Thema: Timing
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Alt 12-09-2010, 08:14   #2
Benjamin
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Timing-Überlegungen für einen ~50-jährigen oder jüngeren Bundesbürger:

Wer im Jahr 2010 z. B. 50 Jahre alt ist und sich ausmalt, er könne evtl. 80 Jahre alt werden, der hätte also noch 30 Jahre vor sich, also die Zeit bis zum eigenen Tod etwa im Jahr 2040.

Nimmt man optimistisch eine mentale und körperliche Arbeitsfähigkeit und ausreichende Arbeitsmarktqualifizierung in dieser sich rasant ändernden Welt bis zum Alter von 67 an, kämen also noch 17 Jahre Arbeit in einem Job. Also Arbeit bis zum Jahr 2027.

Rente also zwischen 2027 und 2040, 13 Jahre.

Das wären nach dieser klassischen, altbekannten Denke also noch
- 17 Jahre Arbeit bis 2027, dann
- 13 Jahre Rente bis 2040

Aber ist das realistisch????

Alterung und Schrumpfung der Bevölkerung wird sich gemäss o.g. Prognos-Studie ab 2020 sogar noch beschleunigen. Nach diesem Timing-Beispiel würde das Lebensalter 67 in 2027 erreicht - und damit in dieser Beschleunigungsphase.

15 bis 30 Jahre nach 2010 - also im Zeitbereich 2025 bis 2040 - dürfte es sicheheitspolitische Auswirkungen der Ölverknappung geben: Fragmentierung (Abseitsstellung, Ausgliederung) besonders betroffener Gesellschaftsgruppen sowie ökonomische und politischen Systemkrisen (siehe Posting mit der Bundeswehr-Studie unten). Nach diesem Timing-Beispiel würde das Lebensalter 67 in 2027 erreicht - und damit am Anfang dieser Phase beginnender sicherheitspolitischer Auswirkungen von Peak Oil.

Faktor 9: Der materielle Wohlstand der durchschnittlichen Bevölkerung in Deutschland könnte sich in der Zeit zwischen 2010 bis 2040 um etwa den Faktor 9 reduzieren? Das ist der Verdacht aus den beiden angehängten Grafiken.

Alle Menschen, die im Jahr 2010 so um die 50 Jahre alt oder jünger sind, werden im Alter also so richtig "in den Arsch gekniffen" sein!

Die Chancen stehen leider gut, dass die Arbeitszeit viel länger andauern wird. Wir werden tendentiell bis zum Tod arbeiten. So etwas wie "Rente" wird erst auf ärztliches Attest bzw. bei nachgewiesener körperlichen oder geistigen Nichtqualifiziertheit für jegliche Tätigkeiten erlaubt werden.

Wenn es die "Rente" also faktisch nicht mehr gibt z. B. im Jahr 2027, dann kann der bei Alter 67 erreichte berufliche und materielle Einkommenslevel nicht da "eingefroren" werden durch die "Rente". Stattdessen geht es dann materiell berab: Die abnehmenden Fähigkeiten mit zunehmenden Alter werden bei jedem von uns zu einem persönlichen "beruflichen Abstieg" führen.
Das Laubfegen im Park bekommt man i.d.R. auch mit 75 Jahren noch hin, wohl auch noch mit 80 Jahren, oder?

Die heute 50-jährigen werden später als hochbetagte Menschen (ca. 80 Jahre alt) wohl materiell in einer Welt leben, die in etwa derjenigen in 1965 - 1970 entsprach. Damals war allerdings die Lebenserwartung kürzer.....

Geändert von Benjamin (14-02-2016 um 21:33 Uhr)
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