Heranführungsbeitrag“: EU zahlt Türkei 500 Millionen Euro im Jahr
Bereits 904 Millionen überwiesen
Die EU-Beitrittsverhandlungen mit der Türkei laufen, obwohl die Mehrheit der europäischen Bevölkerung dagegen ist – dafür zahlt die Union schon jetzt gigantische „Heranführungsbeiträge“ nach Ankara: Im kommenden Jahr werden es 500 Millionen Euro.
Um sich diese Zahl (in „alten“ Schilling wären das 6,88 Milliarden) vorstellen zu können: Dafür könnte man auch 28.170 neue VW Golf V 1,4 kaufen. Genug, um 77 Jahre lang jeden Tag einen Neuwagen fahren zu können.
Der „Heranführungsbeitrag“, um die Türkei EU-fit zu machen, wurde übrigens schon 2002 beschlossen: Bisher wurden bereits 904 Millionen Euro nach Ankara überwiesen. Nächstes Jahr folgen weitere 500 Millionen Euro – das entspricht zufällig auch exakt jener Summe, die das reiche Österreich als Nettozahlung Jahr für Jahr nach Brüssel überweisen muss.
Und es kann noch schlimmer kommen: Deutschland will nämlich seine EU-Beiträge kürzen. Der neue Finanzminister Peer Steinbrück kündigte schon vorsorglich an, dass er keinesfalls die von Brüssel geforderten 25 Milliarden Euro für 2006 flüssig habe: Die Sanierung des eigenen Haushaltes sei vorrangig, man müsse sich auf die Kosten der Wiedervereinigung konzentrieren und dafür alle Mittel aufwenden.
Die EU bleibt da relativ gelassen: Brüssel wird sich das fehlende Geld ja vermutlich einfach von den anderen Mitgliedstaaten holen. HZ
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