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Helge Schneider (Mülheimer Jazzkünstler)
Jazzclub – Der Frühe Vogel Fängt Den Wurm ist ein deutscher Spielfilm von 2004 und der vierte Film des Mülheimer Jazzkünstlers Helge Schneider, der das Drehbuch schrieb, Regie führte, die Musik komponierte und selbst als Darsteller in mehreren Rollen mitwirkte. Laufzeit: 80 Min.
Handlung
Der Film beschreibt den Alltag des Fischverkäufers Teddy Schu. Um sich und seine Frau Jaqueline (Susanne Bredehöft) über Wasser zu halten muss er zudem unter dem Namen Rodriguez Fazanatas als Mann für gewisse Stunden, sowie in den frühen Morgenstunden als Zeitungsausträger arbeiten. Abends trifft er sich bisweilen mit einem namenlosen Obdachlosen (Charly Weiß), der sein Gedächtnis verloren hat, unter einer Brücke und philosophiert über die Ausweglosigkeit des Alltags. Die Beziehung zu seiner Frau ist zerüttet. Sie wirft ihm vor ein talentloser Taugenichts zu sein und besucht die Sprechstunde eines genialischen Psychologen, Professor Henry (Helge Schneider). In der Fußgängerzone begegnet er immer wieder einem heruntergekommenen Pflasterverkäufer (Peter Thoms), der sich der Wirklichkeit mit einem sturen: "Pflaster! Zwei Meter zwei Mark!" entgegenstellt.
Seine wenige Freizeit jedoch verbringt Teddy am liebsten mit seinen Freunden, dem Schlagzeuger Howard (Pete York) und dem Bassisten Steinberg (Jimmy Woode), mit denen er ein Jazztrio bildet und Nacht für Nacht in einem kleinen Jazzclub spielt. Jedoch fast immer vor leeren Stühlen und ohne Bezahlung, da der Jazzclub von der Schließung bedroht ist. Die Träume der drei Freunde, einmal mit dem großen Jazz-Schlagzeuger Earl Mobileh zu spielen, scheinen unerreichbar.
Als dann auch noch Willi (Horst Mendroch), der Besitzer des Jazzclubs, durch eine Überdosis Alkohol stirbt, scheint es mit der Jazzmusik endgültig aus zu sein. Ein Hoffnungsstrahl in Form der Visitenkarte des Musikproduzenten Mies van de Kalb (Nico van Rijn), der auf das Trio aufmerksam geworden ist, zerschlägt sich, als dieser am Telefon nicht mehr erreichbar ist. In akuter Geldnot entschließt sich Steinberg, seine geliebten Kontrabass, seine "Lady", zu verkaufen, bringt es schlußendlich aber nicht übers Herz.
Man trifft sich in der „Wohnung“ des Obdachlosen unter dem Brückenbogen und berät wie es weitergehen soll. Da plötzlich landet ein Ufo direkt vor ihnen. Die Insassen, tumb lachende, grüne Außerirdische laden das Trio, sowie den Odachlosen und Theo (Andreas Kunze), den einfach gestrickten Bruder von Willi, ein sie auf ihren Planeten zu begleiten und dort Musik zu machen. Noch auf dem Weg dorthin, findet der Obdachlose sein Gedächtnis wieder: Er ist Earl Mobileh. So findet der Film mit dieser Flucht aus dem Alltag einen unerwarteten und fantastischen Schluss.
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Entstehung
Nach den teilweise für ihn persönlich entmutigenden Erfahrungen bei seinen vorangegangenen Filmen, wollte Schneider mit "Jazzclub" endlich den Film drehen, der ihm schon lange am Herzen gelegen hatte. Der Film ist, wie der Titel schon sagt, ein Jazzfilm, zudem aber auch ein Heimatfilm, er wurde zum größten Teil in Schneiders Heimatstadt Mülheim an der Ruhr gedreht, und enthält nicht zuletzt viel Autobiographisches.
Schneider beschreibt hier in idealisierter Form die Zeit vor seinem großen Durchbruch Anfang der 1990er Jahre. Ohne jeden Schulabschluß und ohne realistische Aussicht, je Geld verdienen zu können, schlitterte er, wie sein Film-Alter-Ego Teddy Schu, erfolglos durch verschiedenste Berufe, spielte vor leeren Sälen und träumte davon, als Jazzmusiker anerkannt und erfolgreich zu sein. Im Gegensatz zu Schneiders anderen Filmen ist Jazzclub kein reines Klamaukstück, sondern von einer melancholischen Grundstimmung geprägt. In sich wiederholenden Sequenzen aus zermürbender Arbeit, leidenschaftlicher Jazzmusik und nächtlichen Fahrten mit der Straßenbahn montiert Schneider ein sehr persönliches Bild seiner Jugend. Er möchte damit durchaus auch jungen Menschen, die in Zeiten wachsender Arbeitslosigkeit immer öfter chancenlos vor der Zukunft stehen, seine Erfahrungen weitergeben und Mut machen. Dabei wird auch dieser Film von Schneiders oft subtilem Humor und seinem Gespür für die Darstellung von absonderlichen Typen getragen.
Die Kritik bezeichnete "Jazzclub", der inhaltlich sicher der anspruchsvollste von Schneiders Filmen ist, als seinen gelungensten. Spätestens hier wird klar, daß der einstige "Katzeklo-Mann" sich längst zu einem ernstzunehmenden Künstler mit ungewöhnlich breiter Ausdruckspalette entwickelt hat.
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Darsteller
Helge Schneider, Pete York, Jimmy Woode, Horst Mendroch, Andreas Kunze, Susanne Bredehöft, Eddy Kante, Peter Thoms, Tana Schanzara, Nico van Rijn, Anita Riotte, Norbert Losch
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Stab
Produzent: Hanno Huth
Drehbuch: Helge Schneider, Andrea Schumacher
Regie: Helge Schneider
Kamera: Voxi Bärenklau
Kostüm: Ute Paffendorf
Maske: Sabine Muschalek, Ursula Frank
Szenenbild: Uli Hanisch
Schnitt: Andrea Schumacher
Musik: Helge Schneider
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Weblinks
Jazzclub – Der frühe Vogel fängt den Wurm in der Internet Movie Database
Presseschau auf film-zeit.de
Von "http://de.wikipedia.org/wiki/Jazzclub_%E2%80%93_Der_fr%C3%BChe_Vogel_f%C3%A4ngt _den_Wurm"
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Hintergrundmusik:
http://www.luxfunkradio.com/hu/
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Alles was ich schreibe ist meine private Meinung.
Vegetarisches Essen schmeckt am Besten, wenn man es vor dem Servieren durch ein Steak ersetzt.
Planung ist die Ersetzung des Zufalls durch einen Irrtum.
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