Buffett sucht Nachfolger mit Erfolgsgen
Noch fühlt sich der 76-jährige Warren Buffett topfit - dank Cherry Coke und Hamburgern. Sein Firmenimperium schrieb auch 2006 Milliardengewinne. Dennoch macht sich die Börsenlegende Gedanken über den Tod und einen möglichen Nachfolger.
Börsenlegende Warren Buffett
In seinem jährlichen Brief an die Berkshire-Aktionäre deutete der US-Milliardär an, dass er sich langsam auf die Suche nach einem jüngeren Nachfolger mache. Drei Kandidaten seien bereits auserwählt. Der Verwaltungsrat wisse genau, was zu tun sei, falls er heute Nacht sterben solle, erklärte Buffett.
Neben einem Vorstandschef sucht der - nach Bill Gates - zweitreichste Mann der Welt mit dem Erfolgshändchen einen Investment-Chef. Man benötige jemanden, der "genetisch programmiert sei, schwerwiegende Risiken zu erkennen und zu vermeiden – einschließlich solcher, die man noch nie erlebt hat".
Noch stünde aber ein Rückzug nicht zur Debatte. "Ich fühle mich fantastisch", sagte Buffett. Seine Gesundheit sei ausgezeichnet. Buffett scherzhaft: "Es ist unglaublich, wie Cherry Coke und Hamburger gut tun."
Elf Milliarden Dollar Nettogewinn
Seine Firma, Berkshire Hathaway, schwimmt auf der Erfolgswelle. Im abgelaufenen Jahr hat das Unternehmen elf Milliarden Dollar verdient – 29 Prozent mehr als im Vorjahr. Der operative Gewinn erhöhte sich gar um 86 Prozent auf 9,3 Milliarden Dollar.
Dabei profitierte Buffetts Firma vor allem vom starken Versicherungsgeschäft und dem Ausbleiben von großen Hurrikans. Diese hatten 2004 und 2005 das Ergebnis belastet. "Mutter Natur ist im Urlaub gewesen", freute sich Buffett.
Vom kleinen Textilunternehmen zum Firmen-Imperium
In den vergangenen vier Jahrzehnten hat Buffett Berkshire von einem kriselnen Textilunternehmen in ein Riesen-Imperium mit über 50 Unternehmen verwandelt. Die Börsenlegende sicherte sich Aktienpakete von Coca-Cola, American Express und Procter & Gamble und scheffelte Gewinne.
Die Aktie von Berkshire notiert inzwischen bei 106.600 Dolar. Es ist der einzige amerikanische Titel, der mehr als 100.000 Dollar kostet.
Im Frühjahr lädt Warren Buffett alljährlich zum großen Aktionärstreffen nach Omaha ein. Seine Jünger strömen dahin. Sie lauschen dann andächtig und hoffen auf neue Erfolgstipps vom Börsen-Altmeister.
Warren Buffett ist bei Posco eingestiegen
Berkshire Hathaway hat gestern bekannt gegeben, 3,49 Millionen Titel des koreanischen Stahlriesen Posco zu halten. Dies entspricht einem Anteil von rund 4 Prozent. Zum Ende des Jahres 2006 habe der Wert des Aktienpakets bei 1,16 Milliarden Dollar gelegen. Die Titel seien für insgesamt 572 Millionen Dollar erworben worden. Die Zeitspanne, in der die Käufe getätigt wurden, wurde nicht mitgeteilt.
Berkshire Hathaway ist die Holding-Gesellschaft der amerikanischen Investment-Legende Warren Buffett. Dieser hatte im vergangenen Jahr angekündigt, sich verstärkt in überseeische Unternehmen einzukaufen, um damit den Gefahren eines fallenden Dollars entgegenzuwirken. In Asien hält die Gesellschaft außerdem noch 1,3 Prozent der Anteile des chinesischen Ölkonzerns PetroChina.
Quelle_ ARD online
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