Rückkehr des Volksamazonen-Index
++ Blase lebt weiter ++
Von Bernd Niquet
Ich hoffe, der eine oder andere Leser kann sich noch an meine kleine Creation aus dem Oktober 1999 erinnern, den Volksamazonen-Index. Damals, am Dienstag, den 26. Oktober 1999, grassierte weltweit der Börsenwahnsinn – und ich bin die Wette eingegangen, dass binnen der nächsten zehn Jahre die Volkswagen-Aktie wesentlich besser performen wird als die Aktie des Internet-Händlers Amazon. In diesem Sinne ist der Volksamazonen-Index auch ein Indikator für den Grad des jeweiligen spekulativen Exzesses des Marktes, da er eines der konservativsten und langweiligsten Investments mit einem der risikoreichsten vergleicht.
Nach langer Abstinenz möchte ich heute diese beiden Aktien wieder einmal betrachten. Und ich kann das Ergebnis bereits vorwegnehmen: Meine Prognose schien zwischenzeitlich bereits sehr früh einzutreffen, steht jetzt jedoch wieder auf der Kippe. Der Volksamazonen-Index zeigt eine abstruse Überbewertung risikoreicher Investments. DIE BLASE LEBT WEITER. DER IRRATIONALE ÜBERSCHWANG IST NOCH LÄNGST NICHT ABGEBAUT.
Bei Auflage des Volksamazonen-Index notierte die Amazon-Aktie bei 78 Euro und die von Volkswagen bei 53 Euro. Der Index stand damit bei 78/53 = 1,47. Im Low ist die Aktie von Amazon auf einen Wert von nur noch 5 Euro gefallen, wohingegen Volkswagen bei 28 Euro sein Low fand. Das entspricht einem Volksamazonen-Index von nur noch 0,2 und zeigt, dass hier die Blase beinahe abgebaut worden ist. Mittlerweile stehen beide Aktien (bei Vernachlässigung des Dollarverfalls) witzigerweise exakt bei 45, was einem Volksamazonen-Index von 1 entspricht. Die Bewertung risikoreicher Investments liegt also wieder nahe dem absoluten Top der Vor-Crash-Zeit.
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liebe Grüße von Coco
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