Bei "Big Ben" läuten die Alarmglocken
Von Volker Tietz
Bei "Big Ben" läuten die Glocken - nein, nicht in London, sondern bei Ben Bernanke, seines Zeichens oberster Währungshüter der USA. Und mit seinen jüngsten Aussagen hat er gelernt, dass er mit seinen Worten vorsichtig umgehen muss und sie nicht einfach herausposaunen sollte.
Vor dem Wirtschaftsausschuss des US-Kongresses deutete er in den vergangenen Woche eine Zinserhöhungspause an - der US-Dollar sackte als Folge gegenüber dem Euro drastisch ab. Die Korrektur erfolgte Anfang der Woche in einem Interview: Eine zu lockere Geldpolitik werde es nicht geben. Wahrscheinlich war er selber überrascht, welche Auswirkungen seine Worte alleine auf der Währungsseite hatten. Aus diesem Grund ruderte er zurück.
Dabei ist die Tendenz eindeutig: Irgendwann muss die Fed nach 15 Erhöhungen in Folge eine Pause einlegen, denn die Auswirkungen der Zinsanhebungen kommen in der Regel mit einer Zeitverzögerung von sechs bis neun Monaten. Dabei muss Bernanke in beide Richtungen denken: Bei steigenden Inflationsgefahren - möglicherweise durch Rohstoffkosten verursacht - muss er die Zinsen weiter erhöhen. Sollte sich das Wirtschaftswachstum allerdings abschwächen, benötigt er ebenfalls ein Mittel, um zumindest psychologisch die Wirtschaft zu stützen.
Und wie reagiert der DAX? Er tendiert seitwärts, weil ihm der richtige Antrieb fehlt, um nach oben auszubrechen. Auch die Börsianer scheinen sich nicht so ganz einig zu sein, denn das Lager der Bullen und Bären beim DAX-Sentiment wechselt sehr schnell. Da aus charttechnischer Sicht durch den jüngsten Rückgang auch noch nicht viel kaputt gegangen ist, fällt das Fazit verhalten positiv aus. Eine wichtige Unterstützung befindet sich bei 5960 Punkten. Sollte diese durchbrochen werden, sind Abgaben bis 5860 Zähler durchaus möglich. Auf der Oberseite hemmt die seit 1982 bestehende Basis-Aufwärtstrendlinie bei 6100 Punkten zu große Avancen des DAX. Abzuwarten bleibt nun, wie die weiteren Quartalsberichte aufgenommen werden und wohin die Milliarden aus dem Dividendenzahlungen fließen.
Ein kurzer Ausblick auf die bedeutendsten Termine der Woche:
Unternehmen:
Montag: 8. Mai: Dyckerhoff QZ
Montag: 8. Mai: Intercell QZ
Montag: 8. Mai: KarstadtQuelle QZ
Montag: 8. Mai: Qiagen QZ
Dienstag, 9. Mai: Adidas-Salomon QZ
Dienstag, 9. Mai: Clariant QZ
Dienstag, 9. Mai: Cisco Systems QZ
Dienstag, 9. Mai: freenet.de QZ
Dienstag, 9. Mai: Interhyp QZ
Dienstag, 9. Mai: IWKA QZ
Dienstag, 9. Mai: mobilcom QZ
Dienstag, 9. Mai: Münchener Rück QZ
Dienstag, 9. Mai: Singulus QZ
Dienstag, 9. Mai: TUI QZ
Dienstag, 9. Mai: Walt Disney QZ
Mittwoch, 10. Mai: Aegon QZ
Mittwoch, 10. Mai: AMB Generali Holding QZ
Mittwoch, 10. Mai: Celesio QZ
Mittwoch, 10. Mai: Conergy QZ
Mittwoch, 10. Mai: E.ON QZ
Mittwoch, 10. Mai: Fraport QZ
Mittwoch, 10. Mai: HCI Capital QZ
Mittwoch, 10. Mai: K+S QZ
Mittwoch, 10. Mai: MLP QZ
Mittwoch, 10. Mai: Swisscom QZ
Mittwoch, 10. Mai: Thiel Logistik QZ
Mittwoch, 10. Mai: T-Online QZ
Mittwoch, 10. Mai: Toyota Motor QZ
Donnerstag, 11. Mai: BETandWIN.com QZ
Donnerstag, 11. Mai: Bilfinger Berger QZ
Donnerstag, 11. Mai: Deutsche Telekom QZ
Donnerstag, 11. Mai: Drägerwerk QZ
Donnerstag, 11. Mai: Enel QZ
Donnerstag, 11. Mai: Evotec QZ
Donnerstag, 11. Mai: GEA Group QZ
Donnerstag, 11. Mai: HypoVereinsbank QZ
Donnerstag, 11. Mai: ING Groep QZ
Donnerstag, 11. Mai: IVG Immobilien QZ
Donnerstag, 11. Mai: Jenoptik QZ
Donnerstag, 11. Mai: Lufthansa QZ
Donnerstag, 11. Mai: NEC QZ
Donnerstag, 11. Mai: Norddt. Affinerie QZ
Donnerstag, 11. Mai: Premiere QZ
Donnerstag, 11. Mai: ProSiebenSat.1 Media QZ
Donnerstag, 11. Mai: Repsol QZ
Donnerstag, 11. Mai: UniCredit QZ
Freitag, 12. Mai: Allianz QZ
Freitag, 12. Mai: Hannover Rück QZ
Freitag, 12. Mai: InBev QZ
Freitag, 12. Mai: Medion QZ
Freitag, 12. Mai: Salzgitter QZ
Freitag, 12. Mai: ThyssenKrupp QZ
Freitag, 12. Mai: United Internet QZ
Hinweis: Die Termine der Hauptversammlungen sind hier nicht extra aufgeführt, weil ich dazu auf unseren HV-Kalender verweisen möchte.
Konjunktur:
Dienstag, 9. Mai (16.00 Uhr): USA: Großhandelsumsätze für März
Mittwoch, 10. Mai (16.30 Uhr): USA: Rohöl- und Benzinlagerbestände
Mittwoch, 10. Mai (20.15 Uhr): USA: Fed-Sitzung
Donnerstag, 11. Mai (14.30 Uhr): USA: Einzelhandelsumsätze für April
Donnerstag, 11. Mai (14.30 Uhr): USA: Wöchentliche Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung
Donnerstag, 11. Mai (16.00 Uhr): USA: Lagerbestände für März
Freitag, 12. Mai (14.30 Uhr): USA: Handelsbilanz für März
Freitag, 12. Mai (14.30 Uhr): USA: Import- und Exportpreise für April
Freitag, 12. Mai (15.45 Uhr): USA: Verbrauchervertrauen der Uni Michigan für Mai
Ich wünsche Ihnen eine erfolgreiche Woche!
Volker.Tietz
@boerse-online.de