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Alt 26-03-2003, 20:10   #2
cade
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morgen wirds also spannend.

Hypo-Vereinsbank plant offenbar keine Kapitalmaßnahmen


Spannung vor dem ersten großen Auftritt des neuen Chefs der Hypo-Vereinsbank (HVB), Dieter Rampl. Donnerstag sollen in München Details zum weiteren Umbau des Konzern bekannt gegeben werden. Mit Kapitalmaßnahmen sei aber nicht zu rechnen, hieß es in Bankkreisen. Weder eine Kapitalerhöhung noch eine Zwangswandelanleihe sei zu erwarten.


Das Münchener Verwaltungsgebäude der Hypo-Vereinsbank, Foto: dpa


HB/pot/cbu/lip FRANKFURT. Rampl hatte seit seinem Amtsantritt angekündigt, dass die Kernkapitalquote von derzeit 5,6 % auf etwa 7 % angehoben werden soll. Insbesondere die Ratingagenturen drängen auf eine schnelle Verbesserung der Kapitalbasis. Die Furcht vor Kapitalmaßnahmen hatte die Aktie in den vergangenen Wochen deutlich unter Druck gebracht.

Stattdessen sollen profitable Tochtergesellschaft verkauft werden. Das Bieterverfahren für die Nürnberger Norisbank soll demnächst starten und wird danach noch drei bis vier Monate dauern. Auch die Zukunft der Vereins- und Westbank in Hamburg wird geprüft. Als Interessenten gelten die Hamburger Sparkasse und die Versicherungsgruppe Signal Iduna. Ob der Fondsanbieter Activest vor dem Verkauf steht, ist offen. Auch das Geschäft mit der gewerblichen Immobilienfinanzierung wird abgespalten und soll ab Anfang September auf eigenen Füßen stehen. Die neue Gesellschaft soll an der Börse notiert sein. HVB-Aktionäre werden für vier HVB-Papiere eine Aktie des neuen Immobilienkonzerns erhalten, so die derzeitige Planung.

Die börsennotierte Online-Bank des Konzerns wartete gestern mit schlechten Nachrichten auf. Die DAB ist im vergangenen Jahr unerwartet tief in die roten Zahlen gerutscht. Ausgewiesen wurde ein Nettoverlust von 285,1 Mill. , nachdem im Jahr zuvor bereits ein Minus von 196 Mill. angehäuft wurde. Trotz des Rekordverlusts für 2002 und eines schwierigen Starts in das laufende Jahr hält der Online-Broker aber an der Planung fest, in diesem Jahr die Gewinnschwelle zu erreichen. „Das nahezu ausgeglichene Ergebnis im ersten Quartal bestätigt uns ins unserem Ziel, den Break even zu schaffen“, sagte DAB-Vorstandsmitglied Alexander von Uslar.

Nach Angaben des Managements gehen die Verluste von 2002 in hohem Ausmaß auf die inzwischen verkauften Auslandstöchter und Restrukturierungsaufwendungen zurück. Allein das Auslandsgeschäft habe die Bank 185 Mill. gekostet. Die Aktivitäten in Frankreich, Spanien, Großbritannien, Italien und der Schweiz wurden im vergangenen Jahr verkauft oder geschlossen. In Deutschland wurden die zwölf Anlage-Center dicht gemacht. Damit ist der Umbau des Konzerns, der nur noch in Deutschland und Österreich präsent ist, laut Management abgeschlossen. Alle Belastungen der Schrumpfkur seien in 2002 verbucht worden.

Allerdings stand auch der Start in das laufende Jahr unter schlechten Vorzeichen. Die Zahl der Transaktionen pro Kunden sank weiter. Auf das Jahr hochgerechnet, handelten die Kunden der DAB bisher nur sechsmal – das Management plant aber mit acht Transaktionen, die auch 2002 erreicht wurden. Trotz des Einbruchs beim Aktienhandel erwartet Uslar für das erste Quartal lediglich einen Verlust von 0,5 bis 1 Mill. Euro.
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