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Alt 05-03-2008, 20:28   #809
Starlight
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Frischer Wind macht Strom und Geld
Mittwoch, 5. März 2008

Manches hat zu Unrecht einen schlechten Ruf. New Jersey, zum Beispiel. Der Bundesstaat südlich von New York ist in Amerika gleichbedeutend mit Korruption, Mafia und Müllhalden… vor allem letztere lassen manchen glauben, dass der „Garden State“ seinen Beinamen aus reiner Ironie trage.

Doch wer New Jersey ein wenig besser kennt, der weiß, dass fernab des Flughafen-, Frachthafen- und Autobahngewimmels nahe der Anrainer-Metropole Manhattan manch ein Baum grünt. Und dass New Jersey vielleicht jede Menge Müllhalden hat, aber auch ein Vorreiter in Sachen Umweltschutz ist. Soeben hat das auch die Börse wieder einmal erfahren.

PSEG, der regionale Stromlieferant und einer der größten in den USA, hat gemeinsam mit der New Yorker Energie-Holding Winergy Power ein ambitioniertes Projekt vorgestellt: Man will die erste große Windenergie-Anlage Amerikas bauen. Dazu sollen 25 Kilometer vor der Küste von New Jersey 96 gigantische Turbinen aus dem Meer ragen und den dort tosenden Stürmen 350 Megawatt entreißen.

Ähnliche Projekte sind auch für die Ostküsten-Staaten Massachussetts und Delaware geplant, das nun geplante Vorhaben mit dem offiziellen Namen „Garden State Offshore Energy“ dürfte aber als erstes realisiert werden und könnte bereits 2013 eingeweiht und in Gebrauch genommen werden. Die ersten Anträge sind jedenfalls gestellt.

Auch die Finanzierung scheint gesichert. Die Betreiber PSEG und Winergy Power haben bei ihren Berechnungen sogar die zur Zeit in Washington umstrittenen Steuernachlässe für Energieriesen außer acht gelassen. „Solche Nachlässe wären sicher wünschenswert“, erklärt Nelson Garcez, der als Vize-Präsident für erneuerbare Energien bei PSEG für das Offshore-Projekt zuständig ist. „Wir brauchen sie aber nicht, um den Plan umzusetzen.“

Umso lieber wird man hören, was genau in Washington geplant wird. Während nämlich die Republikaner unter George W. Bush ohnehin an den Steuergeschenken für die Branche festhalten wollen, sind manche Nachlässe auch bei den Demokraten durchaus vorgesehen. Man denkt lediglich daran, die Öl-Konzerne nicht länger zu bevorteilen, sondern das Geld auf die Entwicklung von Wind-, Solar- und ähnlichen Projekten umzulegen.

Das ist nicht nur für die beteiligten Unternehmen gut, sondern auch für die Börse. Die Aktie von PSEG reagierte auf die Ankündigung des Projekts mit einem Kursplus von 2 Prozent.
© Inside Wall Street
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