Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 27-09-2002, 13:02   #17
OMI
Gründungsmitglied
 
Benutzerbild von OMI
 
Registriert seit: Sep 2000
Ort: Bayern
Beiträge: 82.687
27.09.2002, 16:44
Berna Biotech strebt De-Listing von Rhein Biotech an - Squeeze-Out möglich

BERN/HANNOVER (dpa-AFX) - Das Schweizer Biotechnologie-Unternehmen Berna Biotech AG will auch weiterhin die Börsennotiz der übernommenen der niederländischen Rhein Biotech NV beenden. "Ziel ist nach wie vor ein De-Listing der Aktie", sagte Berna-Chef Kuno Sommer im Gespräch mit der Wirtschaftsnachrichtenagentur dpa-AFX am Freitag in Bern. Nach seinen Angaben hält Berna derzeit 92,2 Prozent der Rhein-Aktien.

Um die Aktie allerdings endgültig von der Börse zurückziehen und den freien Aktionären ein Abfindungsangebot (Squeeze-Out) unterbreiten zu können "bedarf es nach niederländischem Aktienrecht eines Anteils von mindestens 95 Prozent plus eine Aktie", sagte der Rechtsanwalt und Präsident der Eurolaw Group, Ulrich Herfurth von der Kanzlei Herfurth & Partner.

'ES MUSS EIN ANGEMESSENER PREIS GEFUNDEN WERDEN'

"Wir haben keine Eile", erklärte Sommer und fügte hinzu "wir prüfen derzeit die rechtlichen Möglichkeiten und werden unser weiteres Vorgehen in drei Monaten bekannt geben." Strebt Berna tatsächlich das De-Listing von Rhein Biotech an komme das Unternehmen nach den Angaben Herfurth wohl nicht drum herum seinen Anteil an Rhein auf über 95 Prozent zu erhöhen und im Anschluss ein Abfindungsangebot an die Aktionäre zu richten. Eine Maßnahme die Berna angesichts der niedrigen Handelsvolumina und dünnen Orderbücher der Rhein Biotech-Aktie teuer zu stehen kommen könnte. Immerhin müsste Berna weitere 2,8 Prozent oder aber 113.312 der Rhein-Anteile über die Börse zukaufen.

Denn bei eine Zwangsabfindungsverfahren ("Squeeze-Out") "muss ein angemessener Preis gefunden werden", erklärte der Anwalt. Angemessen bedeute konkret, dass "der Preis nicht unter dem Börsenkurs liegen kann". Sommer dagegen spielte die Äußerung herunter: "Es ist klar, dass im Falle eines Squeeze-Out's eine völlig neue Bewertung für die Aktien gefunden werden muss, die wahrscheinlich deutlich niedriger ist als unser ursprüngliches Übernahmeangebot." Am 23. Mai hatten die Schweizer den Rhein-Aktionären für einen ihrer Anteilsscheine noch 33,75 Euro in bar plus 1,42 Berna-Aktien offeriert. Zum diesem Zeitpunkt wurde eine Rhein-Aktie mit rund 68 Euro bewertet. Das Übernahmeangebot lief am 15. Juli aus.

"Sollten die freien Aktionäre nicht gewillt sein das Abfindungsangebot anzunehmen, kann Berna sie auf Abtretung verklagen", erklärte der niederländische Anwalt Alexander M. Steenaert von der Partner-Kanzlei Marree & Dijxhoorn Advocaten. "Das Gericht setzt in diesem Fall mit Hilfe eines Sachverständigen den Abfindungspreis fest." Zu diesem Preis wären dann allerdings alle verbliebenen freien Aktionäre verpflichtet ihre Rhein-Anteile an Berna zu übertragen. Der De-Listingprozess wäre damit beendet.

AKTIENKURS AUF TALFAHRT

Die Rhein-Biotech-Aktie wurden nach der Übernahme durch Berna, mit Wirkung zum 23. September aus dem NEMAX 50 zurückgezogen und an den Geregelten Markt übertragen. Nach massiven Kursverlusten im Zuge des Segmentwechsels notiert die Aktie derzeit bei lediglich 17,50 Euro, nachdem sie am Mittwoch bei 11,11 Euro ihr zwischenzeitliches Tief markierte./yh/zb/af



info@dpa-AFX
__________________
Schöne Grüße
OMI
OMI ist offline   Mit Zitat antworten