Marktbericht
Wiener Börse - Schwaches Umfeld belastet im Späthandel / Bankwerte nach Deutsche Bank-Ausblick gesucht - voestalpine, Wienerberger schwach
Mittwoch, 02. Juli 2008
Top und Flop
Die Wiener Börse hat die Sitzung am Mittwoch bei hohem Volumen mit Verlusten beendet. Der ATX fiel 27,78 Punkte oder 0,73 Prozent auf 3.800,73 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 27 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 3.828 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr MEZ: Dow Jones/New York -0,26 Prozent, DAX/Frankfurt -0,12 Prozent, FTSE/London -0,36 Prozent und CAC-40/Paris -1,03 Prozent.
Nach einem festen Start drehte der Markt im Späthandel im Gleichschritt mit dem internationalen Umfeld ins Minus. Die schwache Eröffnung der US-Börsen nach durchwachsenen Konjunkturdaten hatte europaweit die Stimmung an den Börsen belastet.
Ins Minus gezogen wurde der ATX dabei vor allem von den Verlusten in voestalpine, Verbund, Wienerberger und OMV. Voestalpine büßten trotz positiver Analystenkommentare 5,81 Prozent auf 46,40 Euro ein (1.209.612 Stück). JP Morgan hatten zuvor ihr Kursziel für die Aktie von 66 auf 71 Euro erhöht und die Einstufung "overweight" bestätigt. In ganz Europa fanden sich aber am Mittwoch Stahlaktien unter den größeren Verlierern.
Wienerberger setzten ihre Talfahrt fort und fielen um 6,22 Prozent auf 23,23 Euro (1.185.664 Stück). Die Aktie fiel damit auf den tiefsten Stand seit über vier Jahren. Am Markt sorgte das Minus für Rätselraten, ein fundamentaler Hintergrund sei nicht bekannt. "Vielleicht steckt dahinter ein großer internationaler Fonds, der sich aus der Aktie verabschiedet", mutmaßte ein Händler.
AUA litten Händlern zufolge unter negativen Analysteneinstufungen und büßten nach den deutlichen Vortagesverlusten weitere 6,33 Prozent auf das neue Allzeittief von 3,11 Euro ein (752.236 Stück). Die UBS hat die Aktie in einer Ersteinstufung mit der Verkaufsempfehlung "sell" bewertet. Auch die Analysten von Goldman Sachs haben ihre Empfehlung für die AUA-Aktie von "neutral" auf "sell" gesenkt.
Mit Spannung verfolgt werden am Markt auch Nachrichten zu einer etwaigen Fortsetzung der Privatisierung der Airline. Laut einer Meldung der Nachrichtenagentur Bloomberg vom Vortag hat die Regierung die Investmentbank Merrill Lynch damit beauftragt, eine mögliche Übernahme der AUA durch eine ausländische Airline vorzubereiten. Bundeskanzler Alfred Gusenbauer hat hingegen am Mittwoch vor dem Ministerrat betont, dass sich die Frage nach einer weiteren Privatisierung der AUA derzeit nicht stelle.
Größere Abgaben gab es in OMV, die Aktie fiel um 1,02 Prozent auf 48,50 Euro (1.247.430 Stück). Verbund drehten nach anfänglichen Gewinnen ins Minus und schlossen 3,43 Prozent tiefer bei 55,12 Euro (469.071 Stück).
Fest zeigten sich die beiden Bankschwergewichte Erste Bank und Raiffeisen. Nachdem am Vortag Marktgerüchte um eine drohende Ergebniswarnung bei der Deutsche Bank Finanzaktien in Europa belastet hatten, sorgte am Mittwoch ein Statement der Deutschen Bank selbst für Entwarnung. Die Bank hatte für das zweite Quartal die Rückkehr in die Gewinnzone in Aussicht gestellt.
In ganz Europa konnten Bankaktien in Folge zulegen. Erste Bank schlossen nach noch deutlicheren Gewinnen im Frühhandel mit einem Plus von 1,66 Prozent auf 38,63 Euro (2.378.080 Stück). Raiffeisen International gewannen 1,42 Prozent auf 78,42 Euro (479.309 Stück).
Gesucht waren auch Vienna Insurance und stiegen um 5,55 Prozent auf 42,59 Euro (259.951 Stück). Immofinanz gewannen 4,78 Prozent auf 6,57 Euro (1.795.536 Stück). Fest zeigten sich auch mehrere Immobilienwerte. Größter Gewinner im prime market waren bei schwachen Umsätzen SkyEurope mit einem Plus von 8,06 Prozent auf 0,67 Euro (207.498 Stück). Die Aktie hatte zuletzt massiv an Wert eingebüßt by Teletrader /APA
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