Marktbericht
Wiener Börse - Schritt für Schritt tiefer ins Minus / Erste Bank fallen nach Zahlen um 1,9 Prozent - OMV gegen den Trend 1,5 Prozent fester
Dienstag, 30. Oktober 2007
Top und Flop
Die Wiener Börse hat die Sitzung am Dienstag bei durchschnittlichem Volumen mit tieferen Notierungen beendet. Der ATX fiel 32,76 Punkte oder 0,67 Prozent auf 4.835,02 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund elf Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 4.846 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17:30 Uhr MESZ: Dow Jones/New York -0,36 Prozent, DAX/Frankfurt -0,42 Prozent, FTSE/London -0,50 Prozent und CAC-40/Paris -0,55 Prozent.
Der Aktienhandel verlief am Dienstag trotz einer großen Zahl an Unternehmensnachrichten und Analystenkommentaren Marktteilnehmern zufolge ruhig. Wenige Investoren trauten sich Händlern zufolge, vor dem morgigen Zinsentscheid der US-Notenbank Fed größere Positionen einzugehen. Der ATX drehte nach einem positiven Start bald ins Minus, ließ im Verlauf stetig weiter nach und wurde von schwachen US-Daten im Späthandel noch einmal tiefer gedrückt.
Tagesgespräch waren die Drittquartalszahlen der Erste Bank. Händlern und Analysten zufolge waren diese ohne Auffälligkeiten nach oben oder unten ausgefallen. Mehrere namhafte internationale Investmenthäuser meldeten sich im Anschluss an die Veröffentlichung der Ergebnisse zu Wort, unter ihnen Bear Stearns, Sal. Oppenheim und die WestLB. Heimische Analysten der RCB und der UniCredit (CA IB) bestätigten ihre Kaufempfehlungen.
Die Aktien der Erste Bank verschlechterten sich um 1,85 Prozent auf 55,85 Euro (872.917 gehandelte Stück in Einfachzählung). Ein Händler sprach von Gewinnmitnahmen nach den jüngsten Kursaufschlägen. Zudem wurde der gesamte Bankensektor europaweit von den schwachen Zahlen der UBS belastet. Raiffeisen International gaben im Sog um 0,65 Prozent auf 111,89 Euro nach (100.668 Stück).
Unter den weiteren Schwergewichten legten OMV mit weitem Abstand am deutlichsten zu. Die Papiere gewannen 1,53 Prozent auf 51,0 Euro (713.840 Stück). Dem ungarischen Öl- und Gaskonzern MOL wird der politische Druck aus Österreich im Zusammenhang mit den Bemühungen der OMV, den ungarischen Konkurrenten zu übernehmen, zunehmend lästig. Zahlreiche Unternehmen in Zentral- und Osteuropa würden dieses "imperialistische Gebaren" kritisch zur Kenntnis nehmen, ließ MOL-Sprecher Szabolcs Ferencz Wirtschaftsminister Martin Bartenstein (V) über das "WirtschaftsBlatt" ausrichten.
Eine Übernahme vermeldete die voestalpine. Der Stahlhersteller hat einen Anteil von 75 Prozent am brasilianischen Profilform-Spezialisten Meincol Distribuidora de Aco gekauft. Die Aktien der voestalpine gaben um 2,04 Prozent auf 62,45 Euro nach (416.442 Stück). Mitbewerber Böhler-Uddeholm legte geringfügig um 0,01 Prozent auf 72,51 Euro zu (63.992 Stück).
Keine einheitlichen Aussagen kamen von Marktteilnehmern als Begründung für die Kursverluste beim Verbund. Während ein Händler von Gewinnmitnahmen sprach, begründete ein anderer die Abschläge mit dem Fehlen großer Käufer, die zuletzt die Verbund-Papiere bewegt hatten. Von fundamentaler Seite habe sich die Aktie in der jüngsten Vergangenheit mit dem Energiesektor und dem Ölpreis mitbewegt, hieß es. Die Aktien des Verbund gaben um 2,33 Prozent auf 44,93 Euro nach (258.109 Stück). Im Tagestief waren sie bis auf 43,76 Euro gefallen.
A-Tec hat durch eine Tochtergesellschaft den USA einen 15 Mio. Euro-Auftrag zur Lieferung einer Müllverbrennungsanlage in Minnesota an Land gezogen. A-Tec-Anteile fielen ans untere Ende des Kurszettels mit Abschlägen von 4,51 Prozent auf 162,10 Euro (26.633 Stück). Dagegen kletterten SW Umwelttechnik an die Spitze des prime market mit einem Plus von 3,09 Prozent auf 96,80 Euro (4.740 Stück). Im Tageshoch kletterten die Papiere bis auf 101,50 Euro
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