Thema: DOW Jones
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Alt 22-06-2003, 18:28   #24
OMI
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22.06.

UPDATE Elliottwave Analyse Dow Jones Indu.

Mitte Juni sollte der Dow in eine Zwischenkorrektur münden. Das kurzfristige Kursziel lag bei 8.915 Punkten. In den letzten Wochen gab es jedoch noch eine seitwärts gerichtete Trendbewegung, wobei auch das Idealziel um knapp 30 Punkte verfehlt wurde. Zwischenzeitlich wurden sogar neue Tops erreicht.

An der mittelfristigen technischen Situation hat sich nichts verändert. Ohne neue Erkenntnisse wird eine große Flat-Korrektur seit dem letztjährigen Oktober-Tief favorisiert. Der Anstieg seit dem Jahrestief wäre dem entsprechend die impulsive Teilwelle C. Sobald der Aufwärtsfünfer beendet ist, sollte der Dow in der zweiten Jahreshälfte wieder deutlich nach unten blicken (vgl. letzte Analyse).

Trotz, dass der Dow mit hoher Wahrscheinlichkeit bereits den Großteil der Rally hinter sich hat, geht es kurzfristig vor allem um die Projektion des Endpunktes des laufenden Impulses. Bislang wurde bekanntermaßen das Top vom 06. Juni (9.216) als Endpunkt der Hauptantriebswave iii favorisiert.

Die Muster der letzten Wochen ändern an diesem Label nichts. Ein Blick auf den Intraday-Chart zeigt nämlich, dass es sich bei dem Move ab 8.945 nur um ein dreiteiliges Zigzag handelt. Es liegt folglich auf der Hand, dass es sich um einen Bestandteil der Korrekturwelle iv handelt - sofern aus dem gesamten Move seit Anfang Juni kein Diagonal Triangle wird.

Wie lange wird also diese Wave iv noch andauern? Unterstellt man das am häufigsten auftretende Muster, nämlich ein Expanded Flat, so würde der Dow noch bis in den 9.030-er Bereich fallen (ggf. sogar bis 8.915) und anschließend wieder nach oben blicken. Aber: Bei diesem Korrekturmuster wäre die Rule-of-Alternation (= abwechselnde Korrekturformationen) verletzt, da es bereits im April/Mai eine überschießendes Flat gab. Da das Expanded Flat aber im kurzfristig nur wenig differierenden Alternativcount möglich ist (im Daily-Chart blau skizziert), muss man nach keinen komplizierten combinations Ausschau halten.

Bezüglich der mittelfristige Situation muss an dieser Stelle erneut darauf hingewiesen werden, dass der Dow aus technischer Sicht eine lehrbuchreife Topbildung benötigt, um wieder mittelfristig nach unten zu blicken. Der erste große Zielbereich wäre in der Tat der untere 8.900-er Bereich, da dort die untere Begrenzungslinie des Aufwärtstrends verläuft. Ein Break bestätigt eine vorherige Trendwende.


Andere externe Sedimente zeigen momentan ein gemischtes Bild. Während die Zyklik und Markttechnik kurzfristig noch positiv ist, gibt es z.B. beim Put/Call-Ratio ein nicht übersehbares Warnsignal. In der vergangene Woche wurden ein verhältnismäßig niedriges Ratio erreicht. Im historischen Vergleich gab es in solchen Situationen in der Mehrzahl der Fälle ein signifikantes Top. Im Prinzip kann sich diese Phase noch 2-3 Wochen ausdehnen. Danach sollte es aber wenigstens eine mehrwöchige Korrektur geben.

Was den Endpunkt der noch ausstehenden Subwave v betrifft, hat sich nichts neues getan. Nach wie vor wird der untere 9.400-er Bereich präferiert. Da aber bekanntlich bei knapp über 9.500 die langfristige Baissetrendbegrenzung verläuft, wäre ein Test dieses Widerstands incl. Kursgipfel nicht unwahrscheinlich. Letztlich wird es aber vom Endpunkt der laufenden Zwischenkorrektur und der zeitlichen Ausdehnung der Wave v abhängen.

Fazit: Das Restpotenzial bleibt bei maximal 9.500 Punkten. Die seit Anfang Juni laufende Zwischenkorrektur sollte sich ihrem Ende nähern, wobei ein Low bei 9.030+ ideal wäre. Nur ein Bruch der zentralen Unterstützung bei knapp über 8.900 zeigt einen vorzeitigen, signifikanten Trendwechsel an. Mittelfristig wird der nächste große Move aber abwärts gerichtet sein.


Autor: Mathias Onischka
(wallstreet:online AG),15:36 22.06.2003
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