Marktbericht
Wiener Börse - Wells Fargo und Ölpreisrückgang stützen / Erholung nach Jahrestiefs im Frühhandel - Finanzwerte nach überraschend guten Wells Fargo-Zahlen gesucht
Mittwoch, 16. Juli 2008
Top und Flop
Die Wiener Börse hat die Sitzung am Mittwoch bei gutem Volumen mit höheren Notierungen beendet. Der ATX stieg 49,56 Punkte oder 1,46 Prozent auf 3.436,38 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 46 Punkte über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 3.390 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr MEZ: Dow Jones/New York +0,94 Prozent, DAX/Frankfurt +1,08 Prozent, FTSE/London -0,27 Prozent und CAC-40/Paris +1,26 Prozent.
Nach deutlichen Verlusten im Frühhandel und neuen Jahrestiefs im ATX konnte der Markt am Nachmittag sein Minus deutlich eingrenzen. Auch an anderen europäischen Börsen ging es nach überraschend gut ausgefallenen Quartalsergebnissen der US-Bank Wells Fargo am Nachmittag nach oben.
Weitere positive Nachrichten aus Amerika kamen am späten Nachmittag in Form von überraschend gestiegenen US-Rohöllagerbeständen. Die Rohölpreise kamen in Folge kräftig zurück und verhalfen den europäischen Börsen zu einem deutlichen Schwenk ins Plus.
Händlern zufolge dürften die Märkte aber angesichts von US-Kreditkrise und Konjunkturängsten weiter sehr volatil bleiben. "Es ist weiter alles sehr nervös, die Märkte reagieren sehr schnell auf alle guten oder schlechten Nachrichten", sagte ein Aktienhändler in Wien.
Stark gesucht waren am Dienstag nach den guten Wells Fargo-Zahlen die zuletzt schwer abgestraften Finanzwerte. So stiegen Erste Bank um 4,90 Prozent auf 37,49 Euro (2.521.079 gehandelte Stück). Raiffeisen International gewannen 1,84 Prozent auf 73,80 Euro (898.085 Stück).
Die US-Bank Wells Fargo hatte für das zweite Quartal zwar einen Gewinnrückgang vermeldet, die Analystenerwartungen aber dennoch übertroffen. Weltweit konnten sich Bankaktien nach den Zahlen erholen, nachdem sie am Vortag noch unter den Ängsten um die Auswirkungen der US-Kreditkrise gelitten hatten.
Sehr fest zeigten sich in Wien auch die beiden Airline-Aktien, konnten sich damit aber nur teilweise von den Kurseinbrüchen vom Vortag erholen. AUA stiegen um 6,76 Prozent auf 2,37 Euro (540.364 Stück). SkyEurope gewannen 4,26 Prozent auf 0,49 Euro (194.688 Stück). Am Vortag waren beide Aktien auf neue Allzeittiefs gefallen.
Zu den weiteren Tagesgewinnern im prime market zählten Unternehmens Invest mit einem Plus von 5,80 Prozent auf 14,95 Euro (11.605 Stück). Semperit stiegen um 4,73 Prozent auf 23,04 Euro (36.818 Stück). Strabag gewannen 4,22 Prozent auf 43,00 Euro (291.109 Stück). Gute Nachfrage registrierten Händler auch in Verbund, die Aktie legte um 2,85 Prozent auf 51,63 Euro zu (454.777 Stück).
Voestalpine stiegen nach einer Analystenempfehlung um 1,31 Prozent auf 39,45 Euro (888.601 Stück). Die deutsche Privatbank Sal. Oppenheim hat ihre Empfehlung für die Aktie von "neutral" auf "buy" verbessert und ihr Kursziel von 48,80 auf 50,40 Euro erhöht.
Eine neue Analyse gab es auch zu Wienerberger. Morgan Stanley hat in Reaktion auf die jüngste Gewinnwarnung des Konzerns das Kursziel der Aktie von 30 auf 15,50 Euro gekappt. Die Empfehlung "underweight" wurde bestätigt. Wienerberger-Aktien schlossen am Mittwoch mit einem kleinen Plus von 0,31 Prozent bei 16,31 Euro (1.314.681 Stück).
Größter Verlierer im prime market waren HTI mit einem Minus von 10,42 Prozent auf 2,75 Euro (10.947 Stück). Kapsch TrafficCom fielen um 6,36 Prozent auf 26,19 Euro (4.519 Stück). Schwach zeigten sich auch mehrere Immobilienwerte, so verloren CA Immo International 6,03 Prozent auf 8,42 Euro (53.323 Stück). A-Tec fielen um 5,86 Prozent auf 45,00 Euro (64.775 Stück). Die Analysten der Deutschen Bank haben ihr Kursziel für die Aktie von 88 auf 82 Euro gesenkt, ihre Empfehlung "buy" aber bestätigt by Teletrader /APA
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