Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 24-07-2003, 18:46   #22
cade
TBB Family
 
Benutzerbild von cade
 
Registriert seit: Sep 2002
Beiträge: 2.438
Rheinmetall plant kein weiteres Kaufangebot für Kolbenschmidt

Düsseldorf (vwd) - Trotz Verfehlens der "Squeeze-Out"-Schwelle plant die Rheinmetall AG kein weiteres öffentliches Kaufangebot für den restlichen Streubesitz ihrer Tochter Kolbenschmidt Pierburg AG. Ein Konzernsprecher sagte am Donnerstag zu vwd, er sehe diese Möglichkeit nicht. Ob man erneut Aktien über die Börse erwerben werde, könne er derzeit nicht sagen. Das Management werde jetzt ohne Eile über das weitere Vorgehen entscheiden. Rheinmetall hatte vor Beginn des Angebots seit Jahresbeginn rund neun Prozent der Anteile am Markt gekauft. Von den freien Aktionären kamen 3,54 Prozent hinzu, so dass der Konzern nun 92,45 Prozent an Kolbenschmidt hält.

Ziel der Anteilserhöhung sei vor allem gewesen, den Zugriff auf den Cash-Flow von Kolbenschmidt zu erweitern, was auch gelungen sei, betonte der Rheinmetall-Sprecher. Ab einem Anteil von 95 Prozent hätte der Düsseldorfer Mischkonzern die rechtliche Möglichkeit, die verbliebenen freien Aktionäre zur Abgabe ihrer Papiere zu zwingen (Squeeze Out). Eine solche Zwangsabfindung hatte das Düsseldorfer Unternehmen im Frühjahr bei seiner Elektroniktochter Aditron vorgenommen. Die dritte Säule, die Wehrtechnik, ist seit jeher im Vollbesitz von Rheinmetall.

Spekuliert wird, dass sich der MDAX-Konzern ganz auf dieses angestammte Geschäft konzentrieren und Kolbenschmidt und Aditron letztlich abstoßen will. Dem könnten die Anteilsaufstockungen dienen, so die Mutmaßungen. Im Falle der inzwischen zu großen Teilen veräußerten Maschinenbautochter Jagenberg hatte Rheinmetall zu Jahresbeginn ebenfalls ein Übernahmeangebot vorlegt und dies damit begründet, der Besitz möglichst aller Aktien in einer Hand erleichtere den Verkauf. Das Kaufangebot hatte dem Mutterkonzern zu gut 93 Prozent der Anteile verholfen.
__________________
viele grüsse

cade
cade ist offline   Mit Zitat antworten