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Alt 22-09-2008, 17:59   #540
Starlight
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Marktbericht


Wiener Börse - Verschnaufpause nach Berg- und Talfahrt / Finanzkrise weiter im Fokus
Montag, 22. September 2008











Top und Flop



Die Wiener Börse hat die Sitzung am Montag gut behauptet beendet. Der ATX stieg 7,38 Punkte oder 0,23 Prozent auf 3.220,36 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund fünf Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 3.225 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr MEZ: Dow Jones/New York -1,92 Prozent, DAX/Frankfurt -1,32 Prozent, FTSE/London -0,99 Prozent und CAC-40/Paris -2,34 Prozent.

Nach den dramatischen Kurseinbrüchen mit anschließender Erholungsrally in der Vorwoche kehrte zu Wochenbeginn vorerst Ruhe am Markt ein. Der ATX war fest in die Woche gestartet, fiel nach einer schwachen Wall Street-Eröffnung vor dem Hintergrund der Finanzkrise bis Sitzungsschluss aber wieder auf die Vortagesniveaus zurück. Mit Spannung verfolgt werden am Markt weiter Nachrichten um die Rettungspläne der US-Regierung für den amerikanischen Bankensektor.

Tagesthema waren auch die Entwicklungen rund um Leerverkäufe, bei denen sich Marktteilnehmer zur Absicherung einer Position oder als Wette auf fallende Kurse geliehene Aktien, die sie nicht besitzen, verkaufen, um sie erst später nachzukaufen.

In mehrere Ländern wurden nach den dramatischen Entwicklungen in der Vorwoche zuletzt Leerverkäufe auf Bankaktien verboten. In Österreich ist ein derartiges Verbot mangels gesetzlicher Rahmenbedingungen nicht möglich. Die Wiener Börse hat aber bereits eine Verschärfung der Lieferbedingungen für Leerverkäufe angekündigt.

Auch am Wiener Finanzmarkt dürften aber Marktteilnehmer mit Short-Positionen zuletzt in Bedrängnis geraten sein. Als Indiz werten Aktienhändler die Marktanomalie, dass der ATX-Future bereits seit Freitag merklich unter dem Stand des ATX notiert.

Sollten Leerverkäufe in normalem Ausmaß funktionieren, müssten Leerverkäufer eine derartige Anomalie sofort ausnützen um Arbitragegewinne zu erzielen. Angesichts der Finanzkrise dürften viele Verleiher von Wertpapieren aber nun abgesprungen sein, Short-Geschäfte sind damit offensichtlich in Wien nur eingeschränkt möglich, hieß es aus Bankkreisen.

"Es herrscht generell eine gewisse Unsicherheit am Markt und große Vorsicht, nach allem was passiert ist", sagte ein Börsianer. Zudem dürfte die überraschende Kursrally am Freitag viele Marktteilnehmer mit Short Positionen am falschen Fuß erwischt haben, hieß es am Markt.

Als häufiger Kandidat für Leerverkäufer wurde am Markt die Erste Group-Aktie genannt. Laut einer Studie der UBS von Mitte September ist das Papier gemessen am Verhältnis der Leerverkäufe zur Marktkapitalisierung eine der am häufigsten "geshorteten" Aktien.

An der Börse fielen Erste Group am Montag bei hohem Volumen um 1,14 Prozent auf 42,50 Euro (2.345.088 gehandelte Stück). Die übrigen ATX-Schwergewichte konnten zu Wochenbeginn teilweise deutlich zulegen. voestalpine stiegen um 4,08 Prozent auf 25,50 Euro (1.796.574 Stück). Aktienhändler sprachen von einer Erholung von der zuletzt übertrieben ausgefallenen Korrektur der Aktie.

OMV legten 1,55 Prozent auf 36,05 Euro zu (1.137.779 Stück). Telekom Austria stiegen um 1,50 Prozent auf 13,55 Euro (1.386.868 Stück). Gut gesucht waren auch viele Immobilienwerte. CA Immo International fanden sich mit einem Plus von 9,09 Prozent auf 4,80 Euro an der Spitze des prime market. Immofinanz gewannen bei hohem Volumen 3,93 Prozent auf 3,44 Euro.
by Teletrader /APA


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