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Nokia senkt Prognose für Handy-Absatz - Marktanteil soll wachsen
HELSINKI (dpa-AFX) - Der Telekomausrüster Nokia hat wie sein US-Wettbewerber Motorola die Erwartungen für das Handy-Geschäft gesenkt. Der Handy-Umsatz werde im zweiten Quartal am unteren Ende der Prognose von 4 bis 12 Prozent liegen oder sogar darunter, teilte der weltgrößte Handy-Hersteller am Dienstag in Helsinki mit. Der Konzern bestätigte aber wie erwartet seine Gewinnerwartung.

Belastet hätte neben der schwachen Wirtschaftslage auch der ungünstige Euro-Dollar-Wechselkurs sowie die Lungenkrankheit Sars. Nokia will dennoch über dem Branchendurchschnitt wachsen. Der Marktanteil auf dem weltweiten Handy-Markt werde im zweiten Quartal höher ausfallen als in den ersten drei Monaten, sagte Finanzchef Olli-Pekka Kallasvuo auf einer Telefonkonferenz am Dienstag. Der Markt werde weiterhin von Quartal zu Quartal zulegen.

AKTIE STEIGT

Bei den Experten stießen die Nokia-Äußerungen auf ein geteiltes Echo. "Das Ergebnis war neutral bis leicht negativ", schreiben die Analysten von Merrill Lynch. Die Handy-Prognose liege unter den Erwartungen. Die Experten von Credit Suisse First Boston zeigten sich hingegen zufrieden. Die Daten entsprächen der Prognose, hieß es. An der Börse rutschte die Aktie von Nokia nach zwischenzeitlichen Gewinnen in die Verlustzone. Bis 14.45 Uhr sank der Kurs um 0,99 Prozent auf 15,06 Euro.

Nachdem Motorola seinen Ausblick am Montag gesenkt hatte, war das Quartals-Zwischenergebnis von Nokia am Markt mit Spannung erwartet worden. Das US-Unternehmen hatte wegen eines unerwartet niedrigen Handy-Absatzes in Asien seine Prognosen für das zweite Quartal gesenkt und überprüft auch die Schätzungen für das Gesamtjahr 2003.

EPS-PROGNOSE BESTÄTIGT

Die Finnen rechnen weiterhin für das laufende Quartal mit einem Ergebnis je Aktie (EPS) zwischen 0,13 und 0,16 Euro. Eingerechnet sind dabei Belastungen durch die Umstrukturierung der Netzwerksparte, die im zweiten Quartal mit 350 bis 400 Millionen Euro zu Buche schlagen werden. Das Ergebnis liegt im Rahmen der Analystenerwartung. Mit einer Prognose für das Gesamtjahr hielt sich Kallasvuo zurück.

Sorgenkind bleibt die Netzwerksparte. Im zweiten Quartal sei keine Erholung eingetreten, sagte Finanzchef Kallasvuo. In dem Bereich sei der Umsatz gegenüber dem Vorjahr stabil geblieben oder um bis zu 5 Prozent gesunken. Wegen der Investitionszurückhaltung der Telekomkonzerne verzeichneten Nokia und seine Konkurrenten zum Teil deutliche Umsatzausfälle in dem Bereich. Das operative Ergebnis der Sparte Netzwerksparte ohne die Umstrukturierungskosten werde nahe der Gewinnschwelle erwartet, hieß es.

Nokia will am 17. Juli seine Kennziffern für das zweite Quartal vorlegen. Nokia ist mit einem Marktanteil von rund 35 Prozent der mit Abstand größte Handy-Hersteller der Welt./mur/tav/aa

@dpa-AFX.