07-04-2005, 07:53
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#16
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TBB Family
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Ist Alan Greenspan eitel?
Von Jochen Steffens
Ich möchte noch kurz einen Gedanken zum ISM Index anfügen. Während der Teilindex des ISM Index des verarbeitenden Gewerbes deutlich angestiegen ist, fiel der Index zu den bezahlten Preisen des ISM-Dienstleitungsindex um 0,8 Punkte auf 65,6 Punkte. Hier muß man nicht lange überlegen, um zu erkennen, daß die Inflation in den USA tatsächlich von den steigenden Preisen für Rohstoffe und Energie getrieben ist, weswegen das verarbeitende Gewerbe, das schließlich wesentlich mehr unter den teuren Energie- und Rohstoffpreisen leidet, das eigentliche "Opfer" dieser Entwicklung ist. Wenn nun jedoch der Dollar weiter steigen sollte, dann könnte dieser Inflationsdruck deutlich nachlassen. Das scheint auch die Absicht der Fed zu sein. Als am Wochenende erste Gerüchte aufkamen, die Fed werde angesichts der schlechten Konjunkturdaten die Zinsen bei der nächsten Zinsentscheidung NICHT anheben, wurde sofort seitens der Fed mit einem Dementi reagiert. Im Moment muß die Fed einfach den Dollar stützen und zwar so lange, bis die Wirtschaft die Zinserhöhungen verdaut hat.
Es geht hier um einen Gewöhnungseffekt, denn so lange die US-Zinsen unterhalb der Inflationsrate bleiben, hält die konjunkturstützende Wirkung der niedrigen Zinsen an. Die US-Wirtschaft und die Investoren sorgen sich im Moment nur darum, daß die Zinsen zu stark angehoben werden. Und glauben Sie nicht, daß den US-Firmen die aktuellen, bekannten Gefahren nicht bekannt sind. Ich denke, die Sorgen um zu hohe Zinsen sind unbegründet, die Fed wird dafür sorgen, daß die Zinsen unterhalb der Inflationsrate bleiben. Daran, daß der Dollar gerade jetzt immer stärker wird, erkennen Sie übrigens auch den Verzögerungseffekt dieser Zinserhöhungen. Rund sechs Monate dauert es, bis sich die Zinserhöhungen auf die verschiedensten Bereiche der Wirtschaft auswirken. Die erste Auswirkung der aktuellen Zinserhöhungsphase erkennen wir mittlerweile einerseits am Dollar, andererseits aber auch an dem geringeren US-Wirtschaftswachstum. Und damit sind wir bei dem besagten Drahtseilakt, den Old Greeny im Moment bei Sturm und Regen vollbringen muß. Wird er es schaffen, sich zu halten? Wir sind nur das Publikum, das mit offenen Mündern dem Spektakel zuschaut – wir sind die, die entweder sagen: "Ich kann nicht hinsehen, er kann es nicht schaffen, der Sturm ist zu stark, er wird abstürzen!" Oder aber auch beruhigen: "Doch, er hat viel Erfahrung, er wird oben bleiben." Das ist ganz der Mentalität des Einzelnen überlassen. Während ich mir schmunzelnd Alan Greenspan auf einem Drahtseil tanzend vorstelle, kommt mir folgender Gedanke: Alles eine Frage der Eitelkeit?
Wie Sie vielleicht wissen, tritt Alan Greenspan Anfang nächsten Jahres ab. Ich fragte mich, ob Alan Greenspan vielleicht der Eitelkeit anheim fallen wird. Unsere Wirtschaft, die Börse, unser ganzer Alltag ist geprägt von Eitelkeiten. Diesen kleinen, selbstsüchtigen Versuchen, das eigene Ego zu überhöhen. Eine solche Eitelkeit wäre es auch, wenn Alan Greenspan mit allen Mitteln versuchen würde, den Dow zum Ende seiner Amtszeit auf ein neues Allzeithoch zu bringen. Schließlich ist der Dow schon immer das Lieblingskind von Alan Greenspan gewesen. Wer weiß, vielleicht wird er dazu sogar Ende dieses Jahres die Zinsen wieder senken ...
Sollte er das schaffen, würde Greenspan in die Geschichte als ein großes Finanzgenie eingehen, welches es geschafft hätte, eine riesige Spekulationsblase und einen riesigen Crash unter Kontrolle zu halten. Nur vier Jahre, so würden die Geschichtsbücher schreiben, nur vier Jahre hätte er gebraucht, den großen amerikanischen Leitindex, den Dow Jones Industrial, wieder auf ein neues Allzeithoch zu bringen. In seinem Nachruf würde stehen: Er ging nicht nur auf dem Höhepunkt seiner Karriere, sondern er verließ das Börsengeschehen an dem Tag, als der Dow ein neues Allzeithoch ausgebildet hat. Falls die Börsen danach einbrechen, die US-Wirtschaft in eine tiefe Rezession fällt, wird es natürlich dem Nachfolger in die Schuhe – wie immer ... Was meinen Sie? Wird Alan Greenspan versuchen, die Finanz- und Börsengeschichte derart zu beeinflussen? Ich weiß es nicht, aber ich könnte es mir durchaus vorstellen.
Quelle: Instock
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07-04-2005, 08:07
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#17
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Ich hoffe doch sehr, dass der Autor mit seinen abschließenden Vermutungen nicht Recht haben wird ....
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Schöne Grüße
OMI
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12-04-2005, 20:32
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#18
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26-08-2005, 22:48
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#19
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Greenspan warnt vor Platzen der Blase
Als der US-Notenbankchef im Jahr 2000 vor Kurseinbrüchen bei Hightech-Aktien warnte, folgten diese prompt. Nun fürchtet Alan Greenspan, dass es Preisstürze in einem anderen Bereich geben könnte: dem heiß umkämpften US-Immobilienmarkt. Die Wall Street verzeichnete anschließend Abschläge.
...
http://www.manager-magazin.de/finanz.../a-371626.html
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20-09-2005, 14:07
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#20
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Fed: Unsicherheit über die weitere Zinspolitik
Vor der Fed-Sitzung weiß der Markt nicht, ob Greenspan & Co. den Leitzins anheben werden oder nicht. Es ist das erste Mal in mehr als einem Jahr, dass sich die Experten nicht einig sind. Nachdem die Zeichen zunächst eindeutig auf eine weitere Anhebung um 25 Basispunkte auf 3,75 Prozent gestanden hatten, hat der Hurrikan Katrina mit seinen verheerenden Auswirkungen und hohen Folgekosten für ein Umdenken gesorgt. Viele Fed-Experten rechnen mit einer Zinspause.
© Wall Street Correspondents Inc.
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liebe Grüße von Coco
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27-09-2005, 17:16
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#21
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heute abend 20:45
US Rede Fed-Chairman Greenspan
Rede des Vorsitzenden der US Federal Reserve Bank Alan Greenspan zum Thema "Wandel und Wettbewerbsfähigkeit" via Satellit auf der Konferenz der National Association for Business Economics (NABE)
Greenspan: Blase ist gepolstert
Der Chef der US-Notenbank Alan Greenspan hat sich erneut kritisch zum Immobilienmarkt geäußert. Doch im Vergleich zu seiner Rede vor einem Monat klang der Notenbanker weniger dramatisch.
Die Mehrzahl der US-Bürger kann laut Greenspan trotz steigender Hypotheken-Schulden sinkende Preise für Einfamilienhäuser finanziell verkraften. Grund sei das beträchtliche Wertpapier-Vermögen, das die überwiegende Mehrheit der Besitzer von Einfamilienhäusern angehäuft habe. Durch dieses Polster könne ein möglicher Rückgang der Häuserpreise aufgefangen werden. Allerdings sei es noch unklar, welche Folgen höhere Hypothekenzinsen oder ein Rückgang der Immobilienpreise auf die Wirtschaft hätten.
Erneut sprach Greenspan von einer "Blase" im Einfamilienhaus-Bereich. Man könne noch nicht sagen, ob sich die Blase ausdehne oder der spekulative Druck nachlasse. Vor einem Monat hatte der Notenbanker noch gesagt, der Immobilien-Boom werde sich "unweigerlich" abkühlen.
Viel hängt von den Häuserpreisen ab
Der amerikanische Immobilienmarkt hatte sich unter anderem durch die kontinuierlich sinkenden Hypotheken-Zinsen in den vergangenen Jahren sehr positiv entwickelt. Die Preise kletterten auf bisher nicht gekannte Höhen. Viele US-Konsumenten schuldeten ihre Hypotheken zu günstigeren Konditionen um, um weniger Zinsen zahlen zu müssen.
In der Vergangenheit nutzten viele Eigenheimbesitzer das stark gestiegene Preisniveau sogar dazu, ihre Hypotheken noch aufzustocken. Das war möglich, weil sich der Wert der Sicherheiten für die Kredite erhöht. Schon in der Vergangenheit war das zusätzliche Kapital der Immobilienbesitzer zu einem erheblichen Teil in den Konsum geflossen, was die amerikanische Konjunktur gestützt hatte.
Quelle: ARD online
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05-10-2005, 11:45
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#24
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Gründungsmitglied
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Das werden die Börsianer nicht gerne hören ...
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Schöne Grüße
OMI
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14-12-2005, 07:27
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#26
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US-Zinsen: Jetzt schlägt es 13!
Die amerikanische Notenbank hat die Leitzinsen am Dienstag wie erwartet zum 13. Mal in Folge angehoben. Der Zinssatz stieg um 25 Basispunkte auf jetzt 4,25 Prozent. Die Wall Street reagierte positiv.
Es war bereits ausgemachte Sache, dass die US-Notenbank Fed ihren Leitzins zum 13. Mal in Folge erhöht. Spannender war die Fed-Begründung.
In ihrer Erklärung verzichtete die Fed erstmals seit langem darauf, ihre Geldpolitik als locker zu charakterisieren. Sie deutete jedoch
mit Blick auf die Inflation an, weitere maßvolle Zinserhöhungen
könnten nötig sein. Die Entscheidung des Offenmarktausschusses fiel einstimmig.
Perfekte Treppe - der Zinserhöhungsreigen auf einen Blick
Letzter Zinsschritt im Januar?
Zuletzt hatte die amerikanische Volkswirtschaft robuste Daten wie am Fließband geliefert, womit ein neuer Zinskurs offenbar schwieriger zu vermitteln war.
Viele Beobachter erwarten daher in der Januarsitzung einen neuerlichen und vielleicht letzten Zinsschritt auf dann 4,5 Prozent. Ziel der Anhebungen ist ein "neutrales" Zinsniveau - das den Preisauftrieb in Schach hält und gleichzeitig ein gesundes Wirtschaftswachstum ermöglicht. Und diesem Niveau sind die Notenbanker nach eigener Einschätzung bereits sehr nahe.
Ben "Helicopter" Bernanke
Die Amtszeit von Alan Greenspan, der 18 Jahre lang die Geschicke der Notenbank leitete, endet mit der Sitzung Ende Januar. Während seiner Amtszeit wurde das Zinsniveau vom historischen Tief von 1,00 Prozent vervierfacht.
Ben Bernanke: "Lockerer" Typ
Greenspans Nachfolger Ben Bernanke, der am 1. Februar 2006 den Fed-Vorsitz übernimmt, gilt als Verfechter einer lockereren Geldpolitik. Spaßhaft wurde ihm von Börsianern der zweite Vorname "Helicopter" verpasst. Schon vor Monaten hatte Bernanke erklärt, notfalls würde er Dollar-Noten von Hubschraubern abwerfen lassen, um eine Deflation abzuwenden.
ARD online
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01-02-2006, 08:14
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#27
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20-08-2007, 07:29
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#29
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23-08-2007, 07:41
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#30
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