Marktbericht
Wiener Börse - Tiefroter Tag - ATX rutscht 4,5 Prozent ab / Leitindex verliert 160 Punkte - Sehr schwaches Umfeld - Fluglinien-Aktien stürzen ab
Dienstag, 15. Juli 2008
Top und Flop
Die Wiener Börse hat die Sitzung am Dienstag bei hohem Volumen mit deutlich tieferen Notierungen beendet. Der ATX rutschte 160,13 Punkte oder 4,51 Prozent auf 3.386,82 Einheiten ab. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 91 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 3.478 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr MEZ: Dow Jones/New York -0,60 Prozent, DAX/Frankfurt -1,62 Prozent, FTSE/London -2,71 Prozent und CAC-40/Paris -1,54 Prozent.
Nach einem verhaltenen Wochenauftakt erlebte die Wiener Börse am Dienstag einen tiefroten Tag. Der heimische Leitindex lag zwischenzeitlich rund 5,5 Prozent im Minus, konnte die Abschläge bis zum Sitzungsende aber wieder etwas eingrenzen. Auch das internationale Umfeld musste deutlich Federn lassen.
Am Nachmittag weiteten die US-Aktienmärkte ihre Kursverluste deutlich aus und drückten das internationale Umfeld noch weiter nach unten. Aussagen von US-Notenbankchef Bernanke vor dem Senat verschärften noch die schlechte Stimmung. Die Notenbank erhöhte laut Bernanke ihre Inflationsprognose. Im Späthandel sorgte der sinkende Rohölpreis jedoch wieder für etwas Entspannung.
Die Abschläge in Wien zogen sich quer durch den Markt und alle Branchen. Vor allem die Fluglinien-Aktien stürzten deutlich ab. So brachen SkyEurope um 21,67 Prozent auf 0,47 Euro (178.379 Stück) ein und AUA verloren nach Vorlage von Verkehrszahlen 13,95 Prozent auf 2,22 Euro (795.449 Stück). "Weit und breit keine Käufer in Sicht - und die Verkäufer wollten um jeden Preis aussteigen", kommentierte ein Händler.
Unter den Indexschwergewichten mussten voestalpine mit minus 7,48 Prozent auf 38,94 Euro (981.126 Stück) die deutlichsten Verluste hinnehmen. OMV rutschten um 6,09 Prozent auf 42,72 Euro (760.708 Stück) ab. Telekom Austria kamen mit minus 3,06 Prozent auf 13,29 Euro (1.424.605 Stück) vergleichsweise glimpflich davon.
Bei den Finanzwerten büßten Erste Bank 3,69 Prozent auf 35,74 Euro (3.184.326 Stück) ein. Raiffeisen International schwächten sich um 4,24 Prozent auf 72,47 Euro (765.008 Stück) ab. Unter den Versicherern sanken Vienna Insurance um 4,86 Prozent auf 38,00 Euro (258.394 Stück).
RHI kamen mit einem Abschlag von 9,34 Prozent auf 27,00 Euro (257.085 Stück) arg unter die Räder. Semperit erging es mit minus 8,49 Prozent auf 22,00 Euro (37.059 Stück) nicht viel besser und Palfinger gaben nach einem negativen Analystenkommentar um 6,25 Prozent auf 16,50 Euro (117.494 Stück) nach. Die Erste Bank hat das Anlagevotum für den Kranhersteller von "accumulate" auf "hold" und das Kursziel von 27,50 auf 19,50 Euro gekürzt.
Die Titel der Post konnten sich dem Abwärtstrend weitgehend entziehen und schlossen lediglich um 0,49 Prozent leichter bei 22,25 Euro (251.337 Stück). Goldman Sachs hat die Titel auf die "Conviction Buy List" gesetzt und nennt ein 12-Monats-Kursziel von 30 Euro. (Forts.)
by Teletrader /APA
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