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Alt 01-10-2003, 18:44   #24
cade
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Die Postbank füllt die Kassen der Post


Post-Chef Zumwinkel rechnet damit, dass der Börsengang der Tochter 2,5 Milliarden Euro einbringen wird.










po FRANKFURT/M. Der für kommenden Herbst avisierte Börsengang der Postbank spült einen Milliardenerlös in die Kassen der Mutter Deutsche Post AG. „Rein rechnerisch kann man von Erlösen in Höhe von 2,5 Mrd. Euro ausgehen“, sagte Post-Chef Klaus Zumwinkel am Montag vor Journalisten. Am Morgen hatte der Aufsichtsrat der Post grünes Licht für einen Börsengang des Finanzdienstleisters innerhalb der kommenden 18 Monate gegeben. Die Aufsichtsräte der Post hatten bereits am Freitag zugestimmt.

Sowohl Bund als auch Postbank gehen bei den Emissionserlösen leer aus. Der Bund profitiert aber indirekt an einem Börsengang der Postbank mit. Derzeit steht die Bank mit 3,4 Mrd. Euro in den Büchern der Post. „Das ist unterbewertet“, sagt Postchef Klaus Zumwinkel. Allein das Eigenkapital der Postbank betrage rund 4,8 Mrd. Euro. „Daraus leite ich als vorsichtiger Kaufmann einen Wert von erheblich über 5 Mrd. Euro ab“, so der Postchef. Das Heben dieser Reserven werde sich positiv für den Kurs der Post-Aktie auswirken. Der Bund kontrolliert direkt und indirekt über die KfW Bankengruppe 69 % des Postkapitals. Zum zweiten erhöhe ein höherer Wert der Post die Erlöse aus der geplanten zweiten Tranche der Post-Platzierung. Der Bund sei „hoch erfreut“ gewesen, als der Post-Vorstand ihm die Börsengang-Pläne vor vier Wochen präsentiert habe, so Zumwinkel.

Die Deutsche Post will die Erlöse je zur Hälfte zur Verbesserung des Rating durch Schuldenabbau und für Investitionen in das europäische Logistiknetz verwenden. Von einer Verbesserung des Rating von derzeit „A“ auf „AA“ werde auch die Postbank durch sinkende Refinanzierungskosten profitieren. Die Ratingagentur Standard & Poor’s hat das Post- und Postbank-Rating vorerst unverändert bei „A“ gelassen.

Zumwinkel stellte klar, dass die Post die Mehrheit an der Postbank behalten werde. Die Aktien sollen breit bei institutionellen Investoren und Privatanlegern gestreut werden. Aus Postbank-Kreisen hieß es, dass ein zweiter Großinvestor, der mehr als 25 % der Anteile halte, nicht in Frage komme. Mit dem Börsengang werden in den kommenden Monaten zwei Investmentbanken beauftragt. Die Postbank wird nur im Konsortium sein. Die Notiz soll zunächst in Frankfurt erfolgen. „Vom Volumen her hat die Postbank durchaus das Zeug für den Dax“, sagte Zumwinkel.

Um die Kapitalmarktfähigkeit zu verbessern, will Wulf von Schimmelmann vor allen die Ergebnisse der Bank weiter steigern. Im laufenden Jahr erwartet der Postbankchef einen „zweistelligen Zuwachs“ beim Ergebnis vor Steuern. Die Bank halte auch immer die Augen nach geeigneten Akquisitionsmöglichkeiten offen. Derzeit gebe es aber nichts. „Die Konsolidierung der deutschen Kreditwirtschaft geht langsamer von statten, als wir uns das erhoffen“, dämpfte er überzogene Erwartungen.


HANDELSBLATT, Dienstag, 30. September 2003, 08:43 Uhr
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viele grüsse

cade
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