Thema: Kino-Thread
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Alt 28-11-2002, 12:11   #15
OMI
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Es ist soweit!


James Bond 007 - Stirb an einem anderen Tag
Action,Thriller aus USA | Regie: Lee Tamahori | mit Pierce Brosnan, Halle Berry, Rosamund Pike | Jahr: 2002 | Filmlänge: 134 Min

In einer Undercover-Aktion für die britische Krone ist James Bond (Pierce Brosnan) mitten in einen Konflikt zwischen Nord- und Südkorea geraten. Durch Hochverrat wurde er inhaftiert und verrottete 14 Monate in einem nordkoreanischen Gefängnis. Wieder auf freien Fuß, macht er sich auf die Suche nach dem Verräter. Seine Reise führt ihn von Hong Kong über Kuba bis nach Island. Dort trifft er in einem prächtigen Eispalast auf den wohlhabenden Gustav Graves (Toby Stephens), der böses im Schilde führt. Unterstützt von der attraktiven Amerikanerin Jinx (Halle Berry) und der unterkühlten britischen Agentin Miranda Frost (Rosamund Pike) kommt Bond den zerstörerischen Plänen auf die Schliche...


Er ist 40 Jahre alt und rettet mittlerweile zum 20. Mal die Welt. Keine Frage, James Bond ist der größte Leinwandheld aller Zeiten. Da steht zu befürchten, dass sich so langsam erste Ermüdungserscheinungen einschleichen. Doch weit gefehlt. Der britische Geheimagent mit der Lizenz zum Töten präsentiert sich topfit. Wie es sich für einen 007-Streifen mit Pierce Brosnan in der Titelrolle gehört, jagt die Handlung von einer Actionszene zur nächsten. Pünktlich zum 20. Jubiläum wird dabei auch nicht darauf verzichtet, die eigene Filmreihe zu zitieren. Einzelne Elemente wie Diamanten und Laserstrahlen tauchen wieder auf und es sind sogar einige wörtliche Zitate aus bekannten Handlungen oder Filmtiteln zu vernehmen. Daneben gibt es aber auch Neuerungen. So wird die actionreiche Anfangssequenz mit einer kleinen Handlung geschmückt und die Bond-Girls sind nun endgültig kein reines Beiwerk mehr, sondern schlagkräftige Kolleginnen. Um die Rolle von Halle Berry soll demnächst sogar ein eigener Fall gestrickt werden. Die Leinwandkopien vom Schlage eines Triple X können einpacken. Das Original ist wieder da und präsentiert sich besser denn je!


Herzlichen Glückwunsch 007

Mit "Stirb an einem anderen Tag" feiert die Doppelnull gleich ein zweifaches Jubiläum. Exakt 40 Jahre nachdem sich Sean Connery in "James Bond jagt Dr. No" mit Ursula Andress am Strand räkeln durfte, bestreitet Pierce Brosnan die offiziell 20. Mission im Auftrag ihrer Majestät. Über die Jahre entwickelte sich der Geheimagent daraufhin zur weltweit erfolgreichsten und bekanntesten Kinomarke. Und noch immer wirkt der Superspion und Frauenheld unverbraucht und frisch. Internationale Konkurrenten wurden zwar immer mal wieder auf den Plan gebracht, stellten für den tapferen Briten bislang aber keine ernsthafte Gefahr da. Die jüngsten Ambitionen eines Vin Diesel in der Rolle des "Tripel X" sind zwar actionmäßig ebenso erstklassig, wirken inhaltlich indes nur wie eine plumpe Kopie.

Jetzt darf also das Original wieder ran. Zum vierten Mal mit Pierce Brosnan in der Titelrolle. Er muss allerdings am Anfang zunächst einige Strapazen auf sich nehmen. Anstatt wie gewohnt mit einer bombastischen Actionsequenz seinen Einstand zu feiern, wird der Geheimagent von nordkoreanischen Sicherheitskräften erst mal inhaftiert. 14 lange Monate verrottet er daraufhin in einem finsteren Kerker, bis er ausschaut wie der Yeti-Jäger Reinhold Messner persönlich. Erst als er durch den Austausch mit einem koreanischen Topterroristen wieder den Duft der Freiheit schnuppern darf, bekommen wir unseren alten James Bond zurück. Und wie! Mit nie gekannter Aggression und Willenskraft macht sich der Superspion auf die weltweite Suche nach dem Verräter, der ihm die anstrengende Gefangenschaft eingebrockt hat.

Die actiongeladene weltweite Hetzjagd wurde von dem Neuseeländer Lee Tamahori mit vielen Anspielungen auf vergangene Bond-Missionen inszeniert. Verbindungen zu asiatischen Martial-Arts und den Filmen von John Woo sind dabei ebenso unverkennbar. Aber auch abseits der Action kann Tamahori Zeichen setzen. Bereits der Vorspann, in dem Madonnas eigentlich recht bonduntypischer Titelsong "Die Another Day" erklingt, ist ein fantastischer Videoclip, der allein sein Eintrittsgeld wert ist. Daneben faszinieren die prächtigen Kulissen, aus denen der frostige isländische Eispalast heraussticht, in dem James Bond den bösen Machenschaften eines skrupellosen Geschäftsmannes auf die Schliche kommt.

Bei all den Stunts, dem technischen Firlefanz und großartigen Kulissen dürfen natürlich auch die Bond-Girls nicht fehlen. Wie es sich für ein Jubiläum geziemt, wird auch hier Hochkarätiges aufgeboten. Erstmals steht dem Geheimagenten mit Halle Berry eine Oscar-Preisträgerin zur Seite. Sie füllt ihre Rolle als amerikanische Agentin Jinx derart sexy mit Leben, dass amerikanische Produzenten bereits überlegen, ihr ein eigenes Abenteuer zu widmen. Aber auch das zweite Bond-Girl Miranda Frost, gespielt von der Britin Rosamund Pike in ihrem Kinodebüt, braucht sich keineswegs zu verstecken. Etwas blass bleibt hingegen Madonna, die in einer kleinen Nebenrolle zu sehen ist.

Aber ihr Auftritt tut der guten Stimmung natürlich keinen Abbruch. "Stirb an einem anderen Tag" hält was er verspricht. Das bedeutet zwei Stunden: Action, Spannung, Sexappeal. Fans der erfolgreichen Filmreihe kommen wieder voll auf ihre Kosten. Selbst das Ende des Kalten Krieges und eine schleichende Emanzipation konnten ihrem Staragenten bislang nichts anhaben. Und so wird sich 007 auch in Zukunft auf Verbrecher-Jagd begeben. Zumindest hat er das ganz obligatorisches im Abspann versprochen: James Bond will return! Solange es ihm in dieser Topform gelingt, können wir uns darauf nur freuen.

Quelle: 2002 kinokasse
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Schöne Grüße
OMI
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