Videoüberwachung, Lauschangriff, Bewegungsprofil, Vorratsdatenspeicherung: Der Alptraum jedes freien Bürgers hat viele Namen.
Und das mit vollster Zustimmung vieler Parteien. Frei nach dem Motto: Wer nichts zu verbergen hat, hat nichts zu befürchten. Viele fragen sich: Wie kommt man eigentlich dazu? Und wie kann man sich am besten dagegen wehren?
1. Frage: Wie telefoniere ich wirklich anonym?
Antwort: Neben der guten, alten Telefonzelle sind Calling Cards (anonyme Telefonwertkarten mit bezahltem Guthaben) eine sichere Variante. Auch Wertkartenhandys, bei deren Kauf man keine persönlichen Daten angibt, schützen die Privatsphäre.
Es empfiehlt sich, SIM-Karte und Handy oft zu wechseln. Wichtig: Immer bar zahlen! Bei Internettelefonie gilt: Je weiter der Anbieter entfernt ist, desto geringer ist die Gefahr der Ausforschung.
2. Frage: Wie surfe ich unerkannt im Internet?
Antwort: Entweder im Internet-Café (bar zahlen!), über anonyme Access-Points oder per Anonymitäts-Server wie Tor surfen.
Letzteres ist ein "wildes" Netzwerk von Proxyservern, in dem die Anfragen nach einem ausgeklügelten System verteilt werden. Es ist dadurch nicht möglich, die Anfrage zurückzuverfolgen.
3. Frage: Was tun gegen Ausforschung im Netz?
Anwort: Die goldene Regel heißt: Geize mit privaten Daten und persönlichen Details!
Vor allem Web-2.0-Anwendungen (Soziale Netzwerke wie Facebook, MySpace, etc.) sowie Meinungen in Blogs oder Foren helfen Netzfahndern, sich (trotz falschen Namens und falscher Adresse!) leicht ein komplettes Persönlichkeitsprofil vom User zu erstellen! Diashow schicken
4. Frage: Wie maile ich absolut inkognito?
Antwort: Hier helfen anonyme Webmail-Accounts, die man über Anonymitätsserver (Tor) ansurft, und intelligente Nicknames.
Am besten legt man sich gleich mehrere Accounts zu. Wichtig: Ein eigenes Passwortsystem entwickeln
5. Frage: Wie verhindere ich E-Mail-Spionage?
Antwort: Den Inhalt privater E-Mails kann man nur durch Verschlüsselung schützen. Hier empfiehlt sich eine Software, basierend auf dem Standard PGP. Das ist eine Verschlüsselung, die nur sehr schwer geknackt werden kann.
Vorsicht beim Betreff - er bleibt erkennbar! Und: Nie, nie, nie Kreditkartennummern in unverschlüsselte E-Mails reintun!
6. Frage: Gibt es Schutz vor Videoüberwachung?
Antwort: Jein - allein in den Anlagen der Wiener Öffis gibt es rund 1.100 Videocams, von öffentlichen Plätzen und Autobahnen ganz zu schweigen.
Aber: Die Wirksamkeit von Videocams ist recht bescheiden. Schon ein Kapperl, ein Hut oder eine Kapuze erschweren den Fahndern die Identifizierung von Personen enorm!
7. Frage: Wann kommt die Vorratsdatenspeicherung?
Antwort: In Österreich vorerst nicht. In Deutschland werden Daten seit 1. Jänner 2008 gesammelt - hier läuft aber derzeit eine riesige Verfassungsklage...
8. Frage: Kommt auch zu uns der Bundestrojaner?
Antwort: Wahrscheinlicher als die Vorratsdatenspeicherung - eine interministerielle Arbeitsgruppe tüftelt gerade an einer technischen Lösung.
9. Frage: Wie verschleiere ich Konsumvorlieben?
Antwort: Motto: Nur Bares ist Wahres. So selten wie möglich mit Bankomat- oder Kreditkarte zahlen! Oder eine Prepaid-Kreditkarte kaufen.
Vorsicht bei Kundenkarten: Hier bezahlt man die Prozente mit seinen persönlichen Daten!
10. Frage: Wie kann ich mich in z.B. in Österreich noch wehren?
Antwort: Bei Aktionen mitmachen und Bürgerrechtsinitiativen durch Unterschreiben von Petitionen unterstützen.
www.platterwatch.at
www.orwell.at
Quelle: News.at