Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 17-10-2003, 08:50   #6712
OMI
Gründungsmitglied
 
Benutzerbild von OMI
 
Registriert seit: Sep 2000
Ort: Bayern
Beiträge: 82.687
17.10.2003 08:34


Ausblick: Die Märkte am Freitag

Gestern schlossen die deutschen Aktienmärkte wenig unverändert. Die im Laufe des Donnerstag-Handels veröffentlichten Unternehmensnachrichten und Konjunkturdaten diesseits und jenseits des Atlantiks bewirkten keine eindeutige Tendenz. Die Gewinnerliste der Blue-Chips führten die Aktien des Maschinenbau- und Nutzfahrzeugkonzerns MAN (+3,2 Prozent) an, der von 1908 bis 1986 unter dem Namen Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG (M.A.N.) firmierte. Top-Verlierer waren die Papiere von Infineon (-1,8 Prozent).

Am letzten Handelstag in dieser Woche werden aus konjunktureller Sicht aus Wiesbaden vom Statistischen Bundesamt die Zahlen zu Insolvenzen in Deutschland bekannt gegeben. In Berlin findet die Jahresversammlung des Gesamtverbands Kommunikationsagenturen statt. Ebenso steht in der Bundeshauptstadt eine Konferenz "Pan-European Reunion" der Columbia Business School auf dem Programm. In Dortmund steht eine Pressekonferenz der Industrie- und Handelskammer des Ruhrgebiets auf der Agenda.

Aus Brüssel werden vom Europäischen Statistikamt die Daten über die Industrieproduktion für August für die Länder der Euro-Zone veröffentlicht. In New York wird der Konjunkturindex der Universität Michigan für Oktober für Aufregung sorgen. In Washington wird der US-Haushaltsentwurf für September erwartet. Zugleich werden die Wohnbaubeginne für September bekannt gegeben. In Paris steht die Leistungsbilanz für August auf dem Programm.

Kaum Auswirkungen auf das Börsengeschehen dürfte die Abstimmung über die Reformgesetze im Bundestag haben. Bundeskanzler Gerhard Schröder hat zwar seine politische Zukunft mit dem Votum zu den Arbeitsmarktreformen verbunden. Es wird jedoch mit einer klaren Mehrheit für die rot-grüne Koalition gerechnet.

Von Seiten der Unternehmen werden heute Quartalszahlen von der Akzo Nobel N.V., Automatic Data Processing Inc., Compass Bancshares Inc., Roche Deutschland Holding, Knight Ridder Inc., Lear Corp. und der OZ Holding AG erwartet.

Die Banken und Handelshäuser sehen den Deutschen Aktienindex wenig verändert in den Freitag-Handel starten. Die Citibank erwartet eine DAX-Eröffnung bei 3.576 Zählern, Lang & Schwarz sieht den wichtigsten heimischen Börsenindex gegen Handelsbeginn bei 3.574 Punkten.

Nach dem uneinheitlichen Börsenschluss in den USA signalisieren die Terminkontrakte der wichtigsten US-Indizes einen leichteren Handelsstart gegenüber dem Donnerstag. Gegen 08:00 Uhr tendierte der NASDAQ-Future mit einem Minus von 0,3 Prozent bei 1.424 Punkten, der S& P-Future markierte ebenso einen Abschlag von 0,1 Prozent bei 1.048 Zählern.

Die deutschen Aktienmärkte beendeten den Handel am Donnerstag mit uneinheitlichen Vorzeichen. Der DAX gewann am Ende um 0,2 Prozent auf 3.578 Zähler. Der MDAX konnte ebenso einen Aufschlag von 0,4 Prozent auf 4.242 Punkte verzeichnen. Der TecDAX verbilligte sich hingegen um 0,4 Prozent auf 550 Zähler.

Die Infineon Technologies AG gab bekannt, dass der Münchner Konzern seine Strukturen weiter verschlanken wird. Demnach wird der Chiphersteller die Lohn- und Gehaltsabrechnung, wesentliche Teile des Recruitings sowie die Betreuung der Werkstudenten in Deutschland und Österreich an EDS, ein Unternehmen im Bereich Outsourcing Services, für 10 Jahre ausgliedern. Beide Unternehmen gehen den Angaben zufolge von einem Auftragsvolumen in zweistelliger Millionenhöhe aus. Es ist geplant, dass EDS Teile der Belegschaft von Infineon übernimmt. Der Vertrag sieht des Weiteren vor, dass die Betriebsverantwortung für die entsprechenden Bereiche ab 2. Januar 2004 an EDS übergeht und bis zum 1. Oktober 2004 die Überleitung aller Prozesse an EDS abgeschlossen sein soll.

Der Leverkusener Konzern Bayer AG meldete, dass man für die am Mittwoch Abend veröffentlichte Zahl von 1.683 Vergleichen für Lipobay-Klagen in den USA bislang circa 614 Mio. Dollar gezahlt habe. Nach Angaben des Konzerns sei die Summe aber durch Versicherungen gedeckt. Gestern hatte Bayer außerdem mitgeteilt, dass die Zahl der Klagen bis zum Monat Oktober nur leicht gestiegen sei. Demnach seien nun 11.300 Klagen bekannt, während sich die Zahl der Vergleiche deutlicher erhöht habe.

Der Automobilkonzern Volkswagen AG muss für seinen geplanten Stellenabbau in Brasilien eigenen Angaben zufolge 120 Mio. Euro aufwenden. Demnach soll diese Summe für den vereinbarten Abbau von 4.000 Arbeitsplätzen als Rückstellung in die Bilanz für das dritte Quartal des aktuellen Geschäftsjahres einbezogen werden. Volkswagen hatte bisher in Brasilien knapp 25.000 Mitarbeiter in 5 Werken, nun sollen 2 Werke aufgrund von rückläufigen Verkaufszahlungen und umfangreichen Restrukturierungen in ihrer Arbeiterzahl reduziert werden.

Die beiden Leitindizes der US-Börsen haben gestern uneinheitlich geschlossen. Während der Dow Jones einen leichten Abschlag von 0,1 Prozent bei 9.790 Punkten hinnehmen musste, schloss der NASDAQ Composite-Index mit einem Plus von 0,6 Prozent bei 1.950 Zählern.

Der amerikanische Technologiekonzern Sun Microsystems Inc. hat die Ergebnisse für das abgelaufene erste Quartal nach US-Börsenschluss vorgelegt. Das Unternehmen meldete einen Rückgang seiner Umsätze um 8 Prozent auf 2,54 Mrd. Dollar von 2,75 Mrd. Dollar im Vorjahreszeitraum. Der Fehlbetrag belief sich auf 286 Mio. Dollar oder 9 Cents je Aktie nach einem Minus von 111 Mio. Dollar oder 4 Cents je Aktie im entsprechenden Quartal des Vorjahres. Analysten hatten im Vorfeld mit einem Minus von 8 Cents je Aktie und einem Umsatz von 2,5 Mrd. Dollar gerechnet. Einen Ausblick hat das Unternehmen bislang nicht veröffentlicht.

Das Online-Auktionshaus eBay Inc. steigerte den Umsatz im vergangenen Quartal um 84 Prozent auf 531 Mio. Dollar. Dies gab das Unternehmen nach US-Börsenschluss bekannt. Der Proforma-Gewinn stieg im gleichen Zeitraum von 11 Cents je Aktie auf 18 Cents je Aktie bzw. 118 Mio. Dollar an. Der Netto-Gewinn erreichte immerhin 103 Mio. Dollar oder 16 Cents je Aktie. Analysten hatten im Vorfeld mit einem Proforma-Gewinn von 18 Cents je Aktie und Erlösen von 520 Mio. Dollar gerechnet. Insgesamt verzeichnete das Unternehmen Ende des Quartals 85,5 Millionen registrierte Nutzer, was einem Anstieg von 54 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert entspricht. Die Anzahl der Listings im Quartal stieg auf 235 Millionen nach 160 Millionen im Jahr zuvor. Sehr gut entwickelte sich auch der Brutto-Umsatz, der 53 Prozent auf 5,8 Mrd. Dollar zulegte.

Advanced Micro Devices Inc., nach Intel die Nummer zwei auf dem Chipmarkt, meldete nach US-Börsenschluss Zahlen für das vergangene Quartal, die die Prognosen der Analysten deutlich übertrafen. Wie das Unternehmen mitteilte, konnte ein Verlust von 9 Cents je Aktie erreicht werden, nachdem im Vorjahreszeitraum noch ein Minus von 74 Cents je Aktie verzeichnet werden musste. Analysten hatten lediglich mit einem Verlust von 36 Cents je Aktie gerechnet. Auch bei der Umsatzentwicklung waren die Experten etwas zu pessimistisch. Während sie nur mit einem Anstieg von 508 auf 860 Mio. Dollar gerechnet hatten, konnte AMD 954 Mio. Dollar erreichen. Robert J. Rivet, der Finanzvorstand des Unternehmens, begründete die gute Entwicklung mit der starken Performance der beiden Hauptgeschäftsbereiche Mikroprozessoren und Flash-Memory. Ein weiterer Grund sei die Einführung des AMD Athlon mit 64 Bit gewesen.


Quelle: FINANZEN.NET
__________________
Schöne Grüße
OMI
OMI ist offline