Axa-Vergleich mit Kläger-Mehrheit
VON GERHARD MEYENBURG, 21.05.07, 19:08h
Quelle Kölner Rundschau
Für Axa steigen die Kosten für den "Squeeze out"
KÖLN. Axa in Köln ist der Einigung mit Kleinaktionären, die aus dem Konzern ausscheiden sollen („Squeeze out“), näher gekommen. 46 Kläger hatten den Zwangsabfindungs-Beschluss der Hauptversammlung angefochten. Mit 41 von ihnen wurde nach Unternehmensangaben ein (Teil-)Vergleich geschlossen.
Danach bekommen die Stammaktionäre der Axa Konzern AG 144,68 Euro je Aktie und die Vorzugsaktionäre 146,24 Euro. Die Abfindung orientiert sich am durchschnittlichen Börsenkurs in den letzten drei Monaten vor der Hauptversammlung. Zusätzlich werden sechs Euro je Aktie als Abgeltung der Dividende bis zu dem Tag gezahlt, an dem die Übertragung des Streubesitzes an die Axa-Mutter in Paris ins Handelsregister eingetragen wird.
Axa hatte zunächst als Barabfindung 134,54 Euro einheitlich für Stamm- und Vorzugsaktien festgesetzt. Das entsprach den eingeholten Bewertungsgutachten, die den Ertragswert des Konzerns auf 4,2 Milliarden Euro taxierten. Die Börsenkurse vor der Hauptversammlung signalisierten einen höheren Wert.
Der Streubesitz hat nach dem Übertragungsbericht einen Anteil von 3,16 Prozent an knapp 80 Millionen Euro Aktienkapital. Es sind 732 329 Stamm- und 254 271 Vorzugsaktien. Kämen die mit der Mehrheit der Kläger ausgehandelten Konditionen zum Zuge, hätte Axa Paris für die Abfindung aller Kleinaktionäre einschließlich Dividenden-Abgeltung rund 149 Millionen Euro zu zahlen, verglichen mit knapp 133 Millionen nach dem ursprünglichen Preis. Es kann aber sein, dass die restlichen Kläger noch etwas mehr herausholen: Das käme dann allen Kleinaktionären zugute.
Der Rechtsweg
würde Zeit kosten
Die Aktien der Kleinen können nur auf Axa Paris übertragen werden, wenn alle Anfechtungskläger ihre Klagen fallen lassen und sich dem Vergleich anschließen. Es sei denn, die Gerichte wiesen die Klagen ab, oder sie gäben die Aktienübertragung frei, obwohl über die Klagen noch nicht definitiv entschieden wäre. Auf dem Rechtsweg könnte die Klärung jedoch lange dauern.
Die Kleinaktionäre der Zwischenholding Kölnische Verwaltungs-AG für Versicherungswerte sollen, ebenfalls nach (Teil-)Vergleich mit elf von 13 Klägern, 2297,32 Euro statt 2042,01 Euro erhalten
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viele grüsse
cade
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