27-10-2004, 07:05
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#2
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TBB Family
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Greenspan: Unbewegt wie ein Toter
Von Bill Bonner
Es scheint so, dass derzeit nichts den Fed-Vorsitzenden schmerzen kann. Nicht der fallende Dollar, nicht die fallenden Aktienkurse, der steigende Ölpreis, die Konsumentenschulden oder die Spekulationsblase am US-Immobilienmarkt.
Zu jedem Punkt hat er der amerikanischen Nation versichert: Nichts, worüber man sich Sorgen machen müsse. All diese Probleme seien kein größeres Problem als Fliegen auf einer Leiche: Sie mögen lästig sein, aber sie richten keinen Schaden an.
Der Ölpreis steht bei deutlich über 50 Dollar. Als Ergebnis davon teilt uns die Presse mit, dass der durchschnittliche Haushalt im amerikanischen Michigan diesen Winter an zusätzlichen Heizkosten zwischen 106 und 253 Dollar aufbringen muss. Die Heizkosten sollen für die gesamte Nation um 29 % über den Kosten vom letzten Winter liegen.
Wer wird dieses Geld bekommen? Ich weiß es nicht.
Vielleicht erinnern Sie sich daran, dass der Präsident der Fed in Texas, Robert McTeer, die Konsumenten dazu aufgefordert hat, sich Geländewagen zu kaufen. Deshalb fahren die armen Lumpen jetzt in riesigen Benzinschluckern herum. Nichts, weshalb man sich Sorgen machen brauche, sagt Mister Greenspan, der bekannteste öffentliche Angestellte seit Pontius Pilatus.
Während die Kosten für Bewegung und Heizen gestiegen sind, sind auch die Kosten für das Dach über dem Kopf gestiegen. Der durchschnittliche Hotelpreis in den USA ist um 40 % gestiegen, seit Greenspan mit seinen Zinssenkungen auf ultra-niedriges Niveau begonnen hat. In einigen Gegenden – besonders an den zwei Küsten – sind die Preise um 60-70 % gestiegen.
Der Fed-Vorsitzende sieht auch hier nichts, worüber man sich Sorgen machten bräuchte ... und auch nicht beim riesigen Auftürmen der Konsumentenschulden, die damit Hand in Hand gingen. Er sieht das Huhn, aber er bemerkt das Ei nicht, das das Huhn gelegt hat.
Die Hypothekenschulden ... oder die Konsumentenschulden allgemein ... mögen auf dem höchsten Niveau sein, das es jemals gab – aber keine Sorge, sagt Mr. Greenspan, das wird alles durch steigende Immobilienpreise gestützt!
"Es würde einen starken, und historisch höchst unüblichen, Rückgang der Immobilienpreise brauchen, um einen signifikanten Teil des Immobilienvermögens zu zerstören", sagt der führende Zentralbanker der Welt.
Alan Greenspan hat noch einen Puls. Eine Kernspintomographie würde zeigen, dass er noch nicht hirntot ist. Aber wir müssen uns fragen, was in ihm wirklich vorgeht. Die Häuser in den USA sind in den letzten 4 Jahren schließlich nicht plötzlich wertvoller geworden, was den Hausbesitzern neues Geld gegeben hätte, mit dem sie ihre Konsumwut bezahlen könnten. Die Immobilienpreise sind gestiegen, weil derselbe Fed-Vorsitzende einen Kreditboom in Gang gesetzt hat. "Solange es zu keinem signifikanten Rückgang der Haushaltseinkommen oder der Immobilienpreise kommt", so Greenspan weiter, "ist es unwahrscheinlich, dass der Schuldendienst destabilisiert wird."
Aber das ist, natürlich, die Frage. Oder ein Teil davon. Ein Rückgang der Immobilienpreise würde eine sofortige Rezession mit sich bringen. Ein Anstieg der Zinsen würde denselben Effekt haben. Und selbst wenn sich die Immobilienpreise stabilisieren würden, dann würde es Probleme geben.
Quelle: Instock
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27-10-2004, 14:20
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#3
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Irgendwie klingt das nicht besonders positiv .... was die weitere Aussichten angeht. ... zumindest scheint der begangene Pfad sehr schmal zu sein...
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Schöne Grüße
OMI
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10-11-2004, 19:20
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#5
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Bekanntgabe des Ergebnisses der Ratssitzung der Federal Reserve Bank (FOMC Meeting)
der Offenmarktausschuss der Fed hat die Zinsen um 25 Basispunkte auf 2,0 % erhöht
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10-11-2004, 20:05
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#6
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10-11-2004, 23:19
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#7
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14-12-2004, 17:14
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#8
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Fed dürfte Weg in Richtung ”neutrales” Zinsniveau fortsetzen
Angesichts der anhaltend robusten Konjunktur in Amerika wird die Federal Reserve am morgigen Dienstag an ihrer Politik der ”maßvollen” Zinserhöhungen festhalten und zum fünften Mal in Folge die Fed Funds Rate um ein Viertel Prozentpunkt anheben.
Damit würden die amerikanischen Leitzinsen auf 2,25 Prozent steigen und zum ersten Mal seit mehr als drei Jahren wieder über den Notenbankzinsen im Euroraum liegen, die zurzeit 2,00 Prozent betragen. Nicht wenige Volkswirte rechnen damit, daß die Fed auch zu Beginn des kommenden Jahres dort weitermachen wird, wo sie dieses Jahr aufhören dürfte.
Robuste Konjunktur spricht für weitere Zinsschritte
Tatsächlich präsentiert sich die amerikanische Wirtschaft gegenwärtig in überraschend starker Form. Wenngleich es für den November einen kleinen Dämpfer bei den Beschäftigungsdaten gegeben hat, haben zuletzt andere Indikatoren - so die Industrieproduktion oder der Einzelhandelsumsatz - nach vorn gezeigt und angedeutet, daß die konjunkturelle Dynamik ungebrochen ist. Nach einem annualisierten Wachstum der amerikanischen Wirtschaft von 3,7 Prozent im dritten Quartal 2004 rechnen viele Volkswirte nun für das vierte Quartal mit einem Wachstum in ähnlicher Größenordnung.
Vertreter des Offenmarktausschusses (FOMC) der Fed haben sich vor dem Hintergrund der konjunkturellen Stärke auch für die kommenden Monate optimistisch geäußert. So hatte Fed-Board-Mitglied Ben Bernanke erst jüngst erklärt, er erwarte eine bis ins Jahr 2005 andauernde Erholung am amerikanischen Arbeitsmarkt, das Wachstumstempo bezeichnete er als ”gesund”. Gleichzeitig deutete er an, daß die Inflationsentwicklung unter Kontrolle sei, weitere Zinsanhebungen dennoch unerläßlich. Andere FOMC-Mitglieder hatten ebenfalls wiederholt betont, daß der Leitzins mittelfristig auf ein ”neutraleres” Niveau erhöht werden müsse.
Steigende Zinsen in Amerika könnten Dollar-Schwäche bremsen
Andererseits darf der Fed jedoch kein übermäßiger Optimismus unterstellt werden, was vermutlich auch darin zum Ausdruck kommen dürfte, daß sie am Dienstag in ihrem Statement zum Zinsbeschluß wieder ”in etwa ausgeglichene” Konjunkturrisiken konstatieren wird. Diesbezüglich dürfte sie wohl vor allem den immer noch recht hohen Ölpreis im Blick haben, zumal nicht gesichert erscheint, ob die aktuelle Preiskorrektur an den Ölmärkten nachhaltiger Natur ist. Zudem legt die hohe Verschuldung der amerikanischen Haushalte eine künftig etwas mäßigere Konsumdynamik nahe.
An den Terminmärkten ist dennoch für die erste FOMC-Sitzung im kommenden Jahr - am 1. und 2. Februar - eine abermalige Zinsanhebung um 25 Basispunkte eingepreist. Bis Juni 2005 erwarten die Marktakteure dann zumindest eine weitere Straffung auf 2,75 Prozent, die Wahrscheinlichkeit für einen darüber liegenden Zins wird aber relativ hoch bewertet. Wird sich die Fed an diese Erwartungen halten, sollte dies aus europäischer Sicht für Erleichterung sorgen. Immerhin wird seitens der EZB in den kommenden Monaten kein Zinsschritt erwartet, die Schere zwischen Amerika- und Euro-Zinsen würde sich damit weiter öffnen und die gegenwärtige Dollar-Schwäche bremsen.
Text: Dow Jones-VWD
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14-12-2004, 19:19
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#9
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Bekanntgabe des Ergebnisses der Ratssitzung der Federal Reserve Bank (FOMC Meeting)
Der Offenmarktausschuss der Fed hat die Zinsen um 25 Basispunkte auf 2,25 % anhoben
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14-12-2004, 23:24
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#11
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TBB Family
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15-12-2004, 07:49
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#12
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Weitere Meinungen:
14.12.2004 21:08:48 (DPA-AFX)
ROUNDUP: US-Notenbank erhöht Leitzinsen wie erwartet auf 2,25 Prozent
WASHINGTON (dpa-AFX) - Die US-Notenbank hat ihren Leitzins am Dienstag wie erwartet um 0,25 Prozentpunkte auf 2,25 Prozent erhöht. Das teilte die Federal Reserve nach der Sitzung des Offenmarktausschusses in Washington mit. Nach der fünften Zinserhöhung in diesem Jahr liegt das Zinsniveau in den USA erstmals seit über drei Jahren wieder über dem der Eurozone.
Die meisten Volkswirte hatten eine Zinserhöhung in dieser Größenordnung vorhergesagt." Für Sam Stovall von der Rating-Agentur Standard & Poor´s war die Zinsentscheidung in einer ersten Reaktion nach der Veröffentlichung "keine wirkliche Überraschung". Die US-Währungshüter um Alan Greenspan "werden den Arbeitsmarktbericht für Dezember genau studieren", sagte er. Sollte die Zunahme der Beschäftigtenzahl ähnlich schwach wie im November ausfallen rechnet Stovall mit "einer Pause bei den Zinserhöhungen der Fed".
WEITERE ZINSERHÖHUNGEN ANGEDEUTET
Die US-Notenbank hatte allerdings im Kommentar im Anschluss an die Zinsentscheidung weitere Zinserhöhungen angedeutet. Das Zinsniveau werde weiterhin in einem "maßvollen Tempo" angehoben, teilte der Offenmarktausschuss mit. Die Notenbank wolle ein "neutrales" Zinsniveau erreichen, das Wachstum bei moderater Inflationsrate möglich macht. Das neutrale Niveau der Leitzinsen liegt nach Angaben von Willam Poole, Chef der Regionalnotenbank von St. Louis, zwischen drei und fünf Prozent.
Die obersten US-Währungshüter sehen die Inflation und die langfristigen Inflationserwartungen in ihrer kurzen Stellungnahme weiterhin unter Kontrolle. Trotz des Anstiegs der Energiepreise erhole sich die Wirtschaft in den USA unverändert mit "moderater Geschwindigkeit", stellten die Währungshüter fest. Die Auf- und Abwärtsrisiken für Wachstum und Inflation seien nach wie vor weitgehend ausgewogen.
EXPERTE: KEINE GEFAHR DURCH INFLATION
Standard & Poor´s Experte Stovall sieht in der Preisentwicklung ebenfalls "keine Gefahr für die amerikanische Wirtschaft". Selbst der hohe Ölpreis sei keine Bedrohung. Erst bei einem Ölpreis über der Marke von 50 US-Dollar je Barrel (159 Liter) werde die Lage kritisch, sagte Stovall.
Gleichzeitig verbesserten sich nach Einschätzung der Fed die Bedingungen am Arbeitsmarkt. Auf Veränderungen der konjunkturellen Aussichten werde wie erforderlich reagiert, hieß es weiter in dem Kommentar. Das aktuelle Zinsniveau bezeichnete die Fed erneut als "versorgend".
Die Fed hatte die Leitzinsen nach dem Platzen der Technologieblase Ende 2000 drastisch gesenkt, von 6,5 Prozent Anfang 2001 auf 1,0 Prozent im Juni 2003. Das war der tiefste Stand seit fast 50 Jahren. In diesem Sommer leitete Fed-Chef Alan Greenspan die Zinswende ein. Steigende Rohstoffpreise, ein besserer Arbeitsmarkt und der schwächere Dollar rückten Inflationssorgen in den Vordergrund./FX/DP/jkr/sk
Quelle: DPA-AFX
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Schöne Grüße
OMI
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16-12-2004, 21:18
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#13
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04-01-2005, 07:13
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#14
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TBB Family
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NEW YORK (Dow Jones-VWD)--Der Präsident der Federal Reserve Bank of Richmond, Jeffrey Lacker, hat am Montag die anhaltende Bereitschaft der US-Notenbank zu Zinsanhebungen signalisiert. Mit Blick auf einen möglichen stärkeren Inflationsdruck sagte Lacker, die Fed müsse bereit sein, hier vorsorglich zu handeln. Das im Offenmarktausschuss (FOMC) der Fed gegenwärtig nicht stimmberechtigte Mitglied deutete allerdings auch an, deswegen aktuell keinen übermäßigen Handlungsdruck zu sehen. Mit Blick auf die Zinserwartungen der Marktteilnehmer sagte Lacker, die Fed könne den Leitzins schneller aber auch langsamer als zurzeit vermutet erhöhen.
Die nächste Sitzung des FOMC findet am 1. und 2. Februar statt. Die meisten Beobachten rechnen damit, dass die Fed den Zielsatz für Tagesgeld ein weiteres Mal um 25 Basispunkte auf dann 2,50% anheben wird. Mit dem Schritt wolle die Fed das US-Zinsniveau weiter normalisieren, heißt es.
(ENDE) Dow Jones Newswires
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16-02-2005, 20:27
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#15
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TBB Family
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Trotz Zinserhöhungen bleiben die Realzinsen niedrig
Die US-Wirtschaft ist nach den Worten von Fed-Chef Alan Greenspan mit einem robusten Wachstum in das Jahr 2005 gestartet. Sowohl die Inflation als auch die Inflationserwartungen seien im Zaum und eingedämmt.
Alan Greenspan sieht die Inflation eingedämmt.Die Straffung der Geldpolitik seit Juni 2004 hätte zwar die realen Notenbankzinsen deutlich erhöht, insgesamt sei sie aber noch immer niedrig. Die wirtschaftlichen Fundamentaldaten haben sich verstetigt und die Konsumausgaben seien in den vergangenen Monaten gestützt worden durch kontinuierlich zunehmende Einkommen, Vermögenszuwächse am Aktien- und Immobilienmarkt und günstige Konditionen an den Kreditmärkten.
Der Notenbankchef verwies darauf, dass der private Verbrauch künftig eine geringere Rolle für die Konjunktur spielen könnte. Weil in den Unternehmen der Optimismus zugenommen habe, hätten sich aber die Investitionen deutlich gefestigt. Ebenso hätten Mergers und Acquisitions klar zugenommen.
Für den Inflationsausblick spiele die Produktivitätsentwicklung eine entscheidende Rolle. Greenspan merkte an, dass sich das Produktivitätswachstum im vergangenen Halbjahr verlangsamt habe, weshalb die Lohnstückkosten - nach einem Rückgang über zwei Jahre - zuletzt wieder gestiegen seien.
Der US-Dollar und der Ölpreis seien für den Inflationsausblick ebenfalls wichtig. Bisher haben viele Exporteure in die USA die Dollarschwäche offensichtlich dadurch zu kompensieren versucht, dass sie ihre Gewinnmargen reduzierten. Der jüngste Anstieg bei den US-Importpreisen deute aber darauf hin, dass es damit bald vorbei sein dürfte.
Seine vor einigen Tagen gemachten optimistischen Aussagen zum Abbau des Leistungsbilanzdefizits wurden bestätigt. Demnach deuten die Marktkräfte darauf hin, dass sich der Fehlbetrag stabilisiert und eventuell sogar verringert habe.
Alles in allem deutet die Rede Greenspans darauf hin, dass die Notenbank Fed an ihrem Kurs festhält, die Leitzinsen stetig und in kleinen Schritten heraufzusetzen. Das heißt, sie wird die Fed Funds Rate bei ihrer nächsten Sitzung am 22. März um 25 Basispunkte auf 2,75 Prozent anheben.
© boerseOnline
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