KOREA
Polizei kassiert Killer-Vermietung
Mörder gefällig? Nichts leichter als das: Für ein paar Wochen betrieb der 25-jährige Student "Kim" in der südkoreanischen Stadt Daegu ganz offen eine regelrechte Mörder-zu-vermieten-Website. Jetzt schlug die Polizei zu.
Ein E-Business der etwas anderen Art: Killervermietungen hätten offenbar ein erschreckend großes Marktpotenzial
Schulden hatte er und keine Ahnung, wie er an einen Job kommen sollte, dafür aber eine Idee, sagte "Kim" im Verhör: So entstand seine "Rent a killer"-Webseite. Über mangelndes Interesse konnte er sich kaum beklagen.
Unter seinen Kunden, berichtet CNN, fanden sich Jugendliche, die ihre Eltern loswerden wollten, und enttäuschte Geliebte, die ihren Ex-Lover samt Ehefrau töten lassen wollten. In mehreren Fällen soll "Kim" für seine Dienstleistung kassiert haben, insgesamt 8600 Dollar.
Die Absprachen gingen teilweise bis ins Detail: In einem Fall vereinbarte "Kim" den Mord an einem Elternpaar per zu inszenierendem Autounfall, um nachher einen Anteil an der Lebensversicherung zu kassieren. Tätig wurde er allerdings nie.
Das habe er auch nie vorgehabt, was ihn eigentlich zum Betrüger macht. Dass seine Kunden gegen ihn klagen werden, ist aber wohl unwahrscheinlich: Die dürften sich vielmehr als Mitangeklagte im Prozess gegen "Kim" wiederfinden. Die Anklage: Verabredung zum Mord.
Ob die Webseite noch aktiv ist, will die südkoreanische Polizei nicht verraten, auch die Internet-Adresse wurde nicht bekannt gemacht. Dass die Fahnder aber ein starkes Interesse an "Kims" potenziellen Kunden haben dürften, steht außer Frage.
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzk...286151,00.html