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Alt 06-03-2007, 10:47   #20
OMI
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Studie: Doch kein Teuro
Langzeitstudie widerspricht dem Gefühl vom "teuren Euro"
Von Wolfgang Landmesser


Bereits zum dritten Mal hat die WDR 2 Quintessenz die Preisentwicklung seit Einführung des Euro untersucht.
Fazit: Der Euro ist doch kein Teuro, die Preisentwicklung ist ganz normal verlaufen.


Teurer - aber nicht überdurchschnittlich
Tester des Kölner Instituts für Angewandte Verbraucherforschung haben in Supermärkten und Gaststätten in Bielefeld, Dortmund, Essen und Köln nachgeforscht. Von den ursprünglich rund 450 erhobenen Artikeln, Speisen und Getränken konnten rund 200 auch drei Jahre später wieder gefunden werden.

Durchschnittlich stiegen die Preise im Einzelhandel um rund sieben Prozent. Aber es gab auch Ausreißer: So kostete eine Packung Spaghettini in einem Supermarkt statt ursprünglich 1,59 Mark (81 Cent) heute 99 Cent - eine Preissteigerung von über 20 Prozent. Eine Dose Pils war in einem Essener Supermarkt fast 50 Prozent teurer als vor der Euro-Einführung - statt 1,19 Mark (61 Cent) jetzt 89 Cent.


Preiserhöhungen vor allem bei billigen Produkten

Von einer Eins-zu-Eins-Preisumstellung, die von vielen Verbraucherinnen und Verbrauchern beklagt wurde, kann keine Rede sein. Bei immerhin einem guten Viertel der Lebensmittel stellten die Tester Preissenkungen fest, die allerdings weniger deutlich ausfielen als die Preiserhöhungen: Mit 89 Cent war eine 400-Gramm-Dose Grüne Bohnen in einem Supermarkt heute knapp 13 Prozent billiger als 2001; damals hatte das Produkt dort 1,99 Mark (1,02 Euro) gekostet.

Anhand der Studie lässt sich auch zeigen, dass der Lebensmitteleinzelhandel eher Produkte mit niedrigen Preisen teurer anbietet. Denn bei einem Becher Joghurt oder einer Packung Nudeln fallen auch relativ hohe Preisaufschläge den meisten Verbraucherinnen und Verbrauchern nicht besonders auf.


Gastronomie: Sündenfall bei der Währungsumstellung

Mit dem Euro abkassiert
In der Gastronomie zeigt die Studie ein etwas anderes Bild: Speisen und Getränke sind in den vergangenen drei Jahren nur geringfügig teurer geworden. Dafür haben viele Wirte direkt bei Einführung des Euro zugeschlagen - und ihre Preise deutlich erhöht. So kostete ein Glas Kölsch in einer Kölner Kneipe ursprünglich zwei Mark (1,02 Euro), für 1,10 Euro wird es heute ausgeschenkt. Der Apfelstrudel mit Sahne kostet in einem Café 4,80 Euro, fast 20 Prozent mehr als Ende 2001; damals wollte der Wirt dafür 7,90 Mark (4,04 Euro) haben.

Auch bei den Gaststätten stellten die Tester insgesamt moderate Preiserhöhungen fest. Knapp zehn Prozent des untersuchten Angebots wurde billiger. Beispiel: Ein halbes dutzend Schnecken in Kräuterbutter kostet heute nur noch 4,50 Euro statt ursprünglich 9,78 Mark (5 Euro).

Quelle: WDR/Studie aus 2005
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