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14.10.2003 08:30
Ausblick: Die Märkte am Dienstag
Zum Wochenstart konnten die deutschen Aktienmärkte erfreuliche Zugewinne verbuchen. Gründe waren erneute Übernahmespekulationen bei den Banken und Pläne der Bundesregierung, die milliardenschwere Steuererleichterungen der Lebens- und Krankenversicherer vorsehen. Spitzenreiter waren die Aktien der Commerzbank (+5,9 Prozent), gefolgt von den Papieren der Münchener Rück (+4,6 Prozent), der Allianz (+4,2 Prozent und der HypoVereinsbank (+3,8 Prozent).
Heute wird aus konjunktureller Sicht in Berlin eine Pressekonferenz des Bundesverbandes deutscher Banken anlässlich der Vorstellung einer Umfrage unter den führenden privaten Banken zur konjunkturellen und wirtschaftlichen Entwicklung in den Jahren 2003 und 2004 erwartet. In Mannheim wird das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung seinen Konjunkturbericht für Deutschland für Oktober veröffentlichen. Aus Wiesbaden werden vom Statistischen Bundesamt die Daten zu Formen des Lebensunterhalts in Deutschland bekannt gegeben.
Aus Brüssel wird die Europäische Vereinigung der Automobilhersteller die vorläufigen Zahlen der Auto-Neuzulassungen in Europa für September veröffentlichen. Aus Paris wird die Handelsbilanz für August erwartet. In Rom stehen die Verbraucherpreise für September auf der Agenda. In London werden die Verbraucherpreise und Einzelhandelspreise für September erwartet. In Washington findet die Anhörung des Vize-Präsidenten der US-Notenbank, Fed, Roger Ferguson, und des Fed-Gouverneurs Ben Bernanke vor dem Bankenausschuss des Senats statt.
Von Seiten der Unternehmen findet in Frankfurt ein Pressegespräch der Dresdner Bank AG über die Konjunkturaussichten für 2004 in Deutschland statt. In Baltimore stellt die Schering AG die klinischen Daten der randomisierten Phase II Studie von Leukine in Morbus Crohn anlässlich des wissenschaftlichen Treffens des American College of Gastroenterology vor. Eine Bilanzpressekonferenz wird die Marseille-Kliniken AG abhalten. Die Deutsche Bahn AG wird mit ihrer Pressekonferenz anlässlich des Fahrplanwechsels 2003/2004 für Gesprächsstoff sorgen. Die Fraport AG veröffentlicht die Verkehrszahlen für September. Air France wird eine Pressekonferenz zum Thema Winterflugplan und neues Servicekonzept abhalten.
Quartalszahlen werden von Philips Electronics, Motorola, Bank of America, Johnson & Johnson, Intel, Tomra Systems, ADTRAN, AMCORE Financial, AmSouth Bancorporation, Delta Air Lines, First Data und State Street erwartet.
Die Banken und Handelshäuser sehen den deutschen Aktienindex mit Kursgewinnen in den Dienstag-Handel starten. Die Citibank erwartet eine DAX-Eröffnung bei 3.562 Zählern, Lang & Schwarz sieht den wichtigsten heimischen Börsenindex gegen Handelsbeginn bei 3.560 Punkten.
Nach dem freundlichen Börsenschluss in den USA signalisieren die Terminkontrakte der wichtigsten US-Indizes leichte Gewinne gegenüber dem Montag. Gegen 08:00 Uhr tendierte der NASDAQ-Future mit einem Plus von 0,2 Prozent bei 1.421 Punkten, der S& P-Future markierte ebenso einen Aufschlag von 0,2 Prozent bei 1.046 Zählern.
Die deutschen Aktienmärkte beendeten den Handel am Montag mit deutlichen Kursgewinnen. Der DAX verteuerte sich am Ende um 1,9 Prozent auf 3.538 Zähler, der MDAX konnte ebenso einen Aufschlag von 1,4 Prozent auf 4.168 Punkte verzeichnen. Der TecDAX kletterte um 2,6 Prozent auf 545 Zähler.
Der Sportartikelhersteller PUMA AG meldete, dass er beabsichtigt, eigene Aktien zurückzukaufen und damit von der Ermächtigung Gebrauch zu machen, die in der Hauptversammlung vom 16. April 2003 erneuert wurde. Gemäß dieser Ermächtigung kann man bis zum 1. Oktober 2004 bis zu 10 Prozent des Grundkapitals erwerben. Der Rückkauf soll über die Börse erfolgen, wobei der Erwerbspreis je Aktie den Mittelwert der Schlusskurse im XETRA-Handel während der letzten fünf Handelstage vor dem Erwerbstag um nicht mehr als 5 Prozent über- oder unterschreiten darf. Kursbedingt können zunächst insgesamt bis zu 300.000 Stück Aktien (1,9 Prozent der ausstehenden Aktien) innerhalb der nächsten Monate zurückgekauft werden.
Die ThyssenKrupp AG gab bekannt, das die zum Konzern gehörende ThyssenKrupp Automotive ihre Aktivitäten in Asien konsequent ausbauen wird. ThyssenKrupp Presta, eine Tochtergesellschaft der ThyssenKrupp Automotive AG, Bochum, und die FAWER Automotive Changchun Corporation haben demnach ein Joint Venture zur Produktion von Pkw- und Lkw-Lenksäulen in China unterzeichnet. Das Unternehmen firmiert unter dem Namen ThyssenKrupp Presta Fawer (Changchun) Co. Ltd. und übernimmt die bisherige Lenksäulen-Fertigung von FAWER in Changchun. Durch den Abschluss des Joint Ventures mit FAWER sei ThyssenKrupp Presta damit in der Lage, ab 2005 rund eine Million Lenksäulen in China zu produzieren. Mittelfristig kann die Jahresproduktion sogar auf zwei bis drei Millionen Lenksäulen ausgebaut werden.
Eine Absage bezüglich des Verkaufs der Mobilfunksparte ICM der Siemens AG gab von Seiten des Bereichsvorstands Rudi Lamprecht. Gegenüber der finnischen Tageszeitung ÂäKauppalehti" sagte demnach Lamprecht, dass ICM nicht zum Verkauf stehe. Es würde zwar schon seit Jahren Spekulationen auf dem Markt geben, aber Siemens müsse sich nicht an den Spekulationen beteiligen, zumal man in den letzten Jahren seinen Marktanteil kontinuierlich gesteigert habe. Lambrecht betonte zudem, dass das ICM-Geschäft in einem schwierigen Umfeld sehr gut gelaufen sei und dies auch teilweise deutlich besser als bei vielen Konkurrenten.
Die beiden Leitindizes der US-Börsen haben gestern mit grünen Vorzeichen geschlossen. Während der Dow Jones einen Aufschlag von 0,9 Prozent bei 9.764 Punkten verzeichnen konnte, verteuerte sich der NASDAQ Composite-Index um 1,0 Prozent und schloss bei 1.933 Zählern den Handel.
Der amerikanische Finanzdienstleister Hartford Financial Services Group Inc. sprach eine Gewinnwarnung für das dritte Quartal aus. Der Versicherungskonzern erwartet für das abgelaufene Quartal angesichts der zu erwartenden Kosten für Sturmschäden, welche durch den Hurrikan "Isabel" an der Ostküste der USA verursacht wurden, lediglich einen Gewinn in Höhe von 1,15 bis 1,18 Dollar je Aktie. Analysten hatten im Vorfeld bisher ein EPS von durchschnittlich 1,30 Dollar erwartet. Für das Gesamtjahr 2003 erwartet der Versicherungskonzern jedoch einen operativen Gewinn in Höhe von 5,10 bis 5,25 Dollar je Aktie, nachdem man zuvor lediglich einen operativen Gewinn in Höhe von 4,95 bis 5,20 Dollar je Aktie prognostiziert hatte. Die Anhebung der Gewinnprognosen für das Gesamtjahr beruht dabei Konzernangaben zufolge im Wesentlichen auf einer deutlichen Verbesserung der Prämieneinnahmen im Lebensversicherungs-Segment.
Heute wird nach US-Börsenschluss die Intel Corp., der weltweit größte Hersteller von Computerchips, die Zahlen für das vergangene Quartal melden. Wie alle drei Monate warten Experten und Analysten gespannt auf die Ergebnisse, die die Entwicklung des kompletten Sektors beeinflussen können. Erwartet wird ein Gewinn in Höhe von 23 Cents je Aktie bei Erlösen von 7,7 Mrd. Dollar. Verglichen mit dem Vorjahreswert wäre dies eine deutliche Steigerung. Damals wurde in Gewinn je Aktie von 11 Cents und ein Umsatz in Höhe von 6,5 Mrd. Dollar erzielt. Als besonders wichtig wird von Börsianern aber vor allem der Ausblick gewertet. Zeigt sich Intel optimistisch für das aktuelle Quartal, so wirkt sich das meist dementsprechend positiv auf die Aktienkurse der Chipbranche aus. Ein pessimistischer Ausblick könnte hingegen fallende Kurse zur Folge haben.
Der amerikanische Medienkonzern AOL Time Warner Inc. hat mitgeteilt, dass die vor kurzem beschlossene Namensänderung des Konzerns am kommenden Donnerstag in Kraft treten wird. Das Unternehmen wird demnach ab dem 16. Oktober unter dem Namen "Time Warner" firmieren und damit den Zusatz "AOL", der bei der Fusion mit America Online angenommen wurde, ablegen.
Quelle: FINANZEN.NET
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