Brief an unsere Aktionäre
Juni 2004
Sehr geehrte Aktionärin.
Sehr geehrter Aktionär.
In Kürze wird unsere Jahreshauptversammlung stattfinden. Hierbei stehen einige
signifikante Änderungen zur Abstimmung, diese beinhalten eine organisatorische
Umstrukturierung unseres Unternehmens. Es hat sich in der Vergangenheit immer
deutlicher herauskristallisiert, dass ein Beibehalten der Struktur mit der Kanadischen
Mutter den Unternehmenszielen mit Aktivitäten, die sich vornehmlich in Europa
abspielen, nicht mehr dienlich ist.
Wir planen daher, uns die Verlegung des Unternehmenssitzes nach Europa genehmigen
zu lassen. Diese Verschlankung der Strukturen wird nicht nur Abläufe vereinfachen und
Kosten senken, sondern auch die Transparenz vergrößern und die Gesellschaft Ihnen als
Aktionär näher bringen. An der Börsennotierung stehen zunächst keine Änderungen
bevor, wir planen aber, unsere Jahresberichte künftig auch auf Deutsch zu verfassen und
die Hauptversammlung 2005 in Europa abzuhalten. Vorbehaltlich der Zustimmung durch
unsere Aktionäre ist die Verkleinerung des Direktoriums bei gleichzeitiger Verstärkung
unseres Management-Teams mit erfahrenen Persönlichkeiten geplant.
Unabhängig davon, ob die Verlegung genehmigt wird, und wie schnell diese bei weitem
nicht triviale Transaktion dann umgesetzt werden kann, wollen wir eine größere
persönliche Nähe zu Ihnen, unseren Aktionären, realisieren. Daher planen wir, Sie zu
einer Aktionärsversammlung im Herbst diesen Jahres einzuladen.
Die erste Jahreshälfte liegt beinahe hinter uns. Damit ist es Zeit, Ihnen eine kurze
Zusammenfassung über das Erreichte zu geben. Die im Dezember skizzierte Strategie
des Unternehmens geht auf. Wir haben uns im Bereich „Safe-Energy“ nachhaltig
positioniert und unseren technologischen Vorsprung ausgebaut. Die im Rahmen des
auslaufenden PEIT-Projektes ausgelieferten Module wie z.B. der SEM Smart Energy
Manager™ funktionieren – wie bislang alle unsere Produkte – einwandfrei. Über die im
PEIT-Projekt bewiesene Kompetenz haben wir uns für das deutlich größere SPARCProjekt
qualifiziert, eines der am höchsten bewerteten EU-Projekte im Automotive
Bereich. Wir erarbeiten hier eigenverantwortlich die Definition eines skalierbaren
X-by-wire Energieversorgungskonzeptes, das für verschiedene Fahrzeugklassen
einsetzbar ist. SPARC ist damit ein Schlüsselprojekt für uns und hat das Potential,
richtungweisend für die gesamte Automobilbranche zu werden.
Wie im Dezember angekündigt sind wir in den letzten Monaten sehr wichtige langfristige
Entwicklungspartnerschaften eingegangen. In der Automotive-Branche werden
Dienstleister wie z. B. Gigatronic und TNO nicht nur mit Entwicklungsaufträgen betraut,
sondern auch mit Grundsatzuntersuchungen an bestehenden Fahrzeugen. Wir bringen
uns als Spezialist in diese Kooperationen ein und haben dadurch einen quantitativ und
qualitativ verbesserten Kundenzugang. Einerseits sichert die Mitarbeit am Design von
Bordnetzarchitekturen für künftige Modellgenerationen uns zukünftiges Geschäft.
Andererseits erhalten wir auch Einblick in aktuelle Fragestellungen der
Automobilhersteller bei deren bestehenden Fahrzeugmodellen und können durch flexible
Abstimmung unserer Produktpalette entsprechend darauf reagieren. Weiterhin
unterstützen uns diese Partnerschaften besonders auch im Bereich der Homologation,
d.h. der Zulassung unserer Neuentwicklungen im Bereich Safe Energy. Dies ist
insbesondere bei sicherheitskritischen Applikationen relevant.
Nicht zufrieden sind wir mit der Entwicklung des bisher erzielten Umsatzes. Der zentrale
Punkt, um heute aggressiv an den Markt gehen zu können, ist die im Dezember
genannte Produktionsbereitschaft, also die Sicherstellung der Lieferfähigkeit.
www.iqpower.com
Hof ist ein wichtiger Baustein dieser Strategie, um unter Eigenregie die Fertigung auch
qualitätsseitig im Griff zu haben. Nichts ist schlimmer, als einen Auftrag zu gewinnen und
dann nicht liefern zu können. Auch wenn wir bisher mit den Lieferungen von unserem
Partner aus Israel keinerlei Probleme oder Verzögerungen erfahren haben, ist diese
Single-Sourcing Situation unter Risikogesichtpunkten für größere Volumen nicht
ausreichend.
Daher haben wir neben dem Neubau einer eigenen Fertigungsstätte auch die Akquisition
einer bestehenden Batteriefabrik in Deutschland untersucht. Besonders eine Option
haben wir intensiv verhandelt, letztlich ist das Geschäft an dem Kaufpreis gescheitert.
Alternativ zum Betrieb einer eigenen Batteriefertigung haben wir von Anfang an eine
Parallelstrategie verfolgt und konnten auch hier inzwischen entscheidende Meilensteine
erreichen. Erfreulicherweise werden wir uns in Kürze auf eine breite, erweiterte
Lieferantenbasis stützen. Die Verhandlungen sind so strukturiert, dass auch die Vergabe
von Lizenzen - unserem eigentlichem Unternehmensziel - ermöglicht wird. Die Details
hierzu werden wir im Verlauf des Jahres bekannt geben.
Im Licht dieser positiven Fortschritte können wir die in Hof geplante Fertigungstiefe
deutlich reduzieren und damit auch den geplanten Kapitalaufwand stark verringern. Wir
halten an der Planung für Hof fest, haben aber nun die Chance, das ohnehin modular
aufgebaute Konzept zu aktualisieren und zu kürzen. Damit ist es uns möglich, die
Finanzierungsaktivitäten neu aufzusetzen und zu strukturieren. Angesichts der
gegenwärtig eher geringen Marktkapitalisierung zielen wir zunächst lediglich auf eine
kleine Investmentrunde ab, die Durchfinanzierung wird daher erst nach Beendigung der
Umstrukturierungsmaßnahmen stattfinden. Dies sollte uns erlauben, hier zu deutlich
besseren Konditionen abzuschließen und die Neuausgabe von weiteren Aktien zu
minimieren. Dabei gehen wir davon aus, dass die anfangs angesprochene Sitzverlegung
weitere Vorteile bei der geplanten Kapitalaufnahme verspricht.
Die im November in Israel gefertigten und ausgelieferten Batterien haben die
Qualitätskriterien erfüllt. Inzwischen konnten wir weitere Batterien zu Testzwecken an
eine handvoll Unternehmen ausliefern, beispielsweise ist die MAGiQ™ kürzlich auch
erstmals in „Erlkönigen“ gefahren.
Alle ausgelieferten PowerLyzer® arbeiten ebenfalls einwandfrei, den BMW Auftrag
erweitern wir derzeit auf Kundenwunsch durch einen Zwischenschritt.
Die im Dezember dargelegte Strategie ist unverändert weiter gültig, wir werden in diesem
Jahr den Focus auf den Ausbau des Geschäftsfeldes „Safe Energy“, auf die
Sicherstellung der Lieferfähigkeit und auf die langfristig angelegten
Entwicklungspartnerschaften legen. Auch wenn bei letzteren die Betonung auf
„langfristig“ liegt, entwickeln sich gerade diese Partnerschaften sehr gut und können auch
mittelfristig Früchte tragen. Beispielsweise hat Gigatronik die MAGiQ™ bereits in einen
BMW Mini eingebaut und bei Kunden vorgestellt. Letztlich entscheidet bei einer
Auftragsvergabe zunehmend das Networking, also das Eingehen von Liefer- und
Leistungskonsortien, in denen das Know-How verschiedener Spezialisten gebündelt wird,
um den Kunden eine technologisch und wirtschaftlich überlegene Offerte machen zu
können.
Wir danken Ihnen für das fortgesetzte Vertrauen in uns. Wir freuen uns mit Ihnen auf eine
spannende zweite Jahreshälfte, und hoffen, dass Sie die Gelegenheit zu einem
persönlichen Kennenlernen bei dem geplanten Aktionärstreffen wahrnehmen können.
Mit den besten persönlichen Grüssen,
Peter E. Braun
Vorsitzender des Vorstandes
iQ POWER TECHNOLOGY INC. München / Vancouver
Der Kurs stieg heute um ca. 10 %
Gruß
621Paul