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Alt 23-04-2007, 21:03   #657
Starlight
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Frauen verlieren im Lohn-Wettstreit

Amerika mag zur Zeit noch so konservativ sein, doch sind auch hier Frauen auf dem Vormarsch. Nancy Pelosi ist die erste Frau an der Spitze des Kongresses, Hillary Clinton gehört zu den aussichtsreichsten Präsidentschaftskandidatinnen, einige erfolgreiche Fortune-500-Unternehmen werden von Frauen geführt – doch in einem Bereich laufen die Damen noch immer hinterher: in der Lohn- und Gehaltsstatistik.

Eine neue Studie der American Association of University Women Educational Foundation (AAUW) aus Washington belegt, dass der Gehaltsunterschied zwischen Frauen und Männern bereits ein Jahr nach dem College 20 Prozent beträgt, und dass er später auf bis zu 30 Prozent wächst.

Vor allem der frühe Unterschied – unmittelbar nach dem Einstieg ins Berufsleben – überrascht die Statistiker, kommen doch die Männer und Frauen in der Erhebung unmittelbar von der Schule, haben beide kaum Berufserfahrung und stehen auch nicht unmittelbar davor, Eltern zu werden. Zudem haben die Frauen statistisch verallgemeinert die besseren Noten vorzuweisen.

Es sind also offentsichtlich weiterhin die langfristigen Aussichten, die Frauen bei Unternehmen diskriminieren. Obwohl es auch in den USA Väter gibt, die sich um die Kinder kümmern, gibt die Statistik den Arbeitsgebern nach wie vor recht. Zehn Jahre nach dem Einstieg ins Berufsleben sind knapp über 20 Prozent ausgestiegen und 17 Prozent auf Teilzeit gewechselt. Unter den Männern haben nur jeweils weniger als 2 Prozent das Berufsleben verlassen oder die Arbeitswoche verkürzt.

„Die großen Unterschiede überraschen mich“, bilanziert AAUW-Chefin Chatherine Hill. Allerdings weiß sie um einige Details, die die Statistik – obwohl für viele Faktoren bereinigt – etwas verfälschen. Frauen, so zeigt die jüngste Umfrage, studieren und arbeiten nach wie vor verstärkt in Feldern, die allgemein gehaltsschwächer sind, vor allem Erziehung, Gesundheit und Psychologie. Männer sind stärker vertreten in Sektoren wie Ingenieurwesen, Mathematik und Physik, wo die Gehälter höher sind.

Dennoch gibt es durchaus auch innerhalb einzelner Sektoren Unterschiede: Im Erziehungs- und Bildungswesen verdienen Frauen etwa 95 Prozent vom Gehalt der Männer, in der Mathematik sind es nur 76 Prozent.

Und an der Spitze der Einkommenspyramide sind die Unterschiede noch viel dramatischer: Unter den zehn meist verdienenden Managern in den USA ist keine einzige Frau – lange nicht. Während die Top-Verdiener und Öl-CEOs Eugene Isenberg (Nabors) und Ray Irani (Occidental Petroleum) für 2005 jeweils mehr als 70 Millionen Dollar kassierten, kommen die best bezahlten weiblichen CEOs, Susan Decker (Yahoo) und Carly Fiorina (Ex-Hewlett-Packard), auf knapp über 20 Millionen Dollar, ebenso übrigens wie Zoe Cruz (Morgan Stanley) und Suzanne Johnson (Goldman Sachs), die beiden höchstrangigen Damen in der Finanzbranche.

Markus Koch - © Wall Street Correspondents Inc
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