, heißt es.







Tiffany
Gut vorbereitet sind natürlich auch Luxusgüterkonzerne wie Tiffany oder LVMH. Schließlich ist die Adventszeit für sie die wichtigste Zeit des Jahres - denn wo machen sich die kleinen samtenen Schachteln besser, als unter dem Weihnachtsbaum?




Quelle: ARD online
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Alt 29-11-2005, 21:28   #375
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Expertenstreit über den „Black Friday“

Seit gestern weiß die Wall Street, dass das Weihnachtsgeschäft für den amerikanischen Einzelhandel großartig werden soll. Darauf ließ der Kundenansturm am „Black Friday“ schließen. Jedenfalls auf den ersten Blick. Jetzt kommen neue Daten aus der Branche, die plötzlich nicht mehr alles so rosig sieht.

Es hatte auch alles viel zu schön ausgesehen: Der Branchenverband NRF hatte zunächst von einem Umsatz von 27,8 Milliarden Dollar berichtet, was einer Steigerung von satten 22 Prozent gegenüber dem Vorjahr entsprochen hätte. Da hatte mancher Anleger schon das Glas zum Toast auf steigende Kurse erhoben, als die Zahlen des Umfragedienstes ShopperTrak eintrafen. Die dortigen Einzelhandelsexperten sagen, dass die Umsätze in den Malls von 13,8 Milliarden auf 13,4 Milliarden leicht zurückgegangen seien.

Wer hat Recht? – „Nehmen wir die beiden Zahlen und suchen die Mitte“, rät Michael Niemira, der Chef-Volkswirt des International Council of Shopping Centers, einem weiteren Branchenverband.

Das dürfte hinkommen, nicht zuletzt weil die beiden Zahlen nach Meinung der Analysten recht akkurat sein dürften. Sie drückten nur unterschiedliches aus. Die NRF hat Kunden darüber ausgefragt, ob sie am langen Thanksgiving-Wochenende einkaufen waren und wie viel Geld sie ausgegeben haben. In den Umfrage-Ergebnissen sind folglich alle Läden in ganz Amerika enthalten, darunter die Filialen in den Malls, die Supermärkte, Kaufhäuser und einige spezialisierte Einzelhändler.

Die Experten von ShopperTrak hingegen bekommen ihre Daten aus 45 000 Läden im ganzen Land und decken damit doch nur ein Segment ab. An ihren Umfragen nehmen zwar einige der größten Einzelhandelsketten, darunter Target und JC Penney teil, nicht aber der Branchenriese Wal-Mart und auch nicht die großen Elektronik-Ketten Best Buy und Circuit City. Ausgerechnet die haben aber mit teilweise völlig wahnsinnigen Sonderangeboten (Laptops zum halben Preis, etc...) für einen nie gesehenen Kundenansturm gesorgt.

Doch erste Zahlen hin und her, der riesige Ansturm ist es, der Analysten eine zuverlässige Einschätzung der Lage noch einmal erschwert. Da viele Sonderangebote zeitlich begrenzt und die besten traditionell schon binnen weniger Minuten vergriffen sind, prügeln sich viele Kunden in den frühen Freitagsstunden durch die Läden, die sie danach für drei Wochen meiden. Je weiter der massiv gehypte „Black Friday“ wegrückt, desto mehr Analysten geben zu, dass der „wichtigste Einkaufstag des Jahres“ wohl keine Rückschlüsse auf das Weihnachtsgeschäft zulassen dürfte.

Im Gegenteil: Je stärker die Umsätze am ersten Tag der Saison ausfallen, desto mehr könnten sie in den nächsten Tagen und Wochen einbrechen. Das sei ohnehin schon seit Jahren der Fall, wirft Scott Krugman von der NRF ein. Es sei völlig unmöglich, die Umsätze von „Black Friday“ über mehrere Wochen zu halten. Nach dem Kampf um Sonderangebote in den ersten Stunden lege sich der Trubel schnell, bis zum letzten Wochenende vor Weihnachten sehe man dann wenig.

Die Börse nimmt daraus einen wertvollen (?) Hinweis mit: Nach dem Hype um den Freitag nach Thanksgiving steht ein neues angebliches Schlüssel-Datum im Raum. Das letzte Vorweihnachts-Wochenende dürfte scharf beäugt werden, erneut dürften Einzelhandlesaktien um diesen Termin herum sehr volatil sein. Mehr ist vorab nicht zu sagen.

Markus Koch © Wall Street Correspondents Inc.
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