Marktbericht
Wiener Börse - Ölpreise und US-Verbraucherdaten belasten / Kursverluste quer über alle Branchen
Dienstag, 24. Juni 2008
Top und Flop
Die Wiener Börse hat die Sitzung am Dienstag bei durchschnittlichem Volumen mit Verlusten beendet. Der ATX fiel 40,34 Punkte oder 0,99 Prozent auf 4.017,02 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 42 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 4.059 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr MEZ: Dow Jones/New York -0,06 Prozent, DAX/Frankfurt -0,64 Prozent, FTSE/London -0,03 Prozent und CAC-40/Paris -0,83 Prozent.
Am heutigen Handelstag wurden die internationalen Börsen von mehreren Faktoren belastet. Nach einer uneinheitlichen Eröffnung haben Europas Börsen am späten Vormittag geschlossen ins negative Terrain gedreht. Nach Gerüchten um einen möglichen Militärschlag Israels gegen iranische Atomanlagen haben die Ölpreise deutlich angezogen, so Marktbeobachter.
Nach der Bekanntgabe der aktuellen Daten zum US-Verbrauchervertrauen am Nachmittag gaben die Indizes noch weiter nach. Im Juni ist das Verbrauchervertrauen deutlich unter den Erwartungen geblieben und auf ein 16-Jahrestief gefallen.
In der letzten Handelsstunde konnten die Aktienmärkte ihre Verluste jedoch noch deutlich eingrenzen. Vor dem Hintergrund der schwachen US-Verbraucherdaten erscheine eine US-Leitzinserhöhung sehr unwahrscheinlich, kommentierten Händler das Geschäft zu Handelsende. Die US-Notenbank gibt morgen, Mittwoch, am Abend ihre Leitzinsentscheidung bekannt.
Auch die Wiener Börse konnten sich am heutigen Handelstag dem internationalen Trend nicht entziehen. Die Kursverluste erstreckten sich auf breiter Front über alle Sektoren. Unter den ATX-Werte gab es nur drei Tagesgewinner.
So konnten die Aktien der OMV mit einem Plus von 1,21 Prozent auf 49,48 Euro (593.453 Stück) an der Spitze des ATX aus dem Handel gehen. Intercell stiegen 0,73 Prozent auf 31,90 Euro (120.014 Stück) und Andritz gewannen 0,16 Prozent auf 43,02 Euro (413.990 Stück). Die anderen ATX-Werte erlitten teils deutliche Abschläge. Telekom Austria sanken 1,54 Prozent auf 13,46 Euro (1.075.592 Stück) und voestalpine 0,56 Prozent auf 51,75 Euro (825.531 Stück).
Einem Händler zufolge gerieten, vor allem jene Anteilsscheine unter Druck, die bereits in den vergangenen Wochen Kursabschläge erlitten hatten. So sanken die heimischen Bankenwerte erneut. Erste Bank gaben um 2,48 Prozent auf 41,68 Euro (1.924.399 Stück) nach und Raiffeisen International fielen 0,81 Prozent auf 84,58 Euro (354.231 Stück). Auch bei den Wienerberger-Aktien setzte sich der negative Trend der jüngsten Vergangenheit fort. Die Papiere schlossen mit einem Minus von 1,40 Prozent bei 26,80 Euro (747.422 Stück).
Zu den Verlierern zählten auch die Bene-Anteilsschein mit einem Abschlag von 3,00 Prozent auf 4,20 Euro (64.045 Stück). Der Büromöbelhersteller hat Ergebnisse zum vergangenen ersten Quartal veröffentlicht. Der Umsatz und das Betriebsergebnis (EBIT) konnten gesteigert werden.
Vor allem die Aktien aus der Luftfahrtsbranche wurden von dem hohen Ölpreise belastet. SkyEurope sanken 3,09 Prozent auf 0,94 Euro (43.307 Stück) und AUA 0,26 Prozent auf 3,79 Euro (121.123 Stück). Flughafen Wien schlossen mit eine Abschlag von 1,72 Prozent bei 59,90 Euro (68.527 Stück).
by Teletrader /APA
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