stefan risse, ist das nicht der Typ von Cognitrend? ("Mein Feund, der TecDax")
Falls ja: Das Gequatsche von dem sehe ich auch manchmal, erscheint mir aber wenig handfest, sondern - eben als Gequatsche. Der Typ beeindruckt spontan durch seine persönliche Präsenz im Interview, er hat sicher lange Praxis, aber seine Daten, die er da in der Sendung präsentiert als seine Argumentationsgrundlage - au weia.
Logisch, dass er mit seiner Methodik mit den Chartleuten nichts anfangen kann und will - sind seine Konkurrenten.
Da finde ich eher noch die First Five-Leute zumindest vom Ansatz her interessant. Obwohl die offenbar auch nur noch vergleichsweise kleine Vermögensverwalter als "Börsengurus" beobachten dürfen. Wenn denen manchmal herausrutscht, da sei eine 'größere Position' bewegt worden im sechsstelligen €-Bereich - da erstarre ich wirklich nicht in Ehrfurcht sondern frage mich nur noch: Mit was für kleinen Fischen reden die da?
Die Suche nach einem "Modell-Guru" für das eigene Handeln ist meiner Erfahrung nach verlockend, aber sehr schwer. Habe es schon öfters versucht. Das ging jeweils so lange gut, bis der/die Guru-Person erst mit größter Überzeugung "a" prognostiziert hat und dann aber "b" eintrat. Auch unter den berufsmäßigen Daytradern in einem anderen Forum habe ich mal den einen oder anderen mal für mich verfolgt, um dessen Prognosegenauigkeit zu bewerten. Sorry, die irren sich auch öfters gewaltig - allerdings gibt es dann kaum einer offen zu bzw. erwähnt es; stratt dessen besteht ein Hang zu Prahlerei.
Mein Fazit ist wenig überraschend: Man kann sich von den Argumenten der Leute inspirieren lassen, aber die Hausaufgaben muss man selber machen, man muss deren "Tip" oder Fazit selber voll für sich nachvollziehen können. Wenn das dann diese Überprüfungsphase überlebt hat und Teil der eigenen Überzeugung bzw. Schlussfolgerung geworden ist, erst dann kann man danach handeln. Wer andere versucht blind nachzutraden, der baut nur Böcke, kann ich mir nicht anders vorstellen. Im übrigen wäre ich selbst auch kein Modell - weil ich mich oft genug fürchterlich irre. Hatte phasenweise schon mal überlegt, mich als meinen eigenen Kontraindikator zu nehmen
Es tröstet, wenn dan auch streckenweise es ganz gut klappt. Das ist vermutlich bei den anderen "Marktteilnehmern" ähnlich. Die kochen alle - wie ich auch - nur mit Wasser.
Was mich wirklich interessieren würde, falls da jemand etwas kluges für sich entdeckt hat: Wie bekommt man die eigene Ungeduld in den Griff? Es gibt da ein Muster bei mir - einen Fehler im Tradingverhalten: Ich überlege mir eine These. Ich suche nach Anzeichen für die These da draußen in der Welt (chartmäßig und fundamental) - und finde diese natürlich auch. Also gehe ich entsprechend rein in den Markt. Was passiert: Das Gegenteil von der erwarteten These! Also Stop-Loss oder Durchhalten - nervig. Es dauert. Irgendwann verliere ich den Spaß an der Sache und verschwinde, mag die These dann später kaum noch anschauen. Und dann - viel später - passiert genau das, was ich mir vorher überlegt hatte - nur eben Wochen später. Und natürlich ohne mich. Letztens passiert bei Conergy, weil ich da ein EDT-Muster im Chart meinte sehen zu können. Zu früh mit Short rein, Aktie lief weit über das obere Bolingerband, SL des Zertis kam mir zu nahe, also raus, Lust verloren, weil auch dann unsicher, wann genau wieder neu reingehen. Und später dann dieser schöne Absturz wie es das EDT (es war wirklich eines gewesen) - ohne meinen Short. Und als später bei Soalrworld sich ähnliches andeutete hatte ich diese ganze Solarbranche chartmäßig mit einem Widerwillen betrachtet - und hab die Finger davon gelassen. Auch da lief der letzte Absturz ohne mich ab. Oder in anderen Fällen nehme ich Gewinne zu früh mit - alles ärgerliche Anfängerfehler! Ärgerlich!
Diese Elliottmethodig versuche ich zwar als technisches Leitsystem zu nutzen - wenn es denn einigermaßen klar interpretierbar ist für mich. Ist aber oft auch nicht so zuverlässig, wie ich es mir wünsche. Hat hier jemand für sich das gut gelöst?