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Alt 04-01-2007, 20:43   #601
Starlight
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Google-Kunden wehren sich

2007 droht für die Wall Street das Jahr der Wahrheit zu werden. Darauf lassen schon die Entwicklungen der ersten Tage schließen. Die Notenbank hat die Bären auf den Plan gerufen, die Umsätze in Einzelhandel und Automobilbranche sind schwach, der Arbeitsmarkt auch, und jetzt geht es sogar einem Hightech-Überflieger an den Kragen.

Keine Aktie hat in den letzten Jahren eine derart starke Performance gezeigt wie Google. Überhaupt ist die Suchmaschine wohl die größte Erfolgsgeschichte des neuen Millenniums. Das einstige Start-Up ist binnen weniger Jahre zur Weltmarke geworden, die Sprachschöpfung „googeln“ hat es als Verb in die Wörterbücher und den Alltag gebracht. Und für geschickt platzierte Werbung zahlten Anzeigenkunden immer höhere Preise – in umkämpften Kategorien wie Immobilien und Autos boteten sich Konkurrenten gar in Versteigerungen aus.

Den Umsatz mit Online-Werbung bezifferte Google zuletzt auf 7 Milliarden Dollar für das abgelaufene Jahr, damit verbucht man für 2006 ein Wachstum von 80 Prozent.

Doch nun scheint eine Grenze erreicht zu sein. Im laufenden Jahr soll das Wachstum auf unter 50 Prozent zurückgehen. Und wenngleich das noch immer eine beeindruckende Zahl ist, zeichnen sich weitere Rückgänge ab. Denn zahlreiche Firmen wollen ihre Ausgaben für Werbung im neuen Jahr zurückschrauben, und am allermeisten will man bei Google sparen.

Vor allem mittelgroße Händler wie der Handtaschenversand eBags.com dürften künftig kürzer treten. eBags.com-Gründer Peter Cobb erklärt warum: In seinem Geschäftsfeld und dem damit verbundenen Suchbegriff (eben: Handtaschen) seien die Kosten für Google-Werbung fast halb so hoch wie der Preis des beworbenen Produkts. Einen solchen Margenfresser will man sich nicht länger leisten. Die Ausgaben für Google-Werbung – bisher 75 Prozent des etwa 8 Millionen Dollar starken Budgets – sollen sinken.

Im Management von Google dürfte das einigen Leuten Sorgenfalten auf die Stirn treiben. Auf ein paar Millionen Dollar eines Handtaschenhändlers kann man zwar verzichten, doch scheinen mittlerweile zahlreiche Unternehmen ähnlich zu fühlen wie Peter Cobb. Der amerikanische Nachrichtendienst Marketwatch hat in einer Blitzumfrage gleich sechs Unternehmen gefunden, deren bisherige Google-Kosten von 4 bis 10 Millionen Dollar künftig deutlich sinken sollen.

Damit wiederum ist Googles bisheriges Erfolgsrezept direkt in Gefahr. Denn obwohl das Unternehmen in jüngster Zeit immer wieder neue Produkte vorstellte – darunter Suche in Büchern, den Karten- und Satelliten-Dienst Google World oder den Email-Provider Gmail –, hatte doch alles immer nur ein Ziel: Bezahlte Anzeigen besser zu platzieren und immer höhere Preise für jeden Quadratzentimeter zu erzielen.

Nun scheint – zumindest bei einigen Kunden – eine Schmerzgrenze erreicht zu sein, Google ist zu teuer. Denn interessanterweise wollen die Unternehmen nicht allgemein an den Werbekosten sparen, sondern nur den Google-Anteil senken. Mehr Geld soll künftig in einen Sektor fließen, den die Suchmaschine bestimmt nicht auf der Liste gefährlicher Konkurrenten hatte: Zeitungen, in klassisch gedruckter Form.

Markus Koch - © Wall Street Correspondents Inc
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Alt 05-01-2007, 20:47   #602
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Die Comeback-Kandidaten 2007

Von Marc Hogan


05. Januar 2007


http://www.faz.net/aktuell/finanzen/...7-1253595.html
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Alt 05-01-2007, 20:49   #603
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Mildes Wetter setzt Preis für Rohöl unter Druck


Ölaktien stehen im Abseits: Dies gilt für die Wertentwicklung im Börsenjahr 2006, aber auch für die ersten Handelstage dieses Jahres. Denn ein kräftiger Preisrutsch bei Rohöl setzt die Aktien der Ölgesellschaften seit Mitte der Woche erheblich unter Druck.


http://www.faz.net/aktuell/finanzen/...k-1409595.html
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Alt 08-01-2007, 20:01   #604
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Gas und Öl werden im Dow Jones-AIG höher gewichtet


08. Januar 2007

Bei der Preisentwicklung von Rohstoffen kam es in den vergangenen Wochen nicht nur zu deutlichen Korrekturen, sondern weitere Bewegungen könnten auch durch eine Indexumstellung ausgelöst werden.


http://www.faz.net/aktuell/finanzen/...t-1256377.html
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Alt 08-01-2007, 22:00   #605
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Die Woche der Rohstoffe

Dass die erste Handelswoche traditionell den Trend für den Januar vorgibt und der Januar den Trend für das ganze Jahr, das will an der Wall Street dieser Tage keiner hören. Eigentlich sollte man ja nicht einmal von einer ersten Handelswoche reden, denn die dauerte ja nur drei Tage lang. Und doch setzte sie einen Trend: Auf absehbare Zeit dürften Rohstoffe das Geschehen an den Märkten bestimmen.

In der neuen Woche dürfte das stärker als sonst der Fall sein. Nach den Preiseinbrüchen bei allen möglichen Industriemetallen – Kupfer hat binnen eines Monats fast 30 Prozent abgegeben, auch Alu, Platin, Silber und Palladium ziehen nach unten – rechnen viele Experten mit einer konjunkturellen Abkühlung.

Der Aktienmarkt leider darunter gleich doppelt: Indirekt, weil in einer schwachen Konjunktur auch die Unternehmen kürzer treten und Anleger aus dem Markt drängen. Und direkt, weil ausgerechnet die Rohstoff-Unternehmen, also Ölförderer, Minen und Metallverarbeiter unter Druck kommen und deren Aktien satte 45 Prozent des marktbreiten S&P-500-Index ausmachen.

Ein Unternehmen steht in den nächsten Tagen mehr als sonst im Mittelpunkt: Alcoa. Der größte amerikanische Alu-Konzern wird am Dienstag Quartalszahlen und einen Ausblick vorlegen. Analysten rechnen vorab mit einem Umsatz von 7,6 Milliarden Dollar, was einem Wachstum von 14 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal entspräche. Der Gewinn soll bei 66 Cent pro Aktie liegen, fast doppelt so hoch wie im Vergleichszeitraum.

Dieses satte Wachstum wäre fast ausschließlich dem Aluminiumpreis zuzuschreiben, der im Jahr 2006 rasant zugelegt hat. Doch das Metall, das in Flugzeugrümpfen ebenso Verwendung findet wie in Felgen und Cola-Dosen, scheint die höchsten Preise hinter sich zu haben. Sinkende Nachfrage aus der Industrie hat zu einem Preissturz geführt, und keiner kann darüber besser berichten als Alcoa, weshalb die Wall Street am Dienstag sehr genau hinhören wird.

Der andere wichtige Rohstoff der neuen Woche wird Öl bleiben. Das schwarze Gold ist ohnehin stets von Interesse für den Markt, weil es nicht nur eine der mächtigsten Industrien finanziert, sondern auch als Rohstoff von allen anderen Branchen ebenso gebraucht wird wie vom Konsumenten. Vor allem der freut sich normalerweise über einen sinkenden Ölpreis. Doch hat sich der zuletzt rapide Verfall am Öl-Markt keineswegs auf die Heizöl- oder Benzinpreise umgeschlagen. Insofern sind niedrige Ölpreise – auch hier ist die Nachfrage eingebrochen, am Wochenende wurden in manchen Teilen der USA mehr als 20 Grad Celsius gemessen – plötzlich auch eher ein negativer als ein positiver Faktor.

Die neue Woche, in der das Handelsvolumen gegenüber den ersten Tagen des Jahres noch einmal deutlich zulegen wird, dürfte noch einmal schwierig werden für die Wall Street. Vor allem, weil die Indizes weiter auf Höchstständen notieren, auf denen sie für konjunkturelle Unsicherheit wenig Toleranz zeigen.

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Alt 10-01-2007, 20:28   #606
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Gewinndynamik in Amerika lässt nach


10. Januar 2007


http://www.faz.net/aktuell/finanzen/...h-1255880.html
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Alt 10-01-2007, 20:42   #607
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„Chinese Correction“ der Aktienmärkte?

Von Mark Arbeter


10. Januar 2007


http://www.faz.net/aktuell/finanzen/...e-1260312.html
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Alt 18-01-2007, 20:44   #608
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Football-Fieber an der Börse

Es dauert noch gut zwei Wochen, bis im Dolphin-Stadion von Miami die beiden besten amerikanischen Football-Teams zum Super Bowl antreten. Doch Amerika fiebert dem Endspiel jetzt schon entgegen, obwohl noch nicht einmal die Teilnehmer feststehen. Auch an der Wall Street verfolgt man die ersten Details.

Dass sich Anleger für den Super Bowl interessieren, liegt nur bedingt am viel zitierten Super-Bowl-Indikator. Jener nicht ganz ernst zu nehmende Indikator besagt, dass ein Sieg des Teams aus der American League ein schwaches Börsenjahr vorraussagt, während ein Sieg des Teams aus der National League einen Bullenmarkt garantiert. Interessanterweise stimmt das in 80 Prozent aller Fälle – doch ist Anlegern ihr Geld zu wichtig, als dass sie ihre Vermögensplanung tatsächlich von Sportwetten abhängig machen würden.

Interessant ist der Super Bowl dennoch, weil er in Amerika das meist gesehene Fernseh-Spektakel ist, und sich anhand der geschaltenen Werbung einiges über den Einsatz und die Hoffnungen mancher Unternehmen erkennen lässt:

Hauptsponsoren des bei der GE-Tochter NBC übertragenen Spiels sind in diesem Jahr Pepsi und die GM-Marke Cadillac. Was die beiden Konzerne an den Football-Verband und den Fernsehsender zahlen, ist nicht offiziell bekannt. Der normale Sponsor-Satz liegt allerdings bei 2,4 Millionen Dollar pro 30-Sekunden-Spot.

Damit ist NBC auf jeden Fall ein Gewinner beim Super Bowl, denn die Werbepausen sind so gut wie ausverkauft. Die Spots gehen jedes Jahr trotz der ungeheuren Preise weg, denn anders als an normalen TV-Abenden genießt die Werbung beim Football-Finale Kult-Status und erhöhte Aufmerksamkeit bei den Verbrauchern. Zigtausende schauen sich das Spiel sogar allein wegen der Werbung an.

Entspechend legen sich die Unternehmen und Werbeagenturen ins Zeug und produzieren Filmchen, die jeden Cineasten beeindrucken. Derweil organisiert NBC eine Musikshow für die Halbzeitpause, in der sich Amerikas Stars und Sternchen die Klinke in die Hand geben sollen. Fans steht also ein grandioser Fernseh-Abend bevor.

Dafür dürfte das private Rahmenprogramm für manchen Fan etwas kleiner ausfallen als sonst. Bei vielen privaten Super-Bowl-Parties dürfte auf dem Buffet die allseits beliebte Guacamole fehlen. Der Grund findet sich an den Rohstoff-Märkten, wo bekanntlich nicht nur Öl und Metalle gehandelt werden:

Die Preise für Avocados und Zitrusfrüchte dürften in den nächsten Tagen dramatisch anziehen und sich nach Meinung einiger Experten sogar verdreifachen. Nächtlicher Frost in den Hauptanbaugebieten in Kalifornien, wo 40 Prozent des amerikanischen Obstes herkommt, droht die Ernte zu dezimieren. Mancher Football-Fan wird sich überlegen, ob das traditionelle Football-Bier Corona dann wirklich einen Limonenschnitz braucht, oder ob es auch ohne geht.

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Alt 19-01-2007, 20:41   #609
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Äpfel statt BigMacs

Der Big Mac schmeckt der ganzen Welt, das wissen nicht nur Fastfood-Fans. Auch Volkswirtschaftler kennen und schätzen die globale Verbreitung des Viertelpfünders, und sie nutzen diese seit zwei Jahrzehnten für den internationalen Währungsvergleich – mit Erfolg: Der Big-Mac-Index hat Währungsschwankungen bisher erstaunlich genau vorhergesagt. Das ändert nichts daran, dass das Kalorien-Monster ungesund ist.

Viel gesünder ist Obst. Ein Apfel zum Beispiel. Der Apfel der Börsenwelt heißt Apple, und seit Apple mit dem iPod ein globales Massenprodukt auf dem Markt hat, ist auch dieses für Volkswirtschaftler interessant geworden. Die australische Commonwealth Bank hat nun erstmals den iPod-Index veröffentlicht, und an der Wall Street schaut man sich die Zahlen sehr genau an, denn sie sollen vereinfacht zeigen, welche Währung über- und welche Währung unterbewertet ist.

Die Theorie dahinter ist einfach: Wenn der iPod – in diesem Fall der Nano mit 2 Gigabyte – in Deutschland zum Tageskurs weniger kostet als in den USA, dann ist der Euro nach dem Prinzip der Kaufkraft-Parität überbewertet.

Ein Blick auf die Erstausgabe des Index zeigt, dass der brasilianische Real gegenüber dem US-Dollar deutlich überbewertet ist, der kanadische Dollar hingegen um 3 Prozent unterbewertet. Für den Euro herrscht etwa Parität.

Die Commonwealth Bank hat im ersten Monat des iPod-Index die Daten für 27 Länder ermittelt. Deutschland steht im Mittelfeld.

Nach einem Blick auf den iPod-Index umgehend Devisen umzuschichten, empfehlen die Index-Verwalter übrigens nicht. Im Gegenteil: Ganz wie auch der Big-Max-Index basiert die neue Statistik zwar auf unumstößlichen volkswirtschaftlichen Regeln und Prinzipien. Ganz ernst zu nehmen ist er aber nicht, weil er natürlich sehr vereinfacht.

Speziell gegenüber dem Big-Mac-Index hinkt der Blick auf den iPod beispielsweise schon deshalb, weil die Geräte fast ausschließlich in China gefertigt werden, und weil folglich der Import, verschiedene Zölle und Steuern den Produktpreis mit beeinflussen. Ganz anders ist das bei McDonald´s erfolgreichstem Burger: Der Big Mac wird natürlich in allen Ländern, in denen er verkauft wird, auch vor Ort hergestellt. Der Index reflektiert also nicht nur den Verkaufspreis, sondern auch Arbeits- und Nebenkosten.

Die Commonwealth Bank lässt sich nun zumindest darauf ein, dem Dollar eine Aufholjagd gegenüber zahlreichen Währungen vom Euro über das Pfund bis zum Franken zu prophezeihen. Viele Analysten rechneten damit in nächster Zeit nicht, geben die Australier zu, doch möchte man zumindest einmal abwarten und dem iPod-Index eine Chance geben, sich zu behaupten.

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Alt 23-01-2007, 20:09   #610
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US-Konzerne denken grün

Amerika steht am Dienstag vor einem der größten Fernseh-Abende des Jahres. Doch dürfte kaum einer Salsa angerührt und Bowle kaltgestellt haben, denn zum Feiern ist niemandem zumute. Die Rede ist schließlich nicht von Super Bowl – der wird erst in anderthalb Wochen ausgetragen –, sondern von Präsident Bushs Rede zur Lage der Nation.

Diese Nation hat sich in den letzten Monaten immer mehr von ihrem Präsidenten abgewendet. Den Irak-Krieg nennen immer mehr Kritiker ganz offen ein „Desaster“, dass die Sozial- und Steuer-Politik der Republikaner zu nichts anderem geführt hat als einer Umschichtung von noch mehr Milliarden von Arm zu Reich, ist auch bekannt. George W. Bush kommt in der jüngsten Umfrage auf eine Beliebtheit von 35 Prozent, das ist ein historisch niedriger Wert.

Insofern steht Bush am Dienstag vor keiner leichten Aufgabe. Erstmals sitzen ihm bei seiner Rede im Kongress mehr Demokraten als Republikaner gegenüber, schließlich hat seine Partei bei den letzten Wahlen im November die Mehrheit in beiden Kammern verloren. Von den verblieben Republikanern haben sich auch einige von ihrem Führer abgewendet. Ganz offen kritisieren auch Mitglieder der Parteispitze den Kurs des Weißen Hauses. Die geplante Entsendung weiterer 20 000 Soldaten in den Irak ist umstritten, und als in der vergangenen Woche die Demokraten die Steuervergünstigungen für die Öl-Industrie zurüchnahmen, votierten auch einige Republikaner für diesen Schritt.

Überhaupt dürfte die Öl-Branche weiter unter Beschuss bleiben, ebenso wie andere Unternehmen. Immer lauter verlangen die Amerikaner nach einer verbesserten Umweltpolitik. Kurz vor der Rede zur Lage der Nation haben sich jetzt einige der größten Konzerne zusammengeschlossen und ein Umdenken gefordert, darunter General Electric, der Alu-Riese Alcoa, der Öl-Multi BP und die Investmentbank Lehman Brothers.

Gemeinsam mit vier Umweltverbänden machen sie sich stark für die Einführung von Abgas-Grenzwerten. Einen Heiligenschein muss man ihnen dafür nicht verleihen, denn die Unternehmen gönnen sich Zeit für eine längst überfällige Umstellung – bis 2050 wollen sie den Schadstoffausstoß um 60 bis 80 Prozent gesenkt haben –, und sie lassen sich Hintertürchen offen, falls der ein oder andere zurückfällt.

So fordern die Unternehmen kein radikal neues Konzept, sondern vielmehr die Einführung von Abgas-Quoten für Unternehmen, die frei gehandelt werden dürften. Bleibt ein Konzern unter dem berechneten Grenzwert, darf ein anderer umso mehr Luft verpesten, der Schadstoff-Ausstoß wird zum handelbaren Gut.

Eine solche Regelung ist indes noch immer besser als gar keine Initiative. Zudem steckt in jeder Innovation eine Chance für die Wirtschaft. Wird Amerika gezwungen, weniger Schadstoffe auszustoßen, und werden Vergehen teuer geahndet, treibt das die Entwicklung alternativer Energien voran.

Das schafft Wachstum und Arbeitsplätze. Und könnte die Handelsbilanz der USA langfristig verbessern. Schließlich ist der größte Umweltverschmutzer der Welt bei weitem nicht der einzige. China holt auf und dürfte die USA in den nächsten Jahren als größter Emmitent von CO2 abgelöst haben. Obwohl das Land ebensowenig wie China irgendwelche internationalen Bemühungen um Umweltschutz unterstützt, dürfte auch dirt die Nachfrage nach alternativen Energien irgendwann entstehen – amerikanische Firmen hätten dann die Technologien und könnten exportieren.

Die US-Konzerne zeigen mit ihrer neuen Initiative einmal mehr, dass sich Unternehmensgeist und Umweltschutz gegenseitig nicht vollkommen ausschließen, sondern sich auch ergänzen können. Ob George W. Bush das Konzept aufgreift, wird sich am Dienstagabend zeigen, eine Kurskorrektur könnte ihm die letzten beiden Jahre im Amt nur ewleichtern.

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Alt 24-01-2007, 20:46   #611
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Qualvolle Bush-Show im Kongress
Die Rede zur Lage der Nation ist eine Qual. Nicht dass einen das Zeremoniell im Kongress nicht mitreißen würde. Die feierliche Präsentation, die Einmarschmusik… doch steht da letztlich eine gute Stunde lang ein Präsident ohne Mehrheit, der Tatsachen verdreht und dem Volk das Blaue vom Himmel verspricht. Das ist schwer zu ertragen.

So finden sich an der Wall Street auch nicht allzuviele, die die ganze Rede tatsächlich gesehen haben. Wer sich aber der Bush-Show ausgesetzt haben, dürfte spätestens nach drei Minuten die Fernbedienung wieder in der Hand gehabt haben. Da nämlich lobte Bush zunächst einmal das bisher Erreichte, vor allem in bezug auf die Wirtschaft. „Die Arbeitslosigkeit ist niedrig“, mag ja statistisch noch stimmen, wenngleich die offiziellen Zahlen von Insidern immer mehr angezweifelt werden.

„Die Inflation ist niedrig“ ist hingegen eine völlig absurde Aussage, die so ziemlich allem widerspricht, was die Notenbank in den letzten Monaten von sich gegeben hat. Sicher, die Inflation ist nicht derart hoch, dass sich weitere Zinsanhebungen aufdrängen – doch hat der anhaltende Zinsdruck auf Erzeuger- und Verbraucherseit immerhin die Hoffnung auf eine baldige Zinssenkung zerstört.

Bush weiter: „Wir müssen das Haushaltsdefizit abbauen – und zwar ohne die Steuern zu erhöhen.“ Das an sich ist schwierig, hat doch gerade die Steuerpolitik der Bush-Regierung überhaupt dazu geführt, dass aus einem Rekord-Überschuss binnen kürzester Zeit ein Rekord-Defizit wurde. Bushs Konzept von Steuersenkungen während eines teuren Krieges ist in der Geschichte der USA einmalig, in der Vergangenheit wurden in Kriegszeiten stets die Steuern erhöht.

Doch scheint Bush die Lösung zum Haushalts-Problem zu kennen: Disziplin. Der Kongress müsse aufhören, kurz vor Verabschiedung eines Gesetzes – oft über Nacht – alle möglichen Sonderparagraphen einzuschieben, mit denen Einzelprojekte nach dem Gusto der Senatoren und Repräsentanten bezuschusst würden. Mehr als 13 000 solcher Projekte fanden sich 2005 im Haushalt, sie beliefen sich auf 183 Milliarden Dollar. Was Bushs guten Vorsatz nun unglaubwürdig macht: Die allermeisten kamen von Republikanern und begünstigten deren Lieblingsbranchen.

Schon nach diesen ersten wirtschaftlichen Ausführungen des Präsidenten dürften alle Zuschauer umgeschaltet haben, die sich nicht aus Leidenschaft mit politischem Zwist beschäftigen. Für die übrigen wurde der Fernsehabend nicht erträglicher.

Bushs Ausführungen zur Schul- und Bildungsreform sind seit Jahren dieselben. Was nichts daran ändert, dass das eigentlich gut durchdachte Projekt „No child left behind“ mit höheren Anforderungen für Schulen bis heute nicht finanziert worden ist.

Bushs Ausführungen zur Gesundheitsreform sind ebenfalls nur Schall und Rauch. Dass Amerikaner künftig Steuervergünstigungen bekommen, wenn sie sich privat krankenversichern, ist schön und gut. Allerdings müssen sie dafür die vom Arbeitgeber bezahlten Anteile als Einkommen versteuern, was den Anreiz einer solchen Maßnahme deutlich senken dürfte. Ein Branchenexperte schätzt, dass die „Reform“ höchstens fünf Millionen Amerikaner neu dazu bringen dürfte, sich zu versichern – weitere 40 Millionen blieben unversichert.

Ebenso wirkungslse scheint Bushs Energiekonzept zu sein. Den Benzinverbrauch in den nächsten zehn Jahren um 20 Prozent zu senken, halten die Berater vom Council on Foreign Relations für „weit hergeholt“. Ethanol ließe sich bei niedrigen Benzinpreisen nicht in großem Umfang einführen, und so dürfte „die Einfuhr von Öl aus dem Nahen Osten weiter steigen“, wie das CFR meint.

Wer Bushs Rede bis zum Ende mitverfolgte, der durfte sich wenigstens über ein kleines Bonbon freuen. Vor einem Kongress mit demokratischer Mehrheit um breite Zustimmung bemüht, dankte der Präsident vier amerikanischen Helden, darunter einem New Yorker, der sich vor einem Monat auf U-Bahn-Gleis geworfen hat, um einen Passagier zu retten, der nach einem epileptischen Anfall gestürzt war. Ein solcher Held darf sich in Wahsington und auch sonstwo zwischen Atlantik und Pazifik ungeteilter Bewunderung erfreuen. Präsident Bush hätte sicher gerne mit ihm getauscht.

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Alt 25-01-2007, 20:36   #612
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Skandal im Kaminzimmer

Dass Maria Bartiromo für den amerikanischen Börsensender CNBC die größten Konzernlenker in Corporate America interviewt, hat sie zu einer der wichtigsten Journalistinnen auf dem Parkett gemacht. Dass sie ihre enge Beziehung mit dem Journalismus direkt verknüpft haben soll, könnte sie jetzt aber vom Thron stürzen.

Maria Bartiromo, deren attraktives Äußeres ihr den Beinamen „Money Honey“ und Prominenz auch über Börsenkreise hinaus eingebracht hat, ist in einen Skandal verwickelt, der mitten in die Zentrale der Citigroup führt, dem größten amerikanischen Finanzhaus. Dort saß bis vor kurzem Todd Thompson als Chef der Vermögensvewaltung. Er hielt engen Kontakt zu Bartiromo – offensichtlich zu engen Kontakt.

Nach Vermittlung von Thompson flog die Journalistin im Citigroup-Firmenjet zu einer Veranstaltung nach China – und zurück. Letzteres blieb den ordentlichen Mitgliedern der Citigroup-Delegation verwehrt, sie mussten sich um ihren Rückflug selbst kümmern und kosteten den Arbeitgeber so eine Menge Geld.

Außerdem sponserte die Bank mit 5 Millionen Dollar das Konzept einer Fernsehsendung auf dem Sundance Channel, die vom „Money Honey“ moderiert werden sollte. Dazu wird es nicht kommen. Bartiromo ist aus der Sundance-Planung verschwunden, ebenso wie Thompson aus dem Management der Citigroup.

Bartiromo stolperte über ihre zu engen Verbindungen, die in den Augen vieler Beobachter den journalistischen Ehrenkodex verletzt haben. „Die genaue Beziehung zwischen Bartiromo und Thompson muss aufgeklärt werden“, fordert Bob Steele, ein Ethik-Spezialist vom Poynter Institute für Journalismus. Und auch Deni Elliott, Medien-Ethiker der Universität von St. Petersburg/Florida, glaubt, dass Flüge im Citigroup-Jet – obwohl von CNBC bezahlt – zu weit gehen. „Journalisten haben auch zu anderen Gelegenheiten Zugang zu CEOs.“

CNBC hat bisher zu der Affäre keine Stellungnahme abgegeben. Maria Bartiromo ist zur Zeit weiter auf dem Sender und berichtet in dieser Woche aus Davos.

Damit sitzt sie offensichtlich fester im Sattel als Todd Thompson, der seinen Stuhl bei der Citigroup bereits räumen musste. Dafür wiederum ist nicht nur seine unsaubere Beziehung zu den Medien verantwortlich, sondern Thompsons allgemeiner Mangel an gesundem Menschenverstand. Dass er sich beispielsweise einen offenen Kamin in sein Büro in der New Yorker Zentrale einbauen ließ, wollte Citigroup-CEO Chuck Prince keineswegs als Kleinigkeit durchgehen lassen.

Das kann er auch nicht, unabhängig davon wie winzig der Kostenaufwand im Vergleich mit dem Milliarden-Umsatz der Bank ist. Denn Prince übernahm die Citigroup von seinem Vorgänger Sandy Weill nicht weil dieser nach getaner Arbeit seinen Ruhestand genießen wollte. Sondern vielmehr, weil Weill in zahlreiche Wall-Street-Skandale verwickelt war, von geschönten Analysten-Empfehlungen bei der damaligen Tochterfirma Solomon Smith Barney bis hin zu Enron.

Chuck Princes Hauptaufgabe war es also, nicht nur den größten Bankenriesen des Landes nach dem Motto „business as usual“ weiterzuführen, sondern vielmehr dessen Image wieder herzustellen. Charakterfehler wie die von Todd Thompson kann man sich da nicht leisten, zumal Prince sich nicht auf Zahlen berufen kann, die seine Amtsführung über alle Zweifel erheben würden.

Im Gegenteil: Seit seinem Amtsantritt vor drei Jahren hat die Dow-notierte Citigroup-Aktie zwar um 30 Prozent zugelegt. Die Konkurrenz steht aber besser da: J.P. Morgan, die Bank of America und HSBC blicken im gleichen Zeitraum auf Kursgewinne von 55 Prozent, die Deutsche Bank auf 121 Prozent und Goldman Sachs gar auf 155 Prozent.

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Alt 25-01-2007, 20:43   #613
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Alarmzeichen für den Nasdaq Composite

Von Mark Arbeter


24. Januar 2007


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Alt 26-01-2007, 20:50   #614
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Spiel und Spaß beim Rüstungsriesen

Auf ihrer aktuellen US-Tour spielen die Red Hot Chili Peppers im BankAtlantic Center in Sunrise, Florida, in der Allstate Arena in Rosemont, Illinois und im AT&T Center in San Antonio, Texas. Eric Clapton spielt im Ford Center (Oklahoma City) und im Pepsi Center (Denver), im Staples Center (Los Angeles) und im Hewlett-Packard Pavillon (San Jose), und die Emo-Schotten von Snow Patrol treten in der Verizon Wireless Arena (Houston) und im Northrop Auditorium (Minneapolis) auf.

Immer mehr Unternehmen – von Konsumartiklern über Versicherer bis hin zu Hightech-Schmieden – investieren Millionen-Beträge, um Stadien und Konzerthallen benennen zu dürfen. Auf hunderte Millionen Dollar summieren sich drei Deals, die in den letzten Monaten allein in New York City abgeschlossen wurden, und der größte steht noch aus: Das gemeinsame Stadion der Footballs-Teams Giants und Jets dürfte seine Namensrechte nicht für unter 25 Millionen Dollar pro Jahr vergeben, eine Laufzeit von mindestens 20 bis 30 Jahren ist zu erwaten.

Zuletzt sind sogar einige Firmen in den Markt für Namensrechte eingestiegen, die gar nicht so sehr an den durchschnittlichen Fan verkaufen, sondern an andere Unternehmen, deren Entscheidungsträger sich kaum von Werbung auf Baseball-Tickets beeindrucken lassen dürften.

Jüngste Beispiele: Der Software-Programmierer Oracle hat seine Basketball-Arena, und das Cisco-Stadion in Oakland, Kalifornien ist noch im Bau. In New York City hat gerade der britische Finanzriese Barclay´s für 66 Millionen Dollar die Namensrechte eines neuen Stadions ersteigert, in dem in den nächsten Jahren die Nets Basketball spielen sollen. Auch Barclay´s ist in den USA nicht im Filialbanking aktiv, spricht also nicht direkt den Sportfan – und Verbraucher – an.

Noch nicht, glaubt Dean Bonham, ein Marketing-Experte, der zahlreiche Stadion-Deals vermittelt hat. „Barclay´s schafft sich mit dem neuen Stadion einen hohen Bekanntheitsgrad“, meint er. „Es würde mich nicht wundern, wenn die Bank demnächst das Filialgeschäft eines Konkurrenten übernehmen würde und dann selbst am Markt wäre.“

Doch selbst ohne direkten Zugang zum Verbraucher dürfte Stadion-Sponsering für die Unternehmen lukrativ sein. Wenn ein obskurer Hightech-Hersteller wie Cisco Systems einen hohen Bekanntheitsgrad auch außerhalb der IT-Branche genießt, dann gilt er umso mehr als führend und Branchen dominierend.

Je mehr Firmen hinter diese Logik kommen, desto schwieriger dürfte es Sportteams und Rockstars in Zukunft fallen, in Stadien ohne kommerzielle Namen aufzutreten. Einen Ausweg gibt es – in New York: Ausgerechnet das kommerziellste aller Teams, die Baseball-Stars der New York Yankees, werden das gerade im Bau befindliche neue Stadion nicht nach irgendwelchen Konzernen benennen. Die Arena im Stadtteil Bronx wird immer Yankee Stadium heißen, heißt es aus dem Management. Die Bindung der Fans an das Team und den Namen sei einfach zu stark, man riskiere einen riesigen Image-Verlust bei den Fans, ließe man den Rekordmeister künftig auf dem Rasen eines Rüstungsriesen oder einer Großbank auflaufen.

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Alt 29-01-2007, 20:18   #615
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Spiel und Spaß beim Rüstungsriesen

Auf ihrer aktuellen US-Tour spielen die Red Hot Chili Peppers im BankAtlantic Center in Sunrise, Florida, in der Allstate Arena in Rosemont, Illinois und im AT&T Center in San Antonio, Texas. Eric Clapton spielt im Ford Center (Oklahoma City) und im Pepsi Center (Denver), im Staples Center (Los Angeles) und im Hewlett-Packard Pavillon (San Jose), und die Emo-Schotten von Snow Patrol treten in der Verizon Wireless Arena (Houston) und im Northrop Auditorium (Minneapolis) auf.

Immer mehr Unternehmen – von Konsumartiklern über Versicherer bis hin zu Hightech-Schmieden – investieren Millionen-Beträge, um Stadien und Konzerthallen benennen zu dürfen. Auf hunderte Millionen Dollar summieren sich drei Deals, die in den letzten Monaten allein in New York City abgeschlossen wurden, und der größte steht noch aus: Das gemeinsame Stadion der Footballs-Teams Giants und Jets dürfte seine Namensrechte nicht für unter 25 Millionen Dollar pro Jahr vergeben, eine Laufzeit von mindestens 20 bis 30 Jahren ist zu erwaten.

Zuletzt sind sogar einige Firmen in den Markt für Namensrechte eingestiegen, die gar nicht so sehr an den durchschnittlichen Fan verkaufen, sondern an andere Unternehmen, deren Entscheidungsträger sich kaum von Werbung auf Baseball-Tickets beeindrucken lassen dürften.

Jüngste Beispiele: Der Software-Programmierer Oracle hat seine Basketball-Arena, und das Cisco-Stadion in Oakland, Kalifornien ist noch im Bau. In New York City hat gerade der britische Finanzriese Barclay´s für 66 Millionen Dollar die Namensrechte eines neuen Stadions ersteigert, in dem in den nächsten Jahren die Nets Basketball spielen sollen. Auch Barclay´s ist in den USA nicht im Filialbanking aktiv, spricht also nicht direkt den Sportfan – und Verbraucher – an.

Noch nicht, glaubt Dean Bonham, ein Marketing-Experte, der zahlreiche Stadion-Deals vermittelt hat. „Barclay´s schafft sich mit dem neuen Stadion einen hohen Bekanntheitsgrad“, meint er. „Es würde mich nicht wundern, wenn die Bank demnächst das Filialgeschäft eines Konkurrenten übernehmen würde und dann selbst am Markt wäre.“

Doch selbst ohne direkten Zugang zum Verbraucher dürfte Stadion-Sponsering für die Unternehmen lukrativ sein. Wenn ein obskurer Hightech-Hersteller wie Cisco Systems einen hohen Bekanntheitsgrad auch außerhalb der IT-Branche genießt, dann gilt er umso mehr als führend und Branchen dominierend.

Je mehr Firmen hinter diese Logik kommen, desto schwieriger dürfte es Sportteams und Rockstars in Zukunft fallen, in Stadien ohne kommerzielle Namen aufzutreten. Einen Ausweg gibt es – in New York: Ausgerechnet das kommerziellste aller Teams, die Baseball-Stars der New York Yankees, werden das gerade im Bau befindliche neue Stadion nicht nach irgendwelchen Konzernen benennen. Die Arena im Stadtteil Bronx wird immer Yankee Stadium heißen, heißt es aus dem Management. Die Bindung der Fans an das Team und den Namen sei einfach zu stark, man riskiere einen riesigen Image-Verlust bei den Fans, ließe man den Rekordmeister künftig auf dem Rasen eines Rüstungsriesen oder einer Großbank auflaufen.

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