Deutsche Post "strong buy"
29.10.2008
SEB
Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Die Analystin der SEB, Oana Floares, stuft die Aktie der Deutschen Post (ISIN DE0005552004 / WKN 555200) mit "strong buy" ein.
Die Deutsche Post habe vorab Q3-Eckdaten veröffentlicht und das operative Ziel für das Gesamtjahr revidiert. Entlastend wirke sich eine Rückzahlung der Bundesregierung in Folge eines Gerichtsentscheids auf EU-Ebene aus, wonach der Deutschen Post 572 Mio. EUR zuflössen. Das EBIT vor Einmaleffekten werde trotzdem um 8% zurückgehen. Das Management erwarte jetzt ein operatives Ergebnis vor Einmaleffekten in 2008 von 2,4 Mrd. EUR (-10% gg. VJ). Bisher habe die Prognose bei 2,9 Mrd. EUR gelegen.
Für 2009 seien hingegen keine Aussagen gemacht worden. Die Gesellschaft habe ebenfalls bekannt gegeben, bei der Postbank-Tochter eine kurzfristige Kapitalerhöhung von etwa 1 Mrd. EUR mitzuzeichnen. Im Rahmen der Q3-Berichterstattung am 10. November werde sich der Konzern zudem zu der Umstrukturierung des US-Geschäftes äußern. Der bereits verkündete Teilrückzug sollte nicht mehr ausreichen. Die vorgesehenen Restrukturierungskosten von 2 Mrd. USD würden überwiegend das nächste Geschäftsjahr belasten.
Ein breit angelegtes Effizienzprogramm solle die Profitabilität erhöhen. Der geplante Stellenabbau dürfte allerdings zunächst zusätzliche Aufwendungen nach sich ziehen. Die Vermögenswerte der zur Veräußerung gehaltenen Immobilien hätten per Ende H1 2008 978 Mio. EUR betragen. Die Zahlung von dem US-Investor Lone Star erfolge noch in diesem Jahr. Mögliche Akquisitionen dürften erst ab Mitte 2009 wieder auf der Agenda stehen. Der Konzern wolle über die nächsten Jahre die Dividendenzahlung beibehalten. Der Eigenkapitalwert habe sich per Mitte 2008 auf über 8 EUR pro Aktie belaufen.
Die sich deutlich abkühlenden konjunkturellen Bedingungen sowohl in den USA als auch in Europa würden sich nach Erachten der Analysten auf das Postgeschäft kurzfristig negativ auswirken. Sie hätten ihre Erlösschätzungen entsprechend deutlich reduziert. Die Reorganisation des US-Geschäfts könnte mit höheren Restrukturierungskosten als bisher geplant verbunden sein. Ebenso werde sich die Mitzeichnung der Kapitalerhöhung bei der Postbank auf die Liquidität negativ auswirken. Per Ende Q2 2008 habe das Unternehmen bereits eine recht schwache Bilanzstruktur gehabt: Die Eigenkapitalquote habe knapp 29% der Bilanzsumme betragen, die Barmittel hätten sich auf 3% belaufen.
Wenngleich zahlreiche Hürden in den nächsten Monaten auf die Deutsche Post zukämen, sähen die Analysten diese in dem aktuellen Kurs mehr als hinreichend eingepreist.
Die Analysten der SEB bewerten die Aktie der Deutschen Post mit dem Rating "strong buy" und senken ihr Kursziel von 18 EUR auf 12 EUR. (Analyse vom 29.10.2008) (29.10.2008/ac/a/d)
Quelle: aktiencheck
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OMI
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