Thema: IQ-Power
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Alt 15-05-2008, 13:08   #551
621Paul
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ARD-Boerse meldet sich

Na die "Dame" ist wohl immer noch nicht besser zu sprechen auf IQ-Power.
Bald wird sie aber ihre Meinung ändern müssen.

GRuß
621Paul

Meldung 15.05.2008 11:38

IQ-Power-Aktionäre außer Rand und Band
von Angela Göpfert

Mit frenetischem Beifall haben die IQ-Power-Aktionäre die angekündigten Kooperationen mit Daewoo und GSB China begrüßt. Doch beim näheren Hinschauen scheint diese Begeisterung doch ein wenig übertrieben.

Lange Zeit war es still geworden um das Unternehmen aus dem schweizerischen Zug. Doch in den vergangenen Woche wartete IQ Power gleich mit zwei Unternehmensmeldungen auf, die das Papier, das zuvor bei knapp 80 Cent vor sich hindümpelte, bis auf 1,40 Euro in der Spitze hoch trieben.

Zunächst teilte IQ Power mit, es habe ein Joint-Venture mit Daewoo International vereinbart. Daewoo werde sich mit einer Barkapitalerhöhung von "4.000.000.000 Won, umgerechnet ca. 2,9 Millionen Euro an der IQ Power Asia" beteiligen. Das sollte IQ Power die Fertigstellung der Gebäude und Produktionsanlagen in Südkorea und somit den baldigen Produktionsbeginn ermöglichen. Nur wenige Tage später folgte die Ankündigung einer "Kooperation für die Produktion, Lieferung und Vermarktung von Fahrzeug- und Industriebatterien" mit GSB China.


Die "Grillsaison" ist eröffnet
Beide Male war die Begeisterung der Anleger in den Internet-Foren überschäumend: "Rosige Zeiten" für IQ-Power-Aktionäre wurden da heraufbeschworen, und auch die Schadenfreude gegenüber den Skeptikern kannte keine (stilistischen) Grenzen: "Wie oft haben wir die Basher gewarnt, sie sollen nicht auf den Gleisen spielen. Nun ist es zu spät. Der IQ-Express kam mit irrsinniger Geschwindigkeit herangeschossen und hat sie alle mitgerissen", freute sich da ein User. "Heute werden die Shorties gegrillt", ein anderer.

Was in der allgemeinen Euphorie leider ein bisschen hinten runter fiel: Erstens; sowohl Daewoo als auch GSB China passen überhaupt nicht in die neue IQ-Power-Strategie. Zweitens, sie helfen nicht, die finanzielle Situation des angeschlagenen Unternehmens zu verbessern, die sich im vergangenen Jahr dramatisch verschlechtert hat.

Kooperationen en masse – doch wozu?
Doch der Reihe nach. Vor allem bei der Kooperation mit GSB China stellt sich die Frage: Was bringt diese x-te Kooperation denn im Hinblick auf den Markteintritt des Unternehmens, das "intelligente Batterien" an den Mann bringen möchte? Das Problem ist doch ganz offensichtlich nicht, dass IQ Power nicht irgendjemanden finden würde, der diese Batterien produzieren könnte.

Glaubt man den bisherigen Adhoc-Meldungen, so besteht diese Möglichkeit bereits bei Levo in der Schweiz, bei Seacc in Italien und vielleicht schon bald bei IQ Power Asia in Südkorea! Problematisch ist doch vielmehr, dass das Unternehmen immer noch kein Produkt auf dem Markt hat und somit auch keine Umsätze und Gewinne generieren kann.

Trotzdem war die durch die Kooperation mit GSB "ergänzte Liefermöglichkeit" den euphorischen Anlegern am Donnerstag einen nochmaligen Aufschlag von bis zu 36 Prozent wert.

Strategische Kehrtwende
Vor allem aber die Daewoo-Kooperation bedeutet eine Abkehr von der noch vor kurzem als Stein der Weisen verkauften neuen Strategie, statt selbst zu produzieren lieber andere Unternehmen die Batterien fertigen zu lassen. "Die weltweiten Überkapazitäten haben IQ Power bewogen, vom Aufbau eigener Produktionskapazitäten zunächst abzusehen", verkündete IQ Power im Februar und gab damit ganz nebenbei auch das Aus für das geplante Werk in Dortmund bekannt, dessen "Grundsteinlegung" noch im August für einen Kursausschlag nach oben gesorgt hatte.

Und auch in dem im März veröffentlichten Geschäftsbericht für 2007 hieß es noch: "Nach eingehender Beurteilung der Lage kam die Geschäftsleitung zu dem Schluss, dass der Geschäftserfolg der nächsten Jahre im Wesentlichen durch verkaufte Batterien in Europa und weniger durch Lizenzeinnahmen aus Südkorea geprägt sein wird."

Anleger ohne Gedächtnis?
Tatsächlich erschien es aus unternehmerischer Perspektive durchaus sinnvoll, erst einmal ein serienreifes Produkt in der Hand und interessierte Kunden in der Warteschleife zu haben, bevor ein eigener Produktionsstandort aufgebaut wird. Doch frei nach dem Motto "Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern" vollzog das IQ-Power-Management die x-te strategische Kehrtwende, die ihm aber von den Aktionären keineswegs übel genommen wurde. Aber vielleicht müssen Anleger auch ein wenig vergesslich sein, um diesem Titel die Stange zu halten ...


Lesen Sie weiter im zweiten Teil "IQ Power vor der Insolvenz?", wie es um die finanzielle Situation des Unternehmens bestellt ist - und was der Vorstand der Firma IQ Power und damit auch deren Aktionäre kostet.





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Wenn viele Anleger dasselbe glauben, dann muss dies noch lange nicht bedeuten, dass es stimmt oder wahrscheinlich ist. Das Gegenteil ist oft der Fall.
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