18-12-2004, 00:25
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#106
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TBB Family
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Dow Jones Industrial Average
Today's High: 10,726.85 Low: 10,661.67 Close: 10,705.64 Change: +14.19
5-Day RSI: 78.0 - Overbought
5-Week RSI: 74.7 - Overbought
S&P 500
Today's High: 1,207.97 Low: 1,198.41 Close: 1,203.21 Change: -2.51
5-Day RSI: 70.0 - Overbought
5-Week RSI: 77.7 - Overbought
Nasdaq Composite
Today's High: 2,164.80 Low: 2,138.81 Close: 2,146.15 Change: -16.40
5-Day RSI: 54.5 - Neutral
5-Week RSI: 79.3 - Overbought
Zitat:
Das Maß an Optimismus der amerikanischen Privatinvestoren ist mittlerweile auf dem höchsten Niveau seit Anfang 1987. Je höher die Erwartungshaltung, desto wackliger dürfte das Frühjahr verlaufen.
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Market Sentiment
Bullish Advisors: 62.1% !!!!! Bearish Advisors: 21.1%
Geändert von Starlight (18-12-2004 um 00:33 Uhr)
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20-12-2004, 01:16
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#107
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Dow Jones Industrial (Dow)
Top Ten KGV
Name- Kurs -Gewinn -KGV
General Motors 39,23-- 5,03-- 7,8
Merck & Co 31,79 --3,15-- 10,1
Eastman Kodak 31,54 --2,80 --11,3
Altria 59,96 --4,90-- 12,2
Procter & Gamble 56,10-- 4,38 --12,8
SBC Communications 25,70 --2,00 --12,9
Citigroup 47,05 --3,33-- 14,1
AT&T 19,11 --1,35-- 14,2
Alcoa 30,85 --1,95 --15,8
JP Morgan Chase 38,93-- 2,44 --15,9
Top Ten Div. rendite
Name- Kurs- Dividende- Div Rendite
General Motors 39,23 -- 1,95-- 4,97 %
SBC Communications 25,70 -- 1,25 -- 4,86 %
Merck & Co 31,79 -- 1,50 -- 4,72 %
AT&T 19,11 -- 0,89 -- 4,66 %
JP Morgan Chase 38,93 -- 1,40 --3,60 %
Citigroup 47,05 --1,52 -- 3,23 %
Procter & Gamble 56,10 --1,80 --3,21 %
Coca-Cola 41,11 --1,00 --2,43 %
International Paper 41,63 --0,96 --2,31 %
General Electric 37,11 --0,82 --2,21 %
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22-12-2004, 21:11
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#109
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Pharma im Schatten der Schmerzmittel
Rotwein ist gesund, heißt es jedenfalls. Oder ist Weißwein möglicherweise viel gesünder? Fällt die Dosierung des alkoholischen Nektars wiederum zu reichhaltig aus, droht der Leber ein Infarkt; ob Rot- oder Weißwein spielt keine Rolle. Was die Sicherheit von Schmerzmitteln betrifft, dürften Verbraucher mittlerweile ähnlich verwirrt sein.
Während Merck das Arthritis-Medikament Vioxx vom Markt nehmen musste, stellt Pfizer vorerst die Vermarktung von Celebrex ein. Zwei COX-2-Inhibatoren, die einst als besonders sicher galten. Nun wird sich eine Expertenkommission der US-Gesundheitsbehörde Anfang des Jahres mit der Frage der Sicherheit aller Cox-2-Inhibitoren beschäftigen.
Obwohl Pfizer die Zulassung für Celebrex nicht verlieren dürfte, verlor der Pharma-Konzern binnen nur zwei Handelstagen einen Marktwert von rund 30 Milliarden Dollar. Panikartig ergreifen Investoren die Flucht, ungeachtet der fundamentalen Fakten. Muss sich der Dow Jones-Wert von dem Medikament verabschieden, dürfte der Ertrag pro Aktie in 2005 um voraussichtlich 15 Prozent sinken. Daran gemessen ist ein Großteil der schlechten Nachrichten im Kurs längst reflektiert.
Erschwerend kommt hinzu, dass auf dem Parkett der New Yorker Aktienbörse nur wenige Ärzte und Mediziner vertreten sind. Kaum jemand versteht den Unterschied zwischen einem COX-2-Inhibatoren oder einem auf Ibuprofen oder Naproxen basierenden Medikament. Statt blind ins Messer zu laufen, trennen sich Investoren voreilig von den ins Visier der Gesundheitsbehörde geratenen Unternehmen.
Kaum ist ein Tag vergangen, schon steht das nächste Schmerzmittel im Mittelpunkt. Die Einnahme des Bayer-Medikaments „Aleve“ habe bei einigen Patienten zu erhöhten Herzbeschwerden geführt. Wer das in den USA nicht verschreibungspflichtige Medikament nimmt, soll die vorgeschriebene Dosierung nicht überschreiten. Wie auch beim Weiß- oder Rotwein drohen ansonsten gesundheitliche Schwierigkeiten. Nur unter ärztlicher Aufsicht sei eine Einnahme über einen längeren Zeitraum ratenswert. Eine Warnung die neu klingt, aber schon seit Jahren auf der Verpackung zu lesen ist. Was Aleve betrifft, sollten Investoren einen kühlen Kopf behalten. Das zu Grunde liegende Mittel Naproxen ist bereits seit 1976 auf dem US-Markt zugelassen.
Statt übereilt sämtliche Schmerzmittel über einen Kamm zu scheren, müssen Unterschiede gemacht werden. Bei Vioxx hat sich das Risiko von Herzproblemen mehr als vervierfacht und bei Celebrex mehr als verdoppelt; Aleve erhöht das Risko um rund 50 Prozent. In der Welt der Medizin, klaffend große Unterschiede.
Mit Ausnahme von Vioxx, kommt es bei all den anderen Medikamenten stark auf die Dosierung an. Zuviel des Guten ist schlichtweg ungesund – nicht nur bei der Einnahme von Schmerzmitteln
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23-12-2004, 09:12
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#110
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TBB Family
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Merger-Mania an Wall Street
"Unser Unternehmen wird 18 Millionen Menschen im Winter Wärme schenken und im Sommer dafür sorgen, dass sie einen kühlen Kopf bewahren", äußerte sich Exelon-Vorstandschef John W. Rowe zuversichtlich zu den weiteren Aussichten. Exelon bietet für den Konkurrenten Public Service Enterprise Group (PSEG) rund zwölf Milliarden Dollar in Aktien.
Das gemeinsame Unternehmen wäre mit einem Jahresumsatz von etwa 27 Milliarden Dollar und einem Gewinn von 3,2 Milliarden Dollar der größte Versorger in den Vereinigten Staaten mit Kunden in Illinois, New Jersey und Pennsylvania. Die Maßnahme muss erst noch durch die Kartellbehörden abgesegnet werden.
Weitere Deals möglich
An Wall Street ist offenbar wieder Merger-Mania ausgebrochen: Zuvor hatte schon Kmart (Supermarktkette) die Verschmelzung mit dem Kaufhausbetreiber Sears (für elf Milliarden Dollar) angekündigt. Es folgten Oracle und PeopleSoft (13 Milliarden), Sprint und Nextel (35 Milliarden), Johnson & Johnson und Guidant (zwölf Milliarden) sowie Symantec und Veritas (ursprünglich 13,5 Milliarden).
Und die Chancen auf weitere Deals im kommenden Jahr stehen nicht schlecht. Die Großkonzerne, begierig darauf ihre Umsätze weiter zu steigern, sitzen auf prall gefüllten Kassen und können sich die Filetstücke im Markt raussuchen. Wenn die Erlöse intern nicht mehr gesteigert werden können, sind Zukäufe wegen ihrer schnellen Auswirkungen auf die Bilanz ein probater Wachstumsbeschleuniger.
Fusionen nicht immer gut für die Investoren
Über den Nutzen von Megadeals für die Aktionäre lässt es sich streiten: Die Übernahmen im Ölsektor im letzten Jahrzehnt haben sich durchaus ausgezahlt. Demgegenüber gehören die Multimilliarden-Deals im Technologiesektor zu den größten Flops in der Geschichte des Kapitalmarkts. Man erinnere sich nur an den 186-Milliarden-Dollar-Deal zwischen dem Internetprovider AOL mit dem Medienriesen Time Warner. Man erinnert sich wohl lieber doch nicht.
Die größten Deals an Wall Street
AOL Time Warner Jan. 2000 186,2 $
Pfizer Warner Lambert Nov. 1999 87,3
Exxon Mobil Dez. 1998 80,3
Comcast Comcast Cable (AT&T) Jul. 2001 76,1
Verizon GTE Jul. 1998 71,1
Citigroup Citicorp Apr. 1998 69,8
SBC Comms Ameritech Mai 1998 68,2
Pfizer Pharmacia Jul. 2002 64,2
Banc o.A. Bankamerica Apr. 1998 57,5
Vodafone Vodafone A.A. Jan. 1999 57,4
*Wert bei Ankündigung; Quelle: Bloomberg
DER AKTIONÄR - (c)
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27-12-2004, 21:33
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#112
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Wall Street: Im Sog der Tsunamis
Die verheerende Naturkatastrophe in Asien wirkt sich auf die Stimmung an der Wall Street kaum belastend aus. Inzwischen heißt es, annähernd 23 000 Menschen seien durch das Seebeben und die anschließenden Tsunamis ums Leben gekommen. Es werden noch immer Tausende Menschen vermisst.
Fischerei-Städtchen sind dem Erdboden gleich gemacht, und die geldsprudelnden Touristen-Resorts großenteils zerstört. Und doch ist der mit Abstand größte Verlust nicht wirtschaftlicher Natur, sondern der schmerzlich hohe Verlust an Menschenleben.
Der aus den seismischen Wellen resultierende Schaden dürfte vor allem die Konjunktur in Sri Lanka und Thailand hart treffen. Kaum hat sich der Tourismus in Thailand von den politischen Unruhen und dem SARS-Virus erholt, kommt der für das Land wichtige Sektor nun erneut zum Erliegen.
Was die Konjunktur und Aktienmärkte der gesamten asiatischen Region betrifft, rechnen Analysten mit keinen nachhaltigen Folgen. „Die tragischen Ereignisse werden sich kurzfristig zwar auswirken, trotzdem sehen wir keinen Anlass die Wirtschaftsprognosen zu senken“, zieht J.P. Morgan Bilanz. Die Ausgaben für den Aufbau der beschädigten Resorts und die Infrastruktur dürften die geringeren Einnahmen durch den ausbleibenden Tourismus auffangen.
An der Wall Street halten sich die Reaktionen in Grenzen. Laut Hilton seien fünf Hotels durch die Tsunamis leicht beschädigt worden. Auch wenn sich der Schaden derzeit nur schwer übersehen lässt, rechnet das Management mit keinen einschneidenden Finanzfolgen.
Geht es nach dem Brokerhaus Smith Barney, dürfte der Schaden bei dem Konkurrenten Four Seasons größer ausfallen. Die operativen Gewinne der Region dürften unter Druck geraten, mahnt der Analyst. Acht der fünfzehn dort betriebenen Hotels seien durch die Katastrophe getroffen worden. Gegen einen kurzfristigen Ausfall der Managementgebühren sei die Hotel-Gruppe wohlgemerkt versichert.
Was die anfallenden Versicherungsschäden betrifft, scheint die Branche dennoch ziemlich ungeschoren davon zu kommen. Die meisten US-Versicherungen sind in der Region kaum vertreten und haben daher ein nur geringes Finanzrisiko. Viele haben sich außerdem durch Rückversicherungen abgesichert.
Obwohl der Schaden voraussichtlich mehrere Milliarden Dollar übersteigt, dürften Versicherungen kaum zur Kasse gebeten werden, schätzen die Analysten von Prudential Equity. Die besonders hart getroffenen Regionen waren gegen derartige Eregnisse kaum versichert. Die Versicherungsschäden dürften folglich nur moderat ausfallen. Laut ersten Schätzungen dürfte die American International Group und der Rückversicherer Ace Ltd. die größten Versicherungsschäden aufweisen. Beide Aktien geraten minimal unter Abgabedruck. Mögliche Schieflagen könnte ebenfalls bei RenaissanceRe und XL Capital anfallen.
Gemessen an dem weiterhin sinkenden Ölpreis scheint auch der Öl- und Gas-Industrie kein größerer Schaden zu drohen. So hat ExxonMobil bereits mitgeteilt, dass eine Gasbohrinsel in der Region durch die Ereignisse nicht beschädigt wurde.
Es gibt sogar einen großen Gewinner: die Aktien von Taylor Devices profitieren von dem tragischen Seebeben. Der Kurs legt im frühen New Yorker Handel über 80 Prozent zu. Die Technologie des Unternehmens dient in weltweit über 130 Gebäuden und Brücken als Erdbeben-Frühwarnsystem.
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28-12-2004, 21:40
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#113
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TBB Family
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Wall Street: Wo bleibt die Ethik?
Kapitalmärkte können unmenschlich und brutal sein. Ungeachtet der tragischen Naturkatastrophe in Südost-Asien, geht es an der Wall Street weiter aufwärts. Auf den heiligen Planken der New Yorker Finanzmeile werden die über 44 000 Flutopfer der Tsunamis zwar beklagt, und doch geht es hier vorrangig um ein ganz anderes Thema: das liebe Geld.
Die kühlen Rechner haben ihre Bleistifte gespitzt und den Taschenrechner vor sich liegen. So groß der finanzielle Schaden in der betroffenen Region auch sein mag, kommt Corporate Amerika doch ziemlich ungeschoren davon. Die mit Abstand größte Naturkatastrophe in über vierzig Jahren hinterlässt in den USA nur kleine Schrammen.
Welche Branche wird durch die tragische Katastrophe in Südost-Asien besonders hart getroffen? Weder den Versicherungen noch den Hotels und Fluggesellschaften drohen große Schieflagen. Während Hilton fünf beschädigte Hotels verbucht und Four Seasons acht, kommt Starwood Hotels & Resorts ungeschoren davon. Die Tsunamis haben bei den Sheraton Hotels in Phuket, Krabi und Langkawi keine strukturellen Schäden angerichtet, erklärte das Management. Die Aufräumarbeiten und Reparaturen haben bereits begonnen, mit einem nahezu normalen Betrieb der Resorts.
Auch der Chip-Branche drohen nur minimale Schäden, schätzt das Brokerhaus Smith Barney. Von den weltweit 906 Produktionsstandorten sind nur 7 Prozent der Kapazitäten in den besonders stark betroffenen Regionen angesiedelt. Laut Schätzungen von Intel und Micron Technology liegt der branchenweit drohende Produktionsausfall bei schätzungsweise unter 5 Prozent.
Was die Umsätze und Produktionskapazitäten der großen Konsumgüter-Konzerne betrifft, könnte die Lage schon etwas anders aussehen, mahnt das Brokerhaus A.G. Edwards. Im Vergleich zu Procter&Gamble scheint das Risiko von Umsatzausfällen bei Colgate-Palmolive und Kimberly-Clark ausgeprägter zu sein. Die Produktionsstandorte dieser beiden Konzerne liegen in den besonders hart getroffenen Regionen. Südost-Asien trägt zwar weniger als 10 Prozent zu den Gesamtumsätzen bei, gehört aber zu den Wachstumsmotoren der Konzerne. Wie groß der Finanzschaden letztendlich sein wird, hängt maßgeblich von den Schäden der Fabriken ab.
Ob Geräte zur Qualitätsprüfung von Trinkwasser, Mittel zur Reinigung von Wasser, Stromgeneratoren oder Erdbeben-Frühwarnsystemen, die Nachfrage nach diesen Produkten dürfte in Folge der Tsunamis sogar steigen. Die an der Wall Street gehandelten Aktien der EuroTech Holdings, ein auf die Wasserbehandlung spezialisiertes Unternehmen, legen über 40 Prozent zu. Die Kurse des Abwasser-Spezialisten Analytical Surveys klettern wiederum um rund 30 Prozent.
Auch Unternehmen aus dem Bereich der Lebensmittelprüfgeräte verbuchen nachhaltige Kursgewinne. Investoren hoffen bei Benthos und Strategic Diagnostics auf größere Auftragseingänge.
Der mit Abstand größte Gewinner aber bleibt Taylor Devices. Seit Wochenbeginn legte die Aktie des Herstellers von Erdbeben-Frühwarnsystemen über 180 Prozent zu.
Bei all dem Reichtum im Land der unbegrenzten Möglichkeiten, stellt sich zwangsläufig eine Frage: warum stellen die USA vorerst nur 15 Millionen Dollar für die zerstörten Regionen in Südost-Asien zur Verfügung?
„Wenn die Gerechtigkeit untergeht, hat es keinen Wert mehr, dass Menschen auf Erden leben“, so Immanuel Kant.
Markus Koch - © Wall Street Correspondents Inc.
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29-12-2004, 22:00
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#114
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TBB Family
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Übermut tut selten gut
So blau war der Himmel über der Wall Street schon lange nicht mehr. Während der Dow-Jones-Index von Jahreshoch zu Jahreshoch pendelt und die Investment-Strategen ein erfreuliches 2005 ankündigen, feiert Corporate Amerika eine Hochzeit nach der anderen. Über 750 Milliarden Dollar liegen in den Kriegskassen amerikanischer Firmen herum, nur darauf wartend in Dividenden, Aktienrückkäufen oder Übernahmen investiert zu werden.
„Life is great“, sprach der Verbraucher und rennt in die Einkaufshalle. Dass das Verbrauchervertrauen im Dezember deutlich zulegen konnte, kommt sicher nicht von ungefähr. „Die anhaltende Konjunkturerholung und der expandierende Arbeitsmarkt halten das Volk bei Laune“, erklärt ein Sprecher des staatlichen Marktforschers Conference Board. Mit einem Ende der Partystimmung rechnen immer weniger Verbraucher. Fast 22 Prozent der befragten Personen rechnen auf Sicht der nächsten sechs Monate mit einer Verbesserung des Geschäftsumfelds; auf eine Verschlechterung stellen sich hingegen nur noch 7,7 Prozent ein. Daran gemessen dürfte der Konsum im kommenden Jahr wohl kaum abkühlen. Egal wie niedrig die Sparquote auch sein mag.
Sorgten die enttäuschenden Verkaufszahlen von neuen Immobilien in der vergangenen Woche noch für Angst und Schrecken, darf nun auch an dieser Front aufgeatmet werden. Die Verkäufe von schon länger existierenden Häusern stiegen im November um 2,7 Prozent. Ein Rekordvolumen von über 6,9 Millionen Immobilien wurden im abgelaufenen Monat umgesetzt. Obwohl die Hypotheken-Zinsen seit geraumer Zeit steigen, scheint sich das Preisumfeld kaum abzukühlen.
Dass das BIP im kommenden Jahr nur um 3,5 Prozent expandieren soll, interessiert im Land der unbegrenzten Möglichkeiten nur wenige. Solange die Erholung nur andauert, und die Unternehmensgewinne expandieren, bleibt der Himmel über der Wall Street wolkenfrei. Und genau an dieser Stelle liegt der Hund begraben: Übermut tut selten gut. Investoren sind so optimistisch wie schon seit 18 Jahren nicht mehr. Laut den jüngsten Daten von Investor Intelligence befinden sich mittlerweile 62,9 Prozent der Anleger im Lager der Bullen. Eine deutliche Erholung seit dem 39,6 Prozent-Tief im August. Kurz nach den Präsidentschaftswahlen lag das Maß an Optimismus bereits bei 57 Prozent.
Ein Blick in die Vergangenheit bereitet wenig Freude. Dem damals ähnlich hohen Niveau folgte der Crash des Jahres 1987. Aktuell befinden sich nur noch 19,6 Prozent der Investoren im Lager der Bären und Pessimisten. Selbst wenn sich der Aufwärtstrend im Januar und Februar halten kann, kein gutes Omen für die Zukunft! Spätstens im März müssen sich Börsianer auf herbe Kursverluste einstellen.
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29-12-2004, 22:17
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#115
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Investor Intelligence: Optimismus extrem hoch
Investoren an der Wall Street sind so optimistisch wie schon seit 18 Jahren nicht mehr. Laut den jüngsten Daten von Investor Intelligence, befinden sich mittlerweile 62,9 Prozent der Anleger im Lager der Bullen. Eine deutliche Erholung seit dem 39,6 Prozent-Tief m August. Kurz nach den Präsidentschaftswahlen lag das Maß an Optimismus bereits bei 57 Prozent.
Ein Blick in die Vergangenheit bereitet wenig Freude. Dem damals ähnlich hohen Niveau folgte der Crash des Jahres 1987. Aktuell befinden sich nur noch 19,6 Prozent der Investoren im Lager des Bären und Pessimisten. Kein gutes Omen für die Zukunft!
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31-12-2004, 08:53
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#116
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2004: Erfolgreich durchgewurstelt
Wenn’s um die Konjunktur geht, gibt es auf Sicht des ablaufenden Jahres nicht viel auszusetzen. Das reale Wirtschaftswachstum lag in den vergangenen vier Quartalen bei immerhin über 4 Prozent.
Obwohl einige Volkswirte vor einer drohenden Abkühlung warnen, rechnet die Mehrheit doch mit einer Fortsetzung des überdurchschnittlich hohen Wachstums. Während die unbelehrbaren Optimisten ein BIP-Wachstum von bis zu 4,5 Prozent für realistisch halten, peilt die Bush-Regierung eine Steigerungsrate von ebenso gesunden 3,5 Prozent an.
Die Inflation hat zwar an Schwung gewonnen, dürfte aber zu keinem ernsthaften Problem führen. Nach 2,4 Prozent im ersten Halbjahr liegt die Preissteigerung bei nun knapp 3 Prozent. Nicht zuletzt wegen den deutlich gesunkenden Energiepreisen dürfte die Kernrate im Dezember um nur 0,2 Prozent gestiegen sein.
Für Corporate Amerika ist ein gewisses Maß an „Pricing Power“ durchaus wünschenswert. Können Preisanhebungen erfolgreich durchgesetzt werden, und die Gewinnmargen expandieren, profitiert letztendlich auch der Arbeistmarkt. Die dortige Erholung mag sicher nicht sonderlich robust ausgefallen sein, und doch ist die Arbeitslosenquote seit Mitte 2003 von 6,3 auf nur noch 5,4 Prozent gesunken.
Ein Konjunkturumfeld, das generell eher für als gegen Aktien spricht. Und trotzdem traten die Kurse für ein Großteil des Jahres auf der Stelle. Warum stagnierte die Wall Street und was können Investoren daraus lernen? Psychologie spielt eine durchaus große Rolle. Aktien sind langfristig an das Ertragswachstum von Corporate Amerika und das Bewertungsniveau gekoppelt.
In den vergangenen ein bis zwei Jahren wurden fundamentale Fakten durch die Psyche der Anleger überschattet. Ob die Angst vor Terroranschlägen, der noch immer tobende Irakkrieg oder die abwartende Haltung vor den Präsidendschaftswahlen – Investoren blieben bis zum Herbst am sicheren Ufer. Trotz einer robusten Konjunktur, sinkender Arbeitslosenzahlen und einer stabilen Inflation stagnierte die Wall Street.
Wäre da noch die Saga mit dem Ölpreis. Neben der Nachfrage spiegeln sich im Kurs des schwarzen Goldes auch der schwache Dollar, die Inflation und die Nahost-Politik wider. Wirklich ausschlaggebend ist letztendlich aber das Angebotsumfeld. Wie viel Öl kann gefördert werden und wie hoch ist die Auslastung der globalen Kapazitäten?
Das Risiko drohender Angebotsengpässe dürfte im Laufe des kommenden Jahres nachlassen, schätzt das Brokerhaus Lehman Brothers. Die dortigen Analysten senken das für 2005 angepeilte Nachfragewachstum um täglich 200 000 Barrel. Will die Opec den Ölpreis über 40 Dollar halten und die Förderquoten werden gesenkt, droht ein weiterer Rückgang der Benzin-Nachfrage in den USA. Eine gute Nachricht für die Konjunktur.
Als weiterer Bremsklotz am Bein des Aktienmarktes entpuppte sich die hohe Bewertung der Wall Street. Die KGVs der großen Blue Chips lagen Anfang 2000 noch bei bis zu 75 und sind schrittweise auf das aktuell Niveau von rund 21 zurückgekehrt. Der historische Durchschnitt von 25 wurde erst in diesem Jahr wieder unterschritten.
Wer in 2004 auf die „besonders sicheren“ Aktien setzte, erlebte sein blaues Wunder. Aktien mit nahezu unverwüstlich robusten Ergebnissen, wie Pfizer und AIG, fielen aus dem Bett. Besonders preiswerte Aktien wie Alcoa und Washington Mutual wurden zur Überraschung der Investoren im Jahresverlauf noch preiswerter.
Wenn sich eine Lehre aus all den Ereignissen ziehen lässt, dann die Unberechenbarkeit der Investoren und Aktienmärkte. Ob die Konjunkturvorhersage nun aufging oder nicht, ist zweitrangig.
Markus Koch - © Wall Street Correspondents Inc.
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03-01-2005, 22:06
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#117
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Wall Street: Der Januar hat's in sich
Von Anfang November bis Ende Januar regnet es an der Wall Street für gewöhnlich Geld, verspricht eine alte Börsenweisheit. Die drei Monate gelten in Sachen Perfomance als unschlagbar. So rosig insbesondere der Januar historisch betrachtet auch sein mag, birgt der erste Monat des neuen Jahres doch große Tücken.
Geht es in den ersten fünf Handelstagen des neuen Jahres an der Wall Street abwärts, bringt auch das Gesamtjahr den Börsianern keine Freude. Schliesst gleich der ganze Januar mit Kursverlusten ab, kündigt sich für den S&P-500-Index entweder die Fortsetzung oder der Beginn eines Bärenmarktes an. Einem schwachen Jahresauftakt folgte seit 1971 immer ein ebenso schwaches Gesamtjahr.
Der Bullenmarkt der vergangenen zwei Jahre ist mit den Boomjahren der End-90er sicher nicht zu vergleichen. Was das aktuelle Marktumfeld betrifft, gibt es trotzdem interessante Parallelen. Damals wie heute stehen insbesondere die HighTechs hoch im Kurs. Fast 400 Prozent legte der Internet HOLDRS Index in den letzten zwei Jahren zu.
So scheint es dann auch kaum erstaunlich, dass Google zum erfolgreichsten Börsengang des Jahres 2004 aufsteigt. Über 130 Prozent legten die Aktien seit dem Startschuss zu. Geht es nach Goldman Sachs, ist das Ende der Fahnenstange nicht erreicht. Die Investment-Bank hebt die Gewinn- und Umsatzziele für das vierte Quartal an. Angefacht wird das Wachstum durch die erholten Werbeeinnahmen.
Dass sich Euphorie breit macht, zeigt nicht nur das auflebende Interesse an Börsengängen, auch die boomenden „Pfennig-Aktien“, die unter fünf Dollar notieren, signalisieren ein ungesundes Maß an Optimismus. Die Partylaune der Börsenbriefe kennt anscheinend keine Grenzen. Was die Stimmung der Herausgeber betrifft, werden selbst die hohen Niveaus von Anfang 2000 übertroffen.
Einer der Gründe, weshalb Byron Wien von Morgan Stanley zur Vorsicht mahnt. Übertrieben hoher Optimismus, steigende Zinsen und überhöhte Lagerbestände dürften dem Aktienmarkt in diesem Jahr schwer im Magen liegen.
Geht es nach dem Investment-Strategen, wird die Wall Street in 2005 auf der Stelle treten. Anhaltende internationale Spannungen, der schwache Dollar und die überschuldeten Verbraucher dürften das relativ robuste Konjunkturumfeld überschatten. Wer auf moderate Zinsanhebungen hofft und einen nur langsamen Rückgang des Dollars erwartet, setzt auf das falsche Pferd.
Auf Wiens Liste der zehn möglichen Überraschungen des Jahres 2005 steht die amerikanische Währung oben an. Obwohl die Bush Administration an der Politik eines festen Dollars festhält, sackt der Greenback gegenüber dem Euro auf 1,50 ab. Zur großen Überraschung der Börsianer weitet China die Handelsspanne des Yuan nicht aus.
Schlechte Karten werden auch Vladimir Putin prognostiziert. Der russische Präsident fügt sich dem Druck des Volkes und dankt ab. Ausgelöst durch einen schwachen Rubel und eine abrutschtende Konjunktur verliert der russische Aktienmarkt im Jahresverlauf 25 Prozent.
Byron Wien hängt sich mit all diesen düsteren Prognosen weit aus dem Fenster. Die Trefferquote der berüchtigten Liste liegt wohlgemerkt bei nur 33 Prozent. Warum sich also Sorgen machen? Schon seit 1885 schlossen Börsenjahre mit einer fünf am Ende immer freundlich.
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04-01-2005, 20:14
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#118
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Uncle Sam muss sparen
Uncle Sam legt dem Rüstungssektor Daumenschrauben an. Um die wachsenden Defizite in den USA zu reduzieren, sollen die militärischen Ausgaben im Zuge der nächsten sechs Jahre um 30 Milliarden Dollar reduziert werden.
Was sich nach drastischen Kürzungen anhört, liegt dennoch weit unter den Ewartungen der Analysten. „Wir rechneten mit Einsparungen von jährlich bis zu 10 Milliarden Dollar“, zieht Goldman Sachs Bilanz. Die Bush-Administration scheint mit den ursprünglich weitaus größeren Kürzungs-vorschlägen auf regen Widerstand im Kongress gestossen zu sein.
Presseberichten zur Folge plant das Pentagon nun einen der insgesamt zwölf Flugzeugträger auszumustern. Es sollen außerdem weniger Landungsschiffe gekauft und die Entwicklung eines neuen Hightech-Kampfsystems vertagt werden.
Keine frohe Botschaft für das Management von Lockheed Martin. Uncle Sams größter Rüstungslieferant wird besonders hart getroffen. Laut ersten Schätzungen entfallen 18 Milliarden Dollar der geplanten Einsparungen einzig und allein auf diesen Rüstungsgiganten.
Während der Erwerb von weiteren Lockheed C-130J Transportflugzeugen auf Eis gelegt werden soll, plant das Pentagon auch weniger F/A-22 Jets zu kaufen. Die Air Force wird auf 97 der geplanten 277 Neukäufe verzichten. Die Produktion der für den Radar nicht sichtbaren Kampfflieger soll ab 2008 sogar eingestellt werden.
Das Raketenprogramm von Lockheed Martin landet ebenfalls auf dem Schlachthof. Um 2,3 Milliarden Dollar zu sparen, soll die Entwicklung des Projekts nach dem Erwerb von knapp 2100 Raketen beendet werden.
Der Wettbewerber Northrop Grumman kommt auch nicht ungeschoren davon. Der für 2009 geplante Bau einer neuen Generation von U-Booten soll auf 2011 verschoben werden. Das Umsatzpotential von rund 5,3 Milliarden Dollar rückt damit in weite Zukunft.
Geringere Investitionen in die Raketenabwehr werden Boeing rund 5 Milliarden Dollar kosten. Ein für den Aerospace-Konzern durchaus verdaubares Volumen, schätzt die LA Times Bilanz.
So schlecht all die Nachrichten zum Jahresauftakt auch sein mögen, ziehen sich die Einsparungen doch über viele Jahre hinweg. Die Geschäftsentwicklung wird durch die ergriffenen Maßnahmen unmittelbar kaum belastet.
Das branchenweite Umsatzwachstum wird in den kommenden Jahren trotzdem zwischen 2 bis 3 Prozent liegen, prognostiziert Goldman Sachs.
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