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Alt 07-04-2008, 06:54   #827
Starlight
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Neue Schockstatistik aus den USA


Die Serie der US-Horrorstatistiken setzt sich fort. Im März ist die Arbeitslosenquote überraschend deutlich gestiegen. Das Arbeitsministerium verzeichnete den stärksten Stellenrückgang seit fünf Jahren. Die Reaktion der Märkte ist erstaunlich.
Die Zahl ging nach Angaben des Arbeitsministeriums außerhalb der Landwirtschaft um 80.000 zum Vormonat zurück. Von Thomson Financial News befragte Volkswirte hatten hingegen nur mit einem Minus von 55.000 gerechnet. Damit kletterte die Arbeitslosenquote von 4,8 Prozent im Vormonat auf 5,1 Prozent. Experten hatten im Schnitt hatten nur einen leichten Anstieg der Quote auf 5,0 Prozent erwartet. Auch die Februar-Zahl musste von minus 63.000 auf minus 76.000 nach unten revidiert werden.

Rezession – na und!?
"Das passt zu anderen Konjunkturdaten, die anzeigen, dass sich die USA vermutlich schon in einer Rezession befinden" sagte Carsten Klude, Chefvolkswirt bei MM Warburg. Das konnte die deutschen Anleger überraschenderweise nicht richtig lange schocken: Nach den enttäuschenden US-Arbeitsmarktdaten büßte der Dax zwar zunächst 60 Zähler ein und rutschte gar in die Verlustzone, fing sich dann aber plötzlich und notierte knapp eine halbe Stunde nach Veröffentlichung der Daten bereits wieder rund 0,3 Prozent im Plus. Auch die US-Futures notieren kurz vor Handelsbeginn rund 0,2 bis 0,3 Prozent im Plus.

Der Euro und der Rentenmarkt konnten von den schwachen Konjunkturzahlen profitieren: Der Bund-Future baute seine Gewinne aus, und in den USA sanken am Rentenmarkt die Renditen in allen Laufzeiten. Der Euro stieg um einen halben Cent auf 1,5750 Dollar.

Zinssenkungsfantasien neu entfacht
"Die US-Unternehmen bauen Beschäftigung ab. Damit ist die Wirtschaftsschwäche am Arbeitsmarkt angekommen. Das ist ein Belastungsfaktor für den Konsum und sollte eine Basis für weitere Zinssenkungen bilden", sagte Rainer Sartoris von HSBC Trinkaus. Auch die Helaba rechnet nun mit weiteren Zinssenkungsfantasien. Derzeit sei in den Geldmarktfutures eingearbeitet, dass die Fed noch einmal die Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte auf 2,00 Prozent senken werde, heißt es in einer am Freitag veröffentlichten Analyse.

Bereits am Mittwoch hatten neue US-Arbeitsmarktdaten den Eindruck verstärkt, dass die USA sich am Rande einer Rezession befinden. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe war in der abgelaufenen Woche überraschend auf den höchsten Stand seit September 2005 gestiegen.


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